Jagdhunde bei Nichtjägern?

  • Ein ganz normaler Vorgang in Spanien:


    Die Betreiber der Perreiras verschachern zur Zucht geeignete Hündinnen aus der Tötung heraus an Interessierte, oft Zigeuner oder Bauern. Die "züchten" dann ein paar Würfe damit, bis die Hündin kaputt geht. Wenn sie Glück hat, stirbt sie bei der letzten Geburt, wenn nicht, landet sie im Brunnen, am Baum, in der Tötung.
    Die so entstandenen Welpen werden den Touris angeboten. Ab dem zweiten verkauften Welpen rollt der Rubel. Ab dann ist Kostendeckung erreicht. Das Geschäft ist so einträglich, daß ich z.B. beim Export einer reinrassigen Deutsch-Drahthaar-Hündin die einheimischen "Züchter" schmieren musste, um die Hündin zu bekommen. Die Jungs hatten Vorkaufsrecht!!!


    Bei Jagdhunden ist es noch extremer.
    Jagdhunde in D. gehen auf höchst anspruchsvolle international besetzte Prüfungen. Bestehen sie, kommen Angebote aus Südeuropa in Höhe von 15.000 und mehr Euro. Es ist chic, als span. oder ital. Jäger einen Hund aus D. zu besitzen.
    Diese Hunde arbeiten in Spanien wenige Wochen nach dem Erwerb. Sie machen einen guten Job,denn sie sind in D. hervorragend ausgebildet worden.
    Nach der Saison verschwinden sie in irgendwelchen dunklen Verschlägen, wo sie bis zum Beginn der nächsten Saison bleiben, also ca. 10 bis 11 Monate. Danach sollen sie arbeiten, was sie aber kaum können, ihnen fehlt Training, fehlt Bindung. Damit beginnt das Martyrium, denn Versagen des Hundes kränkt den südeuropäischen Macho und das muss gerächt werden. Draht, Wasser, Säure, Gasbrenner, Schläge, Glut, es gibt nichts, was nicht vorkommt. In ihrer Not gehen die Hunde auf die Menschen los, die Schraube wird enger gedreht, die Marter intensiver. Irgendwann verschwinden sie, sterben oder tauchen später in irgendwelchen "Zuchtbetrieben" auf und werden aufgebraucht.


    Nun sind nicht alle span. Jäger schlecht, ebenso wie nicht alle span. Hundezüchter schlecht sind. Nichtsdestotrotz, ich hab bisher der Versuchung widerstanden, ich habe nie einen Hund nach Südeuropa verkauft und werde es auch nicht tun.

  • Zitat

    daß ich z.B. beim Export einer reinrassigen Deutsch-Drahthaar-Hündin die einheimischen "Züchter" schmieren musste, ...


    Warum wolltest du die Hündin, damit hast du ja selbst nur an der Vermehrungskurbel gedreht.



    Zitat

    Nichtsdestotrotz, ich hab bisher der Versuchung widerstanden, ich habe nie einen Hund nach Südeuropa verkauft und werde es auch nicht tun.


    Sollte dann aber keine Versuchung sein, oder?


    Zitat

    Die echten Strassenhunde wegzufangen ist keine Lösung, auch nicht für die betroffenen Tiere


    Ja stimmt, aber viele vermeintlichen Straßenhunde sind eigentlich nur ausgesetzte Familienhunde, die den Besitzern lästig wurden. Sie sind zutraulich und auf den Menschen geprägt.

  • Uuups.
    Sorry, Export von Spanien nach D.


    Und Versuchung?
    Ganz ehrlich, was würdest du machen, wenn die jemand den Wert eines Kleinwagens für einen Hund auf den Tisch legt? Ich muß zugeben, ich habe gezögert.

  • Ich kann mich da Grisou nur anschließen. Was er schreibt klingt nach Realität. Ich habe keine Ahnung davon, da ich mir sowas immer von vornherein bei solchen vermeintlichen Hilfsorganisationen denke, immerhin gibts das auch in anderen Bereichen, nicht nur bei der Hilfe für Hunde.
    Einzig darauf stützt sich meine Voreingenommenheit, aber dies sind auch Fakten, an die Grisou's Beiträge sehr stark erinnern.


    Ich befasse mich speziell mit diesem Thema so gut wie gar nicht, aber erst kürzlich habe ich gesehen, wie im Ausland mit Hunden geworben wird. Touris können nicht vorbei. Für "Billig Geld" werden vermeintlich reinrassige Hunde an jeden Hans Franz vermittelt. Und das ist sicherlich noch die "harmloseste" Facette des ganzen Geschäfts.


    Wie gesagt, da ich das aus anderen Bereichen kenne, würde es mir im Leben nicht einfallen, Hunde von Auslandstierschutzorgas zu holen.


    Sicherlich, ganz ganz sicherlich gibt es auch andere. Die gibts überall. Aber deren Arbeit ist wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, da es IMMER... wirklich I M M E R um Geld geht.


    Das nur nebenbei von einer, die sich mit Auslandstierschutz so gar nicht auskennt, aber mit anderen Hilfsorganisationen auf anderen Gebieten ein kleines Bisschen, do dass es reicht, skeptisch zu sein.

  • @ grisou


    Was müsste denn Deiner Meinung nach im Jagdwesen dieser Länder passieren, damit eben diese Jagdhunde nicht dieses Schicksal erleiden müssen?


    Oder auch - was müsste denn bei den Jagdhundezüchtern passieren?
    Nicht nur in den südlichen Ländern, auch hier in DE?


    Hach - früher durften nur die Könige und Adeligen jagen, und die hatten auch das nötige Kleingeld um ihre Tiere auch unterm Jahr gut versorgen zu lassen. :roll:

  • Hallo


    also ich hab 3 Jagdhunde. einen Weimi, einen Münsterländer und eine Cat Hündin.


    Ich muß sagen, dass es super klappt mit den dreien. Wir sind keine Jäger und können sie trotzdem auslasten. Wir machen Fährtentraining usw.


    Speziell der Münsterländer z.B. ist die Schmusbacke in Person und total umgänglich. Obwohl er von einem Züchter stammt, der ausschießlich nur für Jäger züchtet. Haben ihn aber bekommen, weil er eigentlich schon vergeben war, er aber dann doch nicht gewollt war!


    Wir haben schon immer Jagdhunde gehbt und kann nur positives sagen. Ich glaub wirklich, dass es auf die Erziehung und die Auslastung ankommt. Wir können auch alle 3 ohne Leine beim Spaziergang laufen lassen.


    Von daher ist es halt schon viel Zeit, aber man muß sich vorher im klaren sein, wenn man sic einen Jagdhund anschafft!!


    LG

  • Ich habe 2 Jagdhunde aus dem Tierschutz (BGS und Pointer-Mischling). Der Pointer ist aus dem Ausland, aber nicht über den Auslandstierschutz. Er ist dort Privatpersonen zugelaufen, nach D zur Mutter geschickt worden und hier über Jagdhunde in Not vermittelt worden. Ich würde mir keinen Jagdhund vom Züchter holen, weil ich denke die könnten ein besseres Zuhause finden, aber vom Tierschutz immer wieder. Die BGS-Hündin ist eher untypisch. Jagdtrieb ist recht gering ausgeprägt und sie liebt Dummytraining. Sie will beschäftigt werden, ganz klar. Ist aber von einer Privatperson mit viel Zeit problemlos möglich. Sie kann immer und überall problemlos freilaufen. Der Pointer ist eine andere Nummer. Ihn habe ich auch noch nicht so lange. Er ist mir auch schonmal abgehauen, allerdings war er immer nach 5min wieder da. (Geht natürlich auch nicht) Ich bin mir sicher er wäre auf der Straße nicht zufrieden gewesen, vielleicht wäre er bei einem Jäger glücklicher als bei mir, aber die warscheinlichkeit, dass er an einen vermittelt worden wäre sehr gering. Er kann mittlerweile (nach 4 Monaten) zumindest in bestimmten Gebieten freilaufen, ist also nicht zu einem Leben an der Schleppe verdammt. Muss allerdings tatsächlich bei ausgiebigen Waldtouren an der Leine bleiben.


    Von mir also auch ein klares Jein zu Jagdhunden in Privathand.

  • Da ich ja einer derjenigen bin die im Moment an Big Buisness teilhaben, ich bin auch schon stinkereich dadurch geworden, mir kommen die Scheine zu den Ohren raus, empfinde ich solche Aussagen wie diese hier:

    Zitat

    1. Auslandstierschutz ist kein Tierschutz, sondern knallhartes Geschäft.
    2. In Folge des Auslandstierschutzes verschlechterten sich die Situationen in den Stammländern erheblich. Logisch, die "blöden" Ausländer helfen ja.
    3. Es wird von Seiten des Auslandstierschutzes grundsätzlich gelogen, was die negativen Eigenschaften der Hunde angeht, da sie sonst nur sehr schwierig zu vermarkten wären.
    4. In D. angekommen, sind diese Hunde, die zu Hause frei lebend über die Runden kamen, mindestens Monate bis jahrelang, oft genug lebenslang durch Leinenzwang gefesselt.
    5. Durch das ständige "auf die Tränendrüsen drücken" des Auslandstierschutzes werden Menschen zum Helfen motiviert, die besser keinen Hund hätten.
    6. Muß man strikt trennen zwischen Strassenhunden und "entsorgten" Gebrauchs - oder Haushunden. Während die Strassenhunde, die ca. 95 % des Bestandes ausmachen, rel. gut und unversehrt über die Runden kommen, werden die entsorgten oft fürchtbaren Martern unterzogen. Genau die sind aber hier nur noch an extreme Profilneurotiker abzusetzen. Sie bleiben also im Stammland, statt dessen werden Strassenhunde gefangen und exportiert. Und denen tut man absolut keinen Gefallen damit. (Wann werden eigentlich die ersten Berliner Wildschweine vom Tierschutz vermarktet).


    als reine Provokation und Frechheit.


    Diese Aussagen kann nur wieder jemand Treffen der die Wirklichkeit nun absolut gar nicht kennt.


    Im übrigen die Rechnung was ein Hund an Schutzgebühr kostet und was in Wahrheit für ihn ausgegében wurde ist genauso eine ein Provokation und grenzt schon an fast krimineller Dummheit.
    Mit diesem Geld was dadurch eingenommen wird werden vor Ort Kastrationsprogramme durchgeführt, Tierheime unterhalten, schwer verwundete Hunde aufgepäppelt usw., usw.


    Deine Meinung ist einfach nur der blanke Hohn und ein Schlag ins Gesicht derjenigen die sich bemühen zu helfen und Leben zu retten.


    Weitere Kommentare zu dir spare ich mir lieber das sie ganz stark an den Tatbestand der Beleidigung grenzen würden.
    Nur eins kann ich noch ohne schlechtes Gewissen sagen ich hab lieber 50 Hunde aus dem Ausland hier die an der Schlepp geführt werden als eine "Person", ich hätte lieber was anderes geschrieben, deiner Sorte.



    Garantiert keinen schönen Gruß,
    Frank

  • Hallo Frank,


    ...hatte mir auch schon überlegt was ich auf Grisou's provokanten
    Beitrag antworten soll.


    Ich habe es dann aber ganz gelassen, da seine Aüsserungen wie
    Du es so schön sagst...


    Zitat

    ...nur der blanke Hohn und ein Schlag ins Gesicht derjenigen die sich bemühen zu helfen und Leben zu retten.


    ...ist und ich das Ganze nicht mehr ernst nehme.


    Grisou, ich frage Dich abermals: Woher kommt dieser Hass?


    Warum ziehst Du das, wofür andere Menschen viel Zeit, Einsatz und
    Eigenleistung einsetzen um armen Kreaturen zu helfen, so derartig
    durch den Dreck?

  • Hallo,
    ich denke generell muß man es sich sehr gut überlegen,welche rasse man sich anschafft!Es gibt mitlerweile viele Züchter,wo die Hunde nicht jagdlich geführt wurden und das über generationen hinweg.Wenn unbedingt jagdhund,dann sollte man sich solche Züchter suchen,oder aber aus dem ausland!!!Die jagdhunde aus zb. spanien werden so schlecht von Ihren besitzern behandelt,das sie meißtens froh sind einfach nur liebe leute gefunden zu haben und ein Dach über dem Kopf!!!Ich habe da leider auch so gedacht wie viele hier und habe es bis heute bereut,das ich den Hund nicht behalten habe!!!!!!
    Das heißt natürlich nicht,das sie keinen Jagdtrieb haben,aber sie sind einfach nur glücklich wenn sie dabei sein dürfen!!!Ich kenne einige Leute,die aus Spanien einen bzw. sogar zwei Pointer aufgenommen haben.Die sind Überglücklich mit Ihren Hunden und wenn man seinem Hund die dementsprechende auslastung bietet,sollte es doch alles kein Problem sein!!!was nützt es dem Hund bei einem Jäger zu leben,um seiner Leidenschaft nachzugehen, einmal die Woch jagen zu dürfen und den Rest der Woche im Zwinger zu sitzen!Dann doch lieber in einer Familie mit richtiger Auslastung leben!!!
    Ich habe leider keine gute Meinung über Jäger,da bei uns im Dorf die Jäger nicht gerade nett sind zu Ihren Hunden!Und die Bekannten aus den Nachbardörfern reden auch nicht besser über Ihre Jäger dort!
    Also,man sollte sich ausreichend informieren,was man sich da für ein Powerpaket anschafft und vor allem auch mit anderen Hundehaltern dieser Rasse kontakt aufnehmen!!!Sollte es dann immer noch die Rasse sein,dann steht dem doch nichts im wege!
    Ps.ich wußte gar nicht,das die münsterländer nur an Jäger verkauft werden,denn bei uns leben einige Münsterländer,aber in nicht jägerlichen haushalten!?
    eleisa

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!