Jagdhunde bei Nichtjägern?

  • Zitat

    Ich würde immer zwingend abraten sich einen Münsterländer zu holen


    Ich sehe das ein wenig anders (und jetzt nicht nur, weil ich persönlich einen Münsterländer habe). Ich denke es kommt eher drauf an, ob man bereit ist, sich auf so eine Rasse einzulassen und sie dementsprechend auch mit ihr zu beschäftigen. Wenn sich jetzt jmd so eine Rasse anschaffen möchte, weil sie halt schön ausschaut, dann geb ich dir völlig Recht, demjenigen würde ich auch von einem Münsterländer abraten (naja,so jmd würd ich eigtl grundsätzlich von nem Hund abraten; war jetzt n doofes Beispiel;) ) Aber warum sollte man sich denn keinen Jagdhund anschaffen, wenn man ihn richtig auslastet. Denn ich glaube kaum, dass ein Jagdhund in Jägerhänden viel glücklicher ist, als bei jmd der mit ihm viel Dummytraining, Suchspiele etc. macht. Und wenn man mal bedenkt wie viele Jäger mit ihrem Hund umgehen erst recht nicht!

  • Hallo,


    Wenn es "nur" um den Ursprung geht (wie beim Pudel zum Beispiel) find ich das natürlich unbedenklich. Auch Retriever (je nach Zuchtziel) find ich vollkommen in Ordnung.
    Ich meinte da wirklich nur Gebrauchshunde ;)


    Ansonsten spricht für mich auch nichts dagegen.


    Liebe Grüße
    Dana und Wauzis

  • Sorry wenn ich jetzt mal mit was anderes reinplatze, aber ich bin ja neu und wüsste gerne was die Zeichen bei den Namen etc. bedeuten?
    (grüner Punkt z.B. hab ihn auch schon rot gesehn..)


    und was gesagt wurde mit "wie Jäger ihre Hunde halten" das kann man überhaupt nicht verallgemeinern! :motz:
    Viele Jäger mit denen ich in Kontakt kommen bin betütern ihre Hunde von vorne bis hinten!
    Aber ich denke hier kommt wahrscheinlich wieder die Zwingerhaltung ins Spiel! Ich hab schon gemerkt das meine Meinung sich da komplett von den anderen abzweigt!

  • warum nicht?
    ich habe seit 14 1/2 jahren ein weimiweib, das mit 9 monaten kein jäger haben wollte (angeblich jagduntauglich - wie gut, dass alle jäger soviel ahnung haben *ironie).


    sie ist ein vollblutjagdhund mit allen guten anlagen - einstufung von verschiedenen jägern: unausbildbar.
    yupp, war sie...mit härte absolut unausbildbar. dafür aber fast mit gedanken auszubilden.
    mein absoluter traumhund, obwohl ich passionierter nichtjäger bin :D


    ich habe mir häufig die abfälligen kommentare von jägern angehört, dass so ein hund in nichtjägerhand ist bis hin zu anfeindungen.
    manchmal war es auch der pure neid, weil mein weimaraner jederzeit in wildreichen gebieten ohne leine laufen konnte. manchmal war es der pure hass, weil mein hund sich aus jeder lebenslage hat abrufen lassen, während superduper ausgebildete jagdhunde mit allen scheinen wildern gegangen sind.


    was dahinter steckt: viel viel beschäftigung (nicht mal jagdspezifische), viel geduld, konsequenz, liebe und manchmal auch strenge (jedoch immer ohne härte *hoffe ich*).


    tja...und nun ist mein olles weib 15 1/4, immer noch gut zu fuß, aber seit ca. 2 jahren so gut wie taub. sie läuft dennoch ohne leine. rehe, häschen, katzen etc. lassen sie völlig kalt.


    wir haben viele tolle jahre zusammen erlebt, und ich hoffe, uns bleibt noch eine tolle zeit, die nicht allzu kurz gerät (wer weiß das schon bei so einem alten hund?!).
    mein fazit: immer wieder jagdhund (vor meinem weim hatte ich alle vorurteile gegenüber jagdhunden, die man so haben kann, bereitwillig geglaubt...) - und das, obwohl aus mir nie ein jäger werden wird.


    lg cjal
    wer den nichtjagenden ollen jagdhund mal bewegt sehen will, kann das hier...
    https://www.dogforum.de/ftopic35441-100.html

  • Ich sage "jein" :D


    Man kann auch Jagdhunde als Nichtjäger führen, aber man sollte sich über so manches bewusst sein.
    Richtig ist, dass viele Züchter nur in Jägerhände verkaufen.
    Ganz extrem bei den Münsterländern.


    Ich persönlich finde das sehr schade, denn auch eine angemessene "Jagdersatzbeschäftigung" macht diese Hunde glücklich.


    Aus meiner Erfahrung heraus macht es die Hunde wahrscheinlich sogar glücklicher, als in so mancher Jägerhand. :/
    Ein sensibler Wachtelhund im Zwinger, der nur am Wochenende sein "Ganzes" geben darf, ist bestimmt nicht so glücklich wie selbiger, der tagtäglich in seiner Familie leben darf und zudem auch noch angemessen bespasst wird.
    Die meisten Jagdhunde verbringen ihre Zeit nur in der Reserve, und sie müssen zu gegebener Zeit Höchstleistung erbringen, was nicht immer so funktionieren kann.
    Verständlicherweise...
    Gehe ich jetzt von meinem Köterchen aus, dann kann ich sagen, dass er auch in einer Familie klar käme, die mit ihm viel Freizeit in der Natur verbringen würde.
    Ein paar mehr Denksportaufgaben als vielleicht gewohnt, ein bisschen mehr Bewegung und Sport als gewohnt, und ein uneingeschränkter Familienanschluss mit ganz viel Streicheleinheiten.
    Das wäre auch ein glücklicher Flat.
    Ihn aber nur an der Leine gemütlich Gassi zu führen, das wäre absolut undenkbar und absolut fatal.
    Genauso der Münsterländer, Wachtelhund und andere...


    Von daher ist das Bemühen der Züchter, diese Hunde nur an Jäger zu verkaufen, vom Grundgedanken her gar nicht verkehrt.
    Wenn die Grundeinstellung der landläufigen Jäger nur eine andere wäre :???:


    Die Hunde der Jäger sind nicht immer glücklicher und gehorsamer als andere Hunde.
    Sie sind nur in gewissser Weise höriger und auch dankbarer, wenn sie denn mal aus ihrem Zwinger zur Arbeit entlassen werden.


    Meine Züchterin gibt auch an Nichtjäger ab, wenn sie der Meinung ist, dass die Konstellation als solche passt.

  • Wir haben ein Dackelhündin und eine Segugio italiano Hündin (Laufhund ) die in Italien zur Jagd eingesetzt werden .


    Beide Hunde sind weder Verhaltensgestört oder haben unsere Einrichtung daheim zerlegt , also scheinen sie doch relativ ausgeglichen zu sein .


    Beide laufen ohne Leine wenn keine Gefahr wie Strasse ist o.Ä. , Alice ...unsere Dackeldame hat noch nie Ambizionen gezeit jagen zu wollen , und Gina ist mal hinter einen Hirsch her , aber kam sofort wieder zurück !


    Jeder Hund ist anders , und man kann es wirklich nicht pauschalisieren , denn Beschäftigung und genug Auslauf brauchen sie alle , und der Rest ist viel vom Hundekarakter abhängig , find ich zumindst.


    Aber was ich sagen muss ist , das wenn einer sich für eine Jagdhunderasse interessiert , muss er sich in klaren sein das der Hund höchstwahrscheinlichkeit einen Jagdtrieb haben könnte, und man bereit sein muss damit umgehen zu können oder daran arbeiten muss im Interesse des Tieres und sich selbser , denn sonst kann es zu arge dysharmonien zwischen Hund und HH kommen !


    Aber ist bei jeder anderen Hunderasse genauso !

  • Das Jein unterschreib ich mal^^


    Ich würde da auch unterscheiden zwischen jagdambitioniertem Hund und Jagdhund.


    Dann kommt es auf die ART des Jagdtriebes an.


    Ich sag mal so... ich habe unheimlich viel damit zu tun, dass mein Hund nicht jagen geht. Einen Jagdtrieb, wenn vorhanden, kann man nicht unterdrücken, nicht "umlenken", man kann gewisse Teilbereiche des Schemas "kontrollieren" durch künstliche Manipulation und dennoch: Am Ende wird es niemals einfach gemütliches Spazieren gehen geben. Den Hund muss man immer im Auge behalten, um den Hund lesen und immer rechtzeitig reagieren zu können.


    Sehr guter bis perfekter Grundgehorsam seitens des Hundes ist in den meisten Bereichen absolute Voraussetzung, ebenso wie Geduld seitens des Halters.


    Und Konsequenz.


    Ich denke schon, dass mein Hund glücklich ist, auch ohne echtes WIld jagen, töten und fressen zu können, aber dies auch nur, weil ich ihr die Möglichkiet gebe, dies an unechtem Wild zu tun.


    Aber es gibt auch Jagdhunde, die keine Alternativen annehmen.


    Bei denen heißts Dauerfrust schieben.


    Nein, die werden in Nichtjägerfamilien nicht glücklich.

  • Rieke schrieb:[. Und wenn man mal bedenkt wie viele Jäger mit ihrem Hund umgehen erst recht nicht![/quote]


    Da kann ich dir überhaupt nicht zustimmen!!!
    Ich hab ja bereits geschrieben das alle jäger die ich kenne ihre Hunde von vorne bis hinten betütern und besser behandeln als manch anderer.

  • Grundsätzlich würde ich auch eher Jein! sagen. Denn ein Jagdhund hat das JAGEN im Blut!


    Trotzdem haben wir zwei Jagdhunde! Einen Epagneul Breton und einen Breton/Setter-Mischling.


    Die Hündin ist eine ausgemusterte Jagdhündin aus Spanien! Mit ihrem 'nicht sehr ausgeprägten' Jagdtrieb können wir locker leben.
    Leo haben wir mit 6 Monaten bekommen. Jagdtrieb vorhanden aber wir konnten ihn noch relativ einfach 'umlenken'!


    Wie AuraI schon sagte, es sind nicht alle Jagd-Hunde über einen Kamm zu scheren.


    Wir können beide im Wald zu 90 % ableinen/abrufen. Machen einiges an 'Ersatzjagd-Spielen' und sind ziemlich zufrieden :D .
    Wer will schon einen entspannenden Spaziergang....*grins*


    Ob es ein Jagdhund bei einem Jäger WIRKLICH besser hat.....'großes Fragezeichen'. Denn es kommt auch dort auf die richtige 'Auslastung/Haltung' an. Wenn der Hund nur 1-2 x im Monat/Jahr zur Jagd aus dem Zwinger darf (wie z.B. in Spanien)??


    Da dürfen unsere beiden bei uns wesentlich mehr 'jagen'.


    Wie es hier in D bei den Jägern ist, weiß ich nicht genau - aber ob alle Jäger sich 2-3 Stunden am Tag mit ihren Jagdhunden beschäftigen....wieder großes Fragezeichen.

  • Jekt das kann ich dir sagen!
    Also hier bei uns (Aurich umgebung) ist es nicht so!
    Wir kennen nur einen Jäger bei dem es leider leider so ist.
    Aber der ist auch bei den anderen, eben deswegen, sehr unbeliebt!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!