"Impulskontrolle" - Wie weiter arbeiten?

  • Naja, lass ich sie nicht hetzen und fangen, UNTERDRÜCKE ich ihren Trieb. Und das will ich nicht. Frust ist nicht gut bei Jägern (generell nicht). Sie soll, sie DARF jagen, aber eben nur unter gewissen Bedingungen.


    Also man KONTROLLIERT das Jagdverhalten.



    Man KANN es natürlich auch unterdrücken, aber das ist meiner Meinung nach nicht der richtige Ansatz. Immerhin hat sie den Trieb und sie braucht das. Also nutze ich ihren Trieb, um ein kontrolliertes Schema aufzubauen.

  • Zitat

    Hm, weiß noch nicht, ob das die ultimative Methode ist. Musste mich mit Jagdtrieb zum Glück auch noch nicht in dem Maße befassen. Kommt jetzt aber sicher bald. Aber wenn ich dem Hund einerseits sage, daß er nur auf Befehl darf, ihm aber im Endeffekt doch wieder das Beutegefühl als Belohnung gebe, hat das schon was zweischneidiges. Das ist irgendwie... unultimativ :D


    Wie Aura geschrieben hat: Der Hund lernt, das er diesen trieb ausleben darf. Aber nur nach dem Kommando/mit dem Besitzer zusammen und nicht einfach so (unkontrolliert).


    Unterdrücken kannst du es mit Sicherheit auch. Aber nicht ohne Druck und zwar richtig heftigen Druck. Dann muß ich so arbeiten das er in ein Meideverhalten fällt und es sich niemals mehr trauen wird, jagen zu gehen. Ob ich das aber so zuverlässig hinbekomme, wie nur mit mir zusammen jagen zu gehen, ist eine andere Frage. Zu den Methoden sag ich lieber mal nichts..

  • Hetzangel sollte Teamwork sein.
    Eine Jagd nach Regeln des Hundehalters.


    Instinkt ausleben, Belohnung Beute (Futterdummy leer fressen).
    Ich denke ein Ball ist für Jäger nicht die richtige Belohnung... das ist "nur" ein Spiel... (außerdem wollen wri ja keine Balljunkies heranziehen ;-)) Der Dummy (Beuteersatz) ist die echte Belohnung... die Beute, das Fressen, das Ziel eines jeden Beutegreifers. so ergibt für den Hund die Jagd Sinn. Durch Einsicht ereicht man so einiges bei den Fellnasen.


    Von Leckerliegabe halte ich nichts.
    Wenn ich mir vorstelle ich krieg für jede gute Tat einen Happen von der großen Schwarzwälderkirschtorte und will doch aber eigentlich alles... würde mich sehr frustrieren.


    Lia bekommt immer am Ende des Trainings (mal dauert es 15 min, mal 1,5 Stunden, ihre kompletten 550 Gramm Fleisch).
    So kann sie nach dem Jagdkick die Anspannung am Fleisch oder Knochen durchs "beißen", "zerren", "schüttel", "schlingen", "knabbern" bzw. Fressen wieder abbauen.


    Natürlich habe ich bei neuen Übugen auch zwischendrin einen Happs aus dem Dummy gegeben, um ihr zu zeigen, dass es gut war was sie gemacht hat. Aber sobald die Übung sinzt gibt es alles erst am Ende.


    Ist davon ab auch gesünder, der Hundemagen ist nicht für ständige Kleinstmengen ausgelegt... grad bei allergikern sollte darauf geachtet werden.


    Viele liebe Grüße
    Nina

  • Ich setz auch mal mein Lesezeichen. =)


    Impulskontrollübungen sind nicht nur gut um den Jagdtrieb des Hundes in gemeinschaftliche Bahnen zu lenken, sondern auch damit er lernt mit Frust umzugehen. Nämlich der Frust, das er dem Beuteobjekt nicht direkt hinterherdarf, sondern erst abwarten muss.
    Ein gewisses Maß an Frust zu kennen, zu ertragen und damit umgehen zu können ist in allen Alltagssituationen mit Hund hilfreich.


  • Also da wir noch unheimlich viel am Grundgehorsam feilen müssen, belohne ich viel. Ich habe immer den Futterdummy mit, woraus sie auch stückchenweise belohnung erhält.


    Früher gabs nach jedem "Aus" ein Leckerli. Inzwischen nach ca jedem dritten mal oder so. Ich konditioniere immerhin den Hund auf Dinge, die für ihn überhaupt keinen Sinn machen. Und das muss einfach sitzen. Und das ist einfache Psychologie. Konditionieren. Irgendwann wird sie es auch ohne die Belohnung durch Leckerlis tun. Natürlich habe ich da auch Glück, dass mein Hund so verfressen ist ;)

  • Dann ist das vielleicht euer Weg den ihr geht.


    Ich konditioniere Lia nicht.
    Ich möchte, dass die Übungen für sie Sinn ergeben.


    Das Abbruchsignal ist immer mit etwas verbunden was für sie Sinn macht.
    Z.b. fliegt ein weiterer Dummy in eine andere Richtung.


    Gehorsamkeit um des Gehorsamkeitswillen würde bei ihr nicht funktionieren.
    Natürlich wäre Lia für jedes Leckerchen zu haben, aber wenn ein Hase vorbeigehoppelt käme ist ein Leckerchen nicht wichtig genug. Da muss was passieren was für sie attraktiver ist.
    Die Arbeit mit mir. Der Dummy ist ihre Beute... die eigentlich sichere Beute wenn sie keine Faxen macht.
    Sichert in ihren Augen ihr Überleben (täglich Futter).


    Aber das muss jeder selber entscheiden.


    Viele Grüße Nina

  • Ja, das auf jeden Fall. Wenns ums Training bzw um ihren Jagdinstinkt geht, soll es ja auch Sinn für sie machen. Wenn sie aber ein Stück Brot auf dem Boden findet, dann sagt ihr Kopf ihr, dass es gefressen werden muss. Nahrung. Überleben. Ich sage, sie soll es nicht fressen. Sinn ergibt das für sie ganz und gar nicht.


    Ebenso BeiFuß laufen.


    Oder ein Nein. Wenn mein Hund zu einem ausgekippten Mülleimer will, und das will sie oft, dann ist das ihr Instinkt, der sagt, da gibts velleicht was brauchbares. Also geh ich hin und probier das alles mal durch... Mit einem Nein verbiete ich ihr etwas, was unter "normalen" Umständen ganz natürlich und überlebenswichtig ist.


    Sie versteht da nicht, WARUM sie dort nicht nach Beute suchen soll.


    Wenn ich so trainiere, dass sie ihre Beute nur dann bekommt, wenn sie tut, was ich sage, ist es erstens auch konditionierung, zweitens aber vorallem überlebenswichtig. Ich manipuliere die Situation so, dass sie es ohne meine Hilfe nicht mehr schafft, zu Beute zu gelangen. Das macht in dem Sinne "Sinn" für sie. Und das soll auch so sein. Lieber, als ihren Instinkt zu unterdrücken.


    Aber manchmal ist es einfach, zumindest bei uns, notwendig, dass Missy Dinge tut, die sie nicht versteht. Und die so gesehen sogar GEGEN ihren Instinkt laufen.


    Und ein AUS muss sitzen, denn hier wird Gift ausgelegt.
    Und ein NEIN muss sitzen, denn hier sind Glasscherben im Müll.
    Und ein HIER muss sitzen, denn ich muss in der Lage sein, meinen Hund aus jeder Situation abrufen zu können.
    Und da muss ich meinem Hund KÜNSTLICH einen Sinn schaffen.


    EDIT: Ich verlange ja keinen Gehorsam dem Gehorsam wegen.
    Ganz im Gegenteil So würde ich es ja erzielen, in dem ich sie einem unangenehmen Reiz aussetze, bis sie die gewünschte Handlung tut. Aber in dem ich das natürlichste Verfahren überhaupt- die Belohnung einsetze, gebe ich dem Hund einen Sinn. Und an der Straße Sitz zu machen ist für Missy nur dann sinnvoll, wenn sie was dafür bekommt, das kann auch Aufmerksamkeit, Streicheleinheit usw sein. Würde ich es in keiner Weise belohnen, wäre es Gehorsam um des Gehorsams WIllen^^

  • Hm, also ich denke im "bei" gehen oder Dinge tabuisieren ergeben für Lia Sinn.
    Ich geh vor, check die Lage, sie übergibt mir die Verantwortung.
    Ich bestimme was wir jagen, essen etc, weil ich "ranghöher" bin.


    Wenn sie meint sie müsse Müll fressen, ohne mich "jagen", gibts leider auch keine "Dummy-Jagd" mehr. Ich entscheide über die Ressourcen. Dabei wäre das vielleicht viel mehr und gesünder, aber das ist dann ihr Pech. Das hat sie 2 mal gemacht. Seit dem entscheidet sie sich für den Dummy.


    Es hängt davon ab wie man Dinge gestaltet.


    Aber das würde VIEL zu weit führen...


    Können das ja bald live bequatschen! :D

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