Sprayhalsband - Ein Erfahrungsbericht (Jagen, Problem usw.)

  • Hallo!
    Zunächst möchte ich mein Bedauern ausdrücken, dass in diesem Forum Themen geschlossen werden, weil sich Benutzer daneben benehmen. Wäre es nicht sinnvoller, die betroffenen Benutzer zu disziplinieren?
    Wir ärgern uns ja auch, wenn ein Park für Hunde gesperrt wird, anstatt diejenigen Hundehalter, die ihre Tiere nicht im Griff haben, zu disziplinieren...


    Ich möchte hier meine Erfahrungen schildern, die mich zu einem überzeugten Verfechter der Sprayhalsbänder machen.


    Definition Sprayhalsband: Durch Betätigung der Fernbedienung wird ein mehr oder weniger langer bzw. intensiver Spraystoß (meist nur kalte Luft) ausgelöst, der den Hund von seinem momentanen Tun ablenkt.
    Ein Sprayhalsband arbeitet NICHT mit Elektro-Impulsen und fügt dem Tier KEINE Schmerzen zu!


    Ich habe einen Golden Retriever. Absolut lieb und wohlerzogen. Er geht bei Fuß durch die Münchener Fußgängerzone (Ohne Leine!) [Leinenzwang ist mir Wurst!]. Natürlich muß ich das Tier noch konzentriert führen. Mit knappen zwei Jahren wäre es einfach zuviel verlangt, wenn er das schon völlig alleine könnte. Ein kurzes Kommando hier, eine kurze Erinnerung "Fuß" da, und alles klappt. Das Ganze geht OHNE Sprayhalsband!


    Bloß das leidige Thema "Jagen" haben wir nicht in den Griff bekommen.
    Er läuft ganz brav bei mir, dann springt 2m vor uns ein Hase auf und mein Hund ist weg. In einer Gegend, wo sich Hochsitz an Hochsitz reiht, ist das natürlich lebensgefährlich. Also mußte eine Abhilfe her.
    Ich habe die Schleppleinentherorie lange mit mehreren Hundetrainern diskutiert und IMHO für überholt erklärt.
    Mein Hund soll ohne Leine laufen. Ich will es so... (Diskussionen zu diesem Thema werde ich nicht führen)
    Leinenlose Freiheit bedeutet aber perfekten Gehorsam, was die Kommandos Sitz, Platz, Fuß und Komm angeht.
    Wir haben das seit der 10. Lebenswoche trainiert. Spielerisch und ohne Gewalt. Alles funktionierte tadellos - wenn nur dieser verd... Jagdtrieb nicht wäre. Naja... erst züchten Menschen die Tiere über viele Generationen als Jagdhund und dann komme ausgerechnet ICH und verlange, dass der Jaghund das Jagen lässt. :freude:
    Ist vielleicht einfach zuviel verlangt....
    Also nochmal.... Schleppleine kommt nicht infrage.... ich laufe nicht mit einem Hund, der aufs Wort hört, monatelang mit Schleppleine. Einen Hasen erwischen wir so eh nicht - dazu bin ich zu langsam. Den Hasen stöbert der Hund nur ohne Leine auf - und da wäre unser Problem wieder.,


    Gesucht ist also eine Lösung, die es mir erlaubt, den Hund auf Entfernung zu beeinflussen.


    Ich benutze hier absichtlich den Begriff beeiflussen. Wer meint, einen Hund mittels eines Sprayhalsbandes bestrafen zu können, der irrt.
    Im Gegensatz zum Elektroschock-Halsband (Teletakt) wirkt das Sprayhalsband durch Irritation, nicht durch Bestrafung.
    Um die Wirkunsgweise eines solchen Hilfmittels zu verstehen, müssen wir versuchen, für wenige Sekunden in das Erleben eines Hundes einzusteigen.


      Warum wohl jagt ein ansonsten gut erzogener Hund?
      Warum sprigt ein ansonsten perfekter Begleiter unter bestimmten Bedingungen einen Besucher an?
      Warum reagiert ein gutmütiger Hund auf bestimmten andere Hunde allergisch?


    Die Antwort ist in den meisten Fällen die Gleiche.
    In der genetischen Programmierung des Hundes gibt es "Einsprungstellen", die unsere menschliche Programmierung außer Kraft setzen.
    Auch der niedlichste Klein-Hund hat z.B. das ehemals überlebenswichtige Jagdprogramm noch gespeichert.
    Wenn diese Programme aktiviert werden, ist das normale Denken des Hundes außer Gefecht gesetzt. Er reagiert dann rein instinktiv. Da nützt kein Rufen, kein Brüllen und erst recht keine Gewaltanwendung, wenn das Tier dann irgendwann, schuldbewußt und mit eingekniffenem Schwanz wieder angekrochen kommt. Wir kämpfen hier gegen die Biologie - den Kampf müssen wir verlieren.


    Jetzt kommen wieder die Schleppleinenvetreter in ihre Fahrwasser... aber bitte langsam... ich bin noch nicht so weit!


    Mein Ziel ist es nicht, den Hund zu bestrafen. Vielmehr möchte ich ihn für richtiges Verhalten belohnen. Richtiges Verhalten ist, angewendet auf das Beispiel vom Jagen, ein aufspringendes Tier laufen zu lassen, OHNE dass die angeborene Jagdroutine eingeschaltet wird. (Denn wenn die erstmal läuft, haben wir verloren...)
    Bei vielen Hunden sind genetisch programmierte Routinen so stark, dass man die Tiere eher tot schlagen könnte, bevor sich an ihrem Verhalten etwas änderte.... Natürlich kann man einen Hund auch lebenslang an der Leine führen - armes Tier!


    Was passiert nun beim richtigen Einsatz eines Sprayhalsbandes?
    Dazu müssen wir zunächst klären, wie der RICHTIGE Einsatz aussieht.
    Nochmal ganz deutlich: Ein Sprayhlasband ist KEINE Bestrafung!
    Wer so an die Sache herangeht, der kann auch ein Teletakt (Stromstoß) einsetzen und wird am Ende einen charakterlich gebrochenen Hund ernten, der auf jeden äußeren Einfluß extrem nervös reagiert.
    Die Gegner der Sprayhalsbänder argumentieren mit diversem Fehlverhalten von Tieren, die mittels Sprayhalsband (ver-) er-zogen wurden. Die Beispiele, die in diesem Zusammenhang genannt werden, sind meist klare Beispiele dafür, wie man die Hilfen NICHT einsetzen sollte.


    Also nun mal zum Thema: was bewirkt ein Sprayhalsband bei richtigem Einsatz?
    Antwort: es irritiert den Hund. Es lenkt den Hund für einen kurzen Moment ab.


    In diesem Moment der Ablenkung haben wir die Chance, ein genetisches Programm zu unterbrechen, BEVOR es richtig angelaufen ist.
    Dazu müssen wir natürlich den richtigen Moment abpassen. Auch ein Sprayhalsband ist kein Allheilmittel! Wenn der Hundeführer den rechten Moment verpasst, dann nützt auch das Sprayhalsband nicht mehr viel.


    Der Spraystoß zur rechten Zeit unterbricht für einen kurzen Moment die Aufmerksamtkeit (=Fixierung) des Hundes. Der Hund lässt für einen Moment von seinem Ziel (z.B. Jagen) ab und ist verwirrt.
    In dieser Zeit haben wir die Möglichkeit, unseren Hund abzurufen und so auf ein neues, sinnvolles Ziel zu programmieren.


    Kommt der Hund dann, können wir uns richtig freuen und ihn überschwenglich belohnen.


    Das Gelernte aus dieser Situation: Es lohnt sich, zu Herrchen oder Frauchen zu kommen, anstatt einem Stück Wild nachzulaufen.


    Ebenso kann man diverse andere Fehlverhalten korrigieren, ohne dem Hund jemals das Gefühl einer Bestrafung zu geben. Wichtig ist dabei immer das Lob und die Belohnung, wenn der Hund dann schließlich den gewünschten Weg einschlägt.


    Der oberste Grundatz (man kann es nicht oft genug sagen) lautet:
    Das Sprayhalsband dient lediglich dazu, die Aufmerksamkeit des Hundes zu gewinnen, wenn er von anderen Dingen in Anspruch genommen wird.


    Wichtig beim Einsatz eines Sprayhalsbandes ist, dass die Fernbedienung stets verdeckt getragen und bedient wird. Das Tier soll keinen Zusammhang zwischen seinem Frauchen / Herrchen und den Spraystößen ausmachen können. So verhindern wir, dass unser Hund den Spraystoß als Bestrafung empfindet.
    Solange der Spraytoß aus "heiterem Himmel" kommt und der Hund keinen direkten Zusammenhang mit uns herstellt, können wir ihn begeistert loben, wenn er das Richtige tut. Lernerfolge lassen sich so wesentlich schneller erzielen, als ohne Sprayhalsband.


    Ich habe auf diese Weise folgende Verhaltensweisen erfolgreich korrigieren können, ohne jemals ein böses Wort zu meinem Hund zu sagen.


    Jagen
    Anspringen
    Buddeln
    Davonlaufen (zu weites Entfernen auf der Wiese)
    Davonlaufen (wenn andere Hunde entgegen kommen)


    Bei anderen Hunden wurden folgende Verhaltensweisen korrigiert:
    Anspringen
    Jagen
    Ungehorsam beim Kommando "Komm"
    Agressives Verhalten an der Leine


    Folgender Hinweis ist noch wichtig:
    Durch falschen Einsatz eines Sprayhalsbandes kann man mehr zerstören, als man reparieren kann. Die Verwendung sollte wohl überlegt und sparsam erfolgen.


    Es ist ein Gerücht, dass man kleine Hunde nicht ebenso erziehen kann, wie große Hunde. Nur muß hier das verwendete Halsband zum Hund passen!


    Nicht jedes Sprayhalsband passt zu jedem Hund.
    So macht es große Unterschiede, ob der Hund eine lange Schnauze hat, oder eher vom Boxerschlag ist.
    Auch die Reichweite der Geräte sollte arttypisch angepasst sein.
    Bei einem wasserliebende Retriever ein Sprayhalsband einzusetzen, dass nicht ausdrücklich als wasserdicht gekennzeichnet ist, macht wohl wenig Sinn und wird auf Dauer ein teurer Spaß. :lol:


    Mir ist, beim Lesen in diesem uns anderen Foren aufgefallen, dass die Mehrzahl der Argumente GEGEN das Sprayhalsband aus der Gerüchteküche stammen. Viele Gegener verwechseln das Teil auch mit dem Teletakt (Stromstöße!).


    Wenn ich sehe, wie Hunde mit Schlägen malteriert werden, weil sie angeblich nicht hören (im Klartext: weil der Besitzer seine Kommandos nicht verständlich rüber bringt), dann möchte ich jedem dieser Tierquähler ein Sprayhalsband und eine eintägige Einweisung vom Fachmann schenken. Leider kann ich mir das nicht leisten. :nein:


    Auch Hunde, die pausenlos an der Leine dahinvegetieren haben, IMHO nicht gerade ein artgerechtes Leben.... :runterdrueck:


    Ich jedenfalls habe mit dem Sprayhalsband bisher nur gute Erfahrungen gemacht und kann es nur weiter empfehlen.
    Voraussetzung ist aber immer, dass der Benutzetr bereit ist, sich mit der Psyche seines Hundes und der Einsatzweise des Sprayhalsbandes intensiv zu beschäftigen.


    In diesem Sinne...
    mit besten Grüßen.
    Snoopy03

  • Hallo Snoopy,


    ich selbst bin nicht grundsätzlich und in jeder Situation gegen den Puster, aaaaaaaaaaber NUR in den Händen von Fachleuten und NUR nachdem ein konsequentes anderes Training z.B. Schleppleine über eine LANGE Zeit und unter guter Anleitung OHNE die beliebten Ausnahmen (damit der mal spielen kann) ohne Erfolg durchgeführt wurde.


    Das Abzulehnen

    Zitat

    Ich habe die Schleppleinentherorie lange mit mehreren Hundetrainern diskutiert und IMHO für überholt erklärt.
    Mein Hund soll ohne Leine laufen. Ich will es so... (Diskussionen zu diesem Thema werde ich nicht führen)


    halte ich für ein typischen Verhalten von Leuten, die sich einen Hund zur egoistischen Befriedigung von Machtbedürfnissen halten. Tut mir Leid, ganz hart, sehe ich so. Nicht mal die Möglichkeit anzunehmen es auszuprobieren oder zu Diskussionen bereit zu sein, zeigt einen Menschen, der zumindest über ein Wesen Macht ausüben möchte, das sehe ich IMHO so. Solche Leute sind so. Ich sehe es so.... (Diskussionen zu diesem Thema werde ich nicht führen)
    Der geneigte Leser wird Paralelen feststellen und die Ironie sehen ;o))


    Es tut mir Leid, ich sehe jeden Tag zwei Leute, die der festen Überzeugung sind, mit Ihrem Puster Ihren Hund toll erzogen zu haben. Der hört nun klasse. Was ich sehe ist ein Hund, der vor lauter Panik ein ständiges Meideverhalten zeigt, der so unsicher ist, dass er sich nicht mehr traut auch nur noch einen Schritt von Herrchens Seite zu weichen, weil er keine Ahnung hat, was (und welches Verhalten) dieses Pusten auslöst. Sehen diese Leute das an Ihrem Hund? Nein! Die finden es toll, dass der Hund nicht mehr von ihrer Seite weicht.
    Es stellt sich die Frage, wie diese Leute ihre Kinder erziehen? Gezielte Backpfeifen bei unerwünschtem Verhalten (heee, Backpfeifen ist doch nicht verprügeln, ist doch wie mit Puster und Teletakt, auch da besteht doch ein Unterschied?!) Auch hier hoffe ich wieder auf Menschen, die die Ironie in meinen Worten erkennen ;o))
    Klar, kann man so erziehen, wurde früher ja auch gemacht.... aber neue Studien zeigen neue Erfolge und innovative Menschen gehen neue Wege, nicht nur in der Kindererziehung, sondern auch ín der Hundeerziehung.
    In diesem Forum gibt es viele und Deine nettes Statement wird wohl die Gemüter zum Kochen bringen. Nicht wegen des Pusters, sondern wegen der Engstirnigkeit nicht mal "den anderen Weg" gehen zu wollen.
    Schade. Für Deinen Hund.


    Gruß


    Ella

  • Ella
    Kinder kann man anders bestrafen. Ohne Backpfeifen sondern mit Fernsehverbot, Hausarrest usw.
    Das kann ich meinem Hund schlecht klar machen. "Heute darfst Du aber nicht mit deinen Kumpels spielen weil du so böse warst!" Wird mein Hund mit Sicherheit nicht verstehen.
    Und ich kann Dir versichern, dass meine Hunde alles andere als ängstliche und übervorsichtige Duckmäuser geworden sind durch das Sprayhalsband.
    Besteht nicht auch einfach die Möglichkeit, dass von Hund zu Hund es verschiedene Erziehungsmöglichkeiten gibt die besser oder schlechter greifen.


    Und dass Snoopy nicht diskutieren will über Schleppleine usw. kann ich auch verstehen. Das hat nix mit Machtvergnügen zu tun sondern damit, dass es Diskussionen gibt die man nicht zig-mal wiederholen muss.


    Meine Meinung!

  • Zitat

    Das hat nix mit Machtvergnügen zu tun sondern damit, dass es Diskussionen gibt die man nicht zig-mal wiederholen muss.


    Und warum hat er dann DIESE Diskussion übers Sprayhalsband wieder losgetreten? Wenn man doch manche Dinge nicht zig-mal wiederholen muss? Entweder bin ich bereit zu diskutieren, dann spare ich auch keine Themen aus, oder ich bin es nicht, dann halte ich meine Klappe.


    Und es tut mir Leid, ich sehe jeden Tag Hundehalter die NICHT in der Lage sind zum richtigen Zeitpunkt positiv zu bestärken. Glaubst Du alles ernstes, dass die dann auf einmal positiv bestrafen können? Zum richtigen Zeitpunkt?


    Und wie gesagt, die Leute die ich hier sehe, sind auch davon überzeugt ihren Hund toll erzogen zu haben.. was der Hund signalisiert ist etwas ganz anderes, aber sie sind nicht in der Lage, dass zu sehen. In der Lage den Knopf zu drücken, waren sie aber....leider!


    Gruß


    Ella

  • Hmm. Also es ist ein Erfahrungsbericht zum Sprayhalsband und keine Diskussion zur Schleppleine.


    Du kennst nur diesen einen Hund der auf das Sprayhalsband bzw. dessen (fehlerhafte?) Anwendung evtl. schlecht reagiert hat.
    Kennst Du sonst noch Hunde bei denen dieses Halsband angewendet wurde?
    Ich glaube anhand eines bekannten Falles kann man sich noch nicht wirklich eine Meinung bilden.


    Ich kenne mindestens 10 Hunde die man mit Schleppleine erzogen hat und ich muss sagen: keiner von denen folgt wirklich toll.
    Deshalb lehne ich die Schleppleine als Erziehungsmethode jedoch nicht ab.

  • Also deine Einstellung find ich ein bischen seltsam. Warum auf keinen Fall Schleppleine, die baut man dch später auch langsam wieder ab so dami der Hund das nicht wirklich merkt. Ich denke damit geht es besser(kommt natürlich immer auf den Hund an) als direkt zu nem Sprayhalsband zu greifen. Ist für den Besitzer natürlich wesentlcih gemütlicher als Monate lang daran zuarbeiten...
    Gerade erst heute morgen hatte ich das Erfolgserlebnis schlechthin, die ganzen letzten Monate habe ich auf jedem Spaziergang Bindungsspiele mit meinem Hund gemacht und heute hat es sich ausgezahlt. Mein Hund ist nen Setter-das heißt er ist nen jagdhund. Und heute morgen sah er einen Hasen,(die hoppeln bei uns über all rum).Er zeigte sein typisches Vorstehverhalten.Ich sagte scharf Nein und was macht er dreht sich um kommt zu mir und will mit mir spielen.Ja gut er hat mich aufgefordert und ich hab dann auch mitgespielt aber ist das nicht klasse? Und das alles nur durch ganz viele Spiele ohne Halsband und Schleppleine. Jaa so geht das auch. Mein Hund ist auch noch sehr jung, sodass ich von Nafang an daran trainiere das er nicht jagd.Aber ich biete ihm dafür was anderes. Warum darf dien Hund z.B. nicht buddeln? Ist doch nichts dabei, meiner liebt buddeln und er darf es auch.


    Also wollte nur sagen das es auch so klappt!

  • Leoline
    ich finde es toll und bewundernswert wenn man seinen Hund mit Schleppleine zu so einem Ergebnis kommt.
    Ich habe es mit Schleppleine versucht und wir kommen nicht damit klar. Weder meine Hunde noch ich!

  • Heyyyy !!!
    Klasseeeee !!!


    Haben wir mal wieder provokativ einen Thread angefangen über ein Thema, das nun wirklich schon mehr als ausgelutscht ist. Über ein Thema, worüber doch sowieso jeder seine feste Meinung hat und man sowieso nicht zu 'überzeugen' ist.
    In einem Forum geht es darum, über Erfahrungsberichte anderer zu lernen und bei Bedarf auch etwas davon anzuwenden. Nicht, die anderen davon zu überzeugen, dass meine Methode die einzig richtige ist.
    Snoopy hat aber hier eher weniger einen Erfahrungsbericht geschrieben als eine provokative Aufforderung, seine Meinung nun doch endlich zu akzeptieren und doch bitte jegliche Diskussionen (=äusserungen andersartiger Meinungen) zu unterlassen.


    Es gibt keine einzig wahre Methode und es gibt keine einzig wahre Ansicht. Weil wir alle verschieden sind und unsere Hunde auch.
    Lasses, Ella, wird nix draus. Ich sehe Deinen Standpunkt und gehe auch mit Dir überein, wir alle hatten diesbezüglich schon unsere Erfahrungen. Aber provokatives Verhalten sollte man ignorieren. Was meinst Du ?


    Ganz liebe und schmunzelnde Grüsse
    Chrissi

  • Danke Snoopy für deinen Bericht. Ich sehe es genauso!


    Ich finde es gut, wenn jemand etwas beschreibt, das er gut findet. Ich sehe auch einen absoluten Unterschied zwischen Schleppleine und Sprayhalsband! Selbst Bloch beschreibt die Sache in einem seiner Bücher hervorragend.
    Es ist wichtig, seinen Hund an der Schleppleine zu erziehen, wenn es eine zeitlang anders nicht geht. Und es ist durchaus möglich, dass man seinem Hund auch so seinen Jagdtrieb unterdrücken kann. Aber wie gesagt, es ist ein Trieb! Das kommt von ganz tief drinnen, wie wenn ein Schalter umgelegt wird, und Hund ist nicht mehr ansprechbar. Nicht jeder Hund ist gleich, es gibt Hunde, die interessieren Rehe und Hase gar nicht. So wäre es auch fatal von seinem Hund auf andere zu schließen!!! Nur weil bei einem Hund das eine klappt, muß es beim anderen nicht auch funktionieren!


    Ich habe auch große Töne gespuckt, bis ich eines Tages einen Stock warf, mein Hund war da schon 18 Monate alt und hatte noch nie gejagt, und dabei einen Hasen traf. Mein Hund dachte der Stock hat Füße bekommen und schon gings los. Ich selbst habe so meinem Hund das Jagen schmackhaft gemacht! Für meinen Hund kommt es nicht darauf an den Hasen zu fangen. Leider ist er ein Hütehund, der, wenn er nicht hütet, wieder jagt. Hütetrieb ist umgelenkter Jagdtrieb! Nun, mein Hund gerät in den Geschwindigkeitsrausch, die Jagd ist selbstbefriedigend. Von diesem Tag an, hatte ich einen Sichtjäger, der sehr schnell sehr weit verschwindet, aber zum Glück zurückkommt. Die einzigste Angst, die ich also habe, ist die, dass er überfahren werden könnte.
    Nun nach 5 Monaten Schleppleine war der Grundgehorsam und die Ersatzhandlung für Jagd hervorragend einstudiert. Nur braucht es 1000 Wiederholungen, bis bei einem Hund was zuverläßig sitzt. Wo also soll ich 1000 Hasen herbringen? Ich habe eine Trefferquote von ca. 4-8 Hasen im Jahr!


    Nun Günther Bloch beschreibt das ganz hervorragend. Er nimmt 20 Hunde mit Jagdtrieb und trainiert in einem Hasengebiet mit Schleppleine. An der Leine werden hervorragende Ergebnisse erzieht. Die Hunde sind an der Leine abrufbar. Es kommt der Tag X, an dem alles ohne Leine funktionieren müßte"! Von 20 Hunde fangen trotz des intensiven Trainings 19 Hunde sofort an zu jagen. Warum? Weil sie so intelligent sind zu verstehen, dass sie jetzt wieder ganz ohne Leine sind. Die ganze Arbeit war für die Katz. Soll man deswegen ein ganzes Hundeleben den Hund an der Schleppleine führen, nur weil man im Jahr vier Hasen trifft? Der Hund würde verrückt werden. Bloch fängt an das Sprayhalsband einzusetzten. Nach nur ganz kurzer Zeit unterläßt jeder der Hunde das Jagen.


    Ich weiß, dass es Hunde gibt, die auf das Sprayhalsband nicht reagieren, diese werden ein Leben lang mit Schleppleine geführt und jagen immer noch. Es sind sehr gut erzogene Hunde, hochintelligente Hunde, im Hundesport sogar äußerst erfolgreiche Hunde, die leider einen so ausgeprägten Jagdtrieb haben, dass es anders nicht geht.


    Aber warum soll ich meinen Hund, der durch das Sprayhalsband zu kontrollieren ist, an der Schleppleine lassen? Dabei muß ich nicht einmal mehr sprühen. Ich genieße wieder die herrlichen Spaziergänge mit meinem Hund. Wir können beruhigt spielen, rennen, üben....ich muß nicht mehr verkrampft auf meinen Hund aufpassen. Mit der Schleppleine gab es schon böse Verletzungen. Diese Zeit ist passe. Mein Hund ist durch den Sprüheffekt wieder ansprechbar geworden. Ich kann ihn dann herrufen und hinsitzen lassen und anleinen. Nicht selten ignoriert er heute Hasen oder Eichhörnchen, und das auch ohne Sprayhalsband. Warum sollten wir auf den Genuß des freien Spazierengehens verzichten? Wegen 5 Hasen pro Jahr?


    Leute, geht mal in euch und seid mal ganz ehrlich, seid ihr wirklich davon überzeugt, dass Schleppleine das Allheilmittel gegen einen schweren Jagdtrieb ist? Dann habt ihr noch nicht einen echten "Jäger" erlebt! Und nur weil ein paar Leute die Handhabung vielleicht mißverstanden haben, heißt es noch lange nicht, dass man diese Gerät verdammen muß. Es tut nicht weh!

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