Ist unser Junghund echt überfordert?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe in einem anderen tread gepostet (zu nem ganz anderen Hund und Thema), dabei ein bisschen was über unsere Kleine und wie wir das mit ihr handhaben erzählt...daraufhin kam ein Post, der mich ein bisschen verwirrt hat und mir zu denken gibt: und zwar das Lea evt ûberfordert ist und wir uns so einem Super-Hibbel heranzüchten....
    Natürlich will ich das unter keinen Umständen, deshalb wäre ich über ein paar mehr Meinungen sehr dankbar!!!

    Also zu Lea und uns nun: Lea ist 5,5 Monate alt und 75% Dobermann, 25% Labbi (und das Kalb ist ganze 22kg schwer!!!), wir haben sie seitdem sie 8 wochen alt ist und sie ist im grossen und ganzen super.
    Wir beide sind selbstständig und haben sie quasie 24std am Tag mit uns (ausser wit brauchen dringend mal 1x die Woche 3std Dog-free-time *lol*, dann ist sie bei Schwiegermama)
    Zu ihrer Auslastung: Morgens gegen 11.00 findet hier im Park sowas wie ne spotane Spielgruppe statt, d.h. 2-8 Hunde (höhstens 3 Welpen momentan) und wir lassen die dann unter Kontrolle spielen. Kontrolle bedeutet hierbei: Wir achten auf die Welpen, ob sie müde sind und ziehen sie dann raus (mittlerweile gehen sie von selbst raus, sprich zu uns zum schmusen). Wenn wir gemischt sind (heisst Welpen und Ältere) stehen wir da manchmal auch 1,5 std (wobei die Jüngeren meist nach 30min von selbst runter-chillen). Sind wir nur Welpen lassen wir die so 20min kontrolliert spielen und nehmen die dann noch 5-10min zusammen an die Leine.

    Lea trifft einen anderen Welpen hier danach noch 1-2x am Tag für ca. 10-20min zum spielen...Wenn nicht machen wir ein bisschen Leinentraining etc. mit ihr....

    Meint ihr echt das ist zu viel????

    Ich beobachte unsere Kleine ja auch....wenn Ältere Hunde mit dabei sind, kommt sie zu mir und chillt einfach neben mir wenn sie meint es ist genug (und das bevor sie dieses Welpen-Müdigkeitsding zeigt wie Alien-Geräusche *lol* etc), wenn nur Welpen da sind nehmen wir die wie gesagt auseinander und gehen heim...

    Was sagt ihr? Sollten wir was ändern?

    Lea pennt nach dem Morgen-Spiel erstmal richtig gut und dreht zwischendurch auch nicht so richtig dolle auf....Sie ist verspielt aber nicht mehr. Sollte das nicht so sein? Ich hatte vorher 2 Hunde und wir haben das ähnlich gehandhabt....Aber vielleicht lern ich ja noch was!

    Was haltet ihr eigentlich von ein bisschen ,,Wrestling,,-Spiel (halt rumtollen wie blöd, mit umschmeissen und Mostergeräuschen *beschämt-in-die-Ecke-guck*) mit dem Hund? Mein Liebster macht das total gern und Lea scheint das zu lieben...Und ich schau gern zu *lol*!!!
    Sie puscht dann aber irgendwie so hoch (dieses Spiel-jetzt-weiter-Japsen) und ich bin mir dabei irgendwie so unsicher...Beide lieben es total und Lea fährt auch ziemlich schnell wieder runter, aber gibt ihr das nicht zu verstehen: Aufgedreht gleich ,,gut,,???

    Sie hört richtig gut auf die Grundkommandos wie ,,sitz,, ,,platz,, ,,komm,, ,,nein,, (mit Ausrutschern ab und an) ,,bleib,, üben wir grad...und in 3 Wochen kommt sie mit den anderen Junghunden aus dem Park in die Welpenschule....

    Machen wir was falsch? Machen wir alles richtig? Zur Hüûûûlfffeeee!

    lg cat

  • Ich antworte jetzt mal....

    Ich bin ausgebildete Hundetrainerin und Hundepsychologin und habe eine eigene Hundeschule.

    Ja- das ist zuviel!
    Ein Hund in dem Alter sollte maximal 20 Minuten "alleine" (also ohne menschliche Einwirkung) mit Artgenossen spielen. Alles was darüber hinausgeht, überfordert ihn.
    Grundsätzlich finde ich solche spontane Hundetreffs gut! Nur- zweimal die Woche "alleine" Spielen lassen reicht vollkommen aus.
    Macht doch statt dessen mal einen kleinen Erlebniss- Spaziergang zusammen. Neue Wege erkunden, über Baumstämme laufen, verschiedene Untergrunde kennenlernen, kleine Suchspiele einbauen, usw....
    Die Hunde also ein bisschen zum Nachdenken anregen. Sie einfach "wild" in der Gruppe toben lassen, fördert weder den Hund in seiner Entwicklung, noch fördert er die Mensch- Hund Beziehung.
    Dieses "alleine" Spielen lassen ist in erster Linie eins- nämlich bequem;-)

    Zu dem Wrestling- Spiel: Ich würde es nicht machen! Weil sehr schnell die natürliche Beisshemmung eines Hundes damit herabgesetzt wird.
    Spielen und Schmusen in Körpernähe finde ich wichtig und gut. Aber- es muss kontrolliert und vor Allem ruhig sein.
    Sich flach auf den Boden legen und den Hund über sich drüber ziehen, oder den Hund durch die Beine laufen lassen usw. sind gute Spielmöglichkeiten, die eine tiefe Vertrauensbasis fördern....

    Wenn ein Hund beim Spiel mit einem Menschen aber so reagiert wie deiner, dann wird es gefährlich!
    Weil er lernt, dass es toleriert wird, wenn er "aufdreht". Die Möglichkeit, dass er irgendwann mal im Spiel schnappt, ist dabei gross....
    Richtig Spielen mit dem Hund will gelernt sein. Und es muss jederzeit kontrolliert sein und auch vom Menschen kontrolliert werden können. Und auch jederzeit abgebrochen werden können!

    Alles Gute für euren weiteren Weg!

  • Hi Cat.

    Zitat


    Ich beobachte unsere Kleine ja auch....wenn Ältere Hunde mit dabei sind, kommt sie zu mir und chillt einfach neben mir wenn sie meint es ist genug (und das bevor sie dieses Welpen-Müdigkeitsding zeigt wie Alien-Geräusche *lol* etc), wenn nur Welpen da sind nehmen wir die wie gesagt auseinander und gehen heim...

    Was sagt ihr? Sollten wir was ändern?

    Da die Kleine scheinbar ganz genau weiß, wann sie müde ist, würde ich alles so belassen. Auch die Zeiten, die du angibst, finde ich nicht bedenklich.
    Sollte sie allerdings im Haus, während der Ruhezeiten nicht mehr runterkommen, sondern ruhelos vom einen zum anderen Platz laufen und immer wieder zum spielen aufforden, weißt du, dass es wohl doch etwas zu viel war. Hier solltest du die Aktivitäten dann doch reduzieren. Solange dies jedoch nicht der Fall ist, ist m.E. alles in bester Ordnung.


    Zitat

    Was haltet ihr eigentlich von ein bisschen ,,Wrestling,,-Spiel (halt rumtollen wie blöd, mit umschmeissen und Mostergeräuschen *beschämt-in-die-Ecke-guck*) mit dem Hund? Mein Liebster macht das total gern und Lea scheint das zu lieben...Und ich schau gern zu *lol*!!!
    Sie puscht dann aber irgendwie so hoch (dieses Spiel-jetzt-weiter-Japsen) und ich bin mir dabei irgendwie so unsicher...Beide lieben es total und Lea fährt auch ziemlich schnell wieder runter, aber gibt ihr das nicht zu verstehen: Aufgedreht gleich ,,gut,,???

    Du schreibst selbst, dass sie in der Lage ist, schnell wieder runter zu fahren. Solange das so bleibt würde ich auch an dem Wrestling-Spiel nichts ändern.
    Wir machen das mit unserer Hündin auch schon seit sie ein Welpi war (sie ist jetzt 13 Monate alt) und sie liebt es. Sie macht dabei auch diese tollen Seufz-Geräusche. :D
    Ich bin auch durchaus der Meinung, dass es gut ist mit dem Hund solche Spiele zu machen, wenn man ihm rechtzeitig zeigt, wann er seine Zähne zu stark eingesetzt hat. Also, falls es dir wehtut einfach aufstehen und Welpi kurz ignorieren. Das hat bei uns super funktioniert. Ich glaube auch, dass unsere Hündin durch die etwas "heftigeren" Spiele ein besonders gutes Gefühl dafür entwickelt hat, was sie an menschlicher Haut machen kann und was nicht.
    Wir ziehen das übrigens gnadenlos durch. Ich beiße ihr beim Wrestling sogar in die Lefzen und ins Bein! :irre2: :irre3: :D

    Zitat


    Sie hört richtig gut auf die Grundkommandos wie ,,sitz,, ,,platz,, ,,komm,, ,,nein,, (mit Ausrutschern ab und an) ,,bleib,, üben wir grad...und in 3 Wochen kommt sie mit den anderen Junghunden aus dem Park in die Welpenschule....

    Machen wir was falsch? Machen wir alles richtig? Zur Hüûûûlfffeeee!

    Wie gesagt, ich finde ihr macht alles richtig. Beobachtet eure Kleine nur, ob sie einen konstant hohen Stress-Hormon-Level entwickelt. Falls das eintreten sollte, müsst ihr dann doch einen Gang zurückschalten.

    Ansonsten noch viel Spaß mit dem Hundi! :)

  • Hmm. Ich sehe das ehrlich gesagt, komplett anders :ups: Aber ich bin ja auch nicht ausgebildet ;)

    Wie läuft es denn in einem Wurf ab? Trennt Mama da nach 20 Minuten und verdonnert die Kleinen zum schlafen (ich meine jetzt keine 3 Wochen alte Welpen, sondern eher um die 8-12 Wochen)? :gruebel: Habe ich noch nie gesehen..

    Suchspiele finde ich im Gegensatz zum toben um einiges anstrengeder! Meine hat als Welpe max. 10 Minuten gesucht und war danach den ganzen Tag über platt..

    Wieso fördert Wrestling das herabsetzen der Beißhemmung? So haben mein Hund und ich riesen Spaß und sie lernen auch in diesem Spiel Regeln kennen. Außerdem lernt der Hund auch nach sowas wieder runterzufahren und zu entspannen.. Was soll denn am "durch die Beine laufen lassen" Spaß machen? Also klar, es ist lustig, aber richtiges Spiel? Das sieht bei uns anders aus :hust:


    @Cat: Ich persönlich finde, das passt schon so. Der Hund weiß wo seine Grenzen sind, kommt zu Dir zum ausruhen und kann selber wieder runterfahren. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was daran jetzt so schlimm sein soll :nixweiss:

  • Hallo,

    na sagen wir mal so......was Sambuli da schreibt, hat schon seine Berechtigung. Ein Suchspiel fordert den Hund, gar keine Frage - jedoch fordert das geistig und nicht wie das Toben - körperlich.

    Die Gefahr die Sambuli sieht ist, dass der Welpe durch das extreme Tollen und Spielen evtl. Schäden am Knochenbau erleiden könnte. Ausserdem ist der HH beim Tollen der Hunde untereinander quasi abgemeldet, was dem Aufbau der Beziehung Mensch-Hund im Wege steht.

    Diese Suchspiele sind hervorragend dafür geeignet, dem Hund klarzumachen: "bist du in meiner Nähe, passiert immer etwas Tolles!"

    Ich würde das Toben ein wenig herunterfahren und im Gegensatz dazu tatsächlich was anderes mit dem Hund machen. Ihn etwas suchen lassen, vielleicht bringt er gerne Dinge, dann würde ich das fördern.

    Lg
    Volker

  • Hi,

    ich sehe das ähnlich wie Kathrin.

    Bsp. balge ich auch mit meinen Hunden und sie puschen dabei je nach Hund gewaltig hoch. Was gibt es besseres zum Lernen der Beisshemmung?

    Selbst mein Haifischkrokodil, die mit 5 Monaten ihre Zähne in alles geschlagen hat, was sie nur erreichen konnte (woher wohl der Name kommt :???: :lachtot: ), hat ziemlich schnell kapiert, dass massiver Zahneinsatz zu sofortigem Beenden dieses tollen Balgspiels führt. Und mit der Zeit wurde Frauchen auch immer empfindlicher :D . Was dazu führte, dass sie ihre Zähne extrem gut unter Kontrolle hat. Im Gegensatz zu manch anderen Körperteilen :irre: :motz: .

    Und spielen .... klar sollte man einen Welpen nicht stundenlang rumtoben lassen. Aber zum einen ist ein 5,5 Monate alter Jungspund kein Welpe mehr, sondern ganz klar ein Junghund per definitionem. Und zum anderen ist 20 min bei einem Jungspund nun auch nicht so die Welt.

    Viele Grüße
    Cindy

  • Sehe das auch so wie yane und Murmelchen :gut:

    Ich habe noch mit jedem meiner Hunde gerangelt, und es hat der Beisshemmung eher genützt als geschadet. Solange man den Hund nicht zu sehr hochpuscht, bzw. ihn da problemlos wieder runter holen kann wüsste ich nicht, was dagegen spricht.

  • Wir spielen auch a la wrestling ab und an, und solange man selber bestimmt was wie feste und wie lange- denke ich ist es in Maßen ok.
    Kommt sicherlich auch auf den hund an und es mag durchaus Ausnahmen geben.

  • Hallo,
    dazu hätt ich mal ne Frage an Sambuli:

    Zitat

    Weil sehr schnell die natürliche Beisshemmung eines Hundes damit herabgesetzt wird.


    Was ist denn eine natürliche Beisshemmung?

    Lg Christine

  • Maj und ich kugeln uns noch heute immel mal wieder über den Boden und Maja dreht dabei extrem auf. Sie kann aber, wenn ich "Schluss jetzt" sage (ja, sage und ich muss das nicht brüllen) auch gut sein lassen und ich finde das nicht nur 'annehmbar' sondern gut, sowas auch zu lernen, dass Hundi auch in Extremsituationen runterfahrbar ist.

    Ich sehe in diesem Wrestling kein Problem, im Gegenteil, für mich ist es sogar 'bindungsförderns', denn es ist körpernahes Spielen, bei dem mein Hund etwas 'mit mir' macht, finde ich persönlich super.

    LG, Henrike

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