Ist unser Junghund echt überfordert?

  • Zitat

    Hallo,
    dazu hätt ich mal ne Frage an Sambuli:


    Was ist denn eine natürliche Beisshemmung?

    Lg Christine

    Jeder Welpe beisst. Das ist ganz natürlich. Und Welpen bzw. junge Hunde müssen Beisshemmung erst erlernen.
    Genauer gesagt müssen sie lernen, wie feste (oder eben auch nicht) sie mit ihrem Kiefer zupacken dürfen, ohne das es dem Anderen weh tut.
    Das lernen sie zuerst mit ihren Wurfgeschwistern. Beim Spiel wird natürlich auch gebissen. Und wenn es zu feste war, dann quietscht der Spielpartner. Und verlässt das Spiel. Andersrum erfährt der Welpe auch, wie es ist, wenn man selber zu hart angepackt wird. Und auch er quietscht in der Situation.
    Die Selbe Erfahrung macht der Welpe auch mit seiner Mutter. Beisst er dort zu fest zu, wird er auch von ihr korrigiert.

    Und auch wir Menschen kennen den Lernprozess der natürlichen Beisshemmung. Ich denke jeder hat schon mal spitze Welpenzähnchen im Arm oder im Bein gespürt;-)
    Und die richtige Reaktion bei einem so einem kleinen "Beissunfall" ist, dann ebenfall zu "Quietschen" oder "Aua, Aua, Aua" zu Jaulen und das Spiel abzubrechen.
    So dass der Welpe/ Junghund lernt, wo die Grenze beim Zupacken ist und was es auch für Konsequenzen hat, wenn er seine Zähnchen nicht im Griff hat....
    Das ist auch der Grund, warum ich meinen Kunden in meiner Hundeschule Quietschspielzeug strikt verbiete. Weil der Hund mit diesen Spielzeug desensibilisiert wird, für verbaule "Aua- Laute". Und er lernt, dass es vollkommen normal ist, das im Spiel gequietscht wird. Wenn dann mal ein Kind oder ein Haustier beim Spielen "quietscht", weil der Welpe/ Junghund zu feste zugepackt hat, wird er nicht aufhören, sondern weitermachen, weil das Quietschen für ihn ja etwas vollkommen Normales ist und zum Spiel dazu gehört....

    Nochmal: Ich finde körpernahe Spiele sehr wichtig und gut. Das hatte ich aber auch schon weiter oben geschrieben. Was ich aber bedenklich finde ist, wenn ein Hund dabei im roten Bereich dreht. Spiele am Körper des Menschen sollten immer ruhig und absolut kontrolliert (von dem Menschen) stattfinden! Alles andere ist gefährlich. Je nach genetischem Erregbarkeitsfaktor einen Hundes, kann das ganz übel nach hinten losgehen. Und warum "Wrestling" spielen, wenn es so viel tolle beziehungsfördernde ruhige Bindungsspielmöglichkeiten ziwischen Mensch und Hund gibt? Warum sich Probleme schaffen, die man nachher wieder ausarbeiten muss???

    @ Snoop

    Ich hoffe, das war verständlich ausgedrückt! Wenn du weiter Fragen hast- einfach melden!

  • Und warum Dinge sein lassen, nur weil sie u.U. bei irgendeinem Hund mal zu Problemen führen könnten!? Dann muß ich auch schauen, das mein Hund niemals gemobbt wird, niemals auch nur einen kleinen Vogel für 2 Meter "hetzt" usw. usf. :nixweiss:

    Wieso ich mit ihnen so spiele ist ganz einfach: Sie haben einen heiden Spaß dran..

    Du verbietest Quietschspielzeuge strikt? Ich verstehe den Sinn dahinter zwar, aber was ist wenn sie jemand nicht daran hält?

  • Das mit dem Wrestling muß jeder selber wissen, wie er und der Hund das mögen.

    Aber 1,5 Std. spielen und dann nochmal 1 - 2 mal tägl. 10 - 20 Min. mit anderen Welpis spielen - das finde ich zu viel. Da würde ich lieber auch Suchspiele, Leinenführigkeit, Versteckspiele usw usw machen. Da gibt es ja auch gaaanz viele Möglichkeiten, die - so finde ich - ebenfalls Spaß machen. Stift durch Plastikflasche, Leckerlie rein und der Hund muß die Flasche drehen! Leckerlie unter ein Platikblumentöpfchen, aber drei aufstellen - Hund darf suchen unter welchem es drin ist!

    Ich habe mit meiner Hündin (die übrigens auch ziemlich aufgedreht war) immer mit einem Quietschetier (den Frosch) gespielt. So richtig wild und plötzlich habe ich den Frosch unter meinen Pulli rein. Und gesagt: Wo ist der Frosch? Sie hat es ja gesehen und wie wild an mir rumgegraben, bis er wieder da war. Dann die Verstecke ausgeweitet: hinter den Tischfuß, auf den Stuhl usw..!

    Heute kann ich den Frosch überall mithin nehmen und verstecken. Die kennt den Begriff Frosch und weiß, bei WO IST DER FROSCH, geht ne tolle Sucherei los. Das mach UNS BEIDEN voll Spaß und festigt - denke ich zumindest - die Bindung!! :umarmen:

    Bei solchen Spielen habt ihr Beide Spaß dabei und nicht nur der Hund mit anderen Hunden.
    Ich finde das Spielen von Hunden untereinander auch toll und schaue dabei auch wahnsinnig gerne zu, aber nicht jeden Tag 2 Std. lang!! ;)

  • Zitat

    Und warum Dinge sein lassen, nur weil sie u.U. bei irgendeinem Hund mal zu Problemen führen könnten!? Dann muß ich auch schauen, das mein Hund niemals gemobbt wird, niemals auch nur einen kleinen Vogel für 2 Meter "hetzt" usw. usf. :nixweiss:

    Wieso ich mit ihnen so spiele ist ganz einfach: Sie haben einen heiden Spaß dran..

    Du verbietest Quietschspielzeuge strikt? Ich verstehe den Sinn dahinter zwar, aber was ist wenn sie jemand nicht daran hält?

    Weil wir als Hundehalter immer mehr im Kreuzfeuer der Kritk und der unobjektiven Beobachtung stehen. Und es gerade deshalb so wichtig ist, evetuelle Gefahren auszuschalten oder zu minimieren.
    Wenn vor 10 Jahren ein Hund nach einem Kind geschnappt hat, dann war es halt so. Kein grosses Drama...
    Heute ist es eine Bestie, die das Kind totbeissen wollte. Und man bekommt unsinnige Auflagen.
    Ohne die Situtation mal genau anzuschauen oder sich zu überlegen, ob das Fehlverhalten vielleicht sogar beim Kind lag!

    Und gerade deshalb haben wir als Hundehalter eine so grosse Verantwortung. Nämlich die, unseren Hund wirklich gesellschaftsfähig zu machen. Ihn zu einem verlässlichen Sozialpartner zu erziehen, und alle Gefahrenquellen von vornherein auszuschalten. Wenn man weiss wie, dann ist das eine leichte Übung, die mal problemlos und ohne viel Aufwand in der Sozialisierungsphase des Hundes hinbekommt....

    Ich meine- guck` dir doch die ganze schwachsinnige "Kampfhunde"- Diskussion an. Die meisten Menschen sind extrem verunsichert und gebranntmarkt. Den unobjektiven Medienberichten sei Dank...
    Die erwarten zum grössten Teil gar keinen netten und freundlichen Hund mehr. Die sehen nur noch die Gefahr an der Leine für ihre Kinder. Und wenn wir Hundeführer noch ein paar Jahre die Chance haben wollen, dass unsere Hunde in der Gesellschaft nicht noch mehr diskriminiert werden und vielleicht auch noch Irgendwo ohne Leinenzwang rumlaufen dürfen, dann müssen wir extrem aufpassen, dass wir der hundelosen Fraktion nicht noch mehr Zündstoff liefern. Und das geht nur über tadelloses Benehmen. Sowohl vom Hund wie auch von uns Hundeführern.....

    Und ja- ich achte in meinen Welpengruppen sehr darauf, dass kein Hund gemobbt wird. Deswegen mache ich mir ganz genau Gedanken, wie ich die Gruppen zusammenstelle. Nirgendwo läuft soviel falsch, wie in Welpenspielgruppen!!!!
    Und ja- meine Hunde dürfen nicht Jagen! Weder Vögel, noch Katzen, noch Hasen oder sonstwas. Aber- sie kämen auch nie auf die Idee. Weil sie schon als Welpen ein Abruchsignal gelernt haben, dass 100% verhebt.
    Egal wie und wo- wenn ich "NoGo" sage, dann gehen meine Hunde ins Platz. Immer!

    Ich muss ehrlich sagen, dass sich bisher noch keiner meiner Kunden nicht an meine Empfehlungen gehalten hat! Weil ich eben zu allen Kursen in meiner Hundeschule auch immer Theorie- Stunden (ohne Hunde) abhalte und dort solche Dinge in Ruhe mit den Hundebesitzern bespreche. Und wenn man versteht, warum etwas so wichtig ist, dann -glaube ich- hält man sich auch daran....

  • Ich glaube du verstehst mich falsch. Meine dürfen auch nicht jagen!! Aber ein 8 Wochen alter Welpe läßt sich weder ordentlich abrufen, noch ablegen. Also gehe ich ja die Gefahr ein, das er mal "jagt" und ich mir dadurch ein riesen Problem schaffe :???:
    Und ich dachte auch darauf, das meine nicht mobben und auch nicht gemobbt werden. Welpenspielgruppen kann ich zu 90% nicht ausstehen, eben weil da viel falsch läuft. Aber kann ich mobben beim Gassigehen als evtl. Ersthundehalter vermeiden bzw. erkennen?

    Verstehst Du was ich meine? Es gibt im gesamten Umgang mit dem Hund (und/oder seiner Erziehung, seinem erleben mit der Umwelt etc.) Situationen, die u.U. mal zu einem Problem führen könnten. Und dennoch meide ich sie nicht (Kontakt zu anderen Hunden, laufen im Wald/Feld). Ich packe sie sogar gezielt in schwierige Situationen, damit sie u.a. lernen mit Frust umzugehen. Das kann auch schief gehen... Kann, muß aber nicht..

  • Hmm, wenn ich mit meinem Hund tobe, dann würde sie mich wohl mit allem möglichen 'verletzen' (ja, ich hab manchmal verkratzte Arme :D) aber Majas Beißhemmung habe ich durch diese Wrestling-Spiele noch nicht 'kaputt gemacht'. Im Gegenteil, ich sehe es sogar als 'Training' an, dass Maja selbst in solch hochgepushten Situationen ihre Zähne jederzeit unter Kontrolle hat.

    Ich muss ein schlimmer Hundehalter sein, Maja hatte nämlich sogar einen Quietschball. Sie kann das übrigens unterscheiden, ob Frauchen oder der Ball quietscht, weil sies gelernt hat. Find ich persönlich 'anspruchsvoller' für den Hund, aber auch effektiver, wenn er gelernt hat, dass nicht jeder hohe Ton Frauchens Quietschen ist.

    LG, Henrike

  • Zitat

    Ich glaube du verstehst mich falsch. Meine dürfen auch nicht jagen!! Aber ein 8 Wochen alter Welpe läßt sich weder ordentlich abrufen, noch ablegen. Also gehe ich ja die Gefahr ein, das er mal "jagt" und ich mir dadurch ein riesen Problem schaffe :???:
    Und ich dachte auch darauf, das meine nicht mobben und auch nicht gemobbt werden. Welpenspielgruppen kann ich zu 90% nicht ausstehen, eben weil da viel falsch läuft. Aber kann ich mobben beim Gassigehen als evtl. Ersthundehalter vermeiden bzw. erkennen?

    Verstehst Du was ich meine? Es gibt im gesamten Umgang mit dem Hund (und/oder seiner Erziehung, seinem erleben mit der Umwelt etc.) Situationen, die u.U. mal zu einem Problem führen könnten. Und dennoch meide ich sie nicht (Kontakt zu anderen Hunden, laufen im Wald/Feld). Ich packe sie sogar gezielt in schwierige Situationen, damit sie u.a. lernen mit Frust umzugehen. Das kann auch schief gehen... Kann, muß aber nicht..

    Ich habe dich schon richtig verstanden! Und es sollte auch kein Angriff gegen dich sein....

    Ich habe um 11 Uhr Junghundekurs bei mir und muss mich noch vorbereiten. Darf ich dir später antworten?
    Finde die Diskussion nämlich noch gut! :^^:

  • Zitat


    Ich habe um 11 Uhr Junghundekurs bei mir und muss mich noch vorbereiten. Darf ich dir später antworten?
    Finde die Diskussion nämlich noch gut! :^^:

    Klaro :^^:

    Jap, ich find es auch interessant ;)

  • 100% habe ich nicht, aber ich würde sagen 99% bei Pepper beim jagen. Das ist tabu und da gibt es keinerlei Diskussion. Da ist auch schonmal was geflogen (jaja ich weiß, böse. Aber besser wie wenn sie durchstartet und auf der Straße landet...). Nein, es nicht auf sie geflogen und auch nicht direkt neben sie. Sondern gute 3 oder 4 Meter neben sie.. Bekomm ich jetzt nen roten??

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