Canis-Studenten hier ??
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[quote="tagakm
Und es ist meine persoenliche Erfahrung das sehr viele "alles wird gut" Trainer wirkliche Problemhunde oft abschreiben und den Besitzern zur Euthanasie raten.[/quote]Habe ich auch schon gehört. Die Methode der Desensibilisierung mag vielleicht für einige wenige (andere)Fälle anwendbar sein ,aber meiner Meinung nach in solchen Fällen nicht.Das hat nix mit sozialem lernen zu tun da der Konflikt immer bestehen bleibt !
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rottifrau hat geschrieben:
ZitatMuß mal kurz dazwischen funken. Was heißt denn ich bringe den Hund nicht in solche Sitationen??? Das ist Realität oder besser gesagt Alltag. Was empfiehlt man denn solchen Menschen mit Hund,sollen die denn nur noch nachts Gassi gehen oder dort wo gar keine anderen Hunde sind??Sorry aber das geht doch gar nicht. Nach Deiner Methode übe ich Ewigkeiten den Abstand langsam zum "Auslöser" zu verringern,dann kommt es aus Versehen doch zu einem Treffen in der Nähe mit einem anderen Hund und ich fange das ganze Spielchen wieder von vorne an??!!
Nein, die sollen nicht nachts Gassi gehen. Aber zum einen äußerst vorausschauend und zum anderen solange das Thema noch ein Thema ist, entsprechende Gegenden aufsuchen, in denen sie nicht gezwungen sind, andere Hunde ohne ausreichende Individualdistanz des eigenen Hundes passieren zu müssen. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich auf dem Land lebe, in Stadtnähe, wo es solche Möglichkeiten zu Hauf gibt und die Halter arbeiten im Regelfall mit. "Nach meiner Methode" (wenn du es denn so nennen möchtest, wobei ich nochmal darauf hinweisen möchte, dass je nach Individuum Abwandlungen einfließen oder gänzlich anders gearbeitet wird - ich bezog mich hier auf das von tagakm gestellte Szenario) dauert es nicht ewig. Obwohl zugegebenermaßen sich die Arbeit auch nach dem Stresslevel sowie seinem Lernverhalten richten muss. Zeit ist also relativ. Und ja, es ist wichtig, darauf zu achten, die erreichte Distanz erst einmal nicht zu unterschreiten.
tagakm hat geschrieben:
ZitatIndem ich immer nur darauf bedacht bin auch ja einen Abstand zu halten von allen Hunden arbeitet dies nicht am wirklichen Problem des Hundes.....seiner Hundeaggression. Um die zu beseitigen muss er mit normalen Hunden in Kontakt kommen um zu sehen das sein Verhalten kein normales Verhalten ist.
Hundeaggression kuschelt man aus keinem Tier raus.tagakm, sei beruhigt - ich kuschel sie ganz bestimmt nicht aus dem Hund raus....
Und die Aussage, mit einer vom Hund gewählten Distanz anzufangen, in der er eben noch nicht in übermäßigen Stress gerät, würde bedeuten, nicht am Problem zu arbeiten ist schlichtweg Humbug. Meiner Ansicht nach ist es absolut notwendig und für den anhaltenden Erfolg der Verhaltensmodifikation sogar von Vorteil, wenn ich den Stresslevel des Hundes grundsätzlich in einem vertretbaren Rahmen halte - wobei hier natürlich die Debatte losgehen kann: "Was ist vertretbar".
Natürlich muss er lernen, dass sein Verhalten kein normales Verhalten ist. Z.B. ist es möglich, dass der Hund aufgrund fehlender oder verpatzter Sozialisation schlicht nicht über die Kommunikationsfähigkeit verfügt, die Hunden eigen sind. Dann muss er genau diese lernen. Das lernt er allerdings bedeutend entspannter, wenn er nicht überfordert und unter Stress gesetzt wird. Stress = Unfähigkeit zu lernen.ZitatDas fuehrt oft zu einem Teufelskreis der unterbrochen werden muss. Der Hund muss Begegnungen mit Artgenossen ausgesetzt werden um eine normale Sozialisierung aufzubauen. Und er muss vermittelt bekommen das unprovozierte Aggression unakzeptabel ist.
Natürlich muss dieser Teufelskreis durchbrochen werden. Dazu gehört die Schulung des HH zum einen, andererseits auch, dass der Hund "normale" Hunde sieht.
ZitatNormales Sozialverhalten lernt er nur wirklich durch seine Artgenossen kennen die er beobachten kann und in deren Mitte er sich bewegen kann
Auch richtig - aber einen Hund, der schon so lange im Teufelskreis steckt (was leider meist der Fall ist, da sich die HH erst entschließen, sich Hilfe zu holen, wenn sie verzweifelt sind und wirklich nur noch nachts rausgehen oder dort, wo garantiert niemand mehr geht), den werde ich garantiert nicht - ob mit MK, Leine und allem drum und dran oder ohne - in direkten Kontakt mit "normalen" Hunden bringen. Der Stresselevel ist viel zu hoch, als dass er dabei für die Dauer was lernt. Die anderen Hunde haben daran auch keine Freude - Mitarbeit im Training hin oder her, aber das kann man auch für diese "Kollegen" erträglicher und stressfreier gestalten
Aber erzähl doch mal, tagakm, wie du solch einen Hund mal eben mit anderen Hunden in Kontakt bringst, damit er lernt, dass sein Verhalten falsch ist.
ZitatUnd er muss vermittelt bekommen das unprovozierte Aggression unakzeptabel ist.
Mittels welcher Maßnahmen?
Zitateine Verhaltensmodifikation ist immer mit Stress fuer den Hund verbunden
Richtig. Aber ich kann den Stresslevel steuern.
Zitatgenau wie beim Menschen auch der z.B. ein Anti-Flug-Angst-Training mitmacht.
Bei dem ebenso darauf geachtet wird, den Menschen langsam auf das Ziel - das Fliegen - vorzubereiten. Keiner kommt auf die Idee, den Menschen sofort ins Flugzeug zu setzen. Übrigens sind wir hier wieder bei einer Angststörung - wir redeten seither jedoch von "reiner Aggression" lt. deinem Beispiel. Und da frage ich mich eben immer wieder: GIBT ES DIE REINE AGGRESSION OHNE PHYSISCHE AUSLÖSER? Auch das, was nicht als Angstaggression rüberkommt, ist doch letztlich eine Störung, die ihren Ursprung darin hat, dass der Hund z.B. etwas nicht gelernt oder mit falschen Verknüpfungen gelernt hat etc., etc. Der Möglichkeiten sind viele. Daher sagte ich auch zu Anfang - wichtig ist, was dem Verhalten zugrunde liegt. Immer.
ZitatDas kommt immer auf den individuellen Hund und seine individuellen Umstaende an.....da gibt es kein Patenrezept und keine einzig richtige Methode
Wie gesagt, das unterschreibe ich. Und füge nochmals hinzu, dass es dennoch nicht bedeutet, dass ich den Hund runterdrücken oder sonstwas muss, weil ich ihn nicht in eine unkontrollierte Situation mit mir als Trainerin führe.
ZitatKomischerweise habe ich genau den Rat zur Euthanasie bis jetzt hauptsächlich von "Hardcore-Trainern" kennen gelernt, die mit ihren Methoden die Sache nur noch schlimmer gemacht haben - der Hund ist gestört, nicht mehr zu retten, der muss eingeschläfert werden, da schlägt nicht mal meine unschlagbare Methode mehr an.... Und das nicht nur einmal.
Die Methode der Desensibilisierung ist nicht nur auf einige wenige andere Fälle anwendbar, es ist nur die Frage, wie man sie einsetzt, wie man sie individuell auf den Hund abgestimmt modifiziert und ob man es sich verkneifen kann, einem Zeitplan nachzujagen.
Bevor ich solch ein Training beginne, wird der Kunde grundsätzlich darauf hingewiesen, dass jegliche Aussage hinsichtlich der für das Training/der Modifikation benötigten Zeit unreell ist. Wer behauptet, in 10 (20 oder wieviel Stunden auch immer) ist der Hund soweit, hat nicht das Individuum im Auge, sondern seinen eigenen Erfolg.LG
cazcarra -
Hallo hallo!
Ich habe den Fred nochmal rausgekramt, weil ich an diesem Wochenende das Canis-Seminar "Aktuelle Forschung an Haushunden / Wissenschaftliches Arbeiten" besucht habe und sehr begeistert bin.
Das nächste Mal bin ich bei "Vergleichende Verhaltensforschung" wieder dabei.
Noch jemand?
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Du hast es ja nicht so weit !!
Ich war gerade erst in BB, die nächsten Seminare bin ich in Haiger und im Odenwald ... da werde ich dich wohl weniger antreffen, oder ?
Gruß, staffy
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Ui nee, das ist für mich dann doch zu weit.
Versuche immer möglichst die Seminare in meine Nähe mitzunehmen - so wie du wahrscheinlich auch.
Worum geht es denn in deinen nächsten Seminaren? *neugierigbin*
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Mal ne sau doofe Frage...hab nun auch erst die 1. Seite gelesen, also nicht hauen wenns schon erklärt wurde
Aber was ist ein Canis Student?
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Zitat
Ah da werd ich mal reinschauen
Dankee=)
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Meine nächstes wir die Arbeit mit aggressiven Hunden im November sein, dann hab ich für dieses Jahr nix mehr.
Ausser, ich hab doch noch Zeit für ein langes WE in Norden, dann bin ich vielleicht noch oben ...Gruß, staffy
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Sorry, OT, aber genau das, würde ich tun... auch wenn ich nicht gefragt wurde
ZitatSchleifst Du ihn wortlos an der Leine weg?
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