Canis-Studenten hier ??
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tagakm schrieb
*Seufz* - tagakm, ich wusste, dass unsere Einigkeit nicht lange währen wird
Wieso muss ich - nur weil ich einen Hund nicht notwendigerweise glaube "anfassen" zu müssen, über ein festgesetztes Trainingskonzept verfügen? Erklärst mir das mal?
OK....anders formuliert...
Du, Cazcarra, kommst zu einem Kunden nach Hause weil der einen Hund besitzt mit dem er nicht normal Gassi gehen kann weil dieser aggressiv reagiert auf jeden Hund den er sieht. TA check wurde gemacht, alle Werte liegen im normalen Bereich und der Hund ist kerngesund. Du unterhaelst dich mit dem Besitzer, fraegst ihn ueber seine Hund und dessen Vorgeschichte aus bla bla.......das ganze Spiel eben.
Nun geht man ja als Trainer und auch als Behaviorist dann zusammen mit Halter und Hund raus auf die Strasse um sich das ganze "live" anzuschauen.......Du haelst besagten Hund an der Leine, er hat auch eine gar nicht mal so schlechte leinenfuehrung, und ihr lauft gemaechlich los.
Nach ein paar Minuten Gassi gehen kommt auch schon der erste Hund ums Eck und *schwupp*.....Fido wird zu Cujo........will mit aller Macht zu dem anderen Hund hin und ist voll in Rage. Beruhigend auf ihn einsprechen ist nicht, das hoert er nicht in dem Moment.........fuer ihn existiert nur dieser besagte Hund der fuer ihn ein rotes Tuch ist............er haengt also mit all seiner Kraft (sagen wir 40 kilo) in der Leine und fletscht Richtung Hund und laeuft dabei wie am Laufband (da du ja die Leine festhaelst, kannst ihn ja schlecht auf den anderen Hund loslassen)......wie gehst Du nun mit diesem Hund in dieser speziellen Situation um........wie beendest Du diese Situation erst mal? Hebst Du den Hund hoch und traegst ihn aus dem Blickfeld des anderen Hundes? Schleifst Du ihn wortlos an der Leine weg?
Wie? Welche Methode oder Vorgehensweise benutzt Du in diesem Moment um die Situation erst mal zu beenden?
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Sorry, tagakm - bei der von dir beschriebenen Szene habe ich gerade Tränen gelacht....Tut mir leid, mit solch einer Situation kann und werd ich dir in dieser Form nicht dienen. Ich werde, wenn ein Hund eh schon so drauf ist, diesen Hund nicht noch bewusst in diese Situation bringen. Glaub mir, ich unterhalte mich mehr als ausführlich mit den HH. Das muss ich dann nicht auch noch live erprobt haben bzw. für den Hund in meinem Beisein solch eine Situation provozieren.
Klingt vielleicht blöd, aber wenn ich "ins Spiel" komme, beginnt für den Hund eine andere Zeitrechnung. Und dazu muss er mir vertrauen. Also werd ich nen Teufel tun. Dieser Hund wird auf größte Distanz an anderen Hunden vorbeigeführt oder er darf stehen, sitzen, liegen, was immer ihm gefällt, und darf sich den anderen anschauen, auf eine Distanz, in der er noch ruhig ist und von da arbeiten wir uns voran. Da gehören dann noch einige andere Kleinigkeiten mehr dazu, u.a. welche, die der Halten eben auch mitbeachten muss. Z.B. drauf zu achten, wann der Hund das Fixieren anfängt und, und und. Würde hier ein wenig zu weit führen. Aber im Großen und Ganzen läuft so eine Veränderung der Assoziation völlig unspektakulär ab.
Du kannst bei dem von dir geschilderten Fall davon ausgehen, dass da auch was "vorgefallen" sein muss. Das gilt es eben rauszukriegen...
Ist dir eigentlich aufgefallen, dass wir inzwischen sowas von OT sind.
Sorry an alle!
LG
cazcarra -
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Sorry, tagakm - bei der von dir beschriebenen Szene habe ich gerade Tränen gelacht....Hmmm...ok, mir ist der Witz da gar nicht aufgefallen...
ZitatTut mir leid, mit solch einer Situation kann und werd ich dir in dieser Form nicht dienen. Ich werde, wenn ein Hund eh schon so drauf ist, diesen Hund nicht noch bewusst in diese Situation bringen. Glaub mir, ich unterhalte mich mehr als ausführlich mit den HH. Das muss ich dann nicht auch noch live erprobt haben bzw. für den Hund in meinem Beisein solch eine Situation provozieren.
Und ich habe es so gelernt (und beibehalten) das ich mir von dem wirklichen Problem, eben der Hundeaggression, selbst ein Bild mache um das Aggressionslevel ueberhaupt einschaetzen zu koennen.....und das kann ich nicht ohne es selbst zu sehen und ich kann mich auch nicht an den Beschreibungen des HH's orientieren weil diese in der Regel so gut wie nie korrekte Einschaetzungen sind.
Darf ich fragen wo Du deine Ausbildung gemacht hast?
ZitatKlingt vielleicht blöd, aber wenn ich "ins Spiel" komme, beginnt für den Hund eine andere Zeitrechnung. Und dazu muss er mir vertrauen. Also werd ich nen Teufel tun. Dieser Hund wird auf größte Distanz an anderen Hunden vorbeigeführt oder er darf stehen, sitzen, liegen, was immer ihm gefällt, und darf sich den anderen anschauen, auf eine Distanz, in der er noch ruhig ist und von da arbeiten wir uns voran. Da gehören dann noch einige andere Kleinigkeiten mehr dazu, u.a. welche, die der Halten eben auch mitbeachten muss. Z.B. drauf zu achten, wann der Hund das Fixieren anfängt und, und und. Würde hier ein wenig zu weit führen. Aber im Großen und Ganzen läuft so eine Veränderung der Assoziation völlig unspektakulär ab.
Genau so verfahre ich es auch.....aber es ging ja um ein spezielles Szenario, nicht wie Du danach mit dem Hund verfaehrst.
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Sei so gut, aber wieso sollte ICH den Hund in so eine Situation führen, sprich, ihn an der Leine haben? Wenn, dann hat ihn der HH an der Leine, denn nur so kann ich sehen, was sich da abspielt. Meist - und seien wir doch ehrlich - ist das "andere Ende der Leine" mit das Problem. Also werd ich garantiert nicht den Hund nehmen, um die Ecken latschen und darauf warten, dass mir ein anderer Hund entgegenkommt.
Vielleicht hab ich mich blöd ausgedrückt, aber ich führe diesen Hund garantiert nicht in diese Situation. Wenn notwendig, macht das der HH.
LG
cazcarraUnd wie gesagt - wir sind immer noch sowas von OT
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Sei so gut, aber wieso sollte ICH den Hund in so eine Situation führen, sprich, ihn an der Leine haben?
Um zu sehen ob es wirklich eine reine Hundeaggression ist die nur vom Hund selbst ausgeht...... und nicht weil er vielleicht zum Teil auf das Verhalten (z.B. Anspannung) des Besitzers reagiert. Und das kann ich nur wirklich wenn ich ihn selbst fuehre weil ich nur dann weiss das keinerlei negative Spannung oder Einfluss auf den Hund uebertragen wird.
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Oder andersrum... Ich schau mir ja schließlich nicht nur den Hund, sondern auch den HH an. Und z.B. erlerntes Verhalten wird der Hund ja nun nicht einfach so ablegen, nur weil ich ihn zufällig an der Leine habe - zumal sein HH in der Regel ja dabei ist..... mit all den Emotionen, die er möglicherweise ausstrahlt.
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Muß mal kurz dazwischen funken. Was heißt denn ich bringe den Hund nicht in solche Sitationen??? Das ist Realität oder besser gesagt Alltag. Was empfiehlt man denn solchen Menschen mit Hund,sollen die denn nur noch nachts Gassi gehen oder dort wo gar keine anderen Hunde sind??Sorry aber das geht doch gar nicht. Nach Deiner Methode übe ich Ewigkeiten den Abstand langsam zum "Auslöser" zu verringern,dann kommt es aus Versehen doch zu einem Treffen in der Nähe mit einem anderen Hund und ich fange das ganze Spielchen wieder von vorne an??!!
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Nach Deiner Methode übe ich Ewigkeiten den Abstand langsam zum "Auslöser" zu verringern,dann kommt es aus Versehen doch zu einem Treffen in der Nähe mit einem anderen Hund und ich fange das ganze Spielchen wieder von vorne an??!!
Genau das ist das Problem. Indem ich immer nur darauf bedacht bin auch ja einen Abstand zu halten von allen Hunden arbeitet dies nicht am wirklichen Problem des Hundes.....seiner Hundeaggression. Um die zu beseitigen muss er mit normalen Hunden in Kontakt kommen um zu sehen das sein Verhalten kein normales Verhalten ist.
Hundeaggression kuschelt man aus keinem Tier raus.Und es ist meine persoenliche Erfahrung das sehr viele "alles wird gut" Trainer wirkliche Problemhunde oft abschreiben und den Besitzern zur Euthanasie raten.
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Hmm, jetzt bin ich verwirrt - oben schriebst Du doch, dass Du genau so verfährst.. :?
ZitatGenau so verfahre ich es auch.....aber es ging ja um ein spezielles Szenario, nicht wie Du danach mit dem Hund verfaehrst.
Oder hab ich das falsch verstanden?
Wie sollte man denn mit solchen Hunden arbeiten?
LG, Caro
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Hmm, jetzt bin ich verwirrt - oben schriebst Du doch, dass Du genau so verfährst.. :?
Oder hab ich das falsch verstanden?
So wie von Cazcarra beschrieben verfahre ich zum groessten Teil zum Anfang mit den Hunden mit denen ich persoenlich arbeite die aus der Kampfhundeszene kommen......solche die eben auf Aggression systematisch trainiert und gezuechtet werden. Da ist der Prozess ein recht langsames Desensibilisieren.
Hunde mit ausgepraegter Hundeaggression die mit ihren Besitzern zu mir kommen haben solch einen Hintergrund meist nicht, diese Hunde entwickelten ihre Aggression zum groessten Teil durch nicht vorhandene Sozialisierung und gleichzeitig ungewollte antrainierung durch den Halter (der z.B. den Hund taetschelt und beruhigend auf ihn einredet jahrelang wenn er Aggression zeigt und dem Hund dadurch in seinem Verhalten bestaerkt) .....was meist unverweigerlich dazu fuehrt das der Halter den Hund nur noch sehr selten Gassi fuehrt in der Oeffentlichkeit und jegliche Begegnungen mit Artgenossen vermeidet. Das fuehrt oft zu einem Teufelskreis der unterbrochen werden muss. Der Hund muss Begegnungen mit Artgenossen ausgesetzt werden um eine normale Sozialisierung aufzubauen. Und er muss vermittelt bekommen das unprovozierte Aggression unakzeptabel ist.
Normales Sozialverhalten lernt er nur wirklich durch seine Artgenossen kennen die er beobachten kann und in deren Mitte er sich bewegen kann.......Mensch ist kein Hund und normales huendisches Verhalten muss durch Artgenossen vermittelt werden.Das der Hund dabei Stress ausgesetzt wird ist nicht wirklich vermeidbar.......eine Verhaltensmodifikation ist immer mit Stress fuer den Hund verbunden......genau wie beim Menschen auch der z.B. ein Anti-Flug-Angst-Training mitmacht......Stress kommt dabei immer auf wenn man mit etwas unbekanntem konfrontiert wird.
ZitatWie sollte man den mit solchen Hunden arbeiten?
Das kommt immer auf den individuellen Hund und seine individuellen Umstaende an.....da gibt es kein Patenrezept und keine einzig richtige Methode.
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