• Ach ja die gute Dame in der HuSchu hat mir dann noch geraten, als Joy nicht sitz machen wollte, dass ich die Leine nach oben ziehen soll, dass es ihren Kopf hochzieht und sie dadurch automatisch sitz machen würde.
    Das kann man dann doch eigentlich auch als Leinenzug bezeichnen, und ich dachte die arbeiten nur mit positiver Bestärkung.
    Oder findet ihr das dann in Ordnung?

  • Zitat

    Ach ja die gute Dame in der HuSchu hat mir dann noch geraten, als Joy nicht sitz machen wollte, dass ich die Leine nach oben ziehen soll, dass es ihren Kopf hochzieht und sie dadurch automatisch sitz machen würde.
    Das kann man dann doch eigentlich auch als Leinenzug bezeichnen, und ich dachte die arbeiten nur mit positiver Bestärkung.
    Oder findet ihr das dann in Ordnung?

    Das bekommst Du auch ohne "Leine hochziehen" hin indem Du einfach etwas naeher an den Hund rantrittst, seine Aufmerksamkeit auf deine Hand lenkst und diese dann nach oben bewegst.....wenn der Blick des Hundes folgt setzt er sich auch automatisch dabei hin.

  • Ja ich hab das mit dem Leine hochziehen auch nie gemacht, weder vor dieser Stunde noch danach. Joy kann sitz eigentlich schon, aber in dieser Gruppe war sie einfach total überfordert und hat deshalb auch nicht mehr gehört.

  • Ganz gespannt habe ich die Diskussion zum Thema Leinenruck verfolgt und möchte mich nun auch dazu äußern.

    Ich habe einen 6jährigen Shih-Tzu Rüden, der in letzter Zeit immer weniger auf uns bzw. unsere Kommandos hörte und sehr eigenständig durchs Leben ging. Man hatte bei jedem Spaziergang das Gefühl, dass er uns in seinem Leben nicht brauchte und wunderbar ohne uns zurecht kommt. Irgendwann war die Situation nicht mehr auszuhalten und wir engagierten eine Hundetrainerin mit dem Ziel, eine bessere Beziehung zu unserem Hund aufzubauen, damit dieser uns wieder als Rudelführer akzeptiert und auf uns hört. Die Trainerin hat eine Ausbildung bei der mobilen Hundeschule Chiemgau absolviert und arbeitet mit den von HeidiPrincess beschriebenen Mitteln/Methoden (Leinendruck, Discs). Abgesehen davon, dass das Training wahnsinnig teuer ist und man die gesamte Summe für die 10 Trainingstunden gleich zu Beginn zahlen muss, hat es bisher nicht den Erfolg gebracht, den wir uns erhofft hatten.
    Anfangs haben wir auch immer alle Ratschläge der Trainerin befolgt, bis wir merkten, dass unser Hund von dem ganzen Gezerre total verunsichert war. Er wusste einfach gar nicht, was wir von ihm wollten. Irgendwann konnten wir es nicht mehr mit ansehen und haben uns von unserem Bachgefühl leiten lassen. Zwar wenden wir nach wie vor die Leinendruckmethode mit der Schleppleine an, jedoch nicht so rabiat, wie es uns vermittelt wurde, sondern auf eine sanfte Art und Weise (es ist jetzt ein kleines kurzes Ziehen bzw. Zupfen). Zudem trägt unser Hund ein Geschirr, was ich bei dieser Methode unbedingt empfehle, da ein Ziehen der Leine in Verbindung mit einem Halsband nicht wirklich gut für die Gesundheit des Vierbeiners ist. Mittlerweile müssen wir auch gar nicht mehr oft (D)ruck ausüben. Und wenn der Hund wieder einmal aus der Reihe tanzt, wird einen Tag mit Leine geübt, dann erinnert er sich gleich wieder an das, was er gelernt hat. Nun hört unser Hund auch schon ganz gut. Leider hat er bisher noch keine Bindung zu uns aufgebaut. Das versuchen wir nun über die Handfütterung (drinnen wie draußen) und gemeinsames Üben/Spielen (Spieletipps werden dankend angenommen).

    Ich denke, dass ich auf meinen Beitrag eine Menge negative Meinungen erhalten werde, schon allein wegen der Trainerin von der Chiemgauer Hundeschule (habe schon so viel negatives gehört – zum Teil ja auch berechtigt). Von den Kritikern hätte ich gerne gewusst, wie sie es dem Hund beibringen, nicht an der Leine zu ziehen, bei Fuß zu gehen oder auf Zuruf zu kommen. Dabei ist zu beachten, dass es sich in unserem Fall um einen äußerst trägen Shih-Tzu handelt, der sich nur schwer für etwas begeistern lässt.

  • Alina, du bist wirklich unschlagbar im Produzieren von heisser Luft! :D

    Interessant, dass du unter anderm den Richtungswechsel vorschlägst, also den passiven Leinenruck. Der scheint dann plötzlich positiv zu sein. :???:

    Ich überlege gerade, was das Gegenteil vom Leinenruck ist. Leine fallen lassen, sobald der Hund zieht? Das ist tatsächlich eine Lösung, damit der Hund nicht mehr an der Leine zieht. :p Das Problem der fehlenden Leinenführigkeit besteht allerdings weiter.....

    Leinenführigkeit beizubringen dauert normalerweise nicht Monate, sonst macht man was falsch. Man muss dazu auch nicht philosophische Tiefen der Beziehung zum Hund ausloten. Es reicht, wenn man seine Reaktionen und Motivation korrekt einschätzen kann und weiss, was man erreichen will.

  • Zitat

    Leinenführigkeit beizubringen dauert normalerweise nicht Monate, sonst macht man was falsch.

    Hat auch hier bei uns bei keinem Pflegehund laenger als 1 Woche gedauert.:)

  • Zitat


    Alle 3 habe ich via Leinenzuppeln innerhalb kürzester Zeit super leinenführig bekommen. Ich sehe dies nicht als "Gewalteinwirkung" (es sei denn, man ruckt so doll, dass der Hund ne Flugstunde nimmt - aber darüber brauche wir uns wohl nicht zu unterhalten). Gewalteinwirkung ist es eher, wenn der Hund die ganze Zeit in den Seilen hängt. Das bedeutet permanenten Druck für den Hund


    Ja. Du siehst das eine, und das andere. Ruck und Druck. Beides ist negativ. Und du denkst, für eines musst du dich entscheiden.

    Zitat


    Ich sehe es eher so, dass ich dem Hund kurzfristig etwas unangenehm mache, um ein Verhalten zu unterbinden. Ich denke, je länger ich mit dem Hund "diskutiere", desto mehr festigt sich doch das ungewollte Verhalten. Und die Gefahr ist, dass der Hund "lernt", das muss so sein.


    Diese Befürchtung ist durchaus berechtigt. Ich sehe aber auch, dass der Hund kurzfristig „spurt“, wenn gezuppelt wird. Bis die nächste Situation eintritt. Das „diskutieren“ wird leider sehr oft in einem negativen Licht dargestellt, obwohl ich es gar nicht für so falsch halte. Diskutieren ist ja nur eine Abwandlung von Kommunizieren. Und wie wir alle wissen, ist das die Basis für ein verständiges und faires Miteinander. Warum also nicht dem Hund die Gründe „zeigen“, weswegen er nicht ziehen soll, statt nur von ihm zu erwarten, dass er stumpf auf unser Signal reagiert?

    Zitat


    Mein jetziger Hund ist 13 Monate alt und geht eigentlich seit ihrem 5. Monat hervorragend an der Leine. Ich brauche jetzt kein "Zuppeln" oder "Rucken" mehr - es reicht in der Regel ein akustisches Signal (ich zische dann immer leise) oder wenn das dann MAL nicht ausreicht, brauche ich nur ein leichtes "Schwämmchen ausdrücken" mit der Hand, mit der ich die Leine führe.


    Du hast also an ihm fünf Monate lang geruckt. Ich kann mir nicht verkneifen zu sagen, dass ich das schrecklich finde. Zudem du es bis heute nicht vollständig ad akter legen konntest.

    Zitat

    DIe Hundeschule wo der Welpe meiner Elterndamals war hat es auch so praktiziert ... was würdet ihr den als alternative empfehlen um dem Welpen das laufen bei Fuß beizubringen?


    Muss ein Welpe Fuß laufen? Zum Fuß laufen beibringen gibt es hier im Forum Einemillion Threads. Es sollte auch unterschieden werden, zwischen steifem Prüfungs-Fuß laufen, und beim-Spaziergang-ordentlich-nebenherlaufen. Als erstes sollte man sich also die Frage stellen: was will ich? Was ist mir wichtig? Was ist tatsächlich nötig? – also ein Ziel klar formulieren.

    Zitat


    Ausserdem was machst du denn wenn dem Hund scheissegal ist, das du jetzt in die andere richtung läufst und du auch seine aufmerksamkein nicht wirklich kriegst? Dann läuft der Hund doch automatisch in die Leine.


    Es ist wichtig, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Hatte hier nochwas dazu geschrieben:
    https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…hritten#7037056

    Zitat


    Und ein Zupfen an der Leine für die Aufmerksamkeit hat ja wohl auch nix mit dem besagtem negativen Leinenruck zu tun, ..


    Doch. Es ist lediglich eine abgeschwächte Form dessen.

    Zitat

    Das kann man dann doch eigentlich auch als Leinenzug bezeichnen, und ich dachte die arbeiten nur mit positiver Bestärkung.
    Oder findet ihr das dann in Ordnung?


    Nein. Du scheinst wirklich enttäuscht zu sein von dieser Hundeschule. Ich denke, das liegt nicht daran, dass sie dir keine Alternativen zum Leinenruck aufzeigen konnten, sondern u.a. daran, dass sie die Leine nach wie vor, entgegen ihrer „Werbung“ als Werkzeug einsetzen, und sich trotz aller guten Vorsätze noch sehr darauf beschränken.

    Zitat


    Von den Kritikern hätte ich gerne gewusst, wie sie es dem Hund beibringen, nicht an der Leine zu ziehen, bei Fuß zu gehen oder auf Zuruf zu kommen.


    Ich finds gut, dass du die Lernmethoden des „Profis“ nicht einfach als heilig angenommen hast. :^^:
    Wie du schon selber schreibst, ist/war die Bindung des Hundes zu euch nicht die optimalste. Da reicht es nicht aus, den Focus lediglich aufs nicht-Ziehen und auf-Zuruf-hören zu beschränken. Auch nicht nur auf konkrete Übungen mit Handfütterung etc. . Die Kommunikation sollte in jeder erdenklichen Lebenssituation ausgebaut und verbessert werden, und es sollte grundsätzlich immer Wert darauf gelegt werden, dass die Aufmerksamkeit eures Hundes auf euch ruht. Auch wenn er euch dabei nicht direkt ansieht. Auch außerhalb von künstlich herbeigeführten Übungen.

    Zitat


    Dabei ist zu beachten, dass es sich in unserem Fall um einen äußerst trägen Shih-Tzu handelt, der sich nur schwer für etwas begeistern lässt.


    Ich würde viel Situationen (aus-)nutzen, in denen er gerade Lust hat, sich nach euch zu richten. Da kriegt er dann in besonderem Maße eure Aufmerksamkeit geschenkt. Und ihn ansonsten viel „lassen“. D.h. nicht wegen jeder Kleinigkeit ansprechen oder heranholen. Der Hund wird es euch danken.

    Zitat


    Interessant, dass du unter anderm den Richtungswechsel vorschlägst, also den passiven Leinenruck.


    Moment. Also als erstes mal kann man einen Richtungswechsel auf verschiedene Art und Weise ausführen. Die Richtung zu wechseln heißt nicht immer um 180 Grad. Manchmal hilft auch ein kleiner Schlenker, oder einen Bogen laufen. Oder dem Hund entgegensteuern, so dass er, wenn er dem anderen Hund schnurstracks entgegenlaufen wöllte, erst mal in seinen Menschen hineinrennen würde. Man kann den Hund ansprechen, bevor man die Richtung wechselt, man kann ihn auch anders auf sich aufmerksam machen, durch schnalzen, auf den Schenkel klopfen, in die Hände klatschen etc. . Außerdem gibt es noch den Richtungswechsel ohne Leine. D.h., wenn man Leinenführigkeit ab und zu ohne Leine trainiert, ja das gibt es, und der Hund zu weit vorläuft, dann kann man apruppt in die entgegengesetzte Richtung kehrt machen und „dem Hund davonlaufen“, und so seine Aufmerksamkeit erregen. Das waren jetzt ca. fünf Varianten, es gibt sicher noch mehr.
    Zweitens: Ich habe es nicht vorgeschlagen, sondern darauf aufmerksam gemacht, dass es oft beschrieben wird im Forum. Ich finde den Richtungswechsel nicht optimal, es kann aber unterstützend wirken, wenn es nicht übertrieben wird.

    Zitat


    Ich überlege gerade, was das Gegenteil vom Leinenruck ist. Leine fallen lassen, sobald der Hund zieht?


    Genau. Das heißt, erst Leine fallen lassen, dann Stehenbleiben. In der Reihenfolge. Allerdings brauchts dazu natürlich noch weitere Dinge .. Methoden, wie auch immer. Denn wie du erkannt hast ist durch eine einzige Handlung das Problem der fehlenden Leinenführigkeit nicht behoben. Auch beim Leinefallenlassen gibt es wieder unzählige Methoden, die man hinzufügen und miteinander kombinieren kann. Den Hund z.B. ggf. ansprechen, loben wenn er stehenbleibt und guckt, heranrufen, ihm die Stelle zeigen, wo er eigentlich laufen sollte, Leckerli wenn er sich richtig positioniert, langsam weiterlaufen, für gutes Fußlaufen als Belohnung schneller laufen et cetera pp ..
    Außerdem immer einen Ausgleich schaffen. Spielen und Toben lassen, usw.
    Auch beim Fallenlassen ist zu beachten, dass das nicht das einzige sein sollte, was man im allgemeinen Umgang mit dem Hund verändern muss, um letztendlich das gewünschte allgemeine Gehorsamsziel zu erreichen.

    Zitat


    Leinenführigkeit beizubringen dauert normalerweise nicht Monate, sonst macht man was falsch. Man muss dazu auch nicht philosophische Tiefen der Beziehung zum Hund ausloten. Es reicht, wenn man seine Reaktionen und Motivation korrekt einschätzen kann und weiss, was man erreichen will.


    Sehe ich auch so.

  • Zitat

    Ich wäre übrigens sehr interessiert, zu erleben, wie du mit einem Leinenzieher mit dem erforderlichen Weitblick arbeitetst, ohne dass die Leine sich spannt.

    hm, vielleicht rennt sie dann schneller als der hund um die spannung der leine zu vermeiden :D

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