"Darf" man mehrere Tausend euro für eine Hunde-OP

  • dem schliesse ich mich an!

    marook hat z.b. immer was - wenn er mal nichts hat kann man auf holz klopfen aber warten das er wieder was kriegt.

    mal nen arthroseschub, mal augen- oder ohrenentzündung, mal probleme/entzündung der analdrüsen...usw.....momentan haben wir die ehre mit demodexmilben.

    ich sage mal wenn es eine einmalige sache ist sagt keiner was, aber dieser hund hat immer fort was.
    sobald man sich ein bisschen was auf die seite gelegt hat , kommt marook wieder mit etwas an.

    _____musste kurz abspeichern, pc stürzt immer wieder ab!


    anfangs war ich total sauer auf den vorbesitzer da marook bei der übernahme reif für den op-tisch war (beidseitige ed und cuparthrose).
    ich konnte beim besten willen nicht verstehen wie man ein krankes tier abgeben will bzw. warum man sich ein tier/nen reinrassigen goldi von irgendwo nehmen kann. da muss man damit rechnen das der probleme mit den gelenken haben kann...usw....blablabla.....

    mittlerweile verstehe ich den vorbesitzer marook's aber.....dieser hund geht ungemein ins geld, bei ihm ist es nie eine einmalige sache und ich muss ganz ehrlich sagen, hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich den hund niemals genommen.

    natürlich werden tiere auch mal krank, keine frage!
    damit muss man rechnen.
    aber bei unserem jungen gehen wir schon fast arbeiten weil der beste immer wieder was kriegt.

    ____ und weiter!

    muss gestehen das ich seine ewigen wehwehchen schon langsam leid bin.
    es ist nichts leistbar seit der hund da ist.
    wie gesagt, sobald mal ein sümmchen da ist hat er wieder was und das nervt gewaltig.

    bei aller liebe, ich werde ihn natürlich weiter behandeln lassen wenn er was hat - keine frage, aber das ich mit dem tier noch riesen freude habe (er kann ja nichts dafür) kann ich jetzt nicht mehr sagen, auch wenn ich ihn liebe.

  • Ich persönlich sehe es etwas differenzierter. Ich würde weder sagen "Ich zahle jede Summe für meinen Hund" noch würde ich sagen "Wenn es eine gewisse Summe übersteigt, würde ich das Tier lieber sterben lassen".

    Ein Hund ist ein geliebtes Familienmitglied, soviel ist sicher. Und natürlich tut man alles, damit es diesem Familienmitglied gut geht. Allerdings würde ich doch die Relation dabei im Auge behalten. Die Frage, die sich mit stellt ist hier, was bringt eine Behandlung, für wieviel Lebensqualität sorgt sie.

    Beispiel: Die Oma meines Ex-Freundes hatte einen 15 Jahre alten Shi-Tzu mit schweren Herzproblemen. Der Hund hatte ständig atemnot und konnte die letzten Monate kaum mehr laufen. Es wurden Unssummen für TA, Notdienste etc. hingeblättert aus - für mich - egoistischen Gründen. Der Hund durfte nicht sterben, leiden durfte er und man verschuldete sich bis über beide Ohren um die Behandlungskosten zu bezahlen. Und in dem Fall muss ich knallhart sagen, ich hätte das nicht bezahlt, ich hätte ihn einfach erlösen lassen und mich damit abgefunden, dass er nicht ewig leben wird.

    Bei mir konkret sieht es so aus, dass mir mit Cherie in einigen Jahren wohl auch große Rechnungen blühen, weil sie irgendwann wohl nicht mehr laufen können wird. Ich lege jeden Monat per Dauerauftrag etwas für sie zur Seite, damit ich im Notfall das Geld habe. Und egal wie viel da im Laufe der Jahre zusammenkommt, dieses Geld würde ich für sie investieren. ABER wenn irgendwann der Punkt da ist, wo ich sehe, sie kann nur mit Schmerzmitteln überleben und hat extreme Einschränkungen (sie ist ein sehr aktiver Hund für den es nichts schöneres gibt als zu rennen), dann würde ich nicht noch tausende von Euros in teure Operationen investieren, nur damit ICH sie nicht verliere.

    Genausowenig würde ich mich total überschulden für meinen Hund. Ich habe schliesslich nicht nur meinem Hund gegenüber eine Verantwortung, sondern auch und vor allem meinen Kindern gegenüber. Und wenn ich dann die Raten für unser Haus nicht mehr aufbringen kann weil die Tierarztrechnungen des Hundes unser Einkommen übersteigen, würde ich meinem und dem Leben meiner Kinder den Vorzug geben. Und ich sehe dabei nicht, dass ich meinen Hund dadurch sozusagen diskriminiere oder ihn für wertlos erachte sondern einfach eine gewisse Relation.

  • Also was meine Antwort betraf,möchte ich noch ergänzen. Bei dem was ich schrieb,gehe ich davon aus,das dem Hund geholfen wird,das er gesund wird oder schmerzfrei leben kann. Ich sprach nicht von einer unnötigen Lebensqual und dessen Verlängerung

  • Zitat


    Glücklicherweise stand ich noch nie vor einer ähnlichen Endscheidung, aber ich denk mir manchmal, dass es soviel Elend und Armut auf der Welt gibt, wie können Hundehalter da guten Gewissens "nur" für einen Hund soviel Geld ausgeben. Wisst ihr was ich meine?

    Was für ein Vergleich!
    Weil es soviel Elend auf der Welt gibt, esse ich nicht mehr, verkaufe mein Auto, mein Haus, meine Wohnung, lasse meinen Hund einschläfern, und schlafe selbst unter der Brücke.

    Ist das Elend jetzt weniger geworden? Nein? Warum nicht?

    Vielleicht deshalb: http://www.macroanalyst.de/wb-dia-weltverm.htm

    Zitat

    Die reichsten 10 Prozent verfügen über vier Fünftel des weltweiten Besitzes, für die ärmere Hälfte bleibt gerade ein Prozent.
    Zwei Prozent der weltweiten Privathaushalte besitzen über 50 Prozent des Geld- und Immobilien-Vermögens, den reichsten 10 Prozent gehören gleich 85 Prozent. Das geht aus einer Studie des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts der Universität der Vereinten Nationen (UNU-WIDER) hervor.
    Die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung muss dagegen mit nur einem Prozent des Besitzes auskommen.
    "Der Reichtum konzentriert sich sehr auf Nordamerika, Europa und reiche Staaten des Asien-Pazifik-Raums", heißt es in der Studie.
    Der Direktor des UN-Instituts mit Sitz in Helsinki, Anthony Shorrocks, vergleicht die weltweite Vermögensverteilung mit einer Gruppe von zehn Menschen, in denen ein einziger 99 Dollar zur Verfügung hat und die anderen neun sich den restlichen Dollar teilen müssen.
    "Der Reichtum der Super-Reichen ist noch unfassbarer als vor 50 Jahren", so Shorrocks.

    Was ich mit meinen paar Euros mache, ob ich meinem Hund ein schmerzfreies, würdiges Leben ermögliche,
    oder in fünfmal im Jahr in Urlaub flieg oder Spende, oder das Geld zum Fenster raus werfe,
    sicher ist nur eines, mein Gewissen ist dabei immer rein!

    LG

  • Hallo,

    ich habe eigentlich Sleipnirs Frage weniger konkret verstanden, mehr oder weniger philosophisch, nicht eindeutig und für alle vertretbar zu beantworten.
    Immer wieder mal sein Denken und Tun zu reflektieren ist die Botschaft von Sleipnirs "lauten" Gedanken.
    Vielleicht liege ich da falsch.

    Natürlich ist es auch für mich keine Frage alles für meinen Hund zu tun, was ihm helfen kann um gesund und schmerzfrei zu leben.
    Aktuell habe ich da viel zu tun.
    Wir sind mit Bruno in die Tierneurologie gefahren, er bekommt Medikamente, Physiotherapie, Spritzen vom Heilpraktiker...
    Ich habe aber auch noch Familie, Freunde und einen engen Bezug zu der Welt in der ich lebe.
    Wir sind da nicht die Hauptpersonen, sondern nehmen nur teil.

    Friederike

  • Sehr gutes Statement!!!!

    Wenn ich das Geld habe, tue ich natürlich alles, was in meiner Macht steht, um meinem besten Freund zu helfen. Für mich ist ein Hund ein Lebewesen mit Gefühlen und auch Verstand, dass ich nicht einfach "wegschmeissen" kann, nur weil es eben etwas mehr kostet.

    Dagegen finde ich es, wie Britta schon richtig sagt, nicht korrekt, welche Leistung heute wie wertgeschätzt wird.
    Sieht man, was Ärzte und Pflegepersonal heute verdienen und dann im Gegensatz Fussballspieler, die nur einem Ball hinterherrennen - da verstehe ich dann die Welt nicht mehr.

  • Gute Frage. Ich denke jeder Mensch müsste eigentlich versuchen die richtige Mischung zu finden. Ich denke der gesundheitliche Aspekt von Hunden ist wirklich sehr schwierig zu beantworten. Ich wüsste nicht, wie ich da reagieren würde. Wenn ich mir hier einige Threads mit Halsbändern und Geschirren anschaue, bin ich auch immer fast verführt dazu auch so einiges zu kaufen. Kann es aber im Nachhinein nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Für mich selber ist es wichtiger mit diesem Geld anderweitig zu helfen. Deshalb unterstütze ich mit ca. 5% meines Einkommens Patenkinder in Afrika. Und denke für mich, dass mein Geld so besser angelegt ist. Das ist zwar nicht viel, aber man kann damit einem Kind den Schulbesuch ermöglichen. Für mich ist das genau so wichtig, wie eine gesunde Ernährung für Tubo. Ich trage nicht nur Verantwortung für einen Radius von 50 km um mich herum, sondern einfach ohne Grenzen. Nur weil wir das ELend nicht sehen, heißt es nicht, dass es nicht existiert. Leider funktioniert mein Verdrängungmechanismus nicht so gut wie bei anderen Menschen. Und wenn jeder Mensch ein wenig dazu beitragen würde, sehe die Welt in 50 Jahren glücklicher aus. Ich denke man muss auch nicht gleich zur schwarz-weiß Malerei abdriften. Ich kann Sleipnir gut verstehen. Es gibt eine goldene Mitte zwischen Selbstaufgabe (Respekt!!!) und absolut verschwenderischem Dasein. Wenn ich mir manchmal Menschen ansehe, die Ihre Haustiere mit Diamanten behänge, zweifle ich wirklich an der Menschheit und unserem Dasein.

    Nachdenkliche Grüße

  • Hallo,

    ich würde wenn mein Hund alt ist, wenn er nach der OP vielleicht noch 2-6 Monate leben könnte, wenn er nur mit Schmerzmitteln schlafen könnte, wenn er eingeschränkt leben würde, meinen Hund einschläfern anstelle zu operieren, da ich dem Hund nichts gutes tun würde.

    Wenn ich allerdings einen jungen Hund habe, wo ich weis, er hat sein Leben noch vor sich, und sie wird nach der op sein wie vor der Krankheit, dann würde ich operieren.

    Ich würde aber nicht das Leben meines Hundes verlängern wenn ich es nur für mich tun würde.
    An erster Stelle steht der Hund und wenn es ihm nicht viel Hilft würde ich nicht operieren.

    LG

  • Hallo,

    ich denke diese Frage stellt man sich nicht, wenn Dein Tier, welches
    Dich viele Jahre durch das Leben begleitet hat. Unser Hund hatte Krebs
    und ist zwei mal operiert worden. Dadurch hat er zwei Jahre mehr bekommen und lezten Herbst hat er noch mal eine Therapie bekommen und ihr ging es gut. Diese Therapie hat ihr noch fünf Monate geschenkt und das ist für eine Hundeleben ja viel mehr als für uns.
    Wenn der Arzt Die berechtigte Hoffnung auf Heilung macht, fragst Du nicht nach dem Preis. Du willst Deinem Hund helfen, weil Du genau wie für die anderen Familienmitglieder die Verantwortung übernommen hast.
    Erst wenn es nicht mehr geht, musst Du ihn ziehen lassen. Er war langen dein Freund, aber er kann dich nicht dein Leben lang begleiten.

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