Hund hat mich gebissen. Bin am Ende mit meinem Latein :(
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Hallo,
Zuerst möchte ich meinen Lucky mal vorstellen: Er ist ein 4jähriger Münsterländer-Mischling, stammt ursprünglich aus Tscheschien, wir haben ihn dann vor ca. 1,5 Jahren aus dem Tierheim zu uns geholt.
Soweit, Sogut... Anfangs war er eigentlich ein ganz lieber Hund, war ziemlich temperamentvoll, hat an der Leine gezogen und auf jedes Geräusch im Treppenhaus reagiert, was sich aber mit der Zeit gelegt hatte. Vor einem halben Jahr dann ca. wurde er übelst von einem anderen Hund in den Bauch gebissen...Die Wunde hatte sich dann auch noch entzündet und ein Abszess hat sich auch noch gebildet. Ging aber alles nochmal gut aus, der TA hat den Abszess aufgeschnitten, sodass der Eiter rauslaufen konnte, und so gings Lucky dann nach ca. 1 Woche wieder super.
Seitdem ist aber nichts mehr wie es vorher war. Er zieht wieder übelst heftig an der Leine, ist aggresiv anderen Hunden gegenüber, vorallem Großen, was auch verständlich ist, reagiert wieder auf jedes Geräusch im Treppenhaus, bellt und knurrt dann laut, was nicht grad besonders berauschend ist in einem Mietshaus. Draußen freilaufen lassen kann man ihn auch nichtmehr, da er wenn er einen Vogel sieht sofort über alle Berge ist, und auch nicht auf Rufen reagiert. Beim Spielen wird er schnell übermütig und auch ansonsten ist er immer total unruhig und ängstlich. Und heute ist es dann passiert, ich spiele wieder mit ihm, "tauziehen" wie immer, und er springt mir aufeinmal wie eine wilde Bestie zähnefletschend und mit offenem Maul mitten ins Gesicht. Waren danach sofort im Krankenhaus, Wunde musste genäht werden. Warum hat er das gemacht? Habe ganz normal mit ihm gespielt wie immer. Bin ziemlich geschockt mittlerweile. Das hat er aber auch schon öfters gemacht z.b. wenn es an der Tür klingelt, rennt er sofort knurrend, bellend und aufgeregt zur Tür, will man ihn dann wegziehen, da er auf Befehle dann nichtmehr hört, schnappt er auch zu, aber richtig. Wir alle wissen uns mittlerweile keinen Rat mehr, meine Mitbewohner sind schon kurz davor ihn wieder ins Tierheim zu bringen. Ich muss dazu auch sagen das wir nicht wirklich Hunde-Experten sind, und auch bis jetzt noch nie so einen Problemhund hatten. Wir haben schon bei einigen Leuten, auch Hundeerfahrenen nachgefragt was man machen kann, aber keiner weiss sich einen Rat. Vielleicht weiss ja hier jemand einen Rat.Gruß, Jenny
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Hi
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hm, das klingt nicht gut. leider hab ich die weisheit auch nicht mit löffeln gefressen aber ein paar tips oder anregungen möchte ich trotzdem liefern.
fakt ist, dass ein hund nie ohne grund beißt. bei deinem vermute ich, dass es angst ist, und er sich verhält wie "angriff ist besser als verteidigung". d.h. du mußt versuchen, ihm die angst zu nehmen.
wie ist er denn bei euch aufgehoben? gibt es EINE bezugsperson oder erziehen viele an ihm rum? für solche hunde ist es ganz, ganz wichtig, dass sie eine einzige person haben und dann auch vertrauen aufbauen können. und dann musst du ganz von vorne anfangen.z.b. du muß das klingeln "üben".
hat dein hund einen festen platz? dann schicke ihn erst mal dahin und leine ihn an.
schick jemand von deinen mitbewohnern raus zum klingeln. dein hund wird aufspringen und knurrend und bellend zur tür rennen. halte ihn fest befehle ihm dass er sitz macht und dann gibst du lieblingsleckerli.
und dann das ganze üben. wieder mitbewohner klingeln lassen, hund festhalten, sitz, leckerli und party um den hund. das müßtest du oft wiederholen und irgendwann blickt er, dass er dann leckerli kriegt, wenn er beim klingeln auf seinen platz geht und sich hinsetzt.
du brauchst viel geduld, aber bei meinem hund hat das funktioniert, wenns klingelt bellt er kurz und geht dann auf kommando aufs plätzle.das ganze bewirkt, dass er dich auch als oberstes leittier ansieht, der chef ist immer üerall der erste. ich vermute, dass dein hund sich sicher ist, dass du in der rangordnung unter ihm stehst.
draussen bei anderen hunden hilft auch nur üben. um die leine wirst du in nächster zeit wohl nicht drumrum kommen, allerdings ist wohl eine schleppleine angebrachter um ihm mehr freiheit zu gewähren. kommt ein hund, ruf ihn zu dir, sitz machen, leckerli. und loben und party natürlich. auch das wird einige zeit dauern aber er wirds verstehen. wenn das klappt kannst du versuchen statt sitz machen zu lassen, an den hunden vorbeizugehen.
mit den vögeln selbiges. schleppleine, er wird lossprinten, du rufst, ziehst ihn her, wenn er nicht kommt, sitzen, leckerli. und wenn er dann stehen bleibt und zu dir kommt, also quasi "abbremst", ihn halb zu tode knuddeln:) und viel lieblingsleckerli.:)
warum dich dein hund beim spielen angegriffen hat, kann ich nur vermuten. ich denke eben, er hat angst, vielleicht hat er sich erschrocken vor irgendwas. wie hat er denn danach reagiert, auf schlechtes gewissen gemacht oder weiter agressiv gewesen oder abgehauen?
vielleicht verzichtest du erst mal aufs tauziehen, dein hund muß erst vertrauen zu dir aufbauen. vielleicht hat er das von dem biss vom anderen hund verloren, ihm ist was passiert obwohl du da warst - man weiß nie genau was in so einem hund vorgeht.ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. und bitte: hab geduld und gib deinen kleinen hund nicht auf. er ist mit sicherheit nicht böse, er will dir nicht schaden. die ursache muss halt gefunden werden und dann kannst du dran arbeiten:)
liebe grüße,
lilly -
Hallo,
bitte wo genau wohnst Du ?
Hier ist die Antwort sicher " Du brauchst einen Trainer ". Aber einen wirklich guten und d. ganz schnell.
Bei Euch ist offensichtlich ein bisschen was schiefgelaufen und ihr habt es einfach nicht gemerkt weil ihr Euch noch nicht so gut auskennt.
Da Euer Hund kein Welpe mehr ist würde ich Euch auf jeden Fall raten einen guten Fachmann zuzuziehen.
L. G. und gute Besserung. Burgit
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Hi,
bei deinem Hund kann es nur einen Rat geben - ihr braucht einen professionellen Verhaltenstherapeuten.
Problem dabei ist, es gibt so viele private Hundetrainer und Co, die sich "Verhaltenstherapeut", "Diplom-VerhaltensIRGENDWAS" nennen, und wo man über die Ausbildung überhaupt nichts sagen kann.
Hier ist eine Liste von Tierärzten, die eine Weiterbildung zum Verhaltenstherapeuten haben:
http://www.gtvt.de/Viele Grüße
Cindy -
Hallo,
ich denke, der Hund hat seit dem Beißunfall kein Vertrauen mehr zu Euch und meint, die Rudelführung übernehmen zu müssen. Damit ist er total überfordert und dann kann es dazu kommen, dass auch Ihr bissen gewerdet.
D.h. ihr müßt ganz von vorne beginnen und das Vertrauen erst mal wieder aufbauen und ihm vorallem klar machen, dass er nicht der Chef ist, sondern Ihr.
Spielchen, in denen es auch darum geht, wer gewinnt (und somit der Chef ist) solltet Ihr gar nicht mehr machen. Macht lieber Suchspiele, dass fördert die Bindung und lastet den Hund aus. Sorgt dafür, dass der Hund einen geregelten Tagesablauf hat. Im Umgang mit ihm klare Ansagen machen. Und ihr solltet für positive Erlebnisse sorgen und ihn für richtiges Verhalten ausgiebig belohnen. Das stärkt das Vertrauen.
Draußen im Umgang mit anderen Hunden: auch hier vorallem positive Erlebnisse schaffen. Gibt es Hunde, mit denen er gut klar kommt? Dann vorerst den Kontakt auf diese Hunde beschränken. Bei Begegnungen mit fremden Hund versuchen eine Distanz zu finden, die für Lucky akzeptabel ist, so dass er sich sicher fühlt und sich nicht wie wild gebährdet. Die Distanz dann langsam verringern und üben, dass er an lockerer Leine an den anderen Hunden vorbeigeht.
Das er Vögel jagt ist sicherlich dadurch bedingt, dass er seinen Jagdtrieb auslebt, und solange Ihr keine Bindung zu dem Hund habt, wird er auch nicht hören.Es gibt einiges zu tun und ich würde Euch auch raten, mit einem Trainer zu arbeiten. Der kann zum einen das Verhalten des Hundes einschätzen und Euch sagen, wie Ihr damit umgehen sollt. Zeitgleich könnt ihr an den Problemen gezielt arbeiten und zwar unter Anleitung, denn es sollten jetzt keine weiteren Fehler passieren.
Viele Grüße
Silke aus Hamburg -
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Ich kann mich den anderen nur anschließen. Du brauchst einen guten Hundetrainer. Davor solltest du aber zu einem TA gehen und ihn komplett durchchecken lasssen mit Blutbild und kompletten Schilddrüsenwerten (wenn du magst, kann ich dir auch aufschreiben, welche Werte du dafür brauchst; die meisten TÄ machen nur ein paar davon, die aber i.d.R. nicht aussagekräftig genug sind.)
Achte bei dem Trainer darauf, dass er dir nichts von Dominanz erzählt. Wie die anderen schon geschrieben haben, ist dein Hund höchstwahrscheinlich sehr unsicher. Alle Konfrontationen, also Situationen, wo er dich androht oder beißen würde, sollten im Training vermieden werden.
LG Theresa
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Habe den anderen nichts mehr hinzuzufügen. Ein guter Trainer ist jetzt wirklich unabdingbar!!!
Wollte dir aber noch sagen, dass es mir wirklich leid tut für dich, dass du das erleben musstest. Ich hoffe fest, dass nicht nur die körperlichen Wunden ganz fix heilen, sondern auch dein Vertrauen in deinen Hund eines Tages wieder kommt. Viel, viel Glück. Und versuche das ganze mit Ruhe und Liebe anzugehen. Der Gute braucht dich jetzt.
Liebe Grüße
Elke -
Hallo,
Vielen Dank für die ganzen Antworten & Ratschläge.
Zitatgibt es EINE bezugsperson oder erziehen viele an ihm rum?
Leider ist es so, das alle hier versuchen Lucky wieder hinzubekommen. Jedesmal wenn Lucky bellend zur Tür rennt, ob nun wegen Geräuschen oder Klingeln, ruft jemand anderes "Aus", "Geh" oder "Sitz". Leider bin ich auch nicht den ganzen Tag Zuhause, so das ich mich nicht immer um ihn kümmern kann. Aber Gassi geh ich eigentlich immer mit ihm, ausser Morgens.
Danke auch für den Tipp mit dem Klingeln "üben", werden wir nachher mal probieren wenn alle Zuhause sind
Zitatwie hat er denn danach reagiert, auf schlechtes gewissen gemacht oder weiter agressiv gewesen oder abgehauen?
Nachdem er mich gebissen hatte, ist meine Mitbewohnerin erstmal schnell aufgesprungen und hat ihn weggezogen (nicht geschimpft oder gehauen, nur weggezogen), da wollte er dann auch nochmal zubeissen. Danach wurde ich dann erstmal verarztet, und der Hund lag im Körbchen. Als wir vom KH wieder zurückkamen, tat er so als wär nichts gewesen, kam schwanzwedelnd zur Tür, aber mein Mitbewohner war der Meinung das es am meisten Strafe für den Hund wäre, ihn jetzt einfach zu ignorieren.
Zitat
Wollte dir aber noch sagen, dass es mir wirklich leid tut für dich, dass du das erleben musstest. Ich hoffe fest, dass nicht nur die körperlichen Wunden ganz fix heilen, sondern auch dein Vertrauen in deinen Hund eines Tages wieder kommt. Viel, viel Glück. Und versuche das ganze mit Ruhe und Liebe anzugehen. Der Gute braucht dich jetzt.Vielen Dank.
Werde meinen Kleinen nicht so schnell aufgeben und ihn nur weil er kein perfekter Traumhund ist wieder ins Tierheim stecken, denke meine Mitbewohner wollen das auch nicht, wir waren halt gestern alle ein wenig geschockt. Denke mal wir werden wirklich mal einen professionellen Hundetrainer zuziehen, ist wohl nicht grade sehr billig, aber was anderes bleibt uns auch nicht mehr übrig und ich denke mal unser Kleiner ist es auch wert, denn bösartig ist er normalerweise wirklich nicht.
Gruß, jenny
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Jenny, aus welcher Gegend kommst du, vielleicht kann dir jemand wen empfehlen !?
Gruß, staffy
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Kann es sein das du ihn wärend seiner verletzung zu sehr verhätschelt hast und er machen konnt was er wollte? so würde ich mir erklären das er die Chefrolle für dich übernommen hat
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