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Ist nun also der Rassehund ein typischer Vertreter seiner Rasse oder vielmehr das Ergebnis der rassebedingten vorurteilslastigen Erziehung?????[/quote]
Diese Frage pauschaliert mir zu sehr.
Jeder Rassehund ist zunächst einmal ein typischer Vertreter seiner Rasse. Wenn Du dich für eine bestimmte entschieden hast, Literatur zum Hund studiert hast, dich idealerweise auch schon mit dem entsprechenden Verein, Züchtern, Besitzern unterhalten hast, wirst Du feststellen, wie sie den Charakter der Rasse beschreiben. Nämlich, in den wesentlichen Charakterzügen, die der Rasse nachgesagt wird, gleich lautend.
Ergo, 10 - 20 oder mehr HH werden nicht ihrem Hund den gleichen Charakterzug anerzogen haben.
Ich habe bis jetzt 8 eigene Neufundländer gehabt, kenne durch 26 Jahre Verein, Ausstellungen usw. unzählige Neufundländer und deren Menschen, jeder konnte, so wie ich, feststellen, die Hunde sind vom Temperament, Lerneifer, Arbeitsbereitschaft grundverschieden, vom Charakter, den Wesenszügen fast identisch.
Was willst Du eigentlich mit Deinen Beispielen, die natürlich fast jedes Klischee abdecken, "Michael will einen Dobermann, da er selber eher klein ist", müßte er aber eigentlich eine Dogge haben wollen, wissen?
Mein Beispiel: FräuleinWolle kauft sich einen Neufundländer, weil die ja alle so Wasserverrückt sind und wahnsinnig gerne schwimmen. Sie möchte unbedingt Wasserarbeit machen. Bloß, der Neufundländer scheut das Wasser, wie der Teufel das Weihwasser. Und nun Dein Satz: "Jeder macht sich den Hund, wie er ihn will....".
Na dann viel Spaß!
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Hi
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Zitat
Mein Beispiel: FräuleinWolle kauft sich einen Neufundländer, weil die ja alle so Wasserverrückt sind und wahnsinnig gerne schwimmen. Sie möchte unbedingt Wasserarbeit machen. Bloß, der Neufundländer scheut das Wasser, wie der Teufel das Weihwasser. Und nun Dein Satz: "Jeder macht sich den Hund, wie er ihn will....".Mhm, da sprichst Du mir aus der Seele! Ich wollte auch keinen super Arbeitshund, mußte dann aber auf gewisse Wesenszüge reagieren. Auf die hätte ich auch gern verzichtet und mußte sie erst mühsam entdecken. Auf viele war ich in der Tat nicht gefasst. Also nix mit self-fulfilling prophecy...
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Geht mir mit Gismo genauso und da kommt noch hinzu , er war ein Haustürgeschäft und erst ein TA hat mich später darauf hingewiesen , was ich da an der Leine habe und riet mir , mich mal zu schlauen .
Deshalb ja ein Teil Veranlagung und ein Teil Erziehung , soziale Prägung und Erfahrung .
Dir Grundzüge des Hundes sind von kleinauf da , gerade rassespezifisch , was Du daraus machst , das liegt bei Dir als Züchter und später dann bei Dir als Halter .
Liebe Grüsse,
Katzentier
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Ich glaube, ich weiß, was Fräuleinwolle meint.
Allerdings würde ich bei der Fragestellung ein wenig anders ansetzen:Inwieweit rechtfertigt man Ungehorsam bzw "lasche" Erziehung mit rassespezifischen Eigenschaften?
Nehmen wir zB sehr selbständige Hunderassen:
Wo ist hier die Grenze zwischen eigensinnig und einfach unerzogen?Ich sehe das auch manchmal bei mir...
Denn ich lasse meinem Hund (Podenco-Mix) doch einiges durchgehen, was andere als Zeichen schlechter Bindung und schlichtem Ungehorsam sehen würden.
ZB muss das Hunderl nicht zwingend beim ersten Kommando kommen, ich habe kein Problem damit, sie ein zweites Mal zu rufen.
Wenn sie ein Hasi sieht und ich rufe Sitz, sie macht aber Platz, bin ich genauso glücklich.
Draußen darf sie relativ selbständig sein, und muss in sicherem Gelände keinen bestimmten Radius einhalten.
Auch erwarte ich nicht, dass sie sich alle paar Meter nach mir umsieht.
Ist mein Hund jetzt unerzogen, oder einfach typisch Podenco?LG, Caro
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Ich denke , die Grenze ist da erreicht , wo der Hund absolut nicht hört , trotzdem ohne Leine läuft , dem nächsten Hund im Pelz hängt und der Halter dümmlich-unschuldig grinsend daneben steht und nur sagt : Das ist ein xyz , der ist halt so und den kann man nicht erziehen !
Katzentier
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Zitat
So meine ich, daß eben bestimmte Dinge nichts mit der Rasse selbst zu tun haben, sondern eben sozusagen mit sich selbst erfüllender Prophezeiung, weil der Besitzer ein bestimmtes Bild von der Rasse im Kopf hatte.
Diese meine Annahme sehe ich darin begründet, daß eben in verschiedenen Gegenden und/oder Gruppierungen die verschiedenen Rassen ganz unterschiedliche Images haben...Konnte ich es klarer formuliren???
Ich verstehe sehr gut, was du meinst, und bis zu einem gewissen Grad wird es so sein wie in den Beispielen beschrieben. Ich konnte Ansätze dazu an mir selber beobachten, weil ich bei Rhian rassebedingt einen stärkeren Jagd- und vor allem Stöbertrieb erwartet habe. Ich dachte daher von vornherein, dass es ohne Schleppleine nicht gehen würde. Allerdings habe ich genügend auf mein Bauchgefühl gehört und nicht-ableinen-bis-Hund-perfekt-hört kam für mich nie in Frage. So habe ich Rhian eigentlich ganz normal erzogen.
Ich denke, es hängt davon ab, ob man rassebedingte Besonderheiten als Entschuldigung für schlechte Erziehung oder Herausforderung betrachtet. Wie überall ist es eine Frage der Balance: auf besondere Eigenschaften Rücksicht nehmen, ohne sich dabei blockieren oder in vorgefertigten Schubladen zu landen.
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Für viele Menschen sind die gängigen Rassevorurteile eine bequeme Ausrede.
In der Nachbarschaft hab ich z.B. jemand mit zwei Dackeln.
Die sind noch nie ausserhalb des eigenen Gartens ohne Leine gelaufen weil Dackel ja nicht zu erziehen sind und jagen. Das auch Dackel lernfähig sind ist denen völlig fremd. Der Besitzer ist ja nicht schuld, ist hat ein Dackel.Das Problem hab ich zum Beispiel mit Murphy. Er ist ein Großpudel und freilaufend verträglich, aber andere Rüden die ihn beschnuppern wenn er angeleint ist, mag er gar nicht.
Wenn ich den Leuten dann sage sie sollen ihren angeleinten Rüden nicht an meinen lassen, hab ich schon öfter gehört "das ist doch ein Pudel, die sind doch so lieb"Aber das ist ja nicht nur bei Hunden so.
Die meisten Menschen haben ja auch Vorurteile gegenüber Menschen aus anderen Ländern.
Deutsche sind so, Engländer so, Türken...............Immer alles hüpsch in Schubladen.
Und bei Hunden ist es ja auch so bequem nicht selbst in der Verandwortung zu stehen, es liegt halt an der Rasse und nicht an der mangelnden Erziehung.
Natürlich hat jeder so seine Vorlieben bzgl. Aussehen, Veranlagung.....
Aber jeder ist ein Individium und alle Hunde sind lernfähig auch wenn man bei manchem vieleicht mehr Arbeit investieren muss. -
Zitat
Murmelchen (?oder?) hat von Beaucerons geschrieben, die sie kennt und von deren Züchterin, die selber sagt, daß das eine schwierige dominante Rasse sei, die eine starke Führung braucht und zum Hetzen neigt.STOPP!!!
Ich hab gesagt, das alle die ich kenne, sagen das diese Hunde gerne hetzen. Du hast behauptet die Leute machen das aus ihren Hunden, ohne die Leute oder deren Hunde zu kennen! Nur weil ein Hund dazu neigt, muß er es noch lange nicht tun! Mein Weimaraner-Mix geht auch nicht hetzen, obwohl sie das gerne würde! Und ja, sie wurde von Anfang mit dem Hintergrund gearbeitet, das hetzen tabu ist und das ohne wenn und aber. Und genauso die Hunde der Leute die ich kenne. Und nein, die rennen nicht an der Schleppe rum, die sind frei!
Die Hunde über die besagtes Zitat war, sind keine deutschen Hunde. Es sind Hunde aus dem "Reagenzglas", deren Vater seit Jahren tot ist. Der war ein Jungstierhüter, das ist was anderes wie einer der in der Familie lebt und Agi macht
Vorallem wenn das seit Generationen so ist. Diese Hunde findest Du hier so gut wie gar nicht. Und ja diese Hunde sind nicht einfach, auf diese Hunde passt das Zitat!!
Aber ich kenne keine einzige leichte Rasse! Jede Rasse hat ihre Eigenheiten auf die der Halter eingehen sollte. Tut er das und weiß er, was er tut, hat er einen einfachen Hund....
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Interessant wird die Frage doch erst im direkten Vergleich.
Also wenn Lothar, Michael und Oliver sich die gleiche Hunderasse anschaffen, obwohl sie grundsätzlich verschiedene Ziele und Erziehungsansätze verfolgen.
Was wird dann aus den Hunden?
Die Schnittmenge ihrer Wesensmerkmale könnte man dann als Indikator für Rasseeigenschaften betrachten, unabhängig von den individuellen Charakteren der Hunde und ihrer Halter.
Hier im Forum gibt es doch z.B. eine große Anzahl von Menschen, die einen Retriever halten. Obgleich sie sich alle für dieselbe Rasse entschieden haben, sind doch ihre Wege und Lebenskonzepte sehr unterschiedlich. Der eine macht Dummytraining, der nächste clickert, der übernächste ist Mitglied der Rettungshundestaffel und manch einer hat an seinem Hund noch nie irgendwas "herumerzogen".
Trotzdem geben bestimmt 80% dieser Halter an, ihre Hunde seien (als Beispiel) Wasserratten, freundlich, lernwillig, verfressen und bellen wenig.
Damit hast Du schon Deine Antwort.
Liebe Grüße,
Sub. -
Zitat
Interessant wird die Frage doch erst im direkten Vergleich.
Also wenn Lothar, Michael und Oliver sich die gleiche Hunderasse anschaffen, obwohl sie grundsätzlich verschiedene Ziele und Erziehungsansätze verfolgen.
Was wird dann aus den Hunden?
Die Schnittmenge ihrer Wesensmerkmale könnte man dann als Indikator für Rasseeigenschaften betrachten, unabhängig von den individuellen Charakteren der Hunde und ihrer Halter.
Hier im Forum gibt es doch z.B. eine große Anzahl von Menschen, die einen Retriever halten. Obgleich sie sich alle für dieselbe Rasse entschieden haben, sind doch ihre Wege und Lebenskonzepte sehr unterschiedlich. Der eine macht Dummytraining, der nächste clickert, der übernächste ist Mitglied der Rettungshundestaffel und manch einer hat an seinem Hund noch nie irgendwas "herumerzogen".
Trotzdem geben bestimmt 80% dieser Halter an, ihre Hunde seien (als Beispiel) Wasserratten, freundlich, lernwillig, verfressen und bellen wenig.
Damit hast Du schon Deine Antwort.
Liebe Grüße,
Sub.Sehe ich genauso.
Hinzu kommt natürlich auch, dass Hundevereine ja bestimmte Rassestandarts haben (als Wesenszüge, die die Eltern haben). Sowas wird kann dann auch vererbt werden.
Schöne Beispiele:
a) Aygo hat im Alter von ca. 5 Monaten angefangen sich immer Sachen zu suchen, die er ins Maul nehmen muss, wenn er sich sehr freut jemand zu sehen und ihn begrüßen will. Gleiches hat seine Mutter auch gemacht.b) Ich kenne 2 andere Labradore aus einem anderen Wurf, die nuckeln. Die Mutter hat das auch gemacht.
So ähnlich denke ich ist es auch mit Eigenschaften von Mutter und Vater, die entweder durch die Gene und/oder durch die ersten Wochen bei der Mutter "erlernt" werden. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, das ein Hund (aber auch ein Mensch) ein Teil seines Wesens vererbt bekommt und ein Teil durch seine Umwelt mitbeeinflußt wird.
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