
-
-
Hallo Ihr Lieben.
Mich beschäftigt eine Frage, bzw. eine Sache:Wenn sich nun jemand für eine bestimmte Rasse entscheidet, tut er dies ja in der Regel aus verschiedenen und oft vielen Gründen:
- das Aussehen gefällt
- das Wesen gefällt
- die Rasse hat einen bestimmten Ruf, ein Image usw.
- natürlich sollten noch mehr Gründe eine Rolle spielen, mich interessiert jetzt mehr der Zusammenhang von der Auswahl einer bestimmten Rasse und der daraus resultierenden Erziehung.
Ich versuche es mit mehreren Beispielen anschaulischer zu machen:- Lothar möchte einen Hund. Es soll ein Hund sein, der stets kinderlieb, menschenfreundlich, nicht zu groß und fröhlich ist. Auf Rat und nach kundig machen entscheidet er sich für einen Beagle. Da ja ein Beagle jagt, bleibt der Welpe von Beginn an der Leine. Gehorsamstraining findet wenig und nur inkonsequent statt, weil Beagle ja stur sind und eh schlecht lernen. Der Hund wird also zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
- Michael möchte einen Hund. Er will mit ihm Hundesport, Schutzdienst machen. Groß soll er sein und selbstbewußt. Er darf und soll sich auch ruhig mit Artgenossen raufen und schön dick an der Leine tun, denn das gefällt Michael, der selber eher klein ist. Er entscheidet sich für einen Dobermann. Der junge Rüde wird von Beginn an am Stachelhalsband geführt und bei Begegnungen mit Artgenossen immer wieder daran geruckt, weil er ja ein Rüpel ist und trotzdem zu gehorchen hat.
- Oliver möchte einen Hund. Er soll sich für Hundesport eignen und selbstbewußt sein. Ein Border ist ihm zu unterwürfig. Er entscheidet sich für einen Cattle Dog. Ihm wurde von vorneherein gesagt, daß er aber bloß aufpassen müsse, weil der ACD ein gefährlicher dominanter Hund ist, der sich mit gleichgeschlechtrigen gerne böse Duelle liefert, der starken Hüte- und Schutztrieb hat und gerne alles verteidigt. Von Beginn an unterdrückt er den Hund, wo er nur kann. Der Kleine wird oft hart bestraft, weil er ja eine harte Hand braucht.
Vielleicht, auch wenn ihr viel lesen mußtest, wißt Ihr jetzt worauf ich hinaus will. Oft hat eine Rasse einen bestimmten Ruf, der oft sogar noch nach Wohngegend und restlichem Dunstkreis unterschiedlich ist...
Natürlich haben verschiedene Rassen verschiedene Talente und auch Stärken und Schwächen. Ich bin aber nun der Meinung, daß viele Dinge vom Halter geradezu heraufbeschworen werden und mit dem individuellen Hund nur noch sehr wenig bis gar nichts zu tun haben...
Ich denke vielmehr, jeder macht sich den Hund, wie er ihn will. Unbewußt oder bewußt sei mal dahin gestellt.
Fehler aus Unwissenheit sollen auch nicht berücksichtigt werden.
Aber es hat ja in der Regel halt Gründe, warum sich jemand eine bestimmte Rasse zulegt, was sich dann nachher auch im "fertigen" Hund widerspiegelt...Ist nun also der Rassehund ein typischer Vertreter seiner Rasse oder vielmehr das Ergebnis der rassebedingten vorurteilslastigen Erziehung?????
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Rassebedingte Vorurteile und daraus resultierende Erziehung!* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
aufgemacht .
Ich denke , jeder Hund wird mit rassespezifischen Anlagen geboren , mal mehr und mal weniger ausgeprägt .
Allerdings kommt es auch sehr darauf an , wie die Schwangerschaft der Hündin verläuft . Eine Hündin , die permanent unter Stress steht wird unruhiger Welpen zu Welt brigen als eine , die viel Ruhe genießen durfte beispw. und dann kommt auch hinzu , wie erleben die Welpen die erste Zeit , auch und gerade beim Züchter oder Besitzer des Muttertieres .
Schließlich kommst Du dann als Hundebesitzer , der en Hund ja weiter erziehst und sozialisierst .
So gesehen hat man als Züchter und auch später als Halter schon viel in der Hand , wie ein Hund später wird oder auch nicht wird .
Heißt aber auch , daß Du Dich als Hundehalter schon vorab informierst , wie der Hund ist , was seine Bedürfnisse und Ansprüche sind und Dich damit auseinander gesetzt hast .
Viele Hundehalter tun dies nicht und stehen dann plötzlich vor einem Hund , der sich zum Alptraum entwickelt hat . Der beispw. jagt , nicht hört , auf Artgenossen losgeht , beißt oder sonstige Allüren hat .
Oft die Folge falscher Haltung, Erziehung und Auslastung der Tiere verbunden mit zuwenig Fachwissen über das vierpfotige Ende der Leine .
Passiert leider allzu oft , siehe Modehunde .
Eigentlich ist jeder Hund erstmal wie ein weißes Blatt Papier , seine Geschichte und die Bilder fügst Du als Züchter oder Hundehalter dazu .
Liebe Grüsse,
Katzentier
-
@Katzentier: aufgemacht???? was soll mir das sagen?
Ganz klar Thema verfehlt. Du gehst leider überhaupt nicht auf meine Frage ein. Daß der Züchter schon Einfluß hat ist klar, aber warum züchtet der schon mal diese bestimmte Rasse und hat er nicht selbst auch das Wesen seines eigenen Hundes schon soweit mitbestimmt????
Ich meinte vielmehr die Dinge, die ein Verhalten und Wesen eines Hundes beeinflussen, die nach eingehender Information entstanden sind... Lies bitte meine Beispiele, dann wird es klarer...
-
Zitat
Ich bin aber nun der Meinung, daß viele Dinge vom Halter geradezu heraufbeschworen werden und mit dem individuellen Hund nur noch sehr wenig bis gar nichts zu tun haben...
Ich denke vielmehr, jeder macht sich den Hund, wie er ihn will. Unbewußt oder bewußt sei mal dahin gestellt.Ich glaube wenn du jemanden fragst der mehrere Hunde der gleichen Rasse hat ( unabhängig davon ob gleichzeitig oder nacheinander) wird er dir bestätigen das sie trotz gleicher Erziehung völlig individuell sind.
ZitatAber es hat ja in der Regel halt Gründe, warum sich jemand eine bestimmte Rasse zulegt,
Sicher gibt es Gründe für eine bestimmte Rasse, aber keine Garantie, z.B. Jagdhunde ohne Jagdtrieb, und einen fehlenden oder nicht genügenden Trieb ob nun bei Jagd, Schutzdienst oder Hüten kannst du auch nicht anerziehen.
ZitatOft hat eine Rasse einen bestimmten Ruf, der oft sogar noch nach Wohngegend und restlichem Dunstkreis unterschiedlich ist...
Diese Problem kennt man ja leider von den sogenannten "Kampfhunden" und wir wissen ja auch das daß Problem immer am anderen Ende der Leine zu suchen ist. Kurzum, wenn man einen Hund "versauen will" schafft man das bei jeder Rasse.
-
Hallo,
ich glaube, ich verstehe, worauf Du hinaus willst. Das ist ein spannendes, aber auch umfangreiches Thema. Es gibt viele Rassen, die in ein Klischee gepreßt werden, dem sie eigentlich gar nicht gerecht werden.
Mir wächst immer wieder ein Kragen, wenn ich in Anzeigen als Rassemerkmal "kinderlieber Familienhund" lese. Ein Hund wird nicht "kinderlieb" geboren. Das hängt von seiner Prägung und Erfahrung usw. usf. ab. Der große Denkfehler bei den Menschen besteht dann wieder darin, daß sie sich darauf ausruhen, daß der Golden Retriever ja von Natur aus kinderlieb und familientauglich ist. Am Umgang der Kinder mit dem Hund wird nicht großartig gearbeitet, der Hund muß sie ja mögen, weil er ein Goldie ist. Und dann ist das Geschrei groß, wenn er nach dem Jüngsten schnappt, weil er sich das ewige "In-Die-Ohren-Kneifen" nicht mehr gefallen lassen will.
So in die Richtung hast Du doch gedacht, gelle?
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
-
-
Ich finde das Thema von Thread schon mal recht gut .
Ja , der Züchter hat das Wesen seiner Hunde zum Teil mitbestimmt , durch Verpaarung der Elterntiere , Verlauf der Schwangerschaft des Muttertieres und die erste Welpenzeit .
Aber Du als Hundehalter bestimmst es weiter . Durch Erziehung , weitere Sozialisierung und durch Dein eigenes z.T. unbewußtes Verhalten .
Klar , zum Teil ist der Charakter der Tiere durch Verbung geprägt , aber der größte Teil wird durch Erfahrung , Erziehung und Sozialisierung geprägt . Eben durch die Art und Weise , wie Du mit Deinem Hund umgehst .
Katzentier
-
Ihr versteht nicht was ich meine.
es geht nicht darum einen Hund zu versauen. Ein Beagle der an ner langen Flexi läuft ist ja nicht versaut, aber wie wäre er, wenn er ohne Vorurteile groß gezogen worden wäre?
Ich will hier nicht verurteilen oder dergleichen, sondern einfach nur darüber reden. Es geht auch nicht um ein generelles Problem oder dergleichen.
Mir ist in letzter Zeit einfach aufgefallen, daß es tatsächlich häufig verschiedene Bilder von ein und derselben Rasse gibt.
Murmelchen (?oder?) hat von Beaucerons geschrieben, die sie kennt und von deren Züchterin, die selber sagt, daß das eine schwierige dominante Rasse sei, die eine starke Führung braucht und zum Hetzen neigt. Wenn nun eine Züchterin das so an die Welpenkäufer weiter gibt, werden die so mit ihren Hunden umgehen. Ich selbst kenne in meinem Bekanntenkreis viele Beaucerons, die total einfache liebe Familienhunde sind, die keinerlei Jagdtrieb haben und einfach wie "irgendein" Hund erzogen wurden.
Ebenso das Bild das gemeinhin von den Cattle dogs herrscht. ich selber habe jetzt den dritten... ich weiß leider, wie viele andere mit ihren leben und diese erziehen, weil sie eben auch diese vorgefertigte Meinung haben. ich selbst habe mich davon weitestgehen frei gemacht und so sind auch meine Cattle Dogs eher die Ausnahme unter ihresgleichen...So meine ich, daß eben bestimmte Dinge nichts mit der Rasse selbst zu tun haben, sondern eben sozusagen mit sich selbst erfüllender Prophezeiung, weil der Besitzer ein bestimmtes Bild von der Rasse im Kopf hatte.
Diese meine Annahme sehe ich darin begründet, daß eben in verschiedenen Gegenden und/oder Gruppierungen die verschiedenen Rassen ganz unterschiedliche Images haben...Konnte ich es klarer formuliren???
-
@Fräuleinwolle, ich denke, du hast es sehr überspitzt ausgedrückt aber ich habe schon verstanden, worauf du hinaus willst.
Ich denke, es sit schwer das zu beantworten. Jeder Hund sowie auch jeder Hundehalter ist ein Individuum, sicher gibt es rassetypische Eigenschaften, die aber bei jedem Hund anders ausgeprägt sind. Ein verantwortungsvoller Hundehalter läßt sich davon nicht beeindrucken, eher bei Neulingen oder beratungsresistenten Haltern könnte ich mir vorstellen, das gewisse Rasseeigenschaften zum Freibrief werden. Zum Beispiel einen Husky oder Malamute kann man nie von der Leine lassen... Das sollte niemals jemanden dazu bringen, das als allgemeinsgültig zu sehen, es sit schweirig und ich kann Luna nicht beruhigt in den Freilauf lassen, sie erfordert meine 200%ige Konzentration, sonst ist sie in der Tat weg. Bei Suki muß ich mir keine Gedanken machen, die bleibt da wo ich bin. Aber in gewissen Sinne spielt bei einigen das Image eines Hundes denke ich eine Rolle.
Trotzdem hat jeder Hund grundsätzlich die gleichen Voraussetzungen und jeder kann erzogen werden, einer hat mehr Schutztrieb, der andere mehr Jagdtrieb, der eine ist nicht so aufgeschlossen Artgenossen gegenüber, da gilt es dann dagegenzuarbeiten, um Fehlverhalten vorzubeugen.Liebe Grüße,
Nicky -
Erstmal: Toller Beitrag.
Zitat
Ist nun also der Rassehund ein typischer Vertreter seiner Rasse oder vielmehr das Ergebnis der rassebedingten vorurteilslastigen Erziehung?????
Nun, ich bin der Meinung der Rassehund sollte ein typischer Vertreter seiner Rasse sein.
Allerdings gibt es m.M. nach 2 Hauptprobleme die hier auftreten:
1. Rassebeschreibungen werden an die Gesellschaft angepasst. Die entsprechende Rasse hinkt aber dabei nach.
2. Meist schaffen die Leute sich eine entsprechende Rasse an, die damit überhaupt nichts anfangen können. Oft aus Prestigegründen oder anderen primitiven Gründen.Die Erziehung wird dabei stark von der Gesellschaft geprägt. Nicht mehr so häufig von der rassespezifischen Eigenschaft.
Thats my opinion.
-
Meinst du das Tier wird - nur durch die Unterwerfung der Vorurteile des Halters - entsprechend unterdrückt und weder Hund noch Halter erfahren jemals, wie sich das Zusammenleben entwickelt hätte, wäre Vorurteilsfrei an die Erziehung heran gegangen worden?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!