Meine Wauzis als Therapiehunde

  • Ich muss mal was los werden:


    Vor einigen Wochen musste ich meine Omi in ein "Seniorenhotel" einquartieren. Dort sind jegliche Haustiere ausdrücklich erwünscht!!! Super! Das wollte ich immer schon mal testen.


    Also bin ich mit meinem Großen losgezogen. Durch das Haus in einen gemütlichen Aufenthaltsraum - die Mittagszeit war gerade vorbei. Die alten Damen und Herren kriegten alle große Augen und fast jeder hatte plötzlich ein Lächeln im Gesicht. Einige streckten sofort die Hände dem Hund zum Kraulen entgegen. Gari machte das super - er ließ alles geduldig über sich ergehen und war natürlich schrecklich neugierig. Alles wurde untersucht und abgerüsselt und die Herrschaften hatten sichtlich Spaß. Für ein paar Kunststückchen gab es sogar Applaus.


    Selbst in Omis Zimmer verhielt er sich toll. Er begrüßte sie ganz vorsichtig und freute sich, sie zu sehen. Denn er hatte sie ständig in ihrer Wohnung gesucht und wurde ganz traurig, wenn sie immer noch nicht wieder zurück war.


    Im gleichen Zimmer lag eine Komapatientin. Sie soll früher selbst Hunde gehabt haben. Also stellte ich der Dame den Gari vor. Während ich mit der Pflege meiner Omi beschäftigt war, blieb er ganz brav vor den Betten liegen. Und das bei offener Zimmertür. Ich hatte vermutet, dass er, neugierig wie er nun mal ist, mal so durch jedes einzelne Zimmer geströpt wäre und jeden einzelnen Bewohner begrüßt hätte.


    Immer wenn die Komapatientin unruhig wurde, stand er auf und stupste sie kurz an den Füßen an. Wurde sie ruhiger, legte er sich wieder auf seinen Platz. Ich fand meinen Gari einfach nur GROßARTIG! Bin mächtig stolz.


    Das Gleiche wollte ich unbedingt mit der Kurzen auch ausprobieren. Wer sie kennt, weiß wie hektisch und durchgeknallt sie sein kann. Sie ist eine äußerst freundliche Hündin, die am liebsten übermütig jeden Menschen stürmisch begrüßt und knutscht. Aber: Oh Wunder! Wer hätte das gedacht. Ich konnte mit ihr ohne Leine durch die Flure und sie blieb ganz nah bei mir. Ein bisschen skeptisch war sie schon, aber dennoch neugierig, wo es denn nun hingeht. Aber auch sie freute sich genauso doll, aber vorsichtig und gar nicht stürmisch, die Omi wiederzusehen und leckte ganz fürsorglich ihre Hände. Am liebsten wäre sie zu Omi zum Kuscheln ins Bett gekrochen. Aber das darf sie nun mal nicht.


    Auch sie blieb brav vor den Betten liegen und rührte sich nicht. Auch wenn Schwestern oder Pfleger den Raum betraten, sprang sie nicht gleich auf und knutschte jeden. Erst als es ihr erlaubt wurde.


    Ich war erstaunt über dieses tolle Verhalten beider Wauzis und im Nachhinein bin ich mächtig stolz. Sie haben beide keine Ausbildung zum Therapiehund. Beide sind sehr sensibel, dass sie ganz genau spüren, mit wem sie es dort zu tun haben und sich dementsprechend verhalten.


    Die Tage darauf habe ich beide immer wieder, allerdings abwechselnd, mitgenommen. Den Bewohnern wurden beide immer vertrauter. Es war schön anzusehen, wenn die alten Herrschaften trotz ihrer Gebrechen lachen konnten. Das gibt einem selbst ein schönes Gefühl und es hat uns Dreien auch Spaß gemacht.


    Habt ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht?

  • Hallo Bettina,


    ja solche Erfahrungen wie du im Altenheim habe ich nicht gemacht. Da weiß ich nicht wie Sky reagieren würde.


    Allerdings gehen wir bei unserem morgendlichen Spaziergängen am Altenheim vorbei und wir treffen da auch die Spaziergänger.


    Die alten Leute strahlen über das ganze Gesicht und möchten Sky dann unbedingt streicheln und sich unterhalten.
    Sie ist aber noch zu stürmisch und will alle mit allem begrüßen was sie zur Verfügung hat. :wink:
    Aber sie muss dann sitz machen und ab und an können die Leute sie dann streicheln, aber nur wenn sie sich beruhigt hat, ansonsten würden die Leutchen umgehauen werden und das will ich ja nun nicht.


    Die Leute freuen sich wenn sie sie schon von weitem sehen und Sky hat auch keine Angst vor Rollstühlen und den rollenden Einkaufshilfen. Sie ist total begeistert über die alten Leutchen und die bekommen ein Stück Lebensfreude zu spüren.
    Ich finde es schön das Sky so begeistert jeden begrüßt, ob sie nun alt jung oder gar behindert sind interessiert sie nicht. Ich hoffe es bleibt so, denn wenn der Sommer kommt werden noch mehr ältere Herrschaften unterwegs sein und wir werden noch mehr Leutchen zum Strahlen bringen können. :gut:


    LG
    Sky

  • hi!
    ich bin ab und an in unserer nachbarschaft unterwegs und helfe dort, wenns akut ist- gerade bei den älteren leuten. also einkäufe reintragen, blumen gießen, sauber machen oder im sommer ein bisschen im garten helfen. robin nehme ich in letzter zeit auch immer öfter mit und er ist der große star, denn er ist den leuten gegenüber sehr freundlich. sonst ist er auch so eine wilde rennsemmel, aber bei älteren menschen oder kindern ist er ganz vorsichtig.


    er kommt auch öfter mit in den kindergarten und ich finde es soo klasse, wie er sich da verhält. ich habe den kinder gleich erklärt, was sie nicht dürfen und die halten sich sehr gut daran und robin benimmt sich auch einfach total super.


    mir macht das richtig spaß zu sehen, was für eine freude man menschen mit so einem besuch machen kann und wie sehr sie sich freuen, wenn der hund mitkommt!


    lg rike

  • Hallo!


    Meine Retrieverhündin in Österreich hatte ich zwar nie im Altenheim mit, wohl aber in einem Behindertentagesbetreuungsheim. Dort war sie auch der Wahnsinn - obwohl das bei ihr jetzt nicht ganz so überraschend kam, weil sie immer sehr ruhig und brav ist.
    Nur etwas hat mich fasziniert. In dieser Tagesbetreuung gibt es unter anderem auch Menschen, die an Mongolismus leiden. Und einen von ihnen hat es ganz besonders schwer getroffen gehabt. Die Frau lebte in ihrer eigenen Welt, man hatte immer den Eindruck, sie ist ganz weit weg. Sie sprach mit niemanden, beteiligte sich nicht, sie saß einfach nur immer da. Dann war ich mit Sunny dort und die, weil sie immer di eRuhe suchte, fand sich neben dieser Frau ein. Und auf einmal hat die Frau angefangen, den Hund zu streicheln, erst ganz langsam, aber dann immer gezielter. Und hat dann auch mit ihr gesprochen, nicht viel, und nicht wirklich verständlich, aber sie hat.


    Hoover ist dagegen ein Koffer, was das angeht. Wenn wir meinen Freund vom Seminar abholen, hab ich immer Panik. Mit im Seminar sitzt nämlich auch ein Kleinwüchsiger, und das kann Hoover absolut nicht ab. Das ist so megapeinlich, wenn der rauskommt und Hoover würd ihn am liebsten fressen....


    liebe grüße,


    schnupp & Hoover

  • Ich finde soetwas zeigt mal wieder das Hunde eben etwas ganz besonderes sind. Die Huendin meiner Eltern ist ein stuermischer Hund, der wild spielt und nicht gut mit kindern kann. Mein Cousin ist schwer behindert, er kann sich nicht bewegen, nicht sprechen, man weiss nicht wie viel er ueberhaupt bewusst von seiner umwelt mitkriegt. Als meine tante in urlaub war, war stefan fuer eine woche bei uns, und wir hatten eigentlich vor Kind und Hund zu trennen, aber Momo ist auf ihn zugegangen und hat sich ganz sanft neben ihn auf die couch gelegt.


    Es ist toll zu sehen das hunde menschen gluecklich machen koennen.

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