Hunde aus dem Ausland- wie wars bei euch?

  • Hy,

    viele haben ja hier Hunde aus dem Ausland und ich wollt mal wissen, wie eure Erfahrungen so sind!

    Wie haben die eigenen Fellnasen auf den neuen Mitbewohner reagiert und anders rum?

    Wie hat sich der Neuling verhalten, als es das erste mal nach Hause ging?

    Was konnte der Auslandshund schon, was war ihm völlig neu??
    (Leine; Halsband, Stubenreinheit etc. pp)

    Waren eure Futterneidisch??

    Waren sie lernfreudig oder eher völlig Gaga???

    Wie war der Gesundheitszustand?? Flöhe, Milben, andere Parasiten?

    Wie sahen eure ersten Spaziergänge aus? Schleppleine, mit allen Hunden oder alleine??

    Wie war das mit der Verlustangst, war alleine bleiben drin??

    Ich freu mich Total auf eure Antworten....

    Trixmix

  • Hallo,

    also: Meine Noodles ist 1,75 Jahre alt. Ich habe sie seit genau einem Jahr. Sie kommt aus Spanien und ist ein Galgo-Mix. Bevor ich sie bekam, war sie vier Wochen in einer Pflegestelle in Deutschland. Davor stand sie auf der Abschussliste einer spanischen Tötungsstation. Ich weiß nicht, ob sie im Tierheim in Spanien geboren wurde oder auf der Straße.

    Als ich sie bekam, war sie nicht stubenrein. Sie hat aber lediglich noch 4-5 Mal ins Haus gepinkelt und einmal einen Haufen in den Keller gesetzt (sah sie wohl nicht als Wohnfläche an). Dann war sie stubenrein.

    Sie war zu Anfang recht schüchtern. Schien bei allem zu sagen: Darf ich das. Heute ist sie ein Schlinger erster Kajüte.

    Sie liebt alle Menschen durch die Bank weg.

    Die ersten paar Tage waren Treppen ein Hindernis. Sie hatte Angst davor. Nach drei Tagen kam sie dann vorsichtig das erst Mal mit hoch und nun hängt sie mir ständig am Hintern.

    Andere Hunde liebt sie über alles. Sie wollte partout immer und überall mit allen spielen, egal, ob die mit ihr spielen wollten. Seit ihrer ersten Läufigkeit ist sie ein bisschen zickiger geworden. Aber dennoch liebt sie es mit anderen Hunden zu spielen.

    Halsband und Leine waren nie ein Problem.

    Sie ist total verfressen, findet Hundefutter allerdings mittlerweile blöd. Sie hätte viel lieber das, was ich gerade esse. Sie ist futterneidisch. Sie verteidigt ihr Futter (außer das blöde normale Hundefutter natürlich), indem sie die erste Stufe der Warnung abspielt. Ohren runter, Bewegungslosigkeit, Nase über den Knochen. Das bekomme ich auch nicht so richtig raus. Sie zeigt mir aber wenigstens nicht mehr die Zähne =) . So etwas kannte ich vorher gar nicht von unseren Hunden. Sie waren nie futterneidisch.

    Manche meinen, einen Windhund könnte man nicht erziehen. Vielleicht liegt es ja am Mix, aber meine ist sehr lernfreudig und hat in diesem Jahr schon mächtig viel gelernt.

    Gesundheitszustand: Als ich sie bekam, hatte sie bereits eine Arthrose im linken Ellenbogengelenk aufgrund einer alten Verletzung. Die Operation war teuer, aber nun springt sie wieder wie der junge Frühling. Flöhe, Milben, etc. hatte sie keine.

    Sie konnte von Anfang an alleine bleiben, wenn man ihr zuvor genügend Auslauf geboten hatte. Nach der Operation musste sie sechs Wochen am Stück an der Leine bleiben. Nix mit Rumspringen. Keine gute Sache für einen Windhund. Da konnte man nicht einmal für 15 Minuten zum Supermarkt gehen, ohne dass das Wohnzimmer aussah als hätte eine Bombe eingeschlagen.

    Fazit: Meine Noodles ist für mich der tollste, süßeste und freundlichste Hund der Welt. Man hat halt die "Problemchen", die man auch mit einem Hund ohne Migrationshund haben kann. Das einzige, was ihre schlechte Vergangenheit zu zeigen scheint, ist der Futterneid, denn ansonsten ist sie unterwürfig, kein bisschen dominant, sondern ein Engel. Für mich persönlich würde immer wieder ein Hund aus dem Ausland in Frage kommen, da ich nun ein ausgesprochener Windhundfan bin.

    Grüße
    Elke

  • Hallo :^^:
    Unser Hund war 3 Monate in Quarantäne und wir haben den kleinen Spanier mit 6 Monaten aus dem TH geholt.

    Auf tierische Mitbewohner ist der Kleine nicht gestossen, da wir keine weiteren Tiere hatten, wir hatten aber zeitgleich noch eine kleine Spanierin aus dem TH mitgenommen. Die beiden haben sich sehr aneinander orientiert und sich gegenseitig Halt gegeben. Alles in allem war das sehr positiv.
    Familienmitgliedern gegenüber waren sie nach kurzer Zeit sehr offen. Nur als mein Vater einmal mit Mütze auf´m Kopp um die Ecke kam hat Jack sich nicht wieder einbekommen. Damit hatte er wohl keine guten Erfahrungen gemacht... Mittlerweile kann mein Vater aber Mützen tragen ohne Gebell ;)
    Fremden gegenüber sind beide bis heute sehr vorsichtig. Sie lassen sich nicht gern anfassen und brauchen auch einige Zeit, bevor Freundschaften geschlossen werden.

    Sie haben sich zuhause auch relativ zügig eingelebt und waren innerhalb einer Woche stubenrein.
    Leine und Geschirr waren auch kein Problem. Das bekamen sie - trotz Protest - am ersten Abend schon um. Die Leine allerdings ist zumindestens bei unserem bis heute kein häufig gebrauchtes Utensil. Wir haben das Glück, dass Jack trotz Jagdhundgenen, sehr leicht abrufbar war und ist.

    Futterneid gab es bisher nicht.

    Wie oben bereits einmal erwähnt, ist Jack sehr lernfreudig und hat uns die Erziehung suuuupeer einfach gemacht. Er hat schnell gelernt, freut sich über alles neue was es zu lernen gibt und ist alles in allem sehr einfach zu händeln. Wir hätten es schlimmer treffen können :^^: Die Hündin, die damals miteinzog macht es Frauchen nicht halb so einfach *lol*
    Trotzdem ist Jack ein eigenständiger und eigenwilliger kleiner Kerl, der aber gut abschätzen kann, wann Frauchen nett ist und wann es besser wäre endlich zu hören.
    Gaga war und ist er übrigens heute noch :lachtot:

    Wir haben die beiden Kleinen in einem guten Gesundheitszustand aus dem TH bekommen. Der erste Besuch beim Arzt hinterlies keine überflüssigen Kosten.

    Die Spaziergänge in der ersten Zeit waren immer zu zweit und immer ohne Leine. Sie haben nicht immer gehört und liefen auch schon mal im Zweiergespann auf andere Hunde zu, aber das war ja alles eine Frage der Erziehung. Stark zu Zweit sind sie übrigens auch heute noch, wenn wir mal zusammen spazierengehen (eher selten).

    Richtig allein bleiben musste ja weder er noch sie, da sie sich ja immer gegenseitig hatten. Das Getrennt-allein-bleiben haben wir nie geübt. Mittlerweile wohnen wir aber getrennt und Jack kann ohne weiteres allein bleiben. Wieder Glück gehabt! Er hat es uns wieder einmal leicht gemacht.

    Mein Resumee: Jack ist das Beste was uns als Ersthundbesitzer passieren konnte! Er ist trotz seiner Macken ein Schatz! Und ich hoffe, dass er uns noch vieeeelleeee Jahre erhalten bleibt.

  • Hallo,

    ...unsere Véro wurde am Hafen herumirrend aufgefunden und kam dann
    ins Tierheim auf Aegina. (Griechenland)

    Was sie vorher erlebte oder schon kannte, weiss ich nicht.
    Bin aber bissle am nachforschen. :lupe:

    Unser Jimmy und sie haben sich sofort sehr freundlich begrüsst und
    ergänzen sich ganz prima.
    Véro kam gemeinsam mit Jimmy in die Wohnung und hat als erstes
    alle Räume mit uns zusammen erkundet.
    Dabei war sie sehr aufgeregt und zum Teil auch ängstlich.
    Sie begrüsste auch die Katzen freundlich und eher reserviert.

    Sie kennt keine der gängigen Grundkommandos, kommt aber auf An-
    sprache freudig heran. Sie freut sich über jede Art der Zuwendung
    überschwänglich und sucht ständig Nähe und Körperkontakt.
    Halsband und Leine kannte sie und sie freut sich wie bekloppt, wenn
    man ihr das halsband anzieht.

    Sie reagiert auf alle Hunde sehr freudig und möchte sofort zu ihnen hin.
    Wenn ein fremder Hund jedoch unfreundlich wird und knurrt o.Ä., dann
    reagiert sie sehr böse und versucht ohne Vorwarnung zuzubeissen.

    Sie spielt im Haus mit Jimmy und den bereitgestellten Hundekauartikeln
    und liebt es Zerrspiele mit Jimmy zu machen. Altes Laken etc.
    Ansonsten kennt sie kein Spielzeug und hat Angst vor Bällen.

    Sie war von Anfang an Stubenrein!
    Insgesamt gab's drei kleine Seen in der Wohnung, wovon wir bei zweien
    nicht erkannt hatten, dass sie uns zeigt das sie raus muss.

    Futterneidisch ist sie nicht, aber unglaublich verfressen.
    Und sie trinkt grosse Mengen Wasser, wobei sie eine Sauerei macht wie
    ein Galgo.
    Nur die Kauartikel lässt sie sich vom Jimmy nicht wegnehmen, sie klaut
    eher noch seine. :^^:
    Wir können ihr trotz ihrer Verfressenheit und der Neigung zu schlingen
    alles wieder aus dem Maul nehmen, ohne dass sie sich wehrt.

    Sie lernt schnell, hat aber aufgrund ihres Alters bissle Probleme immer
    den Sinn des zu Erlernenden zu verstehen bzw. zu akzeptieren. (Stur-
    kopf)

    Sie war völlig Parasiten- und Ungeziefer-frei, durchgeimpft, entwurmt,
    gechipt und in einer hervorragenden körperlichen Verfassung. Sie hatte
    jedoch etwas Husten, was wir rasch in den Griff bekommen haben.

    Sie hat noch viele Ängste, die es noch in den Griff zu kriegen gilt.

    Spazieren geht sie gerne. Sie zieht stark, das hat aber bereits nachgelassen.
    Schleppe geht, wir forcieren das aber anfangs noch nicht.
    Fremde Hunde sind OK, solange sie freundlich bleiben.

    An den ersten beiden Tagen hatte sie schreckliche Verlustängste und
    schrie sobald einer von uns die Wohnung verliess.
    Zuerst habe ich eine Woche Urlaub genommen und war 24 Stunden am
    Tag für die Hunde da. Am WE haben wir uns beide intensiv um sie ge-
    kümmert. Die zweite Woche nahm Brigitte Urlaub und am folgenden WE
    haben wir dann angefangen gemeinsam die Wohnung zu verlassen.
    Diese Kur hat gewirkt.
    Sie bleibt zusammen mit Jimmy bis zu drei Stunden völlig problemlos
    alleine in der Wohnung.

    Alles in Allem haben wir einen tollen Hund bekommen!
    Alle sind zufrieden.
    Sie ist einfach ein Traum, ein Edelstein, der noch etwas Schliff benötigt.

    Ich hoffe Du wirst mit Deinem Zweithund auch so einen Volltreffer
    landen!

    liebe Grüsse ... Patrick :^^:

  • Wow, danke für die ausführlichen Storys....

    Also ich habe ja eigentlich kein schlechtes Gefühl bei der Sache aber es ist schon schön zu hören, das andere das auch gemeistert haben und überhaupt die Erfahrungen zulesen.

    Das einzige Probl. ist jetzt noch die Leishmaniose....
    Keiner kann mir sagen, ob meine Trixi mit 18Jahren und Herzinsufizens von der Krankheit bedroht sein könnte!
    Der eine TA sagt ja, der andere nein.
    Und im Inet sind se sich auch alle nicht einig! :???:

    Ich fände es nur schade, wenn sie auf Grund dieser Krankheit nie ein Heim finden würde.... :/

    Danke nochmal für die Posts und bitte weiter machen... :p

  • Hallo,

    also Finja kam Anfang September letzten Jahres zu uns. Sie war von Beginn an eine absolute Knutschkugel und sehr sehr anhänglich. Fremde Leute dachten, der Hunde würde bereits über Jahre bei uns sein. Sie hat super gehört. Kommandos usw. kannte sie, sie hat wohl wahrscheinlich in Spanien in einer Familie gelebt. Sie war vorher ca. 3 Monate hier im Tierheim, ihre Vorgeschichte war unbekannt.
    Gesundheitlich machte sie einen prima Eindruck. Negativ auf alle südländischen Krankheiten getestet, einzig ihr Übergewicht war ein bißchen ihr Handikap.
    Leider war Finja nur 4 Wochen bei uns, dann mußten wir sie leider einschläfern lassen. Ein inoperabler Nierentumor war aufgeplatzt und bei der Not-OP wurde auch festgestellt, dass der Tumor bereits gestreut hatte und andere Körperregionen befallen sind. Wir haben sie aus der Narkose nicht mehr aufwachen lassen.

    Dann kam Inuschka, ein ganz andere Typ von Hund. Zwar auch ein Husky, aber charakterlich das totale Gegenteil zu Finja (auch eine Huskyhündin). Inuschka kommt aus Portugal. Wurde von der Tierschutzorga aus der Tötungsstation in einem erbärmlichen Zustand herausgeholt. Sie war total unterernährt, konnte kaum laufen. Sie wurde dann von der Orga ein paar Wochen lang aufgepeppelt und dann vermittelt. Die Besitzer haben dann nach 4 Wochen festgestellt, dass für den Hund doch keine Zeit da ist und er mußte schleunigst weg. Wir haben uns erstmal als Pflegestelle angeboten.
    Tja, Inuschka kennt weder das deutsche noch das portugiesische Wort für Dankbarkeit. Sie hat uns ab Beginn klar gemacht, dass sie uns eigentlich gar nicht braucht und wunderbar alleine klar kommt. Andere Hunde können ihr gestohlen bleiben. Gestreichelt wird, wann sie es will und Kommandos führt sie auch nur aus, wenn sie Lust dazu hat. So war´s die ersten Wochen. Inzwischen ist Inu fest bei uns eingezogen und damit auch andere Sichten und Gebräuche für die Prinzessin :D .
    Sie ist sehr schlau und setzt Kommandos innerhalb kürzerster Zeit um. Mit ihr zu arbeiten macht echt Spaß, kann aber verdammt anstrengend sein, weil sie nun mal einen Sturkopf hat. Ihre Krawallbereitschaft anderen Hunden gegenüber bekämpfen wir derzeit mit gezieltem Training mit unserer Hundetrainerin. Mental und körperlich sehr anstrengend, aber durchaus von Erfolgen begleitet.
    Den eigentlich geplanten Kumpel für sie haben wir gestrichen. Inu ist ein Einzelhund und soll es auch bleiben.

    Gesundheitlich ist sie derzeit fit. Wir haben sie bekommen, da war sie noch viel zu dünn, kaum Muskeln und keine Kondition. Inzwischen ist sie eine Prachthündin mit glänzendem schwarzen Fell.
    Leider wurde bei ihr Ehrlichose und noch eine andere weniger bekannte südländische Krankheit (ich habe den Namen vergessen) festgestellt. Ein erneuter Bluttest und ein DNA-Test hat aber ergeben, dass die Ehrlichien keine Schäden hinterlassen haben. Sie ist also derzeit rundum fit.

    Viele Grüße
    Silke aus HH

  • Hallo!
    Also meine eine Hündin habe ich als Achtjährige aus Spanien bekommen. Sie war relativ ängstlich, aber das ging eigentlich recht schnell weg.
    Sie muß sehr lange auf der Straße gelebt haben deswegen war es bei ihr schwierig dass sie ewig gebraucht hat zu verstehen dass Gassi-Gehen etwas tolles sein kann.
    Sobald sie ihr Geschäft gemacht hatte, blieb sie stur stehen und ging keinen Schritt weiter. Wenn man dann auf sie zuging um sie anzuleinen und ihr klarzumachen dass es weiter ging ist sie im vollen Galopp nach Hause gerannt und hat vor der Tür gewartet! :???: (Wir wohnen direkt am Feld deswegen keine Gefahr)
    Sie hatte wohl Angst das zu Hause wieder zu verlieren...

  • Hallo!

    Hatte Dir in Deinem anderem thread schon was zur Leishmaniose geschrieben.... Jetzt von uns. Nova ist ca. 2 und aus Barcelona. Sie ist von Anfang an unkompliziert gewesen. Liebt alle Menschen, nur keine Katzen. Sie kann gut alleine bleiben und konnte es vom ersten Tag. Sie war nicht stubenrein und hat lange gebracht. Und sie jagd und läuft deswegen oft weg, das werden wir auch nicht mehr ganz rausbekommen. Aber sie ist das allerbeste was uns passieren konnte. So lieb.... Ach ja: sie braucht sehr viel Auslauf und Beschäftigung.Sie hat noch NIE was kaputt gemacht und ist mitterweile sehr schmusig.

    wir haben es nicht bereut.... Wag es einfach.

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