Hirntumor - Erfahrungen und Hilfe sind gefragt!!

  • Hallo Andrea,
    leider kann auch ich Dir nur wenig Mut machen. Auch unser Max hatte einen Hirntumor. Angekündigt durch eine Hirn- und Rückenmarksentzündung, die sich in einseitiger totaler Lähmung der linken Hälfte ausdrückte. Er hat sich aufgrund von Cortison und Antibiotika wieder gut erholt, ein paar Tage hatte er einen schiefen Hals. Damals dachten wir, obwohl der Arzt uns gesagt hat, dass der AUslöser ein Hirntumor sein könnte, Max hat es geschafft, 3 Wochen später bekam er nachmittags um 5 einen epileptischen Anfall. Ich sofort ran ans Telefon, einen befreundete TA angerufen. Sie ist sehr ganzheitlich und homöopathisch orientiert. Sie sagte mir, dass epiletische Anfälle oft das "Verabschieden" des Hundes ist. Ich wollte ihr natürlich nicht glauben. Sie hatte recht. Die nächsten 12 Stunden hatte Max 16 Anfälle, wir haben ihn morgens um halb 5 begraben. Innerhalb von 12 Stunden war er vom fröhlichen Hund tot. Wir waren fassungslos. In der Tat stellte sich hinterher heraus, dass es ein Hirntumor war. Ich kann Dir nur raten, genieße die Stunden mit Deiner Fellnase, es kann dann sehr schnell gehen.


    Ich drück Dir die Daumen
    Sabina

  • Hab den Beitrag am anderen Thread schon gepostet, kopiere ihn aber trotzdem noch hierhin ( wusste nicht wie am anderen Ort löschen)




    Liebe Andera


    Wir teilen das gleiche Schicksal. Meine 11 jährige Briardhündin hat einen Hirntumor. Nach den ersten epileptischen Anfällen haben wir ein CT machen lassen. Das war im September. Dazwischen liegt ein stetiges Abwärts. Die Anfälle haben wir zwar halbwegs mit Medikamenten in den Griff bekommen, nur hat sie inzwischen massive Gleichgewichtsstörungen und zeigt ein ziemlich enthemmtes Verhalten. Es ist nicht das erste Tier, dessen Sterben ich miterlebe und die Entscheidung für den richtigen Augenblick, kannst nur du finden. Mein TA hat mir schon bei der Diagnose zum Einschläfern geraten, einfach weil es eh keine Besserung mehr geben wird. Damit hatte er zwar recht, aber zu dem Zeitpunkt war sie noch immer bereit für Spaziergänge und an guten Tagen sogar für Spiele etc. Nun sind ihre Tage gezählt, sie ist auf eine rund um die Uhr- Betreuung angewiesen und ich glaube jeder Ausserstehende denkt es wäre Zeit sie zu erlösen.


    Doch das einzige was für mich zählt: sie hat bis jetzt nicht aufgegeben. Wenn ich mit meinen anderen Hunden raus will, kämpft sie sich auf um mitzukommen. Beim Fressen ist sie nach wie vor die Erste und es ist ihr egal ob sie dabei kriechen muss.
    Ich für mich, habe mich bereits von ihr verabschiedet, der Hund, der sie mal war, ist schon länger nicht mehr da. Aus ethischer Sicht bin ich ihr aber schuldig, sie solange zu betreuen, bis ich das Gefühl habe, sie möchte und mag nicht mehr leben. Schliesslich musste sie alle Nachteile eines Lebens in der menschlichen Zivilisation in kauf nehmen, also verdient sie auch die Vorteile davon: eine Begleitung und Betreuung bis die Zeit gekommen ist. Ein gesunder Hund will nicht Sterben. Leiden ist die Motivation um loszulassen, deshalb denke ich so ganz sollten wir unsere Tiere davor nicht bewahren.

  • @ Chya


    ich finde es bewunderungswürdig, wie ihr mit eurem Hund umgeht. Es ist wohl die schwierigste Entscheidung eines Hundehalters, den Moment zu bestimmen, wann er sein Tier erlöst.


    Wie schon beschrieben auch unser Ignaz hatte einen Gehirntumor, wir haben ca. ein halbes Jahr nicht gewußt, was ihm fehlt. Und heute mache ich mir wirklich Vorwürfe, daß wir soo lange zugeschaut haben. Auch er hat mit Begeisterung gefressen (nur war das Riech und Geschmackszentrum kaputt). er war 3 Stunden vor seinem seinem Tod noch begeistert Gassi mit meinem Mann. Der Spruch von meinem Tierarzt war immer, solange der Hund frißt und spazierengeht, ist er nicht wirklich krank. Nur was waren die Momente dazwischen, in denen er orientierungslos im Kreis gedreht ist, er mit dem Kopf in der Ecke stand, er zwischen 2 Stühlen eingeparkt war und alleine nicht mehr rauskam. Und und und....Auch ich war Tag und Nacht um ihn herum, aber wirklich geholfen hab ich ihm, so glaube ich jetzt, nicht.
    Es ist so schwer abzuschätzen, wie lange ein Leben noch lebenswert ist.
    Ganz wichtig:Kläre bitte unbedingt mit Deinem Tierarzt ab, daß er jederzeit (auch mitten in der Nacht) erreichbar ist, wenn es ganz urplötzlich nicht mehr weiter geht.


    Genieße die verbleibende Zeit in vollen Zügen, sie geht so schnell vorbei....
    Christine

  • Liebe Kristine


    Danke dir und


    Zitat

    Auch ich war Tag und Nacht um ihn herum, aber wirklich geholfen hab ich ihm, so glaube ich jetzt, nicht.
    Es ist so schwer abzuschätzen, wie lange ein Leben noch lebenswert ist.


    Eine tödliche Erkrankung ist wohl nie lebenswert, noch sind wir den Tieren eine Hilfe fürs Leben. Aber mit Pflege und Beistand helfen wir beim Sterben. Im Nachhinein sieht man auf einen Leidensweg zurück, der letztendlich "nichts" gebracht hat, so scheint es....und dennoch alle meine Tiere sind beim Einschläfern sofort und ohne dagegen anzukämpfen entschlafen. Die Pflegezeit ist eine Zeit des Aufgebens und es Abschieds....ich denke eben auch für das Tier.

  • Hallo,
    bin ganz neu hier und als erstes auf diesen Beitrag gestossen, weil wir Mitte November unseren Liebling aufgund eines Hirntumors gehen lassen mussten. Hab mich aber bis heute nicht getraut wirklich nachzuforschen ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben - mein Mann und ich waren am Ende unserer Kräfte.


    Wenn ich die Beiträge so durchlese trifft von allem etwas zu. Unser 12jähriges Dackel-Mix-Mädchen hat sich dermaßen schleichend verändert, dass wir es kaum gemerkt haben. Ab und zu hat sie beim Streicheln gefiepst, hörte zeitweise nicht mehr (obwohl sie vorher jedes Wort verstanden hat), humpelte hin und wieder. Wir haben das alles aber nicht als so tragisch empfunden - bei jedem TA-Besuch wurde ihr entweder der Fuss verbunden oder aber ihre "Abwesenheit" mit Zahnschmerzen verbunden, da sie sehr unter Zahnstein litt (der regelmäßig entfernt wurde).


    Als sie Nachts erbrach und nicht mehr fressen wollte, bekam sie vom Tierarzt eine entzündungshemmende Spritze und magenberuhigende Medikamente. Hat aber gar nichts geholfen und sie wurde innerhalb 3 Tagen sehr dünn und schwach. Wir haben sie in die Tierklinik gebracht, dort musste sie einen Tag bleiben - kein wirklicher Befund. Alle Blutbilder in Ordnung, eine leichte Entzündung im Rücken und Zahnschmerzen.


    Obwohl sich unsere Süße total verändert hatte und ich dies dem Tierarzt auch mehrmals gesagt hatte (mittlerweile konnte sie sich auch nicht mehr melden, wenn sie nach draußen musste und machte ihr Geschäft in der Wohnung, stand nur im Freien und wusste gar nicht wohin, kannte sich in der Wohnung nicht mehr aus, verirrte sich hinter´s Sofa und fand den Weg nicht mehr zurück) erklärte mir der Tierarzt in der Tierklinik, dass das alles von den starken Zahnschmerzen käme. Diese wären so stark (weil vereiterte Zähne), dass sie "abschaltet". Für uns klang das irgendwie logisch und wir waren froh, dass Aussicht auf Besserung besteht, wenn die Zähne behandelt würden.


    Wir bekamen sie für eine Woche nach Hause und mussten ihr Cortisontabletten geben, damit sie wieder etwas frisst und für die Zahnbehandlung zu Kräften kommt. Es trat auch tatsächlich eine Besserung ein und sie wurde an den Zähnen opperiert. Als wir unsere Maus abends abholen konnten, hat mich fast der Schlag getroffen. In der Tierklinik wurden diesem armen Wurm 7 Zähne gezogen (in der Vorbesprechung war die Rede von einem oder zwei).


    Wieder zuhause ging es rapide bergab. Fressen unmöglich - trinken auch. Und wieder Orientierungslosigkeit. Nach einer Woche ohne Schlaf für uns (wenn dann neben dem Hundekorb) wussten wir weder ein noch aus und sind (obwohl der Transport von unserem Hundi fast unmöglich war) zu einem anderen Tierarzt, weil unsere Süße uns mittlerweile gar nicht mehr erkannte und um sich biss, wenn wir mit ihr gesprochen haben oder sie anfassen wollten - wir dachten sie wäre vielleicht blind.


    Dann hörten wir das erste mal das Wort Hirtumor (er hat verschiedene Reaktionstest gemacht). Sie hat wohl noch gesehen, aber die Informationen kamen im Kopf nicht mehr an. Er riet uns, sie zu erlösen da sie im Dauerstress sei und es auch keine Aussicht auf Besserung gäbe. Die CT haben wir ihr erspart. Sehr schweren Herzens ließen wir unsere süße Maus gehen. Die letzen Wochen waren die Hölle und ich kann das hier gar nicht so beschreiben. Weiss auch nicht, ob es jetzt hier gerade passt aber es tut unheimlich gut, wenn man sich das von der Seele schreiben kann.


    Wünsche dir, Andrea, dass ihr noch viele schöne Stunden zusammen habt und ich glaube es hilft auch, wenn man sich auf den Abschied vorbereiten kann. Da wir nicht wußten, dass es sich um einen Hirntumor handelt hatten wir immer noch Hoffnung. Plötzlich war unsere Kleine weg und wir konnten vor lauter Heulen keinen klaren Gedanken mehr fassen. Bis heute haben wir ihren Tod nicht wirklich verdaut. Hätten wir mehr tun können, hätten wir doch länger warten sollen? Immer und immer wieder quälen uns die Fragen. Tröstend ist nur, dass unser Hundle jetzt keine Schmerzen und keinen Stress mehr hat. Uns fehlt sie sehr.


    Liebe Grüße
    Liesel

  • Hallo,ich habe Eure Beiträge über Hirntumore gelesen.Unsere Englische Bulldogge Josefine ist 12 Jahre alt und hat leider auch einen inoperablen Hirntumor.Uns wurde in der Tierklinik Niederrad gesagt das mit Bestrahlung gute Erfolge erziehlt werden können.Da sich die Kleine ausser zwei epileptischen Anfällen sehr gut fühlt ,habe wir Ihre Ernährung umgestellt und Barfen jetzt.
    Die Strahlentherapie wird in Hofheim durchgeführt.Das wird teuer,aber solange die Kleine Ihr Leben liebt werden wir Alles für Sie tun!
    Der Hirntumor wurde übrigens beim CT erkannt.
    [/img]

  • Hallo Thorsten


    ich drücke Euch ganz fest die Daumen, daß die Bestrahlung was bringt.


    Was macht ihr gegen die epileptischen Anfälle? Bei uns hieß es damals, man kann nichts machen und ich muß damit rechnen, daß der Hund in einen Daueranfall verfällt.


    Grüße Christine

  • Hallo Liesel,


    danke für Deine ausführlichen Infos. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass beim Lesen Deiner und beim Schreiben dieser Zeilen nur so die Tränen rollen. Ich kann meine Sina noch nicht gehen lassen. Im Moment hat sie außer der Orientierungslosigkeit immer noch keine weiteren Beschwerden. Allerdings nimmt das stellenweise auch ziemliche Auswüchse an. Auf Grund ihrer Größe geräde sie manchmal in Situationen aus denen ich sie nur mit sehr viel Mühe herausholen kann. Sie bekommt dann natürlich Angst, versteift sich und läst sich auch durch Zureden und Streicheln nicht bewegen, einen Schritt zurück zu machen. Oder läuft relativ schnell und mit der ganzen Wucht ihres Gewichtes gegen Wände. Da habe ich schon das Gefühl, dass sie allein durch Aufprall umfallen müßte. Oft habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen, aber schiebe die Entscheidung immer wieder von mir weg. Noch reagiert sie auf Ansprache, weiß auch wann sie zwischen durch mal raus muß, möchte noch gestreichelt werden usw.. Aber es ist wahnsinnig schwer im Moment. Natürlich will ich ihr jedes mögliche Leid ersparen, aber ab wann leidet so ein Tier denn wirklich?? Manchmal steht sie vor mir, sieht mit ihren großen Kulleraugen frech in meine Richtung nach dem Motto, was geht jetzt hier aufregendes ab. Dann muß ich natürlich lachen und knuddel wie früher mit ihr rum. Ich wünsche mir nur, dass ich den richtigen Zeitpunkt erwische und hoffe, dass sie mir dabei behilflich ist.


    LG Andrea

  • Nochmal ich.
    Ich habe gerade mir die Internetseiten der Tierhochschule Hannover angesehen (http://www.tiho-hannover.de/) und per Mail mal eine Anfrage gestartet zu Behandlungsmöglichkeiten, Erfolgsaussichten usw.. Und mir natürlich die Kosten angeschaut - sind ja nicht ohne. Aber was soll's. Vielleicht besteht ja noch eine kleine Möglichkeit. Ich informiere Euch, wenn ich was Neues weiß.


    Bis dahin liebe Grüße


    Andrea

  • Hallo Andrea,


    vielleicht kannst Du es Sina leichter machen, indem Du deine Wohnung etwas umräumst. Und zwar so, daß es möglichst wenig Plätze gibt, in die sie "einparken " kann.
    Wir hatten damals einen schrecklichen Zwischenfall, Ignaz ist im Wohnzimmer zwischen 2 Sesseln festgeklemmt, während wir nicht da waren. Nach Aussage der Nachbarn hat er 2 Stunden durchgeschrieen. Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut,wenn ich daran denke.


    Ich kann Dir nur raten, laß die Tränen rollen, auch bei mir rollen sie nach 7 Jahren bei diesen Zeilen immer noch.


    Grüße Christine

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