Umgang mit übermäßigem positiven Stress (in einer Situation)

  • Kenn ihr das von euren Hunden? Dass sie sich so in was reinsteigern, dass sie absolut in positiven Stress geraten? Voll abgedreht und aufgedreht sind?


    Mich würde interessieren, wie ihr damit umgeht.


    Wir machen im Moment einen "Komm-Kurs" mit Paula, weil sie ja nicht zu kommen gedenkt, wenn sie was zu Fressen findet. Der Kurs ist klasse, eine Woche lang, jeden Abend.


    Paula ist schnell hochgepusht, absolut lernwillig, aber sehr sehr aufgedreht.


    Würde mich einfach mal interessieren, wer von euch noch solche Hunde hat und was ihr dann macht.

  • Ja,wenn etwas ungeheuer neu und spannend ist. ich kenne das von Charly,der hat beim Agillity immer mit den Hufen geschart und konnte es gar nicht abwarten,bis er wieder dran war. Zur Zeit geht er voll auf als Co Trainer bei meinem mann beim Turnierhundesport.


    was hilft,einen Augenblick beiseite nehmen,etwas laufen und Brust kraulen. Ansonsten kannst Du nur abwarten,das sich die Aufregung über etwas spannendes neues lockert, ist ja auch noch son junger Feger :D

  • Hi Katja,


    meine Shima ist so eine Nummer. Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass sie grundsätzlich sehr hoch am Rad dreht (hat mir ihrer üblen Vorgeschichte zu tun - also sie auch schnell in negativen Stress gerät). Ich muss bei ihr also sehr aufpassen.


    Da sie aber unbedingt arbeiten will und muss (Schapendoes) und sie so bewegungsfreudig ist, haben wir zum Spaß mit DogDance angefangen.


    Die Kleine hat - es ist nicht zu fassen - ein eingebautes DogDance-Programm. Und hat es nachweislich noch nie vorher gemacht. Dabei fährt sie sich recht schnell genauso hoch, wie du das beschreibst. Ich mache mit ihr nur kleine Sequenzen und sorge dann für Ruhe, ganz ähnlich wie Sylvi das beschreibt.


    Da deine Süße noch sehr jung ist, wird es hier sicher die Zeit bringen, wenn du weiter achtsam bist, dass es nicht zuuu viel wird.


    LG
    cazcarra

  • Ja, so mache ich es ja auch schon: Ruhe reinbringen, Pausen machen. Das macht die Kleine nicht von selber.


    Es sind Situationen wie z.B. gestern. Wir haben 90 Minuten an der Schleppleine geübt (mit einigen Unterbrechungen). Paula ist dann wieder, wie sie als ganz kleines Welpchen war: alle Energie zusammennehmen und drauf los spurten. Immer und immer wieder.
    Ich habe sie dann gestern immer mal zur Seite genommen, sich hinsetzen lassen, kleine Pause. Dann das Ganze wieder von vorne.


    Sie ist dann echt wie ausgewechselt, merkt gar nicht mehr, dass sie an der Schleppleine ist, startet durch - völlig aufgeregt.


    Insgesamt macht sie ihre Sache aber ganz gut, ist dann sogar an der Schleppleine NEBEN mir gelaufen, als es wieder zum Auto ging. Da war sie zwar auch schon recht müde, aber dennoch eine sehr gute Leistung von der Kleinen, denn die anderen Hunde waren noch dabei ;).

  • Hallo Katja, wie lange macht ihr das SLTschon??


    Meiner ist ja auch so eine Rakete, der sich so hochdreht, dass er- wenn er könnte- überall gleichzeitig sein möchte.


    Bei der SL habe ich in kurzen Übungseinheiten begonnen (erst an 5m, dann an 10m), 10 min, dann langsam 15min usw. es kann ach sein, dass Deine Süße bei der Länge an SLT einfach übefordert ist, und es durch dieses Verhalten zeigt.
    Mein Kleiner hat so nämlich auch angefangen, ich hab dann gemerkt, dass war etwas zu viel und die Übungszeiten wurden wieder runtergefahren. Er war schlichtweg überfordert.
    Durch dieses langsame Steigern schaffen wir mittlerweile einen knapp 30min Spaziergang an der SL- ohne große nennenswerten Unterbrechungen (Sprich:Richtungswechesel oder so).


    Und wie Du schon sagst: Alles mit Ruhe, Gelassenheit und Relaxed. Nach einiger Zeit kommt das auch beim Hund an!


    Und Du siehst ja, dasses schon positive Momente gibt...in diesem Fall natürlich immer weider loen was das Zeug hält- aber das weißt Du ja.


    Auf diesem Weg haben wir es auch hinbekommen. Zusätzlich haben wir ja auch noch das Futter umgestell, damit Junior nicht noch mehr Energie reingepumpt bekommt, wie er ja eigentlich nicht braucht.

  • Hi,


    90 Minuten geübt? Da würde ich auch durchstarten und nichts wie weg! Egal ob positiver oder negativer Stress, unter Stress lernt es sich schlecht. Für mich liest es sich, als ob dein Hund eher überfordert ist als unter positiver Anspannung. Sind 1 1/2 Stunden üben jeden Tag, umgeben von anderen Hunden, nicht ein bißchen viel des Guten? Ich würde es mal mit deutlich weniger probieren und sobald der Hund unkonzentriert wird (rumrast) je nach Situation (sehe deinen Hund ja nicht) entweder eine ruhige Runde schnüffeln gehen (ohne streicheln und besprechen) oder ein Konzentrationsspiel (weit, weit weg von den anderen) machen.


    LG

  • Hallo Katja,


    ich benutze an der Stelle mein Entspannungssignal.
    Ich setz mich zum Hund auf die Erde, sage ruhig und leise mein Entspannungssignal und versuche ihn in die stabile Seitenlage zu massieren. NICHT zu drücken oder zerren, sondern möglichst auf Signal, ansonsten langsam und ruhig abstreifen, TTouches - so lange, bis er so entspannt ist, dass er wirklich entspannt liegen kann. Das unterstütze ich während des Massierens mit dem konditionierten Entspannungssignal.


    Ich finde es wichtig, dass mein Hund lernt, dass Überaufgedreht sein ihn nicht weiterbringt - es geht erst weiter, wenn er komplett ruhig und entspannt ist. Also lernt er sich schnell zu entspannen, wenn er möchte, dass es schnell weitergeht. :D

  • Das klingt ja spannend, wie hast du das konditioniert? Kann mir gar nicht so recht vostellen, dass das so prima klappt, das wäre auch was für meinen Großen....wir haben das Signal "Gute Nacht" gleich Seitenlage...

  • Man konditioniert es, indem man das gewählte Signal (z.B. "ruuuuuhig", "eeeeaaaaasyyyy" oder so was) sagt, während der Hund entspannt ist. Also z.B. wenn er abends auf dem Sofa kurz vorm einnicken ist. Ich verbinde das mit TTouches oder sanftem Abstreichen. Es hilft enorm, wenn man selber entspannt ist. Das überträgt sich. Ausserdem konditioniert man damit auch sich selber auf das Entspannungssignal - doppelwopper!

  • Was man unbedingt beachten sollte bei dieser Entspannungsübung: Dass man als Mensch auch eine entspannte Körperhaltung einnimmt. Oft ist man als Mensch dann doch zu angespannt, um wirklich Ruhe rüberzubringen. Daher eignet sich das Hinsetzten ziemlich gut. Denn kaum ein Mensch bekommt es im Sitzen hin, derartig weiterzuzappeln wie im Stehen. Ich habe auch schon besitzer gehabt, die mussten die Leine neben sich an einem Baum oder sowas festmachen, weil sie damit derart hektisch umgegangen sind, dass sich auch das auf den Hund überträgt.


    katja: Wenn Deine Hündin während der Übung immer wieder die selben Fehler macht und es gar nicht merkt, dann lernt sie nichts. Ich weiß ja nicht, nach welchem System ihr da arbeitet, aber das klingt für ich eher danach als ob der Lerneffekt eher der wäre, dass sie verknüpft Schleppleine=Stress.


    Könnte auch sein, dass ich da was falsch verstanden habe.


    Viele Grüße
    Corinna

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