Erfolg des Antijagdtrainings

  • Zitat

    darf ich fragen, was du alles mit deinen wuffis trainiert hast, damit du ihren Jagdtrieb kontrollieren kannst? Mein Windi Jonas hört ja leider auch nur bedingt und ist draußen eher der absolute Einzelgänger und interessiert sich mehr für alles andere als für mich


    Hallo Claudia und Melanie,
    als Erstes wirst Du, Melanie, bedient :D
    https://www.dogforum.de/viewto…54&highlight=schleppleine
    Das ist schon mal ein sehr erfolgreicher Beginn eines Antijagdtrainings, denn mit Hilfe der Schleppe hat der Hund ja keine Gelegenheit, seinem Instinkt nachzugehen.


    und nun zu Dir, Claudia.


    Vorweg:


    Wir bekamen Attila als 1 jährigen, unerzogenen "Borderländer :D ", ein richtiges Urwaldkind, was laut Angabe der Vorbesitzer gar keinen Jagdtrieb hat.


    Nach 2 Wochen zeigte er uns, was er drauf hatte.


    Ich habe nach den Anweisungen von Pia Gröning in verbindung mit dem DF gearbeitet.


    Rückruf HIER bei allen Gelegenheiten,
    Platz auf Entfernung, erst ohne Ablenkung.
    Impulskontrolle:
    Das bedeutet, der Hund soll lernen, seinem ersten Impuls, dem Objekt der Begierde direkt hinterherzulaufen.


    Das haben wir so geübt:
    Hund im Platz,
    Spielzeug (Ball) wird langsam am Hund vorbeigerollt und Hund darf erst hinterher, wenn Du es erlaubst.


    Später kann man den Ball werfen und das Ganze erschweren.


    Vorstehen loben:
    Das war für mich das Wichtigste überhaupt, weil ich anfangs immer mit einem Abbruchsignal wie "Hier oder Stop" versuchte, den Hund am Jagen zu hindern.


    Jeder Hund steht vor, also zeigt an, dass er im nächsten Moment abhauen wird.
    Der eine hebt nur die Pfote, der andere fährt seinen Kopf aus und verändert die Körperhaltung oder spitzt nur die Ohren.
    Das herauszufinden, hat Priorität.
    Erkennst Du das Anzeigen, lobst Du den Hund mit einem hellen FEEEEIIIIN.
    Dann hast Du die Aufmerksamkeit des Hundes und kannst ihn zu Dir rufen.


    Weiterhin haben wir ein Supersignal eingeführt.
    Ein Signal, was nur für den absoluten Notfall gebraucht wird.
    Also, wenn Du sicher bist, der Hund kommt garantiert nicht zurück.
    Habe ich vor nicht allzulanger Zeit mal hier erklärt.


    https://www.dogforum.de/fpost7107347.html#7107347


    Wenn ich noch was vergessen habe....Fortsetzung folgt.


    Da fällt mir noch etwas ein.
    Solltest Du es mal geschafft haben, den Hund von einer Jagd abzurufen, ist es sehr wichtig, dass Du kurz mit ihm spielst.
    bei Attila war es so, dass ich mit einem hellen HEIHEI seinen Gummiknochen in die andere Richtung warf, sodass er merkte, die Jagd ist nicht vorbei, sondern geht mit Frauchen weiter.


    Dieses HEIHEI hilft mir heute, ihn aus jeder Situation herauszuholen.


    ABER eines musst du wissen, es kommt viel Arbeit auf Dich zu und Du wirst Tage erleben, da könntest Du den Hund an die Wand knallen.


    Einem Windhund das Jagen zu vermiesen, dürfte eh ein schwieriger Prozess werden.


    dann mal Waidmannsheil und Hallali :D


    War alles etwas viel und vielleicht auch durcheinander.
    Bei Fragen.....her damit.

  • Hallo Conny,


    wir finden da nix banal und daher unsere herzlichen Glückwünsche :D .



    Es ist wirklich mal schön einen Erfolg zu lesen und ein Feedback zu bekommen. Es macht sicherlich allen Spaß, vor allem nach den letzten Wochen.


    L.G. Burgit, Reinhard und Apollo

  • Traumhaft!!!
    Von wegen banal, das ist der Hammer! Und genau das, was ich jetzt lesen wollte, nachdem meine beiden Jagdmäuse die letzten Tage anscheinend ALLES vergessen haben, was wir die letzten Monate an AJT aufgebaut hatten.

    Nellie hat es vorgestern nämlich geschafft, mir die Schleppleine aus der Hand zu reißen (ach, es ist so schönes Wetter, gehe ich mal ohne Handschuhe *auuua*) und hinter einem Hasen herzurasen wie nicht gescheit. Zum Glück hat sie ihn nicht erwischt, sondern kam glücksstrahlend nach ein paar Minütchen zurück.
    Und Kira hat gestern auf dem Hof ein kleines Vögelchen erwischt, das aus dem Nest gefallen sein muß. Sie hat leider nicht auf unser beidstimmiges "Nein" reagiert, sondern das arme Tierchen hin und hergescheucht, bis Nellie kam und es packte. Die hörte zum Glück auf unser beidstimmiges "Aus", und spie es weit von sich. Aber leider starb es dann in Armins Hand. Ich habe echt geheult wie ein Schlosshund, obwohl das Vögelchen wahrscheinlich eh nicht lange überlebt hätte (wenn ich da allein an die Katzenpopulation bei uns im Dorf denke), aber es tat mir trotzdem so leid.

    Und heute früh war ich es irgendwann leid, dauernd "Achtung", "Warte", "Rausda" oder gar "Zu mir" zu rufen und bin einfach nur noch spazierengegangen. Ging auch und war deutlich entspannender. Echt, manchmal frage ich mich wirklich, ob ich's nicht einfach aufgebe und mich halt damit abfinde, dass ich sie nur in absolut wildarmen Gebieten laufenlassen kann und ansonsten eben Leinenhunde habe. Stressfreier ist's auf jeden Fall.


    Aber dann gibt's eben auch wieder Tage, wo sie einfach toll sind. Wo Kira sich an lockerer Leine an einer Katze vorbeiführen lässt. Wo Nellie ohne Leine vor mir :shocked: einen Fuchs erspäht, vorbildhaft vorsteht und dann, während ich mit klopfendem Herzen in die andere Richtung lostürme und mein "Wir gehen hiiiiier lang" herausschmettere, auf der Stelle umdreht und hinter mir herrennt. :^^:
    Und es gibt eben solche Berichte wie diesen hier, also werde ich auch heute abend wieder frohgemut meine Schleppleinen auswickeln und mich heldinnenhaft der hiesigen Wildpopulation stellen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. ;)


    Auch von mir herzliche Glückwünsche und herzlichen Dank für den motivierenden Bericht!
    Anja

  • Hallo Anja,


    weiß nicht, ob es gut ist, sich einfach damit abzufinden, dass ein Hund jagt.
    Auch in wildarmen Gegenden kann mal ein Hase oder eine Katze plötzlich auftauchen und dieses Viehzeug findet es bestimmt nicht lustig, gejagt zu werden.


    sicherlich gibt es Tage, da könnte man den Hund vor die Wand knallen und denkt sich "warum tue ich mir das eigentlich an und lasse ihn nicht einfach an der Leine?", aber dem Hund gefällt es sicher so auch nicht.


    Wie alt sind Deine Hunde?
    Welche Rassen?

  • Hi Conny,


    Zitat


    weiß nicht, ob es gut ist, sich einfach damit abzufinden, dass ein Hund jagt.
    Auch in wildarmen Gegenden kann mal ein Hase oder eine Katze plötzlich auftauchen und dieses Viehzeug findet es bestimmt nicht lustig, gejagt zu werden.


    Nein, natürlich nicht! Normalerweise denke ich auch nicht so, aber es gibt eben Tage, wo der Frust überwiegt und ich denke, dass es eh keinen Sinn macht, weiterzuüben, wenn sie nach einigen halbwegs erfolgreichen Wochen plötzlich einfach ALLES vergessen zu haben scheinen. *seufz* .


    Zitat

    sicherlich gibt es Tage, da könnte man den Hund vor die Wand knallen und denkt sich "warum tue ich mir das eigentlich an und lasse ihn nicht einfach an der Leine?", aber dem Hund gefällt es sicher so auch nicht.


    Ich fürchte, genau das ist mein Problem. Ich möchte ja, dass meine beiden rennen dürfen, und gerade Nellie hat einen enormen Bewegungsdrang, den ich ihr auch nicht einfach so beschneiden möchte, und daher (und ich weiß verdammt genau, dass das falsch und inkonsequent ist) lasse ich sie viel zu oft mit schleppender Leine oder ganz ohne laufen, was zwar meistens gut geht, da ich mit Argusaugen die Gegend absuche und sie oft zurückrufe, aber natürlich auch sehr risikoreich ist. Und klar, jeder Hetzerfolg wäre wieder ein Rückschritt in unserem Training.


    Ich glaube aber nicht mehr ernsthaft daran, sie wirklich mal ohne Leine laufen lassen zu können - schon gar nicht beide gleichzeitig.


    Zitat

    Wie alt sind Deine Hunde?
    Welche Rassen?


    Nellie ist wohl ein Pointermix (wurde mir als Labbi-Mix vermittelt :motz:) aus Spanien, die ich mit acht Monaten adoptiert habe. Sie ist jetzt 17 Monate alt. Über ihre Vorgeschichte weiß man nicht viel, sie kam schon wohl als Welpe in eine Tötungsstation und danach auf die Tierstation Esperanza in Malaga.
    Kira ist wahrscheinlich ein Retriever-Windhund-Mix, die ich mit zweieinhalb aus dem Tierschutz übernommen habe, sie ist jetzt 3 Jahre alt. Als Welpe kam sie aus Griechenland, war aber in Deutschland schon in zwei Händen vor uns. Die Vorbesitzer haben sie NIE von der Leine gelassen (wenn sie denn mal mit ihr rausgegangen sind), selbst im Haus war sie wohl meist angebunden, da die Leute auch eine Katze hatten - und sie HASST Katzen. So schlimm habe ich das bei noch keinem Hund erlebt.


    Es ist zeitlich leider nur an drei Tagen möglich, mit ihnen getrennt zu arbeiten - dann geht mein Freund mit Kira und ich mit Nellie. An den anderen vier Tagen gehe ich mit beiden gleichzeitig und da ist an richtiges AJT eigentlich kaum zu denken, zumal es hier in der Gegend eigentlich kaum wildarme Gebiete gibt - da müßte ich schon sehr weit fahren. Es fängt bereits mit dem Verlassen unseres Hauses an, wenn sie die ersten Katzen sichten und sich dabei gegenseitig hochpushen. Ich versuche inzwischen diese Begegnungen zu meiden, wo es nur geht, nachdem ich es anfangs über Konfrontation und Gewöhnung versucht hatte, was aber alles noch schlimmer gemacht hat.


    Du hast geschrieben, dass du das Vorstehen belohnst und gerade bei Nellie wäre das auch meine Methode der Wahl gewesen (es liegt ihr halt im Blut), aber jedesmal, wenn ich sie in dem Moment lobe, stürmt sie los und rennt in die Leine. Es scheint, dass sie mein "Fein" als Erlaubnis auffasst, und auch mit dem Clicker hat es nicht funktioniert. Sie will in dem Moment ja nichts fressen, sie will hetzen, DAS ist die ultimative Belohnung, dagegen kann ich weder mit Superleckerli noch mit Quietschespielzeug anstinken, auch nicht wenn's geworfen oder gezerrt wird.


    Wie hast du es geschafft, dass dein Hund sich in so Situationen auf dich konzentriert?


    Liebe GRüße,
    Anja

  • Zitat

    Wie hast du es geschafft, dass dein Hund sich in so Situationen auf dich konzentriert?


    Hi Anja,


    ich habe es geschafft, indem ich jedes Vorstehen belohnte, jedes kleine Anzeigen wurde mit Feeeiiin und Leckerchen oder Spielen belohnt.


    Irgendwann wusste Atti, dass es interessanter war auf mich einzugehen als einfach durchzustarten.


    die Folge eines Starts war immer die Leine mit anschließender Ingnoranz meinerseits. Damit konnte ich Atti richtig treffen. Er suchte dann ständig Blickkontakt, dem ich auswich.


    Hast Du mal versucht, mit PLATZ auf Entfernung zu arbeiten?
    Vielleicht gelingt das eher.
    Jeder Hund reagiert ja nun anders.


    Bei Dago (sein Jagdtrieb wurde als Welpe schon in die richtigen Bahnen gelenkt) reicht ein PLATZ und gut ist es.
    beim ihm hat auch ein Pointer mitgemischt. Mama ist ein Aussie und Dago wusste anfangs nicht so recht, ob er hüten oder jagen soll. :D


    Wichtig allerdings ist, dass Du die SL nicht einfach über die Erde schleifen lässt, sondern ständig in der Hand hältst. gib immer nur soviel Leine frei, wie der Hund in diesem Moment braucht.
    so hast Du bessere Einwirkung und der Hund hat nicht die volle Länge als Anlauf.


    Du weißt ja, jedes Jagen schüttet soviele Endorphine aus und der Hund hat Spaß ohne Ende. Das kann man als Mensch gar nicht toppen.


    Ich wünsche Dir viel ERfolg und bei Fragen..... Du weißt ja, wo Du uns findest

  • Hi Conny,


    Zitat


    ich habe es geschafft, indem ich jedes Vorstehen belohnte, jedes kleine Anzeigen wurde mit Feeeiiin und Leckerchen oder Spielen belohnt.
    (...)
    die Folge eines Starts war immer die Leine mit anschließender Ingnoranz meinerseits. Damit konnte ich Atti richtig treffen. Er suchte dann ständig Blickkontakt, dem ich auswich.


    Die positive Bestärkung mache ich auch so, wie du es geschrieben hast, der Knackpunkt bei mir ist wahrscheinlich die fehlende negative Konsequenz bei Durchstarten, außer NEIN und wortlos weitergehen... Hm. Ignorieren wäre Nellie allerdings egal. Sie ist ganz zufrieden damit, wenn ich sie auf dem Spaziergang nicht beachte. Ich habe das bemerkt, als ich nach Empfehlung unserer Trainerin zwar mit beiden Hunden gehen aber jeweils nur mit einem Hund arbeiten sollte, während der andere nur an der Leine mitläuft und quasi frei hat.


    Ich habe eh sehr lange gebraucht, bis ich sie soweit bekam, dass sie sich bisweilen umschaut (Clickerbestärkung für Rückblicke, Verstecken, etc.), aber das tut sie auch bis heute nur, wenn sie nicht angeleint ist. Ist sie an der Schleppi, schaut sie eigentlich nie freiwillig zurück. Naja, da ich alle paar Meter stehen bleiben muss, damit sie aufhört zu zerren, weiß sie ja ohnehin, dass ich da bin. :/


    Das Leinengezerre ist das Hauptproblem bei unserer Schleppleinenarbeit. Leinenführigkeit an der normalen Leine klappt inzwischen ganz gut, ich musste aber zwischen Halsband und Geschirr unterscheiden, das heißt, am Halsband darf nie gezogen werden, wenn ich's aber mal eilig habe oder Kira die ganzen Stops und Richtungswechsel nicht auch immer zumuten möchte, kommt die Leine ans Geschirr und Nellie darf (leicht!) ziehen. Da ich die Schleppleine aber logischerweise nicht ans Halsband machen kann, habe ich eben einen dauerziehenden Hund. Meine Trainerin riet mir zu einer 30m-Schleppi, aber die wäre ja erstens noch schwerer (sie müßte also noch mehr Gewicht ziehen) und zweitens könnte ich sie nie und nimmer halten, wenn sie da reinrennt.


    Zitat

    Hast Du mal versucht, mit PLATZ auf Entfernung zu arbeiten?
    Vielleicht gelingt das eher.


    Ich versuche es momentan mit SITZ auf Entfernung, da sie PLATZ noch nicht genug generalisiert hat und zweitens auch sehr ungern macht. Mit SITZ hatte ich bei meinem ersten Hund (Terriermix und auch 'ne absolute Jagdrakete), großen Erfolg. Die sank echt wie vom Blitz getroffen auf ihren Hintern, wenn ich SITZ rief, in wirklich jeder Situation. Bei Nellie klappt's noch nicht so gut, liegt wohl auch daran, dass es mit zwei Hunden öfters mal Verwirrung gibt, auch wenn ich mich bemühe, immer den jeweiligen Namen vorneweg zu rufen.


    Zitat

    beim ihm hat auch ein Pointer mitgemischt. Mama ist ein Aussie und Dago wusste anfangs nicht so recht, ob er hüten oder jagen soll. :D


    :D Ich glaube, dat wäre dem armen Karnickel im Zweifel erst mal egal.


    Zitat

    Wichtig allerdings ist, dass Du die SL nicht einfach über die Erde schleifen lässt, sondern ständig in der Hand hältst. gib immer nur soviel Leine frei, wie der Hund in diesem Moment braucht.


    Schaffe ich nur, wenn ich einzeln gehe. Mit beiden Hunden, wo die eine ständig am vorderen Ende hängt und die andere gerne mal hinten rumtrödelt, bzw. einen gewissen Seitwärtsdrang entwickelt, wenn's an Feldern entlanggeht, habe ich da schlichtweg ein motorisches Problem. :ops:


    Ich weiß natürlich, dass meine Art des AJT nicht ideal ist, aber ich versuche das Beste aus der Situation mit meinem jagenden Doppelpack zu machen, und immerhin, kleine Erfolge haben wir ja auch hin und wieder. :)


    Liebe Grüße,
    Anja

  • Zitat

    Das Leinengezerre ist das Hauptproblem bei unserer Schleppleinenarbeit. Leinenführigkeit an der normalen Leine klappt inzwischen ganz gut, ich musste aber zwischen Halsband und Geschirr unterscheiden, das heißt, am Halsband darf nie gezogen werden, wenn ich's aber mal eilig habe oder Kira die ganzen Stops und Richtungswechsel nicht auch immer zumuten möchte, kommt die Leine ans Geschirr und Nellie darf (leicht!) ziehen. Da ich die Schleppleine aber logischerweise nicht ans Halsband machen kann, habe ich eben einen dauerziehenden Hund. Meine Trainerin riet mir zu einer 30m-Schleppi, aber die wäre ja erstens noch schwerer (sie müßte also noch mehr Gewicht ziehen) und zweitens könnte ich sie nie und nimmer halten, wenn sie da reinrennt.


    Mein Gedanke ging auch in die Richtung. Die Schleppleine hat ja zwei Funktionen. Einmal, dass der Hund lernt bereitwillig in einem bestimmten Radius zu Dir zu bleiben und zweitens, das Verhindern vom Hinterherjagen.


    Beim Radius ist jeder Hund anders. Während der eine Hund keine Probleme hat im zehn Meter-Radius zu bleiben, ist es für den nächsten eine Tortur. Für manchen ist es dann einfacher mit 20 Metern zurecht zu kommen. Abhängig ist das aber auch noch davon, ob der Hund in dieser Entfernung überhaupt noch ansprechbar ist. Das muss man immer abchecken. Ich hatte mal einen Hund in Pflege, da war ab sechs Meter Schicht im Schacht - da hat er sich gedanklich ausgeklinkt und nicht mehr ansprechbar. Darunter funktionierte es gut.


    Da muss man ein bisschen tüfteln.


    Ich arbeite übrigens so, dass der Hund nie in die volle Länger der Schleppleine läuft. Es ist auch ganz und gar nicht mein Ziel, das zu provozieren. Es gibt zwei Techniken, das zu verhindern. Einmal die Leine immer zu "dosieren", wie Conny es beschrieben hat, oder aber (meine bevorzugte Methode) - die Leine schleift auf dem Boden, ich habe nur das Ende in der Hand und trete so schnell wie möglich auf die Leine, wenn der Hund durchstarten möchte. Das ist Übungssache - und so albern das klingt - genau das üben wir in meinen Anti-Jagdkursen vorher ohne Hund. Das führt jedesmal vorher bei den Teilnehmern zu Gekicher, aber wenn ich den schnell losstartenden Hund mime (und ich bin ein denkbar lahmer Hund), dann zeigt sich, dass das gar nicht so einfach ist! Man muss üben wie man genug Gewicht auf die Leine bekommt und auch mit dem Körper auszugleichen...


    Mich hauen mittlerweile auch gestandene Rottweiler nicht mehr aus den Socken. Alles durch Technik :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • @ Nella, hallo, ich habe auch einen Pointer mix, und deine Kommandos klingen wie meine. Auch ich arbeite mit Schleppleine, manchmal darf Basko auch schon ohne laufen. Und auch ich habe manchmal nicht wirklich Lust auf das ganze aufpassen. Einen Hasen hatten wir auch schon. Aber nach ca einer halben Minute kam er auch dem Heckloch und sah mich an nach dem Motto:
    Kommst du nun oder sollte ich kommen?
    Habe mich dann total zum Affen gemacht und er kam dann doch zu mir. Habe auch fräftig gelobt und Leckerchen verteilt.
    Bleib weiter am Ball, tu ich auch. Und wenn ich echt mal " nur " spazieren gehen will, nehme ich die andere Leine.
    Liebe Grüße Marion :p

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