Tür, Sofa, Fressen - Ich bin zuerst dran!
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Hallo zusammen,
ich habe gerade ein paar Beiträge gelesen, in denen es genau darum ging: Ich gehe vor meinem Hund aus der Tür (die Treppe runter, durch den Durchgang, durch den Tunnel usw.), Hundi kommt nicht aufs Sofa (auf das Bett, in 'No dog'-Bereiche im WoZi, Küche, Bad) und bekommt nach mir zu fressen. Bin selbst absolutund ziehe das auch durch. Bei Sayed (unkastrierter Rüde, insgesamt eher dominant, bei mir und generell Menschen nicht) scheint es mir ganz wichtig das durchzusetzen, weil ich die Quittung dafür bekomme, wenn ich es schleifen lasse. Bei Bora (5 Monate Welpin) hat es gleich geschaltet und sie akzepierte das voll (mit bangen Warten auf die böse Pubertät...).
Mich interessiert eure Meinung dazu, gibt es Unterschiede bei Rüden oder Hündin oder ist das einfach 'Hundecharaktersache'? Habt ihr ihn erst ins Bett (oder ähnliches) gelassen und dann später Grenzen abgesteckt? Habt ihr das Gefühl, daß das was bringt oder ist das einfach nur Philosophie, der man zustimmen kann oder nicht?
Sayed hat es zumindest voll raus und erkennt voll, wenn wir auf einer Party sind: Nach zwei Stunden Leute anflirten hat er die Nase voll und ist garantiert auf irgendeinem Sessel, Sofa, Bett zu finden, wo er abmattet und ihn vor dem Heimgehen suchen und wecken muß. -
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Hi
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Hmmm,
schwierig, die Sache mit den Türen hab ich auch ne Weile gemacht, als ich noch in einer Mietwohnung wohnte, weil es auch so praktisch war, den Hund im Flur erstmal trocken und sauber zu machen. Heute mache ich es nicht mehr so, wenn sie total schmutzig ist, lasse ich sie durch den Garten ins Haus, ich bin dann eh schon drin, weil ich geh vornerum. Aber auch so find ich es nicht tragisch, ich schick sie oft mit einem "rein" voraus. Auf die Couch darf der Hund, ins Bett auch, wir lieben dass und ich würde sagen unser Verhältnis und unsere Bindung ist dadurch deutlich enger geworden.
Beim Fressen... Benda muss ohnehin die meiste Zeit für ihr Fressen arbeiten, also stellt sich die Frage nicht wirklich. Wir scheinen also komplett verschiedene Ansätze zu haben, haben beide Erfolg damit und sind zufrieden. Was ein schönes Beispiel dafür, dass es nicht DIE EINE Lösung gibt ;o))
Liebe weihnachtliche Grüße
Ella
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Also mein Rüde ist 7 Monate und er kommt nicht auf's Sofa(ist aus Leder) aber ich mag ads auch nicht wenn man sich auf's Sofa setzt und alles ist voll Hundehaare. Ich geh auch immer zuerst durch die Türe er kennt das gar nicht anders. Gut für's fressen muss er arbeiten. Ich will das mein Hund(Irish Setter) auf mich 100% hört und ich denke das fängt bei solchen Sachen an und hört dabei auf wenn ich ihm das jagen verbieten kann. Soweit bin ich natürlich noch nicht wenn er ein Vogel sieht und ich bin nicht schnell genug kann ich das noch vergessen aber ich arbeite dran. Ich denke nur mit einem gut erzogenem Hund hat mein sein ganzes Leben lang Spaß,ich hab nämlich keine Lust meinem Hund etwas mehrmals zu sagen oder etwa hinter ihm her zu brüllen(horror)
!
Ich würde dir raten deine Hündin genauso zu erziehen wie deinen ersten, schon allein wegen der Rangordnung usw.
Naja viel Spaß noch und schöne Feiertage :freude::blume:
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Zitat
Ich will das mein Hund(Irish Setter) auf mich 100% hört und ich denke das fängt bei solchen Sachen an und hört dabei auf wenn ich ihm das jagen verbieten kann.
Also ganz ehrlich, daß ein Hund 100% hört wird man nie erreichen können, denn ein Hund ist ein Lebewesen und von daher bleibt immer ein kleiner Prozentsatz Unsicherheit. Und das Jagen kannst du Deinem Hund nicht verbieten, denn das ist ein Instinkt, der im Hund fest verankert ist. Man kann dem Hund wohl Alternativen für das Jagen bieten, die ihm mehr Spaß bereiten, als das erfolglose hinter Vögeln herrennen und damit den Jagdtrieb in andere Bahnen lenken und unter Kontrolle bekommen.
Grundsätzlich sollte ein Hund schon sehen, wo er in der Familie steht und vor allem, sollte er natürlich seinen Rangordnungsplatz nach allen Menchen haben, das ist klar.
Ich sehe zb. immer bei einem Bekannten, daß das etwa nichts damit zu tun hat, ob ein Hund auf das Sofa darf. Der Bekannte hat 2 Hunde, einen Rüden und eine Hündin. Der Rüde (Sando) ist bei den Hunden der Boss und die Hündin (Ronja) spielt absolut die 2. Geige. Trotzdem liebt es Ronja, im Gegensatz zu Sando, mit Herrchen und Frauchen auf der Couch zu kuscheln. Was sie auch, ohne das Sando etwas dagegen haben würde, machen darf. Und Sando ist sehr konsequent dabei, Ronja in ihre Schranken zu weisen, wenn sie mal über die Stränge schlägt.
Auch beim "ins Haus gehen" gibt es keine Reihenfolge, mal geht Sando vor, mal Ronja.
Die Dinge, die die Rangfolge regeln, sind viel subtiler. Beispielsweise liegt Sando im Wohnzimmer und Ronja möchte gern an ihm vorbei aus dem Zimmer. Wenn Sando liegen bleibt, hat Ronja eben gelitten und bleibt drin. Beschließt er sowieso aufzustehen, dann hat Ronja freie Bahn. Umgekehrt steigt er gnadenlos über sie hinweg, als wäre sie gar nicht da und Ronja beeilt sich in so einem Fall, schnell Platz zu machen.
Wird gespielt bestimmt Sando wann, wo, wie und mit was. Und wenn Sando sagt Ende, dann ist Ende.
Die Beobachtung dieser beiden Hunde hat mir persönlich sehr geholfen, ein Gleichgewicht in der Beziehung zu meinem Hund zu bekommen. Es sind nicht die großen Gesten, die hier greifen, sondern die Kleinen. Nicht das aufspielen als Boss (ich bin der Erste durch die Tür und Du bleibst draußen, ich bin der der auf das Sofa darf und Du bleibst unten), sondern der Blick, der meinem Hund sagt, jetzt esse ich und Du verschwindest. Das Vorbeilaufen am Hund, das ganz nebenbei zeigt, ich habe das Recht hier durch zugehen usw. Rangfolge ist nicht schwarz und weiß, wie uns viele Lehrbücher klar machen wollen, sondern hat viele Grauzonen, die von Hund zu Hund und Rasse zu Rasse verschieden sind.
Man muß wirklich selbst herausfinden, wo die Stellen sind, die beim Hund greifen und ihm klarmachen, wer wo steht. Bei meinem ist es beispielsweise eindeutig das Fressen.
Das kuscheln auf der Couch/Bett gehört bei den meisten Hunden sicher nicht dazu, denn, wie Ella schon geschrieben hat, es festigt eher die Bindung. Allerdings muß man auch hier darauf achten, daß der Hund keinen Anspruch auf die Couch/Bett erhebt. Sobald ein Hund mit knurren anzeigt, das ist meins, ist schluß mit lustig. Wer knurrt, fliegt! Das ist bei uns eine eherne Regel, die wir aber nur ganz zu Anfang mal druchsetzen mußten. Naja, ein Hund muß im neuen Haushalt halt auch erst mal seine Grenzen kennenlernen. :freude:
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Natürlich gibt es immer Unsicherheiten in der Erziehung und speziel das Jagen ist eine schwierige Sache und ich werde versuchen es auf's Spielen umzulenken. Das mit dem Sofa:ich meinte das nicht so ein Hund der auf dem Sofa liegt weiss nicht werd der Boss ist oder ein hund der auf's Sofa darf weiss es. Ich sagte ja nur das ich das persönlich nicht so toll finde. Aber das muss natürlich jeder selber wissen...
Und ich sprach die Rangordnung der zwei Hunde an. Ich hab das so verstanden das die Kleine das alles darf und der große nicht? Kann ja sein das ich falsch verstanden habe. Und das ist jawohl nicht richtig, oder?
Ich glaube das ist ein Thema wo man ewig drüber diskutieren kann und jeder eine andere Meinung hat. Im Grunde sollte jeder für sich und seinen Hund selber rausfinden wie es am besten funktioniert.:blume:
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Zitat
Ich sagte ja nur das ich das persönlich nicht so toll finde. Aber das muss natürlich jeder selber wissen...
Klar, wenn man es persönlich einfach nicht mag, ist es natürlich okay zu sagen runter von der Couch, aber als Mittel für die Rangordnung zu klären finde ich es nicht so geeignet.
ZitatIch hab das so verstanden das die Kleine das alles darf und der große nicht? Kann ja sein das ich falsch verstanden habe. Und das ist jawohl nicht richtig, oder?
Nein grundsätzlich steht es beiden Hunden offen, sich auf die Couch zu Herrchen und Frauchen zu kuscheln, aber Sando gehört zu den Hunden, die nicht so großen Wert auf engen Körperkontakt legen und deshalb ist er ganz, ganz selten dort zu finden. Ronja hingegen ist eine absolute Kuschelmaus (als Schäferhundmix eignet sie sich leider nicht so richtig als Schoßhund, schätze das bedauert sie sehr :runterdrueck: ) und liebt das Kuscheln auf der Couche sehr. Je enger desto gut. Sando findet es als ranghöherer Hund aber absolut okay, daß Ronja oben und er unten liegt.
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Ob man diese ganze Rangordnungsgeschichte umsetzen muss, ist von Hund zu Hund unterschiedlich.
Der eine Hund stellt die Rangordnung immer wieder mal in Frage, der andere Hund nicht.Unser Hund hat keinerlei Privilegien, weil er sie sofort und gnadenlos ausnutzen würde. Er liegt nicht auf erhöhten Plätzen, macht mir Platz, wenn ich an ihm vorbei will u.s.w. Es ist normal für ihn.
Ich finde, dass Hunde die zur Dominanz neigen, durch die konsequente Einhaltung der Rangordnung Sicherheit vermittelt bekommen. Er kann sich "entspannt zurücklehnen" und ein normales Rudelmitglied sein, ohne Führungspositionen übernehmen zu müssen.
Das ganze ist aber auch eine persönliche Einstellung, die jeder für sich entscheiden sollte.
Mein Hund ist ein Hund, kein Mensch oder ein Kindersatz und hat nichts in meinem Bett, auf meinem Sofa oder am Esstisch zu suchen.Wer seinem Hund das erlaubt, soll es doch ruhig auch tun.
Zum Glück kann das jeder nach seiner Fasson entscheiden.Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten
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Uuups Leoline, da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Weder der Große noch die Kleine haben Coucherlaubnis. Es werden also schon beide gleich erzogen.
Ich finde es schön, daß es tatsächlich auch Menschen gibt, deren Hund mit ins Bett darf, ohne das es gleich zu Problemen kommt, wie uns diverse Hunde-Nannys immer erzählen wollen.
Na, dann ein entspanntes Weihnachtsfesten - auf der Couch oder unterm Tisch -
halloechen
ich glaube nicht, dass es einen wirklichen unterschied zwischen ruede und huendin gibt. das ist denke ich von der rasse bzw. der mixtur und dem charakter abhaengig, gegebenenfalls von voherigen erfahrungen. ich habe schon oefter gehoert, dass rueden anhaengiger sein sollen als huendinen, und letzte unabhaengiger, also vielleicht auch eher mal daruf aus auszutesten wer das sagen hat, aber ich persoenlich kann das das nicht bestaetigen.
ich glaube jeder hund braucht eine konsequente erziehung, ob und inwiefern grenzen ausgetestet werden kommt auf den individuellen charakter an.lg
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Hi,
kann Wauzelfan nur nur zustimmen. Das ist ganz klar eine Sache des Charakters des Hundes.
Bis vor einem Jahr hatten wir einen Rottweiler (Dasko). Ihm musste man bei absolut jeder Gelegenheit wieder klar machen wer der Chef ist. Das hat geklappt, musste auch sein. Für einen solchen Hund ist ein fest zugewiesener Platz in der Rangordnung besonders wichtig. Vor allem muss er wissen wer der Chef ist, das gibt ihm Sicherheit.
Dazu haben auch Dinge wie Zuerst durch die Tür gehen gehört. Man hat klar gemerkt, dass er das akzeptiert. Und gerade in Situationen, in denen er vorangehend irgendetwas falsch gemacht hat, hat er solche Dinge ganz besonders beachtet. Er hat das irgendwann soweit akzeptiert, dennoch ab und an wieder mal versucht. Und bei jeder Kleinigkeit musste man darauf achten, dass er nciht wieder meint er hätte gewonnen. Das fängt wie schon genannt bei den Türen (oder anderen engen Durchgängen) an und endet beim Spielen (ICH beende das Spiel und ICH behalte auch das Spielzeug - es sei denn ich gebe es ihm zur Belohnung von irgendwas).
Man kann schon sagen, dass er in der Beziehung extrem war.
Leider musste Dasko mit 2 Jahren (Weihnachten 2005) aufgrund einer Wasseransammlung im Gehirn eingeschläfert werden.Nun haben wir eine Deutsche Dogge (Findus, siehe Avatar
), welche das absolut andere Extrem ist. Mal davon abgesehen, dass er irgendwie kein echter Hund ist
Er ist nun 11 Monate alt und hat bisher noch nie auch nur ansatzweise versucht meine "Dominanz" in Frage zu stellen. Zumindest nicht in dem Maße wie Dasko das tat. Findus tut das eher geheim, sprich auf Befehle nicht gleich reagieren usw. Mal abwarten, vielleicht muss ich ja doch nicht...
Maßnahmen wie "Zuerst durch die Tür gehen" würden bei ihm allerdings kein Stück fruchten. Das ist auch ein Verhalten, welches er selbst nie an den Tag legt.
Man könnte ihn ohne Probleme mit aufs Sofa oder gar ins Bett nehmen. Das wäre für ihn nur einfach schön. Kuschelt man mit Findus ist er seelig und alles andere ist vergessen.
Problem bei ihm ist nur, dass er mittlerweile schon eine Schulterhöhe von guten 90cm hat und 50-60kg wiegt - nicht gerade zum Schoßhund geeignet. Wenn er allerdings könnte würd er sich einem sofort auf den Schoß setzen. Meiner Verlobten mit 175cm legt er locker die Vorderpfoten auf die Schultern und ist dann höher als sie. Trotzdem ist er sehr tollpatschig um das mal vorsichtig auszudrücken - absolut kein BetthundUm nochmal auf das Beispiel mit den beiden Hunden zurückzukommen. ich denke auch, dass Sando nicht so sehr auf solche "Alltagsgeschehnisse" achtet, weil Ronja sich ihm einfach unterwirft und es nicht wagen würde ihr Verhalten als Dominanz auszulegen. Eher als Duldung. Ab und an muss er aber halt dennoch zeigen wer der Chef ist - Chef halt. Zudem ist Sando ja auch nicht der oberste Chef im Rudel, nur eine Stufe höher gestellt als Ronja. Also an zweitletzter Stelle - allzu viel zu sagen hat er nun auch nicht.
Gruß Stefan
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