Kleinkind(14 Monate) und Welpe??

  • Hallo,
    ich bin neu hier und hoffe, Ihr könnt mich gut"beraten". Ich und mein Mann wünschen uns einen Hund(ein Labrador soll es sein). Ich bin zwar mit Hunden aufgewachsen, aber da es schon sooo viele Jahre her ist und da ich damals nicht das Frauchen, sondern das Kind in der Familie war, ist es für mich im Prinzip eine komplett neue Erfahrung.
    Kurz zu unserer Situation.
    Mein Mann ist den ganzen Tag auf der Arbeit, er arbeitet im Schnitt über 50 Stunden in der Woche, er ist selbsständig. Ich bin zur Zeit mit unserem Sohn daheim. Wir haben ein grosses Einfamilienhaus mit grossem Garten, also an Platz soll es nicht mangeln. Gleich um die Ecke ist ein Wald. Ich frag mich bloss wie das mit dem kleinen Kind und Hund funktionieren soll?? Mein Sohn ist jetzt 14 Monate alt und spielt ganz viel auf dem Boden, in allen Zimmern, je nach dem wo wir uns aufhalten.. Was kommt auf uns zu? Wie stark wird sich unser Leben verändern??Ich meine jetzt nicht Gassi gehen, Besorgungen und alles was dazu gehört..ich meine unser ALLTAG. Ich bin selten im Haus, meistens im Garten oder irgendwo unterwegs mit meinem Kind, dass ich anfangs das kleine Welpchen nicht allein lassen darf, weiss ich. Wenn wir das gröbste überstanden haben, wird der Hund bei unseren Ausflügen unser treuer Begleiter sein . :D ABER DER ANFANG??? Das Kind spielt auf dem Boden, läuft zwar schon gut, aber noch nicht 100%-ig sicher, braucht viel Aufmerksamkeit...sowie der Hund.Ich habe gelesen, dass sie anfangs einiges anstellen und kaputt machen im Haus. Ist es wirklich so heftig anstrengend?? Habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht mit Welpen und Kindern in diesem Alter? Wir wollten ehrlich gesagt JETZT einen Hund, weil unsere Familienplanung mit einem Kind noch nicht abgeschlossen ist und solange ich weder schwanger bin noch ein Baby habe, kann ich mich dem Hund widmen.
    Gibt es überhaupt den richtigen Zeitpunkt für einen Hund? Ein Mindestalter der Kinder im Haus?? Wie hat Euer Kind damals auf den Welpen reagiert? Gab es Schwierigkeiten? Eifersuchtszenen, Beißattacken oder Ähnliches?Fragen über Fragen :hilfe:


    Gruss, Julia

  • Zitat

    Ich habe gelesen, dass sie anfangs einiges anstellen und kaputt machen im Haus. Ist es wirklich so heftig anstrengend?


    Im Normalfall muß man diese Frage mit JA beantworten - ein Welpe ist anfangs durchaus Stress und wenn noch ein Kleinkind im Haus ist, dann wird es dadurch nicht einfacher. Der Welpe läuft im Gegensatz zum erwachsenen Hund nicht einfach mal so nebenbei mit, wenn gerade keine Zeit für den hund da ist.


    Ein Welpe muß erstmal stubenrein werden - das kann durchaus einige Wochen dauern. Da gibt es große individuelle Schwankungen - ein Welpe ist nach vier Wochen stubenrein, der andere braucht vier Monate.
    Es heißt erstmal natürlich nach jedem Fressen, Schlafen, Spielen raus - auch nachts. Und da darf es keine Verzögerungen geben (weil z.B. das Kind erst noch angezogen werden muß), sonst gehen die Pfütze oder der Haufen halt ins Haus (läßt sich anfangs ohnehin nicht ganz vermeiden). Wer einen Garten hat, ist natürlich im Vorteil - anfangs kann der Hund sich ja dort lösen.


    Dann haben die meisten Welpen die Eigenart wirklich alles anzukauen - von Schuhen, über Türzargen bis zum Telefonkabel. Da muß man dem hund erstmal hinterher sein ähnlich wie bei einem Kleinkind. Denn Verbote und ein "Nein" oder "Aus" lernt der Hund nicht von heute auf morgen zuverlässig. Welpen sind eben neugierig und wollen ihre Umwelt erkunden. Da kann es durchaus mal zu Verlusten kommen ;).
    Lange Spaziergänge sind anfangs noch nicht drin, vielmehr viele kleinere Runden mit der Möglichkeit für den Welpen, viele Dinge kennenzulernen.



    Was die Kombination Welpe und Kleinkind auch nicht einfacher macht - Welpen müssen die Beisshemmung erstmal lernen. Meistens sind sie anfangs kleine Schnappschildkröten und die kleinen, spitzen Welpenzähne können auch mal blutige Kratzer und Löcher in der Kleidung hinterlassen.
    Was die Beisshemmung betrifft ist auch eine Welpengruppe in einer guten Hundeschule empfehlenswert (Zeitfaktor ist hier zu bedenken), da lernt der Hund dann das richtige Verhalten Artgenossen gegenüber, wird mit Umweltreizen konfrontiert und übt erste Grundkommandos.


    Kleinkind und Hund dürfen zudem nicht ohne Aufsicht zusammen sein, denn das kind kann mit 14 Monaten noch nicht wirklich begreifen, daß der Hund kein Spielzeug ist.


    Das klingt jetzt sicher alles recht negativ. Ich will hier nicht davon abraten, sich einen Welpen zu einem Kleinkind zu holen, aber es ist nicht einfach, ein so kleines Kind und einen Hund im Babyalter allein zu managen (Partner fällt bei der Arbeitsbelastung ja zwangsläufig aus). Darüber muß man sich vor der Hundeanschaffung im Klaren sein, damit es kein böses Erwachen gibt. Ein Hund bedeutet Arbeit, vor allem im Welpen- und Junghundalter und er will beschäftigt werden. Warten oder einfach mal einen Tag ohne jegliche Action zu akzeptieren muß er erstmal lernen ;).


    Ich persönlich hätte mit die Kombi aus Welpe und Kleinkind nicht zugetraut. Mir war der Welpe mit Kindern zwischen 5 und 10 anstrengend genug ;). Aber ich kann hier nur für mich sprechen. Es gibt sicher auch andere Beispiele, wo es gut geklappt hat. Die Frage, ob es sinnvoll ist, den Welpen jetzt zu holen oder eben lieber noch zu warten, muß jeder für sich selbst beantworten.

  • Hallo.


    Ich habe zwei Kinder, ein Enkelkind ( 9 Monate ) und einen Labrador (5Monate). Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass ein Welpe genauso viel Aufmerksamkeit braucht, wie ein Säugling.
    Nachts ein bis zwei Mal raus zum Pippi machen. Am Tage alles im Blick haben, weil Teppiche, Fernbedienungen, Zeitungen und sonstiges, nicht vor ihm sicher sind. Hinzu kommt noch, dass kleine Hunde oft kleine Kinder als Spielpartner betrachten. Das bedeutet es wird nach Herzenslust durchs Gesicht geleckt und die spitzen Zähne benutzt um den Kind am Ohr zu knabbern.
    Mein Enkelkind wächst mit einem großen Hund auf, aber meinen Labbi fand er nicht witzig. Er hat die ersten zwei Male geweint, bis er sich an ihn gewöhnt hatte und mein Hund sich an das Kind.
    Mein Fazit wenn mein Enkelkind zu Besuch ist.....................ich brauche mindestens 8 Hände und 8 Beine. Denn an zwei Stellen gleichzeitig zu sein, weil einer von beiden Blödsinn im Kopf hat, ist unmöglich.............oder vielleicht werde ich auch langsam zu alt dafür. :roll:

  • Hallo!


    Ich hänge mich hier mal an :D
    Wir hatten einen gaaaaanz alten Hundeopa und unsere Hundin war grad mal 16 Wochen alt, als ich feststellte, dass ich schwanger war :shocked: .
    Unseren Opi mussten wir leider über die Regenbogenbrücke gehen lassen, als ich etwa im 6. Monat war. Bei der Hündin habe ich mich um sehr ausführliche Erziehung bemüht, damit sie, wenn das Baby kommt, auch wirklich aus dem Gröbsten raus ist. Das hat gut geklappt.
    Wir hatten allerdings immer 2 Hunde und als Junior auf seinen 2. Geburtstag zuging, kam bei und der Hund nach einem Zweithund auf und wir haben das Unternehmen als machbar eingestuft.


    Aber ich habe mir keinen Welpen zugetraut, weil
    -ich nicht wusste, wie das mit der Stubenreinheit klappen soll, wenn ich immer erst das Kind anziehen muss.
    -ich Respekt vor den ständigen Zwickereien eines Welpen hatte, wenn das Kind auf dem Boden spielt. Man kann ja nicht immer daneben stehen, sondern wischt z.B. im gleichen Raum Staub. Diese 3 m Abstand könen ja schon zuviel sein.
    -ich Sorge um den Hund hatte, weil ja tagsüber überall Spielzeug rumliegt.
    -ich nicht gewusst hätte, wohin mit dem Welpi, wenn z.B. ein Termin beim Kinderarzt ansteht oder für die Zeit der Krabbelgruppe. So ein junger Hud wartet ja un auch nicht gern stundenlang an einem Spielplatz, kann aber auch noch nicht zuhaus warten.


    Wir haben uns den Traum vom Zweithund aber trotzdem erfüllt. Wir haben einen 2jährigen Rüden aufgenommen, der zwar keine Kindererfahrung mitbrachte, aber auf Anhieb optimal mit dem Kleinen harmonierte :D . Man kann sagen, die beiden haben sich ausgesucht. Sie hängen viel mehr zusammen als die Hündin und das Kind, sie kommen super aus und der kleine Mann sagt auch, dass das sein Hund sei, die Hündin gehört Mama :lachtot: .
    Wir beruen diesen Schritt seit über einem Jahr nicht und irgendwann wird auch wieder ein Welpe einziehen (Das dauert hoffentlich noch gaaanz lange!), aber für uns war diese Zeit eifach keine Welpenzeit.


    Allerdings wissen wir auch von Familien, wo es in dieser Zeit mit einem Welpen geklappt hat, genau wie von Familien, wo es nicht ging, das selbe gilt bei erwachsenen Hunden. Es kommt wohl ganz auf die persönliche Situation an.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Wir haben 2 Kinder und im moment 2 Hunde!


    Meine Tochter wird bald 7 und mein Sohn ist jetzt 19 Monate alt. Carina haben wir vor 3 Monaten geholt und seit 3 Wochen haben wir einen Pflegehund.
    Carina (7 Monate) ist eine kleine Zwergpinscher-Mix(?) Hündin und Rocco (1 Jahr) ist ein Labrador-Rigdeback Rüde.


    Hier gibt es überhaupt keine Probleme mit Kindern und den Hunden. Wir hatten zwischenfall undem Carina nach meinem Sohn geschnappt hat. Den Grund kennen wir bis heute nicht. Es war eine einmalige Sache, nichts ist passiert aber seitdem habe ich eben ein Auge mehr auf Kind und Hund. Wenn ich beide nicht im Auge halten kann, z. Bsp. wenn ich koche, dann geht Carina in die Box. Das klappt gut.


    Auch geht Carina überall mit hin: Wenn ich die Große zur KiTa bringe, zum schwimmen, zu Freunden etc. Wenn sie nicht laufen mag (kam die erste Zeit öfter vor), dann hat sie sich in das Körbchen unterm KiWa gelegt und konnte sich dort ausruhen.


    Was aber stressig war: Die Zeit in der Carina zur Stubenreinheit erzogen wurde. Mein Mann hat sich dafür 3 Wochen Urlaub genommen. Carina musste alle 2 Stunden raus und natürlich auch nachts. Alles musste immer sehr schnell gehen. Das hätte ich mit den Kindern nicht alleine geschafft.


    Ansonsten musste ich eben Zeit darin investieren, den Kindern klar zu machen das ein Hund kein Spielzeug ist. Das man ihm nicht am Schwanz oder den Ohren ziehen darf, das Carina ihre Ruhe hat wenn sie in ihr Körbchen geht, das sie nicht mit Keksen gefüttert wird etc.


    Die Große hat das natürlich verstanden, bei Collin dauerte es etwas.


    Wie gesagt, Carina ist jetzt 3 Monate bei uns und es läuft hervorragend.


    Denkt in Ruhe drüber nach, macht ne Liste "Für" - "Wider".
    Wenn ihr euch FÜR einen Welpen entscheidet, dann sollte Dein Mann die ersten 2-3 Wochen Urlaub nehmen. Alleine ist das sonst echt schwer zu meistern!

  • Hallo erstmal,


    also ein Welpe zu einem Kleinkind ist sicher sehr anstrengend, zumal man Kind sowie Welpe erziehen muss und immer ein Auge darauf haben muss.


    Du musst in dieser Zeit sehr häufig welpe und Kind voneinander trennen und jedem verständlich machen, dass das so nicht geht.


    Glaube mir Dein meistbenutztes Wort wird in dieser Zeit "Nein" sein.


    Wichtig ist es immer konsequent zu bleiben.


    Auch diese heiße Phase geht vorbei und dann ist es das Schönste was es gibt.


    Ob man es sich zutraut muss letztendlich jeder selber entscheiden.

  • Hallo !


    ich würde es auch nicht als unmöglich abtun, aber es ist zweifellos ANSTRENGEND !!!!


    Es wurde ja nun schon geschrieben, ein Welpe ist dem Aufwand einem Säugling gleichzusetzten.


    Meine Jungs sind 3 und 5 Jahre alt. Unser Lucky lebt nun seit fast einem Jahr bei uns. Er ist 3. Als wir ihn bekamen war er stubenrein.
    Das hat schon sehr viel geholfen. Klar, Erziehung usw. braucht er auch, aber die Pfützen und das evtl. nachts aufstehen waren damit gegessen.


    Käme denn für euch auch ein "älterer" Hund in Frage ?


    Ich würde mit den (kleinen) Kindern immer wieder zu einem älteren Hund greifen.

  • Wow...Hut ab....mir fällt auch nur eins ein: Anstrengend.
    Sicherlich definiert das ein jeder anders und wo für den einen Stress anfängt hört für den anderen die Langeweile gerade auf.
    Mücke war zwar ein sehr lieber Welpe, hat nie was kaputt gemacht, war schon fast stubenrein und hat nachts durchgeschlafen, als er zu uns kam, dennoch:
    Meine Tochter ist jetzt in dem gleichen Alter wie Dein Kind und ich muss sagen...ne!
    Mücke war 14 Monate als meine Tochter kam und das ist auch gut so.
    Wenn ich mir vorstelle, zu meiner Kleinen, die eben jetzt gerade auch mobil wird und sämtliche Schränke ausräumt etc. einen Welpen, der da rumwirbelt...für mich wäre das nix.
    Ich geh halt auch noch arbeiten, das muss man dazu sagen, das ginge eh nicht, aber selbst wenn ich den ganzen Tag zu Hause wäre...ach nöööö.....aber wenn dus dir zutraust...
    HUT AB!

  • Hallo Ihr Lieben,
    vielen Dank für Eure Antworten! Es stimmt, dass die letzliche Entscheidung bei mir liegt..Wir haben uns mit meinem Mann schon sehr, sehr viel und ausführlich darüber unterhalten, meinen Tag mit Kind von morgens bis abends durchgegangen und uns in die Situation eines Welpenbesitzers reinversetzt. Es muss einiges an Struktur verändert werden, dass ich z.B. abends, wenn das Kind im Bett ist, für den nächsten Tag koche, Klamotten für mich und meinen Sohn rauslege, alles eben bis ins kleinste Detail vorbereite, damit es am morgen ruck-zuck geht. Nächtliches aufstehen macht mir nichts aus(solange ich weiß, dass es nicht mein Leben lang so gehen wird :p ). Mein Mann wird mich da auch voll unterstützen, an manchen Tagen/Nächten auch mal selber mit dem Welpi gassi gehen. Wir sind beide Stress gewohnt und konnten eigentlich bisher gut damit umgehen und Positives daraus ziehen. So wie es im Moment aussieht, werden wir es wagen =) Ich hoffe, wir tun das richtige. Im Freundes-/Familienkreis spalten sich die Meinungen ebenso. Wir vertrauen auf unser Gefühl und werden uns wohl eine Hündin holen.


    Ich danke Euch allen für Eure Meinung.
    Gruss, Julia

  • Käme denn vielleicht auch ein älterer (nicht steinalt) Hund aus dem TH in Frage ?
    da wäre der Stressfaktor ein wenig geringer !?


    Was sollte es denn für ein Hund werden, weil du schon so genau von einer Hündin schreibst ? Habt ihr euch schon eine Ausgesucht ?


    Und wenn es soweit ist: BILDER !!!! :D

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!