Hüten: etwas für jedermann?? Für Hütefreaks..

  • hallo
    ist super eure beiträge zu lesen! finde die diskussion mega klasse :gut:
    Alex: du bist doch auf einem tollen weg mit indy.. das kommt gut!! und ausserdem hast du von indy schon so viel gelernt, was dir jetzt für klein-jet sehr viel hilft! :freude:


    kai: sehr interessant, wusste nicht wie du "auf den border" kamst! das ist ja dann alles sehr ermutigend :wink: ich fühle mich halt meinem hund sehr stark verpflichtet und möcht das ganze so optimal (= für meine verhältnisse optimal, klar holt ein top-handler da ganz andere sachen raus..) wie möglich hinkriegen. dafür werde ich alles tun und auf alle fälle hartnäckig am ball bleiben! :gut: das scheint ja dann bei euch allen eigentlich zu eurem eigenen ziel geführt zu haben.


    freue mich auf noch viele hütedikussionen und auf den einen oder anderen wertvollen tip von kai im märz dann :flehan:
    liebe grüsse
    nadine

  • Interessantes Thema. Nicht einfach, die Gedanken in gut verständliche Worte zu fassen. Ich wills probieren:


    "Hüten lernen" (schon diese Definition ist eher unpassend) ist sicher eines der Schwierigsten und der Erfolg hängt ganz sicher von sehr vielen Faktoren ab. Welche, die man selbst beeinflussen kann-andere, die sich allem entziehen.
    Mal angefangen mit der Frage, ob der Hund für Dich oder zu seiner eigenen Bespassung arbeitet. Da ist das Verhältnis zwischen Deinem Hund und Dir gefragt, nicht nur während der Arbeit, sondern beginnend mit dem täglichen Umgang zu Hause. Sind die Verhältnismässigkeiten dort geklärt, wird der Hund aufopferungsvoll und ohne nachzufragen für Dich arbeiten und alles geben. Daß ihm das zusätzlich Spaß macht und Befriedigung bringt, steht außer Frage und ist der grandiose Nebeneffekt, der Euch beide zum unschlagbaren Team macht.


    Das Talent wäre dann das Zweite: einmal das vom Hundeführer, dann das vom Hund. Beides lässt sich nicht herbeizaubern. Der Hundeführer kann sich auf Seminaren und Trainingseinheiten fortbilden, kann versuchen, die Zusammenhänge zu verstehen, seinen Hund und das Vieh zu "lesen". Je nach Ehrgeiz und Freude am Tun wird das auch gut gelingen. Unter Zwang oder sinnlosem Druck wird dieser Prozess sicher zum Martyrium, für Mensch und Hund.
    Das Talent vom Hund: Mensch kann sich viele Gedanken um Zuchtstätten, Verpaarungen, Wunschwelpe machen. Sollte er auch, die Erfahrung lehrt´s :rolleyes: Und trotzdem kann es sein, daß Hund nicht zu dem heranwächst, was Mensch sich vorgestellt hat. Hat man diesen Fall, kann man mit Fleiß, Ausdauer, Liebe zum Hund und Vieh immer noch das Bestmögliche erreichen, kein Grund also, die Flinte ins Korn zu werfen. Kai hats oben schön beschrieben. Da ist Durchhaltevermögen von Mensch und Ausbilder gefragt. Setzt natürlich voraus, daß man seinen persönlichen Favorit für die Ausbildung gefunden hat und dessen Können und Strategie vollends befürwortet. Die Suche danach ist offenbar nicht immer einfach, wie ja z.B. Astrid geschildert hat.


    Thema Sonntagnachmittag-Beschäftigung: das scheint es zu geben, hab ich in meinem allerersten Seminar feststellen müssen. Das hatte was von Volksfest Stimmung und Kurzurlaub. Grauenhaft. Ist mir seitdem in dieser geballten Form nicht mehr passiert und so kann ich guten Gewissens sagen: die allermeisten Leute nehmen die Hüterei sehr ernst, viele sind dabei, die sich daraufhin Schafe angeschafft haben oder es noch tun werden. Leute, die aus Jux und Dollerei ein Seminar belegen um tolle Fotos auf der Homepage zu präsentieren, verurteile ich zutiefst. Sicher, schwarze Schafe gibt es überall, daß wird man auch nicht verhindern können. Ich glaube aber nicht, daß es in Zukunft eine Invasion von eben diesen So-Nachmittaghütern geben wird.


    Bei all den Gedankengängen um den passenden Hund für den Hundeführer: wichtig ist in jedem Fall das Vieh. Darauf muss man sich einstellen und unter Umständen hart arbeiten. Vielleicht wird der Hund niemals die Leistung erbringen, die man sich erwünscht hat. Mein Hund wird sicher nicht in naher Zukunft einzelne Rinder aus der Herde selektieren können, daß muss ich dann erstmal alleine tun. Falscher Ehrgeiz wäre da Fehl am Platz, könnte womöglich den Hund das Leben kosten und das Vieh verängstigen. Und da ich das alles nicht will, muss ich sehen, ob meinem Hund nur die geistige Reife fehlt oder aber das genetische Potential. Zweiteres könnte ich also nicht ändern und muss mich damit abfinden. Trotzdem freue ich mich über die Arbeit und Hilfe, die er leisten kann und darf nicht verzweifeln über der Tatsache, daß er kein Weltklassehund wird.


    Nochmal kurz was zum Thema sheep sense beim Menschen :wink:
    es ist natürlich einfacher, sich auf seine eigenes Vieh einzustellen, mit dem ja nun zu Hause gearbeitet wird. Jedes Vieh reagiert irgendwie anders und ist sicher kaum miteinander zu vergleichen. Wir hatten bis zum Spätsommer noch Kreuzungrinder, die unter die Kategorie "waffenscheinpflichtig" fielen. Da hab ich den Hund nicht drangelassen, sondern mir von den Mistebiestern selbst gegens Schienbein treten lassen. Bei diesem Tritt hab ich die Sternchen tanzen sehen; der Hund hätts wohl aber nicht überlebt.
    Oder die aktuelle Rinderherde: 6 Stück laufen immer schön beeinander und eines tanzt aus der Reihe. Da ich aber genau weiß, daß diese eine nie gerne weit von der Herde weggeht und immer wieder den Weg zurück einschlägt, lass ich den Hund bei der Herde arbeiten und nicht das Einzelne zurückholen. Das bringt unnötig Unruhe rein und sprengt die anderen auseinander. Man muss halt auch sein Vieh richtig kennen- und lesenlernen. Noch ne Kunst....


    Oh je, is viel geworden!
    LG Sanny

  • hallo sanny


    jaaa!! du hast auch für mich ganz wichtige aspekte nochmals einzeln rausgepickt und umschrieben! klasse, ich meine das genau so!


    ich meine genau, dass es absolut wichtig ist, dass man eine geklärte beziehung zu seinem hund hat, wenn man hüten will. und die muss in allen belangen im alltag geklärt sein und es ist nicht damit getan, dass "er doch so nett platz macht" und "ganz gut gehorcht". das ist eines der hauptpunkte, die ich gelernt habe. und ich glaube ich darf sagen, dass mace gut gehorsamsmässig ausgebildet war, bevor wir an die schafe gingen. aber dann habe ich da ganz andere wichtige aspekte kennen gelernt und mace war jetzt eben so ein fall der (zumindest sicher anfangs..) nie für mich gearbeitet hat, sondern nur zu IHREM zweck. wenn ich das jetzt unserem ausbilder für UO sagen würde, würde der die hände über dem kopf zusammenschlagen und die welt nicht mehr verstehen.. soo toll wie die sonst läuft?? jawoll. das reicht genau nicht! und ich denke, genau DAS sind sich viele leute nicht bewusst, wie ich ja AUCH NICHT! da ich das jetzt aber weiss, bin ich unheimlich auf zack und versuche, alles von beginn an richtig zu klären.
    und wenn ein hund wie luke dann mit seinem trieb und seiner kraft "für sich" zu arbeiten beginnt, dann hab ich da keine grossen chancen mehr, da mache ich mir nichts vor. bei mace ging das dann noch irgendwie, weil sie kein super-starker hund war..


    durchhaltewillen und ein guter trainer, das sind für mich auch die schlüssel zum *erfolg*, wobei erfolg hier für mich jetzt nicht primär darin gründet, am ersten trial grad zu gewinnen :wink: einfach den erfolg zu haben, MIT seinem hund zu arbeiten und so was zu erreichen.


    beim thema "volksfest-stimmung" und "schöne fotos" muss ich wohl nichts mehr hinzufügen, da haben wir uns auch schon drüber unterhalten.. :wink:


    das mit dem vieh werde gerade ich mir schwerer erarbeiten müssen, weil mir da im gegensatz zu einigen von euch der tägliche umgang fehlt. aber das wird schon, ich bleibe einfach dran!!
    liebe grüsse
    nadine

  • Offenbar echt ein spannendes Thema, das aber in erstaunlich friedlicher weise zu EINEM Konsenz führt!
    Wer hätte das gedacht!


    @ Nadine!
    Hoffe doch das wir uns dann auch auf dem ein oder anderen Seminar sehen werden, und dein Hessenurlaub ist ja glaub ich auch geplant, gell :freude:


    VG Kai

  • Zitat

    Offenbar echt ein spannendes Thema, das aber in erstaunlich friedlicher weise zu EINEM Konsenz führt!
    Wer hätte das gedacht!


    @ Nadine!
    Hoffe doch das wir uns dann auch auf dem ein oder anderen Seminar sehen werden, und dein Hessenurlaub ist ja glaub ich auch geplant, gell :freude:


    VG Kai


    jaa.. als ich das posting gestern abschickte, war mir kurz danach etwas mulmig zumute.. ich dachte schon, ich hab jetzt da irgend was in gang gesetzt, wo dann zu einer "schlacht" führt. toll, dass es nicht so ist :gut:


    klar! wir werden uns bestimmt an einem seminar mal sehen! und der besuch im märz, der ist fest eingeplant. 24./25./26.märz könnten wir bei euch station machen. wir fahren vom 17.märz an eine woche zu husmanns :freude:
    und hessen ist ja nicht soo weit, da kann man dann sicher auch sonst mal wieder hochfahren :freude:
    liebe grüsse
    nadine

  • Tolle Post , Sanny !


    Hatte gestern noch eine schöne mail fertig , aber der
    Computer hat sie dann gefressen ...
    Ich wollte noch kurz was zu meiner ersten mail ergänzen ,
    weil ich den Eindruck habe das da was von mir geschriebenes
    bei einigen in den falschen Hals gekommen ist .
    Ich meinte mit " richtigen Hund aussuchen " nicht , das man den
    jetzigen weggibt wenn es schwierig ist , sondern es war für
    diejenigen gedacht , die sich überlegen einen NEUEN Hund zu kaufen
    um damit an Tieren zu arbeiten !!
    Eure Trainerbeschreibung ist ja zum haareraufen ....tut mir
    ehrlich leid und es ist oberdoppelriesenmist wenn man an solche
    Leute gerät .Ich finde den wichtigsten Job den man als Trainer hat ,
    ist die moralische Unterstützung des Hundeführers . Gerade
    Anfänger sind in Bezug auf sheep sense ihrem Hund unterlegen und
    da gilt es möglichst das Training so zu gestallten , das auch ein Anfänger
    die Führung über seinen Hund behält und nicht der Trainer sich dazwischen
    wirft um zu zeigen wie es perfekt ist .
    Das Problem ist nur , das viele Anfänger sich auch zum Teil völlig
    passiv ihrem Hund gegenüber verhalten , da sie meinen der Hund wisse
    sowieso mehr und wollen ihm nicht ins Handwerk fuschen .
    Sanny hat genau den Punkt getroffen wenn sie über den "privaten " Umgang spricht - bei der Arbeit am Vieh kömmen die Defizite raus .


    Antje

  • Hallo,


    will ja nicht nerven mit meinen Fragen, aber: eines interessiert mich noch. Die Leut, mit den starken Hunden...
    Mich interessiert, ob diese Stärke des Hundes auch im Alltagsgehorsam oder im sonstigen Hundesport bemerkbar ist oder ob sich das allein auf das Hüten beschränkt?


    Grüssle
    Simone + Erin

  • also ich spreche mal für meinen jeff. zuerst hat er gehütet, dann im alter von 4 jahren hat ihn mein mann fürs agi aufgebaut. 8 monate training (1mal die woche), 19 starts (wir haben klasse A,1,2) aufstieg in klasse 3!


    dieser hund hat im alltag den absoluten gehorsam. er nimmt jedes kommando ab. beim hüten halt nicht immer...tja... :wink:


    grüsslis
    heaven

  • Sonstiger Hundesport????!!!!!!!!......


    ....tz, tz, tz, ich bitte dich! :lol: :lol: :lol:


    hämisch lächelnde, aber sicher nicht bös gemeinte Grüße, Kai

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