Darf Euer Hund einem anderen sagen, dass er etwas nicht mag

  • Zitat

    sollte ich das nächste Mal dann von Pedro weggehen und ihn das alleine machen lassen?


    auf keinen Fall. Er ist zu dir gekommen damit du das regeln kannst. Damit ist es deine Aufgabe.

    Eine interessante Aussage einer Trainerin: alles was in einem Radius von 3 m von mir geschieht, entscheide ich. Da haben meine Hunde nichts zu klären. Alles was ausserhalb diese Radius geschieht ist ihr Problem. Sollten sie da eins auf die Mütze bekommen ihr Pech. Sagen sie dem anderen Hund "vernünftig" Bescheid ist es auch gut.

    Will heißen: hätte Pedro der Hündin bei der nächsten Aufforderung mit kurzem Knurrer und Abschnappen gezeigt das er nicht will (und sie es daraufhin auch einstellt) wäre es auch ok. So ist er aber zu dir gekommen und hat dir das Agieren zugetraut.

    Das zeigt das er deinen Führungsqualitäten vertraut und nicht meint er müsse es selbst regeln.

  • "Bescheid sagen" darf Maja. Grundlos Zoff suchen dürfte sie nicht, hat sie aber auch noch nie. Allerdings gehört sie auch mehr so zu den Kandidaten, die dann einfach weglaufen/weiterlaufen. Wenn sie zu mir käme, um Schutz zu suchen, würde ich es auch so machen, dass ich ihr den anderen Hund vom Leib halte und die Situation für sie regele. Solange das alles über weiterlaufen oder dem Anderen mal kurz Bescheid stoßen läuft, ist das völlig in Ordnung.

    Aber wie Terry schon sagte, wenn der Hund dir schon anbietet, das für dich zu regeln, dann würde ich ihn da auch nicht im Stich lassen :)

    Liebe Grüße, Niani

  • Ich mache da bei meinen Hunden einen großen Unterschied, weil sie auch völlig unterschiedlich reagieren.
    Bei Dusty ist es so, sie geht auch zu jedem Hund hin und stellt sich vor. Wenn ihr das reicht, dann geht sie weiter und läßt den Hund links liegen, wenn der Hund ihr dann folgt und sie zum Spielen animiert und sie hat keinen Bock, dann wird erst ignoriert, dann zeigt sie die Zähne und dann fängt sie an zu knurren. Wenn der Hund dann weiter macht, dann wird sie deutlicher, je nach Situation oder sie geht einfach weg.
    Bei Bibo ist das anders, sie geht auf fast keinen Hund freundlich zu, nur zu denen, die sie kennt. Andere Hunde werden erstmal angebellt und angeknurrt. Wenn ich dann doch mal einen HH finde, der sagt, sein Hund ist ganz entspannt, dann lasse ich Dusty erstmal den Hund begrüßen, hole sie dann weg und lasse Bibo hallo sagen.
    Wir hatten vor kurzem so eine Situation, ein Rüde, den die Beiden schon kennen kam mit einem anderen Rüden auf uns zu. Der zweite Rüde, ein Staff-Bourdeauxdogge-Mix, groß, schwarz und ein Muskelpaket, super lieb, wollte gleich hallo sagen. Dusty hat ihn zum Spielen animiert und ich habe dann Bibo hingehen lassen. Sie hat ihn beschnüffelt, dann kam sie zu mir und wollte sich bei mir verstecken, aber da er sie nicht besteigen, sondern nur begrüßen wollte, bin ich weggegangen und sie hat ihn dann auch beschnüffelt und alles war gut.
    Also, ich entscheide immer Situationsbedingt, wie ich mich verhalte. Wenn ein Hund zu grob wird, dann besteht die Gefahr, daß Bibo zubeißt und da schreite ich vorher ein.
    Ich stimme Terry da nicht ganz zu!! Bei Pedro hätte ich persönlich nichts gemacht, denn es war ja nur "keine Lust" im Spiel. Er hätte der Hündin schon etwas stärker Bescheid gesagt, wenn sie weiter genervt hätte.
    Aber das ist meine Meinung :^^:

  • weist Bibidogs: das Dumme ist dann nur wenn sich etwas hochschaukelt. Pedro hat die Führung Frauchen überlassen. Zeigt sie kein Interesse drann KANN es möglich sein das er dann irgendwann selbst entscheidet (und wie das dann aussieht wissen wir hier alle nicht).

    Es macht nicht wirklich Spaß mit Hundebesitzern und Hunden zu arbeiten die diese Grenze überschritten haben (die kümmern sich allein). Das dann wieder in die Bahn zu lenken, die schon mal da war, ist anstrengend und schade das es soweit erstmal kommen musste.

    @Dobimum
    du hast aus dem Bauch heraus, der Situation entsprechend gehandelt. Du kennst deinen Hund und für dich ist dein Verhalten richtig. Setzte das Vertrauen deines Hundes nicht aufs Spiel.

  • Wenn mein Hund gezielt bei mir Schutz sucht, dann wird er ihn auch bekommen.

    Allerdings ist es bei den beiden "Großen" so, daß eigentlich beide sehr gut in der Lage sind, solche Sachen friedlich selbst zu klären. Das fängt mit feinsten körpersprachlichen Mitteln an, dann wird geknurrt, dann wird die Kauleiste gezeigt und wenn dann noch keine Ruhe ist, dann schepperts kurz und heftig. Bei Pebbles kann ich mich da zu 100 % auf sie verlassen. Sie ist da extrem fair.

    Bei Face muß ich immer mindestens 5 Augen auf ihre Körpersprache werfen. Face ist ein leicht launischer Hund, wenn sie eh schon schlechte Laune hat, weil der guten Morgen Keks mal wieder zu klein ausgefallen ist - dann werde ich einen Teufel tun und sie irgendwas selbst regeln lassen. Denn dann ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst nicht ganz abgeneigt ihre schlechte Laune an dem armen Würstchen auszulassen, was sie nervt und das hat dann mit Fairness nichts mehr zu tun. Sprich, bei Face greife ich VIEL schneller ein, als ich bei Pebbles überhaupt anfangen würde, drüber nachzudenken.

    Bei Aoibheann kann ich es noch nicht sagen. Momentan ist sie eigentlich eher noch so, daß sie sich viel auf den Rücken wirft in Kontakt mit anderen Hunden, da würde ich dann schon zur Hilfe eilen, wenn ich denke, daß es zu viel ist. Allerdings hat sie insgesamt zweimal bisher auch gezeigt, daß sie durchaus weiß, daß sie sich wehren könnte, wenn sie will. Aber ich bin mir noch nicht sicher, ob sie sich im "Notfall" wirklich wehren würde. Daher stehe ich bei ihr eigentlich immer daneben und achte drauf, daß sie da nicht überfordert wird.

  • Seh ich genauso. Ist bei Menschen ja auch nicht so anders :D

  • Zitat

    Hmmm, sollte ich das nächste Mal dann von Pedro weggehen und ihn das alleine machen lassen?

    Nein, das würde ich nicht machen. Ist doch prima, wenn er sich an Dich wendet bei Problemen. Er sucht bei Dir Schutz, also gib ihm den auch.

    Wenn er sich aber mal trauen sollte, einem anderen nicht nur auszuweichen, sondern ihn auch mal anzubrummen, würde ich das eben auch nicht direkt unterbinden (sofern der andere nicht grundlos/zum mobben angebrummt wird)

  • Wenn meine Hunde bei mir Schutz suchen, bekommen sie den auch.
    Aber sie können und dürfen das ganze auch allein regeln.
    Beide zeigen sehr deutlich ihren Unmut und sind dabei sehr geduldig, sie steigern ganz langsam. Notfalls wird mit dem Störer kurz aber heftig der Boden aufgewischt, das gibt zwar nasse, heisse Stellen im gegnerischen Fell, aber es fliegt kein Haar und es gibt sicherlich keine Verletzung. Das Verhalten finde ich völlig im Rahmen, zumal es nicht aus heiterem Himmel kommt, sondern wirklich die letzte Möglichkeit nach ganz vielen weniger drastischen Unmutsbekundungen darstellt.

    LG
    das Schnauzermädel

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