Wieviel Verhalten ist angeboren ...
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...was wird später dazugelernt?
Wir haben im Tierheim momantan eine Hündin, die 8 Jahre ohne jeglichen Sozialkontakt (weder Mensch noch Tier) aufgewachsen ist.
Nun hatte ich mit meinem Freund eine Diskussion darüber, wieviel Verhalten angeboren ist, also auch ohne jeglichen Sozialkontakt zum Hundeverhalten gehört und was dazugelernt/abgeguckt wird.
Was ist eure Meinung, vll. auch Erfahrung zu dem Thema?Liebe und gespannte Grüße, Anika
- Vor einem Moment
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Finde ich super schwer zu beurteilen.
Generell denke ich, grade auch wenn ich mein Tupfentier so beobachte, daß recht viel auch wirklich Genetik ist. Sie ist ihrer Mutter SO ähnlich, daß es schon fast unheimlich ist. Auch Pebbles weißt durchaus Züge auf, die ich damals bei ihrer Mutter beobachtet habe, wobei ich die lange nicht so gut kannte.
Allerdings denke ich eben genauso, daß solche Dinge, selbst wenn sie angeboten sind, schlichtweg "verlernt" werden können, also in Vergessenheit geraten. Wenn so ein Verhalten nicht zur Routine wird, ausgebaut wird usw. - dann wird es auch in Vergessenheit geraten.
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Auf jeden Fall ist das Lernen, das Reagieren auf Situationen und anpassen der eigenen Reaktion angeboren! Insofern lernt der Hund jeden Moment dazu - wie willst du rückfolgern, was er sich von den anderen Tierheimhunden bereits abgeschaut hat, was angeboren ist?
Ich glaube, dass die Bezogenheit auf andere bzw artgleiche Wesen auch angeboren ist (zB soll das den Hund ja vom Wolf unterscheiden: Der Hund sucht von sich aus Kontakt zum Menschen, der Wolf nicht). Ohne Kontakt zu Hunden/Menschen fehlt es dann aber an eingeübtem "Sprachverständnis", sprich der Hund kann die anderen Hunde/die Menschen evt. oft nicht verstehen, was gemeint ist (zB Unterschied zwischen wilder Spielaufforderung und Angriff).
Klassisch angeboren sind auch die sg. Triebe, also Sexualtrieb, Ressourcenverteidigung bzw. -erschließung usw.
Noch ein Beispiel: Wedeln mit dem Schwanz bei Erregung ist angeboren. Aber deutliches Freudewedeln bei der Begrüßung gibt's nur, weil/wenn Menschen es entsprechend verstärkt haben mit ihren Reaktionen.
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eigentlich sind viele Verhaltensketten im Hund vorhanden, müssen aber die "Umsetzung" lernen. Das meiste wird durch Erfolgserlebnisse gelernt. Wenn also ein Hund mit einem Verhalten mehrmals erfolg hatte, dann wird er das immer öfter zeigen. Gleiches auch mit Negativerfahrungen - auch dort wird eine mehrmalige Erfahrungen entsprechende Reaktionen auslösen und verstärken.
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Bei meinen Hunden ist sehr viel auf Vererbung zurückzuführen, ein bestimmtes Grundverhaltensmuster wird da von den Elterntieren mitgegeben. Wenn man die Papiere genau liest weis man was einen erwartet. War dazu die Anfangszeit beim Züchter schon super, so wie es bei uns der Fall war ist im Prinzip nur noch ein Aufbaukurs angesagt incl. Sozialisierung, der Rest Stubenreinheit, heranführen an sehr außergewöhnliche Situationen und Ausbau des Gehorsams.
LG Iris + Schäfis
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Hi!
Kein Verhalten in seinem späteren Sinne ist angeboren, sondern lediglich die Anlage dazu, sofern sie den körperlichen Gegebenheiten entspricht!
Ungefähr so, wie bei Menschen (zwei gesunde Beine vorausgesetzt!) auch in dem Falle die Anlage vorhanden ist, Laufen zu lernen! Macht man davon aber keinen Gebrauch bzw. erlernt es erst sehr spät, wird es nie so "unproblematisch" / "flüssig" wie bei jemandem, der es im richtigen Entwicklungstadium gelernt hat.
LG
der Miniwolf -
tolles thema, bin begeistert!!
muss aber mal was hinterfragen:
die tiere kommen doch eigentlich "nur" mit ihrem instinkt auf die welt (fressen/säugen, laufen,...)
und wenn ihr sagt, dass die jungtiere ihren eltern so sehr ähneln, kann es auch nicht daher kommen, dass sie es einfach in der winzlings-phase vom alttier mehr oder weniger vorgemacht bekommen = lernen.
(denn man kann ja das eine oder andere erst "mit in die wiege gelegt" bekommen, wenn man drinne liegt. also geboren ist)ist jetzt echt nur ein gedanke - kein wissen, das habe ich hierzu nämlich nicht.
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Ich würde sagen: Jain! Zum Teil! (s. meine Erläuterung "Anlage")
Wenn der Hund (oder welches Wesen auch immer) z.B. eine "Anlage" zu einem bestimmten Verhalten hat (egal welche, von mir aus mal beispielhaft Aggressivität), die aufgrund der Elterntiere erblich bedingt erhöht ist, wird er "weniger" Gelegenheiten brauchen, um daraus später ein entsprechendes Verhalten zu entwickeln.
Dabei gehe ich in diesem Fall mal von einem Welpen aus, der zwischen 8. und 11. Lebenswoche von den Elterntieren getrennt wird.Würde ein solcher Welpe länger bei den (sich aggressiver verhaltenden) Elterntieren bleiben, würde er das Verhalten sicherlich schneller und leichter lernen, als ein "kleines ängstliches zurückhaltendes Weichei".
LG
der Miniwolf -
Miniwolf:
jetzt, wo ich deinen lehrreichen beitrag gelesen habe: klar auch!! das erklärt ja mal auch die unterschiedlichen rassen und deren bestimmung.border an die schafe,
yorkis zu den nagern,
fox zur wildsau,
usw.jepp, es muss also eine grundlegende veranlagung - nicht nur instinkt - vorhanden sein.
danke dir!!!
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Zitat
...was wird später dazugelernt?
Wir haben im Tierheim momantan eine Hündin, die 8 Jahre ohne jeglichen Sozialkontakt (weder Mensch noch Tier) aufgewachsen ist.
Nun hatte ich mit meinem Freund eine Diskussion darüber, wieviel Verhalten angeboren ist, also auch ohne jeglichen Sozialkontakt zum Hundeverhalten gehört und was dazugelernt/abgeguckt wird.
Was ist eure Meinung, vll. auch Erfahrung zu dem Thema?Liebe und gespannte Grüße, Anika
Also ich denke, dass man das nicht so einfach sagen kann...
Hat der Welpe denn wirklich gar kein Kontakt zu anderen Hunden gehabt? Schließlich lernen sie in den ersten entscheidenden Wochen "Was" sie sind, wie sie sich verhalten, verhalten zu deuten etc... Wie gesagt, sie werden so zu sagen auf "Hundsein" programmiert.
Abgesehen von den Instinkten... wie "Spaß am Jagen", oder "Spaß am Hüten". Ein Hund, oder genauso wenig ein anderes Lebewesen kann schließlich nicht auf einmal jagen. Er lernt es meist durch ausprobieren udn die dazugehörenden Erfolgserlebnisse... Aber ich denke, dass genau hier dann die genetischen Veranlagungen der Eltern die entscheidende Rolle spielen, was ihm dann am meisten gefällt. Bei einem Hund zB Jagen, Hüten oder doch apportieren.Edit: Mir fällt grade ein, dass ein gutes Beispiel neben mir liegt *g*. Zoe's Mutter war eine leidenschaftliche Hüterin. Bei Zoe merkt man davon doch sehr wenig, auch wenn sie trotzdem mit Schafen vertraut ist/war udn ihrer Mutter auch schon zugesehen hat.
LG
AlinaZitat
Auf jeden Fall ist das Lernen, das Reagieren auf Situationen und anpassen der eigenen Reaktion angeboren! Insofern lernt der Hund jeden Moment dazu - wie willst du rückfolgern, was er sich von den anderen Tierheimhunden bereits abgeschaut hat, was angeboren ist?
:yes: - Vor einem Moment
- Neu
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