Das Beißproblem wird immer schlimmer.

  • Hallo erstmal,

    vielleicht klingt es jetzt sehr naiv und habe gerade nicht die Zeit alle Beiträge durchzulesen (bin auf der Arbeit) aber hast Du schon mal Welpen/Hunde untereinander beobachtet (weil mit denen klappts ja auch wie du schreibst). Wenn diese untereinander spielen und einer zu grob wird und beisst dann jault der andere fürchterlich auf und gibt zu verstehen dass das kein spaß war.

    Sepp hat am Anfang auch ganz doll in die Hand "gebissen" aber ich habe das in einem Welpenbuch gelesen dass man "jaulen" oder irgendeinen hohen Laut von sich geben soll und die gerade gemachte Tätigkeit abbrechen soll. Hat bei mir spitzel geklappt.

    Vielleicht hilft Dir das nicht wirklich, tust mir aber sehr leid und ich denke dass das für mich auch schlimm wäre.

    Viele Grüße
    Emma und Sepp

  • auf die gefahr hin mich hier jetzt bei einigen unbeliebt zu machen, muss ich nun doch auch mal was sagen.

    was habt ihr eigentlich für ein problem mit dem wort rangordnung oder dominanz ?

    meine güte, hundeerziehung ist kein heititei oder duzidu oder was auch immer. ich habe derzeit einen 6 monate alten "junghund" zu hause der sehr wohl versucht klarzustellen wer das sagen hat und eigentlich fast täglich seine grenzen austestet, das ist völlig normal. hunde sind keine demokraten, es sind egoisten die kalre ansagen brauchen und vor allem grenzen. das heisst nicht dass ich meinen hund mit gewalt erziehe, denn das wäre der falsche weg. nein, hunde werden immer versuchen für sich das bestmögliche zu erreichen, egal um was es sich handelt (aufmerksamkeit, spielen, rausgehen, was auch immer). aber bestimmen was wann gemacht wird und wie lange, das tu ich und sonst niemand.

    konsequenz ist das a und o. ignorieren, positives bestärken, sicherheit geben. dem hund muss klar werden dass er sich um nichts zu kümmern hat, das macht der rudelchef und nicht er. was ist daran so schlimm ?

    klar, die einen vertreten eben die dominanztheorie (wenn man das so nennen will) und die anderen eben den softeren weg. das mag bei einigen hunderassen auch funktionieren, bei vielen anderen klappts aber eben nicht. und bitteschön toleriert doch wenigstens dass es leute gibt die eine andere meinung haben, es hat niemand von euch verlangt diese meinung zu akzeptieren, aber tolerieren ist das mindeste was man erwarten kann. ich habe bei meinen hunden beide wege versucht und musste feststellen, dass es mit dem softeren eben nicht so gut funktioniert (was durchaus auch an meiner eigenen unfähigkeit liegen mag, das will ich gar nicht abstreiten), wobei das durchaus auch resseabhängig unterschiedlich sein kann. bei meinem jetzigen wurstsack komm ich mit manchen dingen auch besser durch "überzeugung" zum ziel (ich sage nur akita).

    ich jedenfalls sehe das ähnlich, wenn nicht genau so, wie kathrina. die fellnase muss vertrauen aufbauen und ihr muss klar gemacht werden dass sie grenzen hat, die nicht überschritten werden dürfen. wenn sie spürt dass unsicherheit vorhanden ist wird sie das ausnutzen. ich will mich jetzt gar nicht zu den einzelnen dingen die hier beschrieben wurden auslassen, denn sonst wird das wieder eine schlachterei (wie leider des öfteren hier :| , wenns um solche themen geht).

    bei meinen hunden bin ich jedenfalls mit der methode gut gefahren und die haben/hatten keine angst vor mir oder zeigen/zeigten meideverhalten nur weil ich geklärt habe wer der chef ist.

    es sei abschließend nochmals betont, dass das absolut nichts mit gewalt zu tun hat, denn die methode den willen zu brechen und hinterher mit dem aufbau anzufangen, die ist wirklich überholt / veraltet.

    so, auf geht's, nehmt mich auseinander ;)

  • Ach ja, was ich noch vergessen hatte.

    Wenn wir spielen oder Paula zu grob wird, dann schrei ich kurz auf und stehe SOFORT auf und drehe ihr den Rücken zu oder gehe weg und mache was ganz anderes. Damit beende ich unverzüglich das Spiel oder gehe aus der Situation raus. Dann guckt sie erst ein paar Sekunden doof und beschäftigt sich dann mit was anderem. Je nach Situation gehe ich dann nach ein paar Minuten wieder auf sie zu und spiele weiter, aber immer nach meinen Regeln und bis zu meinen Grenzen, die ich schon im Spiel mit einem NEIN bei Dingen, die ich nicht möchte, reglementiere. 2x NEIN und wenn sie dennoch weitermacht, stehe ich auf und gehe.

  • auch wenn ich mich gleich mit dazu ins fettnäpfchen hocke:
    aber auch ich bin der überzeugung: im rudel gibt es KEINE demokratie! und ich bin auch der überzeugung, dass nia ganz klar rebelliert (im auge des außenstehenden). sie nimmt ihren halter schlicht und ergreifend nicht ernst, akzeptiert (oder erkennt?) ihre gesteckten grenzen nicht.

    die müsst ihr die schnellstens beibringen. sie wird zwar geliebt aber die darf sich eben nicht alles rausnehmen so wie sie es grade will. oh, jetzt habe ich was geschrieben, was dir neu ist, gell :ops: ;)
    eine prof. hilfe nach hause zu holen wäre bestimmt eine gute sache.

    darf ich mal fragen, wie dein tonfall ist, wenn sie z.b. knappt oder anderes "verbotenes" tut?
    ich "musste" mich da auch belehren lassen. heute achte ich darauf, dass kaya 100%ig anhand meines tonfalles merkt, was genau gerade "sache" ist. und auch wichtig: den hund nicht mit "was auch immer" zutexten, sondern ein mehr oder weniger freundliches kommando - bestenfalls nur einmal. dafür ist sie eigentlich alt genug - nur noch nicht auf dem stand.

    wenn meine meint, mal so gar nicht mehr spuren zu müssen, läuft sie mal eben 2-4 minuten press bei fuß (auf dem platz oder beim gassi). so kommt bei ihr (!!) an, dass sie sich besser wieder "benimmt" und prompt gehorcht. ihre freizeit hat sie natürlich. da kann sie spielen, durch den garten oder die wohnung patroullieren oder was auch immer (in ihrem rahmen natürlich).
    was auch bei manchen hund hilft: ins platz schicken. platz ist wohl die "absolute" unterwerfung. da habe ich kaya in härte-zeiten auch schonmal "schmoren" lassen für ein paar minütchen. danach, als sie auf zuruf wieder kommen "durfte" viiiiiel lob. denn die strafe war durch und ich achte sehr darauf, dass wir immer ein "lobendes" ende haben. denn eigentlich ist sie ja lieb und folgsam - muss nur hin und wieder noch daran erinnert werden. ;)

  • NiaPuppy,

    ich hab jetzt die Beiträge der anderen nicht gelesen - nur Deine, auch die "Früheren" - und ich denke, Du hast eigentlich nur ein Problem:

    Dein Hund ist kackfrech und Du lässt das zu.

    Und, weil das nun schon seit Wochen so läuft, baut sie das aus.

    Du solltest mehr an Distanz arbeiten. Das heißt, wenn sie Dich belästigt, hat sie sich zu entfernen und nicht Du! Überhaupt, hat sie gar nicht das recht einfach zu entscheiden, wann Du ihr "Beißkissen" bist. Das ist ganz schön frech von ihr. Aber sie empfindet das nicht so, weil sie von Dir ja keine Grenze aufgezeigt bekommt.

    Ich würde wesentlich deutlicher strukturieren, wann Du Kontakt mit ihr möchtest und wann nicht. Nich sie entscheidet darüber, sondern Du!

    Und: Sie hat grundsätzlich nicht das Recht dazu überall ihren Rüssel reinzustecken, geschweige denn ihre Zähne zu testen. :wink:

    Viele Grüße
    Corinna

  • Genau!!! :2thumbs:

    Finde ich auch. Ich hab Sepp Ruhezeiten mit Hilfe eines Kindergitters angewöhnt (den Flur abgetrennt). Und wenn Deine frech wird und dich und Deine Anweisungen ignoriert dann tu sie da rein.

    Viele Grüße
    Emma und Sepp

  • Hallo zusammen,

    ab der 16 Woche steckt ein Junghund, nun kein Welpe mehr, in der sogenannten "Rangordnungsphase". Im eigentlichen Rudel würden die Wurfgeschwister untereinander eine Rangordnung bilden, diese ist bis zu einem halben Jahr dann unter den Jungtieren dann auch ganz klar definiert. Das bedeutet, das der Hund im Leben mit den Menschen genauso ein Gespür für Autorität bekommt. Sie testen ihren Menschen aus wie weit sie gehen können, stellen alles in Frage was bisher ohne Weiteres ausgeführt wurde. Ihr Drang zur Freiheit wird immer größer. Wenn der Hund hier keine Grenzen aufgezeigt bekommt, kann ich sehr wohl ein großes Problem im Mensch - Hund Team bekommen. Das alles hat natürlich nichts mit Dominaz zu tun, weil den grundsätzlich dominaten Hund gibt es ja nicht! Ich hatte oben schon geschrieben wie man solch ein Verhalten ganz gut und recht schnell im Griff bekommt, ich würde es mal probieren. Das Verhalten hat nichts mit Angst zu tun, sie dreht ja immer nur abends auf, kleine Kinder die einen gewissen Schlafzeitpunk überschreiten zeigen ähnliches Verhalten, sie sind einfach völlig überdreht.

    Liebe Grüße

    Claudia

  • Danke erstmal für eure ganzen Antworten.

    Seht ihr, dass ist auch mein Problem. In meinem Buch steht es so, in einem anderen so, der eine erzählt etwas von Dominanz, der andere von Rangordnung, der andere wiederum sagt, dass es soetwas gar nicht gibt. Da ist man dann auch irgendwie durcheinander. Ich habe aber für mich beschlossen, dass ich von dem Kekse essen, zuerst durch die Tür zu gehen, auf den Rücken schmeissen etc auch nicht viel halte.
    Dennoch finde ich, dass sie akzeptieren muss, dass sie keinen von uns angreifen darf. Dominieren tu ich sie ja sowieso, wie schon gesagt wurde, indem ich entscheide, wann es essen gibt, wann wir spazieren gehen... Na wie dem auch sei.
    Ich meinte auch nicht, dass ich den Schnauzgriff anwenden will, sondern das mir nie die Idee kam, schon vorher einzugreifen, bevor sie beisst. Ich kann das ja schon ganz gut abschätzen. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich sie immer von mir wegschubse wenn sie beisst, und auch nicht jedes mal sofort aufstehe. Nach 3 Monaten hat man halt auch irgendwie nicht mehr die Kraft dazu.
    Wir hatten ja früher auch 2 Hunde und wir kannten diese Probleme überhaupt nicht. Ich muss dazu sagen, dass sie nicht in jedes Zimmer im Haus durften, ins Bett und auf das Sofa erst Recht nicht. Ich weiss nicht, ob es daran liegt/lag, aber keiner von beiden hat auch nur einmal versucht uns zu zwicken. Nie! Und damit meine ich wirklich NIE. Aber das ist ja weider ein anderes Thema.
    Das mit dem Schreien und Ignorieren werde ich jetzt mal genauer machen. Ich hab nie auf Tonfall, Audruck, Körpersprache etc geachtet. Wenn sie mit anderen spielt, kommt es irgendwie nie dazu, dass sie ihr Maul einsetzt, und wurde so auch noch nie attakiert.

    Eine Box habe ich nun & ein Trainer kommt Dienstag zu uns nach Hause.

  • Hallo,

    ist doch super und Du schaffst das sicher. Jeder Hund ist halt anders und sie ist ein frecher Zwerg. :roll: . Viel Glück.L.G.Burgit

  • So hart wie es auch klingt....

    aber ich hatte auch so einen Fall. Der Hund hat immer gebissen egal wie lieb man zu ihm war. Ich glaube bei Hunden gibt es auch Psychisch Kranke wie bei den Menschen. Klingt hart aber bei mir war das damals so.
    Der Hund war aus dem Tierheim und ich habe ihn nach 1,5 Jahre und sehr viel Gedult und Liebe dort auch wieder hin gebracht, als er mir fast die Pulsadern aufgebissen hat (an der Hand) Da stand ich nur ohne Verbandsmaterial mitten im Wald.....

    Gruß.

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