Huskyrudel ,anderes Leben,andere Sitten

  • Hallo
    ich hatte mal beiläufig erwähnt, das mein Mann und mein Sohn von mir einen Husky und Malamutentag zu Weihnachten bekommen, und zwar mit Schlittenfahrt und Musherdiplom. Letztes WE war dieser Tag, sie waren dort,auf einer Huskyfarm. Aber was mein Mann mir erzählte machte mich sehr stutzig.
    Die Tiere waren gepflegt und gut untergebracht. Er erzählte ,er nimmt auch Husky s auf, die schlecht gehalten wurden u.s.w.
    Einen von denen, der sich nicht so recht anpassen wollte, hat er auf den Rücken geschmissen und " gefaltet". Dann lief s. Er erklärte das sind harte Bedingungen in einem so grossen Rudel. 3 leben bei ihm im Hause,weil sie nicht mehr ziehen können. Die Tiere sind für den normalen Hausgebrauch nicht zu erziehen, sie kennen ihre Arbeitsbefehle,sitz ,platz und aus. Fuss gehen oder so etwas ist Huskies und Malamuten nicht beizubringen,es sind reine Arbeitstiere. Wenn sie ihr Geschirr anbekommen,wollen sie nur noch laufen. Er hat 2 Gespanne,ein erfahrenes und ein Anfängergespann. Mit beiden waren sie unterwegs. In dem Wald wo die Hunde laufen,dürfen keine Hunde freilaufen. Husky s dulden während ihrer Rennen auch keine anderen Hunde. Kommt ihnen einer entgegen und gerät darein,wird er gnadenlos angefallen.
    So etwas passierte auch, die Gespanne versuchen erst auszuweichen,aber der Hund am Samstag lief immer mit,mitten in die Hunde. Da haben sie ihn sich gepackt. Der Musher hat seine Hunde zusammengesch....mein Sohn hat den Hund da rausgeholt, mit viel Glück.
    Es wurde später erzählt, in Alaska dulden Huskys auch keine Hunde auf der Strecke. Er war ein paar Mal dort.
    Als ich all diese sachen zu hören bekam, von der Erziehung der Hunde angefangen bis zu dem Vorfall mit dem Hund,war ich sehr nachdenklich.
    Kann das alles sein, gelten da andere Gesetze und sind die Hunde wirklich so drauf?
    Er sagte,einige seiner Tiere hätten original Wolf in sich.
    Unsere sind Haushunde,keiner dreht sie auf den Rücken,da MUSS es sein,warum? Also ich wollte Euch diese Geschichte mal erzählen,weil ich ein wenig sprachlos war. Und mir tat natürlich der angefallene Hund sehr leid,der konnte ja schliesslich nichts dafür
    Was sagt Ihr dazu?

  • Wo warst du denn?
    Ich denke, es gibt da solche und solche.
    Bei Mushern sind die Hunde meist keine wirklichen Familienhunde, die meisten leben im Rudel draußen, in Zwingern, klar viele haben auch Familienanschluß. Meine Malamutehündin hat auch kein Problem damit, bei eisigen Temperaturen draußen zu bleiben, genauso wie sie sich unters Bett kuschelt.

    Schlittenhunde beim Arbeiten, im Rudel ist so eine Sache, da kann ich mir gut vorstellen, dass da auch ein Hund angefallen werden kann.
    Im übrigen ist das Mitbringen von Hunden bei Schlittenhunderennen verboten, wohl nicht ohne Grund...
    Schlittenhunde beim ziehen sind hochgeputscht, die werden hibbelig wenn sie endlich ziehen dürfen und meist sind es ja 7, 9 manchmal mehr Hunde, ein eingespieltes Rudel, da sollte kein fremder Hund mitten reinlaufen.
    Zudem weiß ich, dass Malamuten auch nicht die verträglichsten sind, meine Hündin verträgt sich auch nicht mit Hündinnen bzw. nur mit bestimmten.
    Einen Hund zusammenzufalten oder auf den Rücken zu schmeißen, davon halte ich nichts. Die meisten Schlittenhunderassen brauchen sehr viel Konsequenz, da sie ihren eigenen Kopf haben, aber ohne Gewalt.
    Ich denke, es gibt Rassen und dazu gehören meines Erachtens die Nordischen, die im Verhalten noch sehr ursprünglich (wolfsähnlich) sind, aber keiner hat wohl original Wolf in sich.

    Liebe Grüße,
    Nicky

  • Ich bin zwar kein Huskyhalter, beschäftige mich aber in letzter Zeit trotzdem intensiv mit Schlittenhunden und dem dazugehörigen Sport, da ich mir das als Zukunftsoption durchaus vorstellen könnte.

    Ich versuche einfach mal auf deine Fragen zu antworten:

    Zitat

    Einen von denen, der sich nicht so recht anpassen wollte, hat er auf den Rücken geschmissen und " gefaltet". Dann lief s. Er erklärte das sind harte Bedingungen in einem so grossen Rudel.


    Ich weiß, den meisten Fories werden sich bei solchen Beschreibungen die Nackenhaare aufstellen, aber ich denke, es ist schon ein himmelweiter Unterschied, ob man einen Einzelhund oder höchstens zwei Hunde unter Kontrolle bringen muß oder gleich ein fünfzehnköpfiges Rudel. Das man da manchmal etwas deutlicher werden muss kann ich mir gut vorstellen.
    Im Allgemeinen habe ich das Gefühl, dass bei den meisten Mushern ein relativ rauher Umgangston herrscht, es gibt einige wenige Regeln an die sich die Hunde halten müssen und tun sie das nicht fallen die Sanktionen (aus unserer Sicht!!!) schonmal heftiger aus, allerdings sind die meisten Musher in ihrer Kommunikation sehr klar, eindeutig und berechenbar so das ich nicht das Gefühl habe, dass die Hunde darunter leiden.

    Zitat

    Die Tiere sind für den normalen Hausgebrauch nicht zu erziehen, sie kennen ihre Arbeitsbefehle,sitz ,platz und aus. Fuss gehen oder so etwas ist Huskies und Malamuten nicht beizubringen,es sind reine Arbeitstiere.


    Ganz ehrlich...das ist ziemlicher Blödsinn!
    Natürlich sind Huskies ziemlich sture Esel und selbstständig noch dazu, aber sie sind ja durchaus gewillt mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, ansonsten wäre es ja purer Selbstmord mit 6,8 oder 10 Hunden vor dem Schlitten loszufahren...
    Und wenn ich einem Schlittenhund beibringen kann auf Kommando rechts oder links zu laufen, langsamer oder schneller zu laufen etc. dann kann ich ihm auch genauso "bei Fuss", "Gib Laut" und was weiß ich nicht alles beibringen.
    Allerdings ist es schon so, dass die wenigsten Huskies (in Musherhand) irgendwelche Befehle, die über die Arbeitskommandos hinausgehen behherrschen, aber nicht weil es nicht möglich wäre es ihnen beizubringen, sondern weil man sich nicht die Mühe gibt es ihnen beizubringen!

    Zitat

    In dem Wald wo die Hunde laufen,dürfen keine Hunde freilaufen. Husky s dulden während ihrer Rennen auch keine anderen Hunde. Kommt ihnen einer entgegen und gerät darein,wird er gnadenlos angefallen.


    Wie denn das? Hat der Musher einen Privatwald... :D
    Es ist wohl durchaus schwierig mit einem Gespann manierlich an anderen Hunden vorbeizufahren, aber trainierbar. Klar fühlen sich auch Huskies im Rudel stark und makieren gerne mal den "dicken Macker", aber genauso wie bei jedem anderen Hund kann man das auch Huskies abgewöhnen - und es gibt viele Musher, die da mit gutem Beispiel vorangehen!

    Zitat

    Er sagte,einige seiner Tiere hätten original Wolf in sich


    Spielt er damit auf irgendwelche Hybriden an? Vergiss das einfach, die eignen sich nämlich mal so absolut gar nicht für den Schlittenhundesport!

    Insgesamt habe ich bei deiner Schilderung das Gefühl, dass die Hunde relativ gut gehalten werden (so ist es bspw. nicht selbstverständlich, das ein Musher die alten Hunde behält und auch noch im Haus hält!), der Musher sich aber schon etwas auf dem Klischees des nicht zu erziehenden Huskies ausruht... :D

    P.S. Du kannst mir ja mal per PN schreiben bei wem dein Mann genau war, da gibt es doch bestimmt eine Homepage - vielleicht kann ich dir dann mehr dazu sagen (schreiben)!

  • Hi Sylvi,

    es ist wie mit allem.... Man kann es so oder so machen.

    Die einen "kühlen sich ihr Mütchen" an den "wolfsähnlichen" Hunden. Bei denen habe ich immer den Eindruck, dass sie diesen Sport und die dazugehörige Hundehaltung nur ausüben, um sich selbst zu befriedigen. Sozusagen als Herrscher über Naturgewalten.

    Es gibt aber auch andere, denen das Wohl der Hunde am Herzen liegt. Das heißt nun nicht unbedingt, dass die Hunde mit im Haus leben dürfen. Sie haben aber immerhin Zwingeranlagen mit Wetterschutz und liegen auch nicht den ganzen Tag ohne menschliche Kontakte in der Ecke. Auch sieht hier die Erziehung deutlich anders aus.... so ähnlich, wie wir uns das vorstellen.

    Übrigens: Dass man einem Husky oder Malamute kein "Fuß" beibringen kann, ist schlichtweg Unsinn. Es ist lediglich die Frage, ob ich das "Fuß" wirklich brauche, wenn ich mit ihnen Schlittenhundesport betreibe und sie nicht mit in die Stadt nehmen...

    Ich kenne jedenfalls diverse Huskys und zwei Malamutes, die durchaus "Alltagstauglich" sind - wenn sich der Malamute da vielleicht auch ein klein wenig schwerer tut :D

    LG
    cazcarra

  • Würde mich auch interessieren, bei wem dein Mann war :D

    Und noch ein nachtrag zum Fuß laufen.
    Klar kann das auch ein Husky oder Malamute, meine kann ziemlich viele Kaspereien, Gib Laut, sie läuft perfekt Fuß und kann unterscheiden, wann sie ziehen soll oder nicht.
    Wobei die Zeit aufgrund ihres Alters jetzt auch vorbei ist.

    Liebe Grüße,
    Nicky

  • Das glaubst du doch selber nicht, oder !!! Der hat deinen beiden wohl ziemliches Musherlatein erzählt, sozusagen nen Husky aufgebunden :D

    Wenn dem:

    Zitat

    Husky s dulden während ihrer Rennen auch keine anderen Hunde. Kommt ihnen einer entgegen und gerät darein,wird er gnadenlos angefallen.


    so wäre, dann dürften die Gespanne bei offiziellen Rennen nur mit 30 minütigem Abstand starten, die Fahrerlager müßten riesig sein und Zuschauer mit Hund wären suizidgefährdet !

    Man soll nicht alles glauben ;)

    Gruß, staffy

  • Ich denke, man sollte bei "fremden Hunden am Wegesrand" schon unterscheiden. Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, kam mir in regelmäßigen Abständen auch ein Musher mit seinem Gespann im Wald entgegen. Anfangs rief er mir zu, dass ich bitte warten sollte, er bremste sein Gespann und hielt seine Leithunde vorne fest. Er hatte die Befürchtung, dass meine Hunde in sein Gespann laufen könnten - aus Neugier. Und dann kann es eben schnell passieren, dass ein "Knoten" entsteht und eine Keilerei... die aufgrund der "Masse" an Schlittenhunden eben etwas ungleich verteilt wäre. Durchaus verständlich, in meinen Augen.

    Als er merkte, dass ich meine Hunde unter Kontrolle hatte und ich mich gesittet mit denen an den Wegesrand stellen konnte, war ich zukünftig sein Übungsobjekt :^^: Er trainierte gezielt, dass seine Hunde an uns vorbeiliefen.

    Ist also wie so oft eine Frage des Wollens ;)

    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Im übrigen ist das Mitbringen von Hunden bei Schlittenhunderennen verboten, wohl nicht ohne Grund...

    Woher haste das denn????

    wir waren schon oft auf rennen und niergends waren hunde verboten. Wir hatten immer unsere beiden dabei.

    Gruß Mark

  • ich würde auch sagen da hat jemand ganz schön auf den Putz gehauen (oder wollte sich wichtig tun oder vielleicht zu faul seine Hunde richtig zu Erziehen).

    Ich bin bei uns auf den Feldern auch schon auf Gespanne gestoßen. Und auch wenn da "nur" 4 Hunde dran waren wäre der letzte der uns begegnete sicherlich nicht hinter uns rangerauscht (ohne sich bemerkbar zu machen) wenn er seine Hunde nicht im Griff gehabt hätte.

    Ich konnte Barry nämlich nicht mehr aufs Feld schicken da ich dem Gespann ausweichen musste. Konnte ihm nur zeigen das er am Rand bleiben soll. Somit begegnete sich das Gespann und Barry mit einem Abstand von knapp 1 m.

    Die Hunde haben sich freundlich angegrinst und sind an einander vorbeigelaufen.

    Wenn ich Gespanne früh genug sehe halte ich grösseren Abstand. Die Musher, denen ich begegnete hatten eher Befürchtung das ich meinen Hund nicht unter Kontrolle halten kann. Und klar, wenn angeleinte Hunde sich prügeln dann wird es wirklich Ernst.

  • Hallo

    also ich habe nicht richtig zugehört,es sind 2 Hunde ( Rasse später ) dabei,in denen noch Wolfsblut fliesst. Ich habe Berichte,da schreib ich nachher noch mal was dazu. Ich kann mir vorstellen,das jedem Hund etwas beigebracht werden kann. ich denke, für ihn ist es eben unvorstellbar,das diese Hunde bei Fuss laufen. Aber ich habe ihn nicht persönlich kennengelernt. Er lebte mehrere Jahre in Alaska. Ich such den Bericht nachher und schreibe noch mal. Und ja, auch diese Hunde ziehen an anderen Hunden vorbei, aber dieser Hund war mitten rein gelaufen,sie hatten ja versucht so weit wie möglich rechts vorbeizuziehen. Auf jedem Fall sind viele seiner Hunde aus schlechter haltung, einer wurde ihm einfach über n Zaun geworfen. Einen hat er aus einem Rudel über 20 Hunde,in der Wohnung gehalten,nur vier haben überlebt. Einer davon ist bei ihm. Na, dann bis nachher,ich geh suchen

    EDIT: So, habe das Blatt Einige Hunde z.B. :2 Alaskan Malamuten,ein leichtfüssiger eleganter AlaskanHusky,einblitzschneller Sibirian Husky,ein zugkräftiger Malamut-Schäferhund Mischling und sechs ausdauernde Indian Dogs, in deren Adern noch Wolfsblut fliesst

    Das Ganze nennt sich Wolfs Country Ranch in MV

    Also bis auf das uns einiges völlig neu war und wir das mit dem Hund der ins Rudel lief natürlich schrecklich finden, könnte mein Mann glatt dort leben

    Ein grosser Junge kam da mit leuchtenden Augen von einem Abenteuer zurück.

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