Kaninchenjagd-Problem
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Hallo Ihr Lieben,
wir haben seit einigen Wochen einen zweiten Hund zu unserer Yorki-Pudel-Hündin. Ben ist ein Mix-Mix-Mix
, 46 cm hoch und pechschwarz.Eigentlich klappt alles ganz toll, er ist super gelehrig und sehr lieb, hat keine Probleme mit anderen Hunden, ich kann ihn ohne probleme auch mit zum Pferd nehmen, er hört auch gut.
ABER: Das mit dem Hören hat sich erledigt, wenn er im Feld ein Kaninchen sieht. Wenn er einmal losgespurtet ist, verfolgt er es eine ganze Weile. Zwar kommt er immer recht schnell wieder, aber das kann es ja nicht sein.
Wenn ich das Kaninchen vor ihm oder gleichzeitig mit ihm entdecke und er noch nicht angesetzt hat, kann ich ihn ablenken und davon abhalten, aber oftmals ist er einfach schneller. Versteht mich nicht falsch, ich laufe nicht einfach stur geradeaus durchs Feld, sondern passe echt auf und gucke eigentlich mehr rechts und links als auf den Weg...
Vor ein paar Wochen ist er im Wald sogar Wildschweinen hinterher, das war aber definitiv meine eigene Blödheit, ich habe die Viecher angestarrt, wie ne Kuh wenn´s donnert und hab viel zu langsam reagiert.
Gut, ok, paassiert mir nicht nochmal, aber Wildschweine trifft man ja auch nicht alle Tage.Vielleicht hat noch jemand eine Idee, was ich machen kann oder wie ich reagieren kann?
Wenn er von seiner Jagd (er hat übrigens noch keins erwischt und ich möchte auf gar keinen Fall, dass das passiert) wiederkommt, kommt er auf mich zugerast und freut sich. Ich lobe ihn dann natürlich, würde ihm aber eigentlich viel lieber den Hals umdrehen... Oder ist das loben falsch?
Die darauf folgenden 15 Minuten ist er dann noch total aufgeputscht und ich muss meine Kommandos dann mindestens drei mal wiederholen, die sonst immer auf Anhieb funktionieren (Kommandos wie z.B. "Komm her"). Wenn er dann wieder "runtergefahren" ist, ist er wie immer.Sagt mir ruhig, wenn ich etwas falsch mache, ich bin für alles offen, was uns auf sanfte Art und Weise weiterhilft.
Ach ja, an der Leine lassen, halte ich nicht für eine Lösung. Nicht falsch verstehen, wir trainieren auch an der Leine oder er wird während des Spaziergangs einfach mal kurz angeleint. Auch sind unsere Runden recht abwechslungsreich und er ist einfach sehr bewegungsfreudig, sodass ich ihm die Möglichkeit, sich im Freilauf auszupowern, nicht verweigern möchte.
Würde mich freuen, wenn jemand ein paar Tipps und Anregungen für mich hätte.
Liebe Grüße, Kristina
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Hallo,
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Hallo Kristina,
weiterhelfen kann ich Dir leider nicht, denn ich habe mit Bogo dasselbe Problem und bin daher gespannt, was Du für Antworten bekommst. Dein Posting hätte wirklich haargenau auch von mir sein können.
Bogo haben wir jetzt seit ca. 5 Wochen. Er ist ein super lieber Kerl, verträglich mit alles und jedem und macht im alltäglichen Umgang keinerlei Probleme und Sorgen - ausser das Jagen nach Kaninchen. Er interessiert sich nicht für Jogger, Fahrradfahrer usw, aber bei Kaninchen ist jede Art von Rufen vergebens. Letztens ist er mir am Abend in einem Gewerbegebiet mit umliegender Bahnstrecke entwischt, in dem es besonders abends/nachts nur so vor Kaninchen wimmelt. Ich hatte ihn gerade aus dem LKW gehoben, mit dem wir unterwegs waren, und als ich ihn an die Leine nehmen wollte ist er losgeprescht. Ich hätte mich so ohrfeigen können, dass ich nicht besser aufgepasst habe und habe mir natürlich riesige Sorgen gemacht, dass er womöglich im falschen Moment auf die Schienen läuft. Ich weiss, dass er nach wenigen Minuten zurückgerast kommt, aber mache mir natürlich Sorgen ohne Ende, da werden die Minuten zu gefühlsmäßigen Stunden :-(.
Im Dunkeln lasse ich ihn daher eigentlich garnicht mehr von der Leine, das ist mir zu gefährlich. Tagsüber haut er zwar auch gelegentlich mal ab, wenn er was entdeckt hat, aber da hat man ihn wenigstens etwas besser im Blick. Besonders wenn wir in Waldgebieten unterwegs sind, entfernt er sich gerne mal etwas von weiter von uns. Ich hoffe, dass das nur ein vorübergehendes "Grenzen-Austesten" ist und sich mit der Zeit wieder etwas legt. In diesen Momenten zwinge ich mich dann, einfach weiterzugehen (oder wieder umzudrehen), ohne nach ihm zu rufen, oder mich hinter Bäumen zu verstecken. Er kommt zwar immer wieder freudig angerannt, wo ich ihn dann auch immer lobe, obwohl mir ebenfalls eigentlich ganz anders zumute ist.Ich möchte ihm den Spass am Freilauf auch nicht nehmen, daher lasse ich ihn auf Wiesen usw immer frei rennen, auch wenn mir in manchen Momenten echt das Herz stehen bleibt, wenn er was entdeckt und sich in null komma nix immer weiter entfernt... :/
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Hi!
Kann euch "nur" das Buch "Antijagdtraining" von Pia Gröning, MenschHund Verlag empfehlen!
Hilft und funktioniert!
LG
der Miniwolf -
Hallo Kristina ,der Experte bin ich auch nicht aber ich trainiere mit meiner Hündin solche Situationen.
Wenn ich ausreite oder wir spazieren gehen beobachte ich sie ganz genau und wenn ich merke das etwas erspäht hat oder sie sich für etwas interessiert das ich nicht deffinieren kann rufe ich sie bei Fuß. Wenn Rehe oder andere Tiere vor uns wechseln kommt meistens ein "Nein" dann sitzt sie bei mir und wenn sie brav war gibt es ein tolles Leckerchen
So wie du deinen Hund beschreibst ist er ja ein ganz schneller ich würde da doch vorübergehend mit der Leine arbeiten auch zur Sicherheit für deinen Hund.Narürlich möchtest du ihn den Hals umdrehen wenn er wider kommt aber strafen würde ich nicht.Hast du ihn an der Leine kannst du im richtigen Moment schon mit der Stimme strafen.Hoffentlich habe ich mich etwas verständlich ausgedrückt!
Das mag kein Patentrezept sein und vieleicht mache ich auch Fehler aber bei uns hat es geholfen. Wünsche dir und deinen Wuffel viel Erfolg !
LG ronjaxx -
Hallo,
das Problem hatte/habe ich bei meiner Dusty auch
Allerdings ist sie inzwischen 9 Jahre und wird so langsam ruhiger!!
Ich habe früher viele Fehler gemacht, die ich hier lieber nicht hinschreibe, die Gedanken daran sind schon schlimm genug!!
Aber zum Thema, hast Du es schon mit Schleppleinentraining probiert??
Oder in dem Moment, wenn er losstartet, einen Schrei loszulassen und in die andere Richtung zu laufen??
Oder verstecken spielen?? -
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Hallo,
ich denke, da hilft nur ein Schleppleinentraining. Das ist die sicherste Methode, den Jagdtrieb unter Kontrolle zu bekommen.
Auch, wie bereits erwähnt, ein Antijagdtraining wäre von Vorteil, nur Du brauchst Zeit und Geduld.
Oooohh, ich spreche aus Erfahrung

Die Gefahr, dass ein Jäger Deinen Hund beim Hetzen/Jagen erwischt, würde ich nicht unterschätzen und es gibt Jäger, die bereit sind, einen Hund abzuknallen.
ganz gleich, ob der Jäger im Recht ist oder nicht. Das hilft Dir im Ernstfall nicht mehr.
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Wir haben ein Supersignal eingeübt - braucht Zeit, aber funktioniert ganz toll.
Grundprinzip : du nimmst ein Superlecker (bei uns zum Beispiel diese kleinen 80 g Aludosen Katzenfutter) und rufst deinen Hund mit einem Kommando, das du sonst nicht verwendest (bei uns ganz langgezogen "heeeeeeeeran"), Hund kommt und kriegt sein Superlecker (und das gibt es auch wirklich nur dann). Natürlich die ersten 50 bis 100 mal nicht wenn er gerade zum Spurt nach dem Kaninchen ansetzt, sondern einfach so, wenn du sicher bist, er kommt.
Jedes mal belohnen (da geht schon ein bißchen Katzenfutter durch..) Haben wir zunächst 1 x am Tag, später so 2-3 x pro Woche gemacht.
Wenn du irgendwann denkst, du hast genug geübt, probier es mal im Ernstfall - es klappt.
Klar hab ich jetzt nicht mehr immer ne Dose von diesem Futter bei - "lade" das Supersignal aber in regelmäßigen Abständen wieder auf - es gibt also mal nix, dann wieder vielleicht 3 oder 4 mal das Superlecker.
So klappt es jetzt bei uns super, inziwschen ist mein Hund aus vollem Lauf abrufbar.
Viel Geduld beim üben und lieben Gruß -
Das mit dem Superlecker hab ich auch schon gelesen. Ich denke ich werde das auch antrainieren.
Stehen die Nasen denn So auf Katzenfutter?
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Ein Supersignal gibt es bei uns auch, für den absoluten Notfall.
Es bedarf ca 4 Wochen, bis es richtig sitzt, vorausgesetzt, Du machst es so, wie Pia Gröning es beschrieben hat.
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Ich wollte auch noch was zum Supersignal sagen:
Ich würde es in der Wohnung anfangen. Damit legt ihr einen guten Grundstock. Nicht gleich draußen.
zweitens, ich sag zu meinen Leuten immer: das mus ein "zu-null-Spiel" sein: der Hund MUSS ABSOLUT JEDES MAL kommen (kommen können), wenn das Signal ertönt. Keine Ausnahme.
drittens, das Superlecker muss wirklich was extra-Tolles sein, auf keinen Fall Lecker, die bei anderen Sachen auch verwendet werden.Viele Grüße, viel Erfolg
Silvia - Vor einem Moment
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