Zweithund zu einem 4-Monate alten Junghund?

  • Hallo zusammen

    Ich schreibe euch, weil mir zu einem Zweithund geraten wurde, und ich nun gerne die Meinung anderer, erfahrener Hundebesitzer dazu wissen würde.

    Am besten beschreibe ich euch zuerst mal meine Situation:
    Ich habe einen 4 Monate alten Junghund, er ist seit er 12 Wochen alt ist bei mir. Er ist ein Goldschatz, und ausser das "ohne-ziehen-an-der-Leine-laufen" klappt alles super! Er fährt problemlos Auto, Bus, Zug und Strassenbahn, kommt sofort wenn ich ihn rufe, und am Arbeitsplatz macht er überhaupt keine Probleme.
    Ich arbeite 100 % und nehme ihn mit ins Büro, er liegt die meiste Zeit da und schläft oder nagt an seinem Knochen. Während der Arbeit gehe ich einmal am Morgen mit ihm raus, dann natürlich den ganzen Mittag und am Nachmittag nochmals 15-20 Minuten.
    Nach der Arbeit am abend wird dann ausgiebig gespielt, trainiert, gekuschelt :)

    Nun wurde mir in einem anderen Forum von ein par Mitgliedern geraten, ich solle doch einen zweiten Welpen zutun. So wäre es dem kleinen im Büro nicht langweilig, die beiden könnten miteinander spielen und kuscheln, und auch am Abend könnte ich mich ab und zu mehr zb. mit dem Haushalt etc. beschäftigen da sich die beiden Hunde öfters selbst beschäftigen würden.

    Mir war schon immer klar dass ich mal mehrere Hunde haben werde. Allerdings dachte ich mir: Zuerst den einen, dann kann ich meine ganze Aufmerksamkeit ihm witmen, ihn richtig erziehen und dann später einen neuen Hund dazuholen.

    Wie denkt ihr darüber?
    Hat jemand von euch die Erfahrung gemacht und gleichzeitig zwei Welpen grossgezogen?

    lg
    Ambera

  • deine Einstellung ist genau die richtige. Erziehe deinen Kleinen erstmal zu einem sozial- und umweltverträglichen, souveränen Hund und dann kann ein zweiter (ob Welpe oder schon erwachsen) dazugeholt werden.

    Dann hilft er dir bei der Erziehung des Zweithundes.

    Jetzt einen Welpen und mit der Ruhe im Büro wäre es vorbei. Sicherlich beschäftigen die beiden sich, aber ob immer so wie du es wünscht, ist eine ganz andere Geschichte.

    Meine Freundin meinte auch sie müsse unbedingt zwei Welpen haben. Das war ein ganzes stück Arbeit das auf die Reihe zu bekommen. Die haben sich immer gegenseitig hochgeschaukelt. Und es ist sehr auffällig das bei Trennung der Beiden sie wesentlich aufmerksamer, konzentrierter und händelbarer sind, als wenn sie zusammen sind.

  • Also sorry, aber den Sinn des Tipps, den du von anderen bekommen hast, erschliesst sich mir nicht wirklich...!!!
    Für mich hört sich der Tagesablauf deines Hundes super an. Von solch einem Tagesablauf träumen wahrscheinlich (leider) viel zu viele Hunde...
    Meine Meinung:
    Wenn der Wunsch nach einem Zweithund ganz allein von DIR ausgeht und DU zu 100% dahinter stehst, dann steht einem Zweithund sicher nichts im Wege.
    ABER ich gehe mal davon aus, da du voll beruftstätig bist, das das ganze doch mit sehr viel Stress verbunden ist, oder? Mir wäre es auf jeden Fall ne Nummer zu heftig, mit 2 Welpen bzw. Welpe/ Junghund.
    Ich könnte das ganze ja noch halbwegs nachvollziehen, wenn der oder die Hunde den ganzen Tag alleine zuhause wären....aber du hast doch deinen Kleinen den ganzen Tag bei dir!?

  • Hi Ambera

    Ich bin der Meinung, dass du mit einem zweiten Hund noch etwas warten solltest.
    Wie du schon geschreiben hast, solltest du deinem ersten Hund erst mal die volle Aufmerksamkeit widmen und wenigstens die Grunderziehung beenden.

    Auch wenn dein jetziger Hund im Moment ein echter Goldschatz ist, wird sich das garantiert ändern, wenn der Kleine in die Pubertät kommt ;)
    Dann wirst du deine ganze Kraft, Geduld und Energie für ihn brauchen.

    Natürlich kann man auch zwei Welpen, bzw. Welpe und Junghund zusammen halten und erziehen, aber das bedeuted ein vielfaches an Arbeit und Zeitaufwand.
    Dein jetziger Hund geht noch nicht ordentlich an der Leine. Das würde dann z.B. bedeuten, dass du mit beiden Hunden am Besten getrennt spazierengehen müsstest, damit du dich auf die Leinenführigkeit konzentrieren kannst. Wenn gleichzeitig noch ein anderer, ebenfalls nicht leinenführiger Hund, um euch herumtanzt, kannst du das vergessen.
    Den Grundgehorsam müsstest du auch getrennt mit den Hunden üben.
    Ein Welpe wird sich viel von deinem jetzigen Hund abschauen (meistens Sachen, die man als Besitzer nicht so prickelnd findet) und das kann ungeahnte Ausmaße annehmen, wenn dein Kleiner in die Pubertät kommt und auch mal seine Ohren auf Durchzug stellt.

    Meiner Meinung nach solltest du jetzt die Zeit mit deinem Kleinen genießen. Schenke ihm deine volle Aufmerksamkeit, übe mit ihm, spiel mit ihm, und freu dich, dass du so einen braven Junghund erwischt hast. Und wenn er aus der anstrengensten Zeit raus ist und der Grundgehorsam sitzt, dann kannst du ihm einen kleinen Kumpel schenken, denn der wird dann wieder deine volle Aufmerksamkeit benötigen.

    liebe Grüße
    Steffi

  • Vergessen:
    Ih arbeite von zuhause aus (hauptsächlich vormittags) und meine Tochter (2 J.) ist dann im Kiga. Und NUR dann KANN ich auch arbeiten. Wilma liegt nämlich ebenfalls NUR dann auf ihrem platz und schläft. Wenn Kigaferien, o.ä. sind ist es hier der reinste Horror. Dann bekomme ich so gut wie nichts mehr geschafft, weil ich nämlich nonstop hinter den beiden her sein muß. dann kann nämlich keiner der beiden den anderen in Ruhe lassen.
    und ich wage zu behaupten das sich darin Kleinkinder und Welpen/ Junghunde in nichts nachstehen ;)

  • Ich kann mich den anderen nur voll und ganz anschließen.
    Du weisst ja dann auch garnicht, ob der nächste Hund auch so ein Goldschatz sein wird. Was ist, wenn der neue Hund zu temperamentvoll ist, Probleme bei der Stubenreinheit hat, nicht hören will, Jagdtrieb hat usw. (ach, da gibt es doch soviel, was sein könnte) und dann musst du soviel Zeit in den neuen Hund investieren, die dann von deinem jetztigen Hund abgeht. Ich würde das nicht tun.

  • Ich danke euch vielmals für eure Meinungen! Im anderen Forum gabs ne riesen Diskussion, was ich mir eigentlich einbilden würde, einen Welpen mit ins Büro zu nehmen, er bräuchte in diesem Alter meine volle Aufmerksamkeit etc. etc., so dass ich schon ein schlechtes Gewissen hatte, obwohl ich eigentlich das Gefühl hab dass mein Hund rundum zufrieden ist. Er hat so einen fixen Tagesablauf an dem er sich gut orientieren kann, und er ist immer in meiner Nähe.
    Mir wurde dann eben vorgeschlagen einen zweiten hund zu kaufen, deshalb hab ich mir das durch den Kopf gehen lassen.
    Aber da ich alleine lebe wäre das ein riiiesen Aufwand,ich müsste eigentlich mit jedem Hund einzeln in die Hundeschule, was mache ich dann während dieser zeit mit dem anderen?! Lauter solche Sachen würden auf mich zukommen, danke dass ihr mir das nochmals vor Augen geführt habt:)

  • Na, da scheinen mir ja einige "Hundeexperten" dabei zu sein ! :kopfwand:

    Irgendwie scheint es momentan im Trend zu liegen, die kleinen Racker den lieben, langen Tag zu bespielen etc. Laß dich nicht verrückt machen; sie müssen auch lernen, sich alleine zu beschäftigen (Kauknochen, Kong o.ä.) und/oder sich auf den ihnen zugewiesenen Platz zu legen (und auch dort zu bleiben).
    Die Beschreibung deines Tagesablaufs mit dem Hund finde ich vollkommen ok und dem Kleinen scheint er auch zu bekommen, sonst wäre er mit Sicherheit nicht so ausgeglichen. :roll:

    In diesem Sinne

    LG Waldfee

  • Mir erschliesst sich dieser Vorschlag aus dem anderen Forum auch nicht so recht.

    Es scheint wirklich als ob Du den Tagesablauf super im Griff hast und dein Welpe sich wohlfühlt.

    Warum also ändern?

    Vor allem, was würde dein Chef zu zwei dauernd balgenden Welpen im Büro sagen und wäre das überhaupt noch machbar? Der angesprochende Zeitfaktor mit doppelt HUSCHU etc obendrein.

    Wenn Du glücklich bist mit deinem Welpen, dann lass es so wie es ist und widme ihm alle Zeit. Klingt doch alles echt toll wie es bei euch läuft :gut:

  • Also es ist schon toll, mit zwei Hunden leben zu können. Aber: auf den ersten (älteren) sollte so ziemlich zu 100 % Verlass sein können, auch in schwierigen Sitautionen, z.Bsp. auf Spaziergängen, bei Begegungen mit anderen Hunden/ Menschen. Ich denke, dass ist meist erst mit vier Jahren oder sogar etwas später der Fall.
    Die Züchterin meines jüngsten Hundes hat aus dem Wurf zwei Welpen behalten, ihr Kommentar : nie wieder, und dass, obwohl sie auch schon seit 15 Jahren Hunde hat und durchaus stressresistent ist.
    Gruß, Martina

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