Problem mit fahrenden Autos und Katzen

  • Hallo,


    ich könnte bei einigen Problemen Euren Rat gebrauchen.
    Ich habe seit ca. 5 Wochen eine 2-jährige Border-Collie-Hündin. Sie ist sehr lieb und auch schon ausgebildet. Sitz, Platz, Bleib, Bei Fuß beherrscht sie einwandfrei - solange sie nicht abgelenkt ist.
    Sobald eine Katze / ein Auto in die Nähe kommt ist sie wie hypnotisiert und reagiert auf keine Kommandos mehr.
    Bei dem Katzenproblem hilft - glaube ich -nur Geduld und evtl. mal ein negativer Zusammenstoß mit einer Katze.
    Sobald ein Auto von vorne auf uns zufährt (wir auf dem Gehweg) legt sie sich ganz flach auf den Boden und ist auch durch Kommando nicht mehr zum Weitergehen zu bewegen. Wenns ganz schlimm wird springt sie dann plötzlich auf und rennt auf das Auto zu. Wenn das Auto von hinten kommt, ist es nicht so schlimm.
    Ich kann mir dieses Verhalten nicht erklären. Angst hat sie m.E. nicht.


    Würde mich über jeden Ratschlag freuen.


    :blume:

  • Hi Du!


    In Bezug auf Katzen würde ich dir in jedem Falle dringend davon abraten eine negative Begegnung zu provozieren! Das kann - im wahrsten Sinne des Wortes - ganz böse ins Auge gehen. Im schlimmsten Fall muss der Hund dann eingeschläfert werden, oder die Katze!
    Die Katze meines Bekannten hat den Hund des Nachbarn so übel zugerichtet, dass dieser eingeschläfert werden musste! Er dürfte sogar etwas mehr als Border-Collie-Größe gehabt haben...! Vorsicht also mit solchen Experimenten!


    Was dein Hund mit Autos hat und wie das genau aussieht, kann man natürlich aus der Ferne immer recht schwer beurteilen... Weißt du etwas zur Vorgeschichte deines Hundes? Macht er das immer oder nur manchmal? Was arbeitest du denn sonst mit deinem Hund oder wie lastest du ihn aus?


    LG murmel

  • Nun,
    Da liegt doch die Sache klar auf der Hand!
    Dein Hund verschafft seinem Hütetrieb Luft! Ein durchaus hinreichend bekanntes "Border-Problem"!
    Ich gehe jetzt mal selbstherrlich davon aus, das du nicht wirklich den Hund dafür angeschafft hast, deine Rinder oder Schafe umzutreiben, oder?
    Es ist aber nun mal so, das dein Hund genau dies möchte!
    Sie unterliegt ihren Instinkten und zeigt an Katzen und Autos einen Fehlgeleiteten Heading-Instinkt!
    Durchaus leider nicht untypisch!
    Ich empfehle folgendes.
    Als erstes suchst du dir mal bitte eine Möglichkeit in deiner Nähe, wo du mit deinem Hund die Ausbildung zum Koppelgebrauchshund machen kannst. (Das heist jemand mitr Schafen und Border Collies, wo du trainieren kannst)
    Dann würde ich angesichts der Tatsache, das du sie noch nicht so lange hast die freundliche Version durchziehen, und zunächst versuchen, Autos zu meiden. (Auf Dauer natürlich denkbar unrealistisch)
    Bei den Katzen würde ich ihr auf die etwas deutlichere Art erklären, das es echt ein schlechter Plan ist diese zu attakieren. Soll heißen, konditioniere deinen Hund ohne ablenkung auf ein deutliches "`NEIN"
    Wenn dies bei den Katzen klappt, kannst du auf die Autos übergehen!
    Auf Dauer entbindet dich dies aber nicht deinem Hund eine Rassegerechte Ausbildung zukommen zu lassen, und damit ist sicher nicht irgendeine Form von Hundesport gemeint. Ich denke dein Hund zeigt dir gerade sehr deutlich, was er will!


    Viel Erfolg, Kai

  • Wobei auch die HÜteausbildung an sich nicht die Lösung aller Dinge ist, aber schonmal einen Schritt nach vorn. Bei uns hat nur eine Kombination aus striktem Verbot UND vernünftiger Arbeit dann wirklich was gebracht.


    Konsequenz ist da schon angsagt. Wobei wir auch einen Härtefall hier hatte, die mit 10 Wochen das Autos-Hüten quasi beigebracht bekommen hat von meiner lieben Mama *grummel*. Die hatte nämlich für 3 Tage nach klein Pebbles gesehen und war auch das erste Mal ein Stück Straße mit ihr entlang gegangen, was ich nie getan hatte vorher. Als Baby-Zwerg sich abduckte, dachte Muttern idiotischerweise, Pebbles hat Angst und hat das fein bestätigt. Das dreit Tage lang - das sitzt wirklich ein Hundeleben und bis heute (Pebbles ist 3) haben wir es nicht 100 % herausbekommen.

  • @ Kai: Wenn Hüten die Lösung jeglichen Auto-Problems ist: Warum hat das bei Deinem Hund nicht funktioniert?
    Silvia: Unser Hund kam 12-wöchig zu uns und zeigte das Verhalten vom ersten Tag an. Wir haben es NICHT bestärkt, und es hat – zumindest bei unserem Hund – wohl etwas mit Angst und Stress zu tun. Lass Deiner Mutter ihren Frieden.


    LG Beate & Emily

  • Beate - bei Pebbles hat das NULL mit Angst zu tun. Von daher weiß ich sehr wohl, wem ich das zu verdanken habe. Und sie weiß es heute, wo sie das Verhalten der BCs im Allgemeinen besser kennt und einschätzen kann, auch. Damals war es dumm gelaufen. Ihren Frieden lasse ich ihr mit Sicherheit - aber ihre Schuld ist es dennoch. Was nicht heißen soll, daß wir das Problem nicht früher oder später eh bekommen hätten und ich dann auch richtig reagiert hätte. Ich denke zwar schon, da ich einen Autohüter kannte - aber wissen kann man es nicht.

  • Ne - das ist nicht die Eingangsfrage, da es sich hier um einen 2jährigen Hund handelt, der das Verhalten schon länger an den Tag legen wird und nicht um ein 10-Wochen-Puppie, daß das erstemal mit Autos in "Berührung" kommt.


    In meinem FAll hätte ich es über ein Nein und weitergehen schlichtweg ignorniert und nicht verstärkt - ist doch logisch oder?


    In dem Fall hier im Posting hilft meiner Meinung nach nur ein striktes Verbot. Ich will nicht, daß der Hund hütet und das hat der Hund dann auch mehr oder weniger deutlich zu spüren zu bekommen. Erreichen kann ich das über aversive Reize (z. B. Klapperdosen, anbrummeln usw. durchaus heftig, auch wenn unsere schauspielenden Border Collies dann gern in sich zuammenbrechen udn Mensch gern drauf reinfällt).


    Ich will nicht das mein Hund Autos hütet und Punkt. Face kam vor einigen Monaten auf die glorreiche Idee, sie könnte das doch mal ausprobieren und wurde prompt direkt angefahren, was sie aber nicht störte. Glaube mir - sie hat es 2 mal geschafft, weil ich so verdutzt war. Heute würde sie sich das nichtmehr wagen! Sie geht Fuß an fahrenden Autos vorbei oder liegt im Down (je nach Situation und wie ich das möchte) und schaut nichtmal.


    Aber wie gesagt - so schnell geht es nur bei Hunden, die nicht schon ewig damit Erfolg hatten.


    Ansonsten - Autoverkehr weitestgehend meiden und nur den Hund damit konfrontieren, wenn Mensch Zeit hat, sich übend damit auseinanderzusetzen. Auch hier hilft Strenge und Weitergehen und weiter Ignorieren. Jede Ansprache, jedes Rumtüddeln wird das Verhalten verstärken.


    Meine Hunde dürfen ja auch nicht wild Schafe hüten, wenn sie welche sehen, was beim Spaziergang öfter vor kommt. Nein ist nein - und das haben sie zu akzeptieren. Besonders in so lebensgefährlichen Situationen wie an einer Straße!


    Genauso hat Kai es eigentlich beschrieben. Er hat nur halt einfach die Katzen erstmal als "Nein"-Übungsobjekte genommen. Ich würde auch an wenig befahrenen Straßen mit viel Ruhe das einüben. Immerhin habe ich meinen Hund an der Leine und kann einwirken. Wie gesagt - und nur dann an Straßen gehen, wenn ich auch die Zeit dazu habe, wirklich in Ruhe mit dem Hund zu üben.


    Denn - dieses Verhalten ist und bleibt selbstbelohnend - da gibts nicht mal ein "ach heute muß ich schnell das Kind vom Kindergarten abholen, da muß Hundi mit" - ne - dann bleibt Hundi eben mal einmal zuhause, wenn Frauchen keine Zeit hat!

  • Hallo,


    erst mal vielen Dank für Eure Tips !


    Zunächst mal: meine Hündin hat schon eine Hüteausbildung. Sie möchte auch meine Pferde gerne hüten und zusammentreiben. Allerdings genügt hier ein striktes "Nein" und ich habe sofort wieder ihre Aufmerksamkeit. Bei den Autos funktioniert das leider nicht so toll. Aber ich werd auf jeden Fall Euren Ratschlägen folgen und die Sache langsam angehen, d.h. erst mal Straßen meiden und nur wenn ich wirklich Zeit habe, werden wir die Sache üben.

  • Das hab ich nu wohl zu spät gelesen!
    Welchen Hund von mir meinst du denn?
    Ich kann mich nicht entsinnen, das einer meiner Hunde Probleme mit Autos Hüten hatte!


    VG Kai

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