Dominanz = Unerzogen ??
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Sagt mal, seh nur ich das so oder ist die Antwort "Der Hund ist dominant, deswegen hört er nicht" die Lieblingsaussage derer die keine Lust haben sich um ihren Hund zu kümmern.
In der letzten Zeit höre ich das wieder ganz verstärkt von irgendwelchen Hundebsitzern. Ich mein alle Hunde die ich kenne, die gut erzogen sind (oder auf dem Weg dazu sind *g*), sind auch seltsamer weise, nicht dominant :irre:
Letztens bekam ich eine Belehrung dass der 1-jährige BC der meinte mal bei Leo und mir austesten zu müssen wie weit er gehen darf, furchtbar dominant sei und deswegen alles und jeden besteigt. Außerdem hat er immer ganz klar seinen Kopf auf Leos Rücken gelegt und die Rute hoch erhoben getragen. Komischerweise ist genau dieser Hund auch völlig unerzogen und hört nicht die Bohne. (Nachdem Leo und Ich auch, mal richtig böse wurden, war er lammfromm.)
Ich wunder mich, denn mein Hund würde sowas nie wagen. Also in meiner Gegenwart andere zu besteigen oder sich sonst irgendwie groß aufführen. Guut würde er mittlerweile auch nicht mehr ohne meine Gegenwart machen...
Ich muss erlich sagen ich hab auch sonst noch keinen gut erzogenen Hund gesehen, der das macht. Oder sind unsere Hunde, von Natur aus so? (musste ich mir auch schon anhören)Schon seltsam. Mich beschäftigt das Thema echt.
Also was meint ihr: Dominanz = Unerzogen ?
Aber wiederrum würde es dann ja keine Dominaz geben (gibts die überhaupt?) wenn alle Hunde gut erzogen wären, oder?Überlegende Grüße
Sandra -
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Hi
Toller Beitrag, das Dominanz Geschwafel müssen wir
alle laufend über uns ergehen lassen,
immer genau von den von Dir beschriebenen Ignoranten.Ich habe in den knapp 50 Jahren Hunde Erfahrung
meines Lebens (etwas gestrunzt, die ersten Krabbel Jahre
mag man mir nachsehen) ZWEI potentielle Anführer unter
allen gesichteten Hunden kennen gelernt.Nicht wirklich viel oder?
Bin mal gespannt auf die persönlichen Statistiken
der beruflich mit Hunden beschäftigten "üblichen Verdächtigen".Viele Grüße
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Na super, wenn wir nach diesem Prinzip gehen, ist jeder 2. Hund "unerziehbar", weil er seinem Halter sein gutes Benehmen nicht auf dem Silberteller serviert. Dann könnte man z.B. auch Hunde mit viel Spieltrieb nicht erziehen, weil die ihrem Herrchen/Frauchen ja nicht genug Aufmerksamkeit schenken.
Manche Leute sind - was Ausreden betrifft - sehr einfallsreich.
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Dominanz gibt es. Dies ist aber immer nur ein Ausdruck einer Beziehung zwischen zwei Lebewesen (oder mehreren) und vor allen Dingen kommt es immer auf denjenigen an der die momentane Dominanz des Anderen akzeptiert. Tut er dies nicht ist es schon wieder Essig mit der Dominanz.
Wobei es wirklich dominante Hunde seeehr selten gibt. Ich habe nur einen auf einen Seminar kennen gelernt. Und diesen Hund hätte ich nicht geschenkt haben wollen. Dabei war dieser Hund nicht unerzogen. Aber wenn er etwas nicht wollte und anderes im Sinn hatte, hat er es durchgezogen.
Soweit ich es mitbekommen haben war dies zwar selten aber immer gefährlich, weil er zur Durchsetzung auch seine Zähne eingesetzt hat (war ein Rotti). Diesen Hund gibt es heute nicht mehr da er zur Durchsetzung auch nach vorn mit Beschädigungsabsicht gegangen ist (wurde mir jedenfalls so erzählt).
Gegenteiliges Beispiel: hier läuft eine Mittelschnauzerhündin die Barry und mich auf den Tod nicht ab kann. Wenn sie uns, oder mich alleine, sieht geht das geknurre und gewüte (wenn ich an ihr vorbeilaufe) los. Die Besitzer verziehen sich möglichst schon vorher. Sie ist unerzogen. Sie hat die "Hosen" an.
Die Kleine hat ihre Besitzer gut im Griff und von anderen wird sie umschmeichelt. Nur ich beachte diese kleine "Mistbiene" nicht. Ich gehe sicher meinen Weg, ignoriere sie. Und das scheint sie zu hassen.
Einen Tag, die Besitzer standen und unterhielten sich, fing die Kleine wieder an zu zicken als sie mich (allein) kommen sah. "Lassen sie den Hund mal los". Herrchen ließ Leine los, Hund kam angeschossen und: nichts war. Sie hat geschnuppert, etwas Abstand gehalten und ist mitgelaufen, zu Herrchen zurück. Was sie nicht davon abhält mich weiter anzugiften wenn sie mich sieht.
Dieser Hund verhält sich zwar dominant (weil andere darauf eingehen ist das nun mal automatisch so) aber bei einem HH der sich darauf nicht einlässt würde dies sich legen.
Bis auf den Rotti ist mir weder unterwegs, in Gruppen oder auf dem HuPlatz noch kein echt dominanter Hund begegnet.
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Hallo,
der Ausdruck von Redbumper "Dominanz-Geschwafel" gefällt mir. Ich kanns auch nicht mehr hören. Geh mal auf eine Hundewiese und mindestens jeder zweite HH erklärt Fehlverhalten seines Hundes
mit Dominanz. Da gibt es dann die tollsten Erziehungsmaßnahmen :Immer zuerst durch die Türe gehen - Futter bekommt der Hund immer nur dann wenn man selber schon gegessen hat und bla,bla,bla
In diesem Zusammenhang wird dann auch immer wieder gerne das
"Wolfsrudel" bemüht. Der Begriff "Dominanz" wird in den meisten Fällen
immer nur als Entschuldigung gebraucht. Ist ja auch schön einfach, dann braucht man halt auch nicht mehr an den Problemen zu arbeiten und nimmts halt einfach so hin.Übrigens... mein Hund geht meistens als Erster durch die Türe.. sitzt auch schon mal auf der Couch.. bekommt sein Fressen immer zur gleichen Zeit.. darf mich auch zum Spielen auffordern.. Aber sie befolgt meine Kommandos.. allerdings ist das auch mit Aufwand und Konsequenz verbunden, und das scheuen wohl einige HH.
LG
Jürgen
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Na mit dem Wort Dominanz stehe ich auch ein wenig auf Kriegsfuss!
Einfach aus dem Grund, weil besonders Welpenbesitzer dieses Wort häufig gebrauchen, um ihre eigene Unzulänglichkeit zu entschuldigen oder vielleicht auch nur um dem Kind einen Namen zu geben!Trotzdem bin ich davon überzeugt, das manche Hunde und manche Rassen einfach selbstbewusster und eigenständiger sind als andere, was man dann wieder leicht mit Dominant verwechseln kann.
Ich hab eine Hündin aus einem Wurf die war Alphahündin, sie stänkert, sie fixiert, sie versklavt, sie ist provokant - sie ist echt ein Mistweib!
Allerdings nur und ausschliesslich bei Hunden.
Und ich denke nicht, dass sie so ist, weil sie nicht erzogen wurde, oder ich nicht in der LAge bin sie zu erziehen, sondern diese Mistbratze ist einfach so! :motz:
Ist sie Dominant?Es ist Schade das für jegliche Probleme die im Altag auftauchen, die Dominanz als Endschuldigung oder als Grund für Fehlverhalten gesehen wird.
Aber ich denke schon, das es eben Hunde gibt, die anders ticken, trotz Erziehung. -
Zitat
Es ist Schade das für jegliche Probleme die im Altag auftauchen, die Dominanz als Endschuldigung oder als Grund für Fehlverhalten gesehen wird. Aber ich denke schon, das es eben Hunde gibt, die anders ticken, trotz Erziehung.Da geb ich dir absolut recht...
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Hallo,
vielleicht kommen diese vielen Aussagen " der ist dominant " einfach auch daher d. vor allem die " Neuwelpenhalter" oft einfach aus schierer Unwissenheit gar keinen Plan haben auf was sie sich da einlassen.
Einen Zwerg der alles, aber auch alles versucht um sein Leben zu genießen. Na ja, was er darunter versteht
. Manchmal merkt man d. in der HS, Welpengruppe. Er/sie macht dies oder jenes, dann " ist doch normal" mußt Du unterbinden. Ja aber ich habe gedacht, oder ich habe gemacht. Ja aber Hundezwerg tickt halt anders
. Unser Hundetrainer hat es mal in einem Theorieabend knapp auf den Punkt gebracht.
Das mit der Dominanz ist Müll und versucht Euch erst gar nicht zu benehmen wie ein Wolf, Ihr seid kein Wolf.
Recht hat er.
Allerdings stimme ich allen Schreibern zu d. Halter die nix tun, sich keinen Kopf machen, keine Hundeschule besuchen ganz schnell einen wirklich unausstehlichen Hund haben. Die machen einem dann d. Leben draussen unter Umständen wirklich schwer. Weil die Hunde der Halter die wiederum alles tun dann manchmal ein bissi :irre: so da stehen. Nach dem Motto
"wieso kann der sich nicht benehmen " und bums ist es passiert. L.G.Burgit -
Zitat
Und ich denke nicht, dass sie so ist, weil sie nicht erzogen wurde, oder ich nicht in der LAge bin sie zu erziehen, sondern diese Mistbratze ist einfach so! :motz:
Ist sie Dominant?Nö.
Solange Du Deine Erziehungsversuche nicht aufgibst, und nicht einfach behauptest, sie wäre halt einfach dominant, ist sie es auch nicht.
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Zitat
Ist sie Dominant?
ja, Silke.
In der Situation und wenn der andere Hund es zulässt ist sie es. Rassebedingt hat sie es halt nicht so mit fremden Hunden. Dominanz ist aber nichts Negatives. Dieser Eindruck wurde ja erst durch die moderne Hundeerziehung und dem Unwissen verbreitet.
Ein souveräner Rudelführer kann nur durch Dominanz das Rudel beschützen und führen. Aber im Gegensatz zu dem "Dominanz-Geschwafel" wird sich solch eine Hund (aber auch ein Mensch) nur in wirklich wichtigen Dingen durchsetzen (denn nichts anderes ist es ja) und dies ist nicht automatisch Gewalt.
In nicht so wichtigen Dingen wird dann halt mal ein anderer die Situation "dominieren" aber nur solange es wieder der andere zulässt. Ist eine Sinnvolle Sache hat aber mit der viel zitierten "Dominanz" wie als erster zur Tür rein oder raus usw. überhaupt nichts zu tun.
Der wirklich echt dominante Hund (im negativen Sinne), wie der von mir erwähnte Rotti, der immer sich durchsetzen will und das auch unter Einsatz seiner Kauleiste, ist gefährlich und mit den Dominanzpraktiken nicht zu erschüttern.
Der Rotti, der sich auf einem Gelände mit anderen Hunden bewegte (alle mit Maulkorb abgesichert, war eine Raufergruppe), kam, sah und siegte. Alle Hunde verdrückten sich sofort wenn er kam. Der einzige Hund der sich das nicht hätte bieten lassen wurde von ihm ferngehalten, denn zwischen den zwei wäre es Ernst geworden.
Rotti hatte auch die Angewohnheit alles anzupinkeln. Keiner von uns saß mehr irgendwo sondern blieb stehen bzw. bewegte sich, denn Hundi pinkelte sonst alle an.
Abere eine Schmusebacke hoch drei. Ließ sich von uns durchknuddeln und war dann ein ganz reizender Hund. Nur als einer von uns (wir sollte ihn bei uns behalten, weil der Trainer was erklären wollte) ihn dann den Befehl sitz gab, Rotti sich nicht gleich hinsetzte und ihm dann ganz leicht mit dem Finger aufs Hinterteil getippt wurde, wars aus mit dem "reizenden Hund".
Ein Blick den ich bis dato und auch bis heute nie wieder gesehen habe, kurzes anheben der Lefzen und wir standen stramm. Dann setzte er sich langsam hin und gut wars.
Die Herrschaften, die noch nie einem wirklich durch und durch dominaten Hund begegnet sind, wissen nicht wirklich was sie da von sich geben.
Eine "natürliche" Dominanz, bei denen ohne nach vorgegebenen "Richtlinien" aber mit Respekt und Vertrauen zusammen gelebt wird, ist eine feine Sache denn damit gibt es für beide Seiten Regeln die ein Zusammenleben erleichtern.
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