• Liest sich ja fast so als hättest Du meinen Jack daheim sitzten.

    Es sind psychische Störungen von einer THP festgestellt worden - Jack hat ja auch seine eigene Vorgeschichte, leider hat das verordnete Medikament alles nur verschlimmert, so das ich es abgesetzt habe. Normalerweise haben wir seit mehr als 10 Jahren immer gute Erfahrungen mit der Tierheilpraxis Esch und dem Pilus-Esch-Test gemacht aber das Medikament hat leider nicht angeschlagen.
    http://tierheilpraxis-esch.de/buero.htm

    Ich weiß nicht wieso aber etwas besser ist es geworden seit wir absolut getreidefrei füttern weil unser Baxter darauf allergisch ist. Gebe ich ihm mal Reis vom Mittag verschlimmert es sich gleich wieder.
    Dazu gibt es auch ein Buch "Hilfe mein Hund ist unerziehbar - Verhaltensänderung durch Ernährungsumstellung"

    Jetzt lasse ich mir von einer anderen THP eine Bachblütenkur zusammenstellen. Für beide Hunde. Ich habe gerade eben den Fragebogen ausgefüllt. Sie hat auch ganz interessante Webseiten.
    Wenn Du mal schauen magst: http://www.mutig-online.de/index.html

    Vielleicht konnte ich Dir ja ein bissle helfen.

  • Hallo,

    @ Johanna

    Zitat

    Ich kenne ähnliche Verhaltensauffälligkeiten von Hunden mit Epilepsie.

    Ja, wir hatten so einen Hund. Aus dem Nichts heraus "den besonderen Blick" und schlagartige Aggression.
    Nach vielen, vielen TA/Uni/Verhaltenstherapeuten Besuchen wurde Epilepsie festgestellt. Eine spezielle Art ohne Krampfanfälle, dafür mit momentaner völliger Wesensveränderung. In den Anfällen hat er auch uns nicht erkannt.

    Ich kann Dir nur raten, laß ihn auf den Kopf stellen, laß Dich nicht abweisen, hake nach. Geh möglichst an eine Uniklinik mit neurologischer Abteilung.

    Wenn da nirgends was rauskommt, dann kannst Du beim Verhaltenstherapeuten weitermachen.

    Grüße Christine

  • oh Mann Ihr seid Klasse,
    alles sagt aus das es auch Besserung bzw. Heilung geben kann, das beruhigt mich gerade heute sehr.
    Wir hatten ihn heut 5 Stunden hier und er schleckt sich andauernd irgendwo ab. Am Ende hat er noch in die Wohnung gepullert. Er war sonst so niedlich heute.
    Aber das jetzt zu lesen beruhigt mich doch schon. Ich werde Jasmin Eure Antworten geben und ich bin sicher, das da Untersuchungen folgen. So weit ich weiss, ist Travis noch nicht näher untersucht werden.
    Wir werden alles versuchen, ich danke Euch und wünsche Euch allen schöne Weihnachten, liebe Grüsse Sylvi

  • Mir fällt noch ein das Rute jagen, Pfoten knabbern, sich dauernd lecken auch allergische Gründe haben kann und dieser irre Blick könnte auch von einer Migräneattacke sein. War jedenfalls bei unserem Baxter so.

    Bin mal gespannt wie es weitergeht.

  • Ja bin ich auch, ich hoffe es geht am Ende gut aus, drückt schon ganz schön so eine Sorge um so einen lieben Kerl.Aber Ihr habt so viele Möglichkeiten aufgezeigt,wir werden systematisch abarbeiten. Ich berichte auf jedem Fall weiter,danke

  • Psychische Erkrankungen oder Auffälligkeiten haben bei Tieren meist eine körperliche Ursache. Diese können entweder von Erkrankungen kommen, aber auch durch die Ernährung, wenn dann der Seratoninspiegel nicht mehr stimmt.

    Die einzige Erkrankung, die aber sehr sehr selten so auftritt ist Depression. Aber da geht es weniger in Aggressionen, sondern eher in Gleichgültigkeit und Trauer, aber auch Desinteresse. Aber auch andere Verhaltensauffälligkeiten können auch aus falscher Beschäftigung oder ähnlichem kommen.

    Ich würde also dringend anraten, einmal sämtliche körperlichen Ursachen und Erkrankungen auszuschließen und wenn da gar nichts gefunden wird, dann würde ich mir die Ernährung genauer anschauen. Wenn dort gar nichts gefunden wird, dann würde ich dringend dazu raten, einen Tierpsychologen - vielleicht in Verbindung mit einem Tierkommunikator - hinzuzuziehen.

  • Zitat

    Psychische Erkrankungen oder Auffälligkeiten haben bei Tieren meist eine körperliche Ursache. Diese können entweder von Erkrankungen kommen, aber auch durch die Ernährung, wenn dann der Seratoninspiegel nicht mehr stimmt.

    Zweifellos können diese Sachen andere Probleme haben und Du hast recht was den Serotoninspiegel angeht und das es üblicherweise körperliche Ursachen hat. Letztlich können eigentlich alle psychischen Krankheiten auf einer neurophysiologischen Ebene erklärt werden. Leider ist der mit Ernährung so leicht nicht unter Kontrolle zu bringen (glaub's mir, ich habe viel versucht bevor ich zu hohen Dosen selektiver Serotonin Wiederaufnahmehemmern gegriffen habe). Allerdings kann bewiesernermaßen in Ratten und Katzen (habe nochmal ein bißchen in meinen Unibüchern gestöbert) durchaus auch ein Problem mit dem Dopamin-, Noradrenalin- und/oder Glutamatstoffwechsel vorkommen der zu Symptomen führt die denen der menschlichen Schizophrenie und der bei Primaten sehr ähnlich sind, bzw soweit man das sagen kann identisch sind.
    Mir klingts als wäre das bei dem betroffenen HUnd durchaus recht akut. Das Schwanzbeißen und Pfotenkauen hat meine Henna auch gemacht, bei ihr war es so, daß sie schlichtweg unglücklich war weil sie sehr schlecht gehalten wurde. Allerdings kann man das auch als Anzeichen für Schizophrenie oder Depression sehen. Das freizetzen von endorphin (körpereigenem opiat) hat bewiesenermaßen eine depressions-mildernde Wirkung und kann auch Schizophrenie mildern, da es als Beruhigungsmittel wirkt (akute Anfälle von Schizophrenie werden meist mit hohen Dosen Neuroleptika/Antipsychotika) behandelt beim Menschen, die in der Dosierung sofort wirken, WEIL sie als Beruhigungsmittel funktionieren, nicht wegen ihrer Antipsychotischen Eigenschaften, die erst mit Zeitverzögerung eintreten. Vor allen Dingen bei kindlicher Schizophrenie findet man es sehr oft, daß diese Kinder sich selbst Verletzungen zuführen (und das "Augen aus dem Kopf drücken") sind sehr häufig in dem Zusammenhang zu beobachten. Oftmals habe ich den EIndruck, daß man solche Vergleiche gut machen kann, da eben Kinder un Tiere ähnliche Schwierigkeiten haben sich mitzuteilen.

    Aber, ich wünsche dem Hund alles gute und ich hoffe man kann ihm helfen.

  • @ Yohanna

    Es ist leider bis heute NICHT nachweisbar, wie GENAU sich der erhöhte oder erniedrigte Serotoninspiegel (etc.: gleiches gilt für Dopamin et al!!!) auf Depressionen, geschweige denn Schizophrenie (das ist ein völlig anderer Formenkreis psychischer Erkrankungen!!!) auswirkt, sondern lediglich DAß er das tut!
    Das liegt u.a. daran, daß diesbezügliche Untersuchungen i.d.R. post mortem gemacht werden können und es keine Vorher-Nachher-Untersuchungen gibt! Zumindest keine wirklich vergleichbaren.
    Was die Schizophrenie betrifft: die Erkrankungsrate bei Menschen (!!!) liegt bei 1%! Davon ist 1 Drittel (!!!) endogen (= "hirnstoffwechselbedingt"), der Rest aufgrund ungünstiger "Sozialisation" bzw. Umgebungsbedingungen ausgelöst....

    LG
    der Miniwolf

  • etwas OT fürchte ich...

    Miniwolf
    Oh! *hände reib* Mein Lieblingsthema und Thema meiner Dissertation! Yipee!! Können wir diskutieren?

    Zum Thema:
    Mein guter, ehemaliger Dozent hat viele solche Experimente gemacht und dabei wurden im lebenden Tier die Neurotransmitter kontrolliert. Das geht. Wenn auch schwierig. Außerdem kann man durch "single cell recording" durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen. Ok, ethisch etwas fragwürdige Experimente, aber dennoch sehr aufschlußreich. Mit Hilfe von PET Scans kann man bei Menschen wie auch bei Tieren sehr gute Ergebnisse erzielen, weil es einem mit dem richtigen Kontrastmittel möglich ist nur bestimmte Dinge zu überprüfen. Selbst wenn man nicht genau weiß, welche zusätzlichen Neurotransmitter da sein könnten, so ist man zumindest sicher, DASS einer der gesuchten Sotffe vorhanden sind.
    Meine persönliche Meinung ist, daß Serotonin, Dompamin und hau-mich-tot zwar alles interessante Stoffe sind, aber sehr ungenau und ich glaube nicht, daß diese Stoffe alleine nicht aussagekräftig sein müssen (man siehe den schönen Stoff "Glutamat", der erst durch Zufall als Neurotransmitter entdeckt wurde, allerdings waren Messungen vor der Entdeckung trotzdem relevant, weil nunmal einige Stoffe meist zusammen auftreten. Allerdings gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Stoffen und den Erkrankungen. Es gibt eine Korrelation, das ist nicht bestreitbar, aber, wie meine gute Methodik und Statistik Mentorin immer sagte: Correlation does not imply causation!
    Dann kann man ja noch lustige, depperte Experimente mit fMRI, MRI und dergleichen machen und sich nen Keks freuen, wenn man Unterschiede in der Gehinraktivität beobachten vor und nach gabe von Psychopharmaka. Nicht zu vergessen: Man bringe die Ergebnisse zwei Straßen weiter in die Philosophische Fakultät, mit die darüber diskutieren dürfen ob diese Ergebnisse aussagekräftig sind und wenn ja in wiefern.
    Worauf begündest Du die Aussage, daß von den 1% der Bevölkerung nur ein Drittel auf Gehirnstoffwechsel zurückzuführen sind? Begründest Du das mit den Geschwister Studien in den USA? Wenn ja: vergiß es, nimm die nrowegische aus den 90r Jahren. Die amerikanischen Studien dieser Art haben mehr methodische fehler als ich finger an beiden Händen. Desweiteren: cause and effect riddle: gibt es die sozialen Probleme durch die Krankheit oder die Krankheit durch die Probleme. Außerdem kann man sich dann noch nen Keks freuen wenn man zum Thema Psychotherapie bei Schizophrenie kommt: Depression usw kann dadurch behandelt werden, Schizophrenie nicht. Die Auswirkungn der Schizophrenie auf das Sozailleben kann dadurch erleichtert werden, aber die Symptome einer Schizophrenie nicht.
    Nun können wir aber auch noch darüber verhandeln, was Schizophrenie überhaupt IST. Unterteilt man Schizophrenie in negative und positive Symptome, dann kann man eine starke genetische Correlation im Auftreten von den negativen Symptomen finden, das ist aber nicht der Fall wenn es um die positiven Symptome geht. Nun könnte man mal darüber verhandeln, ob die positiven Symptome eventuell die nicht-physischen sondern psychischen Folgen der negativen Symptome sind. Und, wieviele Krankheiten ist Schizophrenie? Eine, zwei, drei, viel? Habe ich alles schon gehört. Ist esmöglicherweise einfach nur eine häufige Ansammlung co-morbider Erkrankungen, die aus verschiedenen Gründen zusammen passen?

    Und, um auf das Thema zurückzukommen:
    Ist es nicht egal, welche Vorgänge GENAU diese Symptome hervorrufen?
    Ist es nicht egal, ob die Neurotransmitter, die oftmals manipuliert werden die ausschlaggebenden sind, solange denn ihre Manipulation zur Linderung der Symptome führt?
    Nur weil Dopamin und Serotinon usw nicht unbedingt Auslöser oder irgendwas sind ist es schwer bestreitbar (ich wüßte jetzt aus dem Kopf keine Veröffentlichung die das anzweifelt jedenfalls), daß die KOnzentration dieser Stoffe in den Synaptischen Spalten einen Unterschied im Befinden verursachen.

  • Zitat

    Hallo
    ich frage hier noch einmal wieder wegen Travis. Ich werde über den Fortgang der Geschichte nach Weihnachten mal genauer berichten.
    Erst einmal beschäftigt uns folgende Frage
    Gibt es bei einem Hund seelische Krankheiten? Also nicht durch von aussen entstandenen Einflüssen, sonder sozusagen von " innen "
    Ich meine zum Beispiel Schizophränie?

    Klar gibt es das. Du musst aber unterscheiden.

    Es gibt:
    a. Verhaltensauffälligkeiten die ihre Ursache in unbewältigten Konflikten mit ihrem Umfeld haben - z.Bsp. Hund/Halter- Beziehung, unterdrückte Bedürfnisse wie Jagdtrieb oder Schutztrieb etc. ...
    b. erworbene Grundlagen für Verhaltensauffälligkeiten/Verhaltensweisen. Diese haben ihre Ursache im Stoffwechsel bzw. der Hormonproduktion der Elterntiere bzw. der Zuchtlinie. Über einen längeren Zeitraum können sich Veränderungen in der genetischen Programmierung einer Blut/Zuchtlinie ergeben. Beispiele hierfür sind u.a. das Jagd und Fluchtverhalten von Streunerhunden, inadäquates Aggressionsverhalten von "Kampfhunden" aus für den Hundekampf gezüchteten Zuchtlinien, aber genauso auch "positive" Verhaltensweisen bei selektierten Leistungs- oder Familienhunden.
    Die psychische Disposition und der Hormonhaushalt der Elterntiere, in erster Linie der Mutter, ist hierbei für neurologische Veränderungen und anatomische Veränderungen der Gehirne der Folgegeneration verantwortlich.
    c. vererbte/erebte Ursachen. Dazu gehört u.a. auch die Schizophrenie beim Menschen. Die meisten dieser Krankheiten haben ihre Ursache in genetisch bedingten anatomischen Anomalien des Gehirns[/list]

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