Wie wichtig ist die Prägephase wirklich?
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Hallo,
hab gerade das Herdenschutzhund-Buch von T.Schoke durchgeackert und jetzt geht mir diese Frage nicht mehr aus dem Kopf.
Ich hab meinen Jacko (Kuvaz-Kaukasen-Nochwas-Mix) ja erst bekommen, als er schon 12 bzw. lt TA vielleicht auch schon 14 Wochen alt war. Wir haben dann zwar nach unserem damaligen Besten Wissen und Gewissen möglichst viel mit ihm unternommen - aber jetzt mach ich mir doch nen Kopf ob das ausreichend war.
Auf der anderen Seite lese ich hier ja immer wieder das mit entsprechend viel Geduld sogar "verdorbene" Hunde wieder sozialisiert werden können. Grade heute hat Sascha ja so ein schönes Beispiel geschildert.
Naja - und zumindest in dem o.g. Buch steht doch auch, das besonders die Herdis ja so lange lernen und erst mit 3 so richtig erwachsen sind - also könnte ich doch auch evtl. das Versäumte noch nachholen, oder?
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Hi
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Hi!
Ich habe Mia auch aus einem rumänischen Tierheim mit ca. 3 Monaten geholt. Vorher kannte sie (wahrscheinlich) nur das Tierheim.
Sie ist superverträglich mit anderen Hunden und obwohl sie nichts kannte und im Großteil ihrer Prägephase nicht viel Kontakt mit Menschen hatte, ist sie immer offen und neugierig an für sie fremde Situtationen herangegangen, und macht es immer noch so. (Sie ist jetzt ca. 6 Monate)
Wissenschaftlich kenne ich mich damit zu wenig aus, aber ich denke nicht, dass ihr euch Sorgen machen müsst...Viele Grüße!
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ich bin der Meinung das man auch einen alten Hund bis zu einem gewissen Punkt noch "biegen" kann. Je älter ein Hund umso mehr Phantasie muss man haben, umso mehr Einfühlungsvermögen.
Wichtig ist es mit dem Hund, also auf seine Eigenheiten, einzugehen. Verstehe ich das Verhalten kann ich versuchen es umzulenken. Allerdings muss man manchmal einfach schauen ob gewisse Macken einfach hingenommen werden können und diese dann einfach zulässt (bei alten Hunden z.B.).
Barry habe ich auch erst mit 3 Jahren bekommen. Sein Vorteil war oder ist das er vor nichts Angst hat. Darum hat er auch keinen Grund sich über irgendwas aufzuregen. Bei ihm war auffällig das er nach 3 Monaten sein "Erwachsenwerden" nachholte. Ungeschicktes Verhalten beim Spielen wie ein Junghund, Rüpelig wie ein pubertierender Jüngling. Er hat sehr viel nachgeholt was er in den ersten 3 Jahren verpasst hat.
Ich glaube man muss sich einfach seiner eigenen Grenzen bewusst werden.
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Hallo Susa,
gibt es denn konkrete Probleme?
Viele Grüße
Corinna -
Danke für die schnellen Antworten. Das beruhigt mich jetzt doch wieder etwas.
@ corinna,
naja - bisher noch nicht so große. Aber in diesem Buch wurde betont, das gerade bei Herdis plötzliche Verhaltensänderungen auftreten wenn sie erwachsen werden.
Ich mach mir speziell Sorgen wie er auf Besucher reagiert - das wird als typischer Problempunkt bei Herdis ja auch immer angegeben.Zur Zeit üben wir, dass er auf seinen Platz soll wenn es klingelt - das schaffen wir aber nur durchzusetzen wenn wir Beide da sind. Und dann bellt er so laut das man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.
Wenn er zu den Besuchern hindarf freut er sich wie Bolle, leckt deren Hände und hüpft an den Leuten hoch, weil die dann meistens ja die Hände hochreissen. Dann springt er um die Leute rum, macht Spielaufforderungen und bringt auch Spielzeug.
Das wollen wir sooo aber auch nicht.Wir haben nur leider so selten Besuch. (Saublöde Arbeitszeiten, keine Bekannten in der Gegend) Also kommen wir kaum dazu das vernünftig zu trainieren. :/
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Barry hörte sich von Anfang an furchtbar an wenn Besuch kam/kommt.
Er hat die Macke vor sich hinzuknurren wenn er auf einem zukommt. Ob nun Besuch oder wenn ich nach Hause komme. Dies wurde mir auch von der Pflegestelle schon gesagt.Ich habe es beobachtet und festgestellt das es einfach eine liebenswerte Macke ist. Damit kann ich leben und Barry würde es nicht verstehen wenn ich versuchen würde das zu unterbinden.
Auf den Platz schicken habe ich erst gar nicht versucht. Das war mir zu umständlich und kann in manchen Situationen nicht wirklich konsequent durchgesetzt werden. Durch mein Abblocken hat Barry gelernt sich vom Besuch erstmal fernzuhalten da er weiß das er keine Chance hat an mir vorbei zu kommen. Dadurch lässt er sich auch sicherer ablegen wenn es mal unbedingt notwendig sein sollte bzw. lässt er sich leicht wegschicken.
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Ich bin mir nicht sicher in wie weit Du nun Bedenken zu der Praegung deines Hundes hast.
Genrell musst du sie bis 3 Jahre immer wieder in kontakt mit dem bringen was er kennen muss. Wenn man welpen in den ersten 16 Wochen ueberrall mit hin nimmt ist das sicherlich gut, doch viele hoeren danach auf. und das ist falsch.. sozialisierung muss trainiert werden...
Die drei jahres marke ist sicherlich die Marke in der der Hund erwachsen wird.
Ich bin mir nicht ganz sicher bei den herdis wann die Phase kommt in der die aggression und der Wehrtrieb einsetzen.Bei Malinois liegt es um 14 bis 18 Monate und bei Schaeferhunden ca. bei 18 Monaten. Dort merkt mans chon einen guetn Schub und mit dem 3 lebensjahr ist es dann gefestigt und man merkt nochmal einen wandel.
wie egsagt ich bin nicht sicher wann das bei Herdis kommt, sollte aber mitunter in der gegend liegen...
Wenn du mit problemen bei Besuchern rechnest uebe es frueh, ein Herdi schuetzt, uebe es frueh und viel. Gestalltet sich vielleicht etwas schwieriger aber bleib dran.
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Zitat
Danke für die schnellen Antworten. Das beruhigt mich jetzt doch wieder etwas.
@ corinna,
naja - bisher noch nicht so große. Aber in diesem Buch wurde betont, das gerade bei Herdis plötzliche Verhaltensänderungen auftreten wenn sie erwachsen werden.
Jede Rasse verändert sich im Verhalten nocheinmal mehr oder weniger stark mit dem Erwachsenwerden :wink: So ist das, wenn man erwachsen wird
ZitatIch mach mir speziell Sorgen wie er auf Besucher reagiert - das wird als typischer Problempunkt bei Herdis ja auch immer angegeben.
Klar, das ist natürlich wegen der starken Revierverteidigungsbereitschaft beim Herdie etwas, was man frühzeitig trainieren sollte. Aber es gibt auch jede Menge andere Hunde, die ungern Besuch ins Haus lassen. Sowas hab ich in der Hundeschule auch häufiger mal und bisher lies es sich immer durch Training gut in Bahnen lenken.
ZitatZur Zeit üben wir, dass er auf seinen Platz soll wenn es klingelt - das schaffen wir aber nur durchzusetzen wenn wir Beide da sind. Und dann bellt er so laut das man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.
Bringt ihm bei, dass er Euch Besuch melden darf und dann, dass er sich ersteinmal im Hintergrund halten soll. Das bedeutet aber auch, dass sein Liegeplatz nicht in einem Bereich sein darf, in den der Besuch sofort "hineinpoltert". Für fast alle Hunde ist es schwer ruhig zu bleiben, wenn fremde Leute plötzlich auf den Ort zugehen, der für den Hund DER Rückzugsort ist. Schaut doch einfach mal, ob es vielleicht ein Eckchen gibt, das vielleicht besser für diese Übung geeignet ist.
ZitatWenn er zu den Besuchern hindarf freut er sich wie Bolle, leckt deren Hände und hüpft an den Leuten hoch, weil die dann meistens ja die Hände hochreissen. Dann springt er um die Leute rum, macht Spielaufforderungen und bringt auch Spielzeug.
Das wollen wir sooo aber auch nicht.Lasst ihn noch nicht hin, wenn die Leut noch stehen oder gar beim Jacken ausziehen sind. Am besten wartet man ersteinmal solange bis alle ruhig sitzen und etwas Ruhe eingekehrt ist. Dann darf er jeden einmal kurz begrüßen und sollte sich dann wieder hinlegen.
Zitat
Wir haben nur leider so selten Besuch. (Saublöde Arbeitszeiten, keine Bekannten in der Gegend) Also kommen wir kaum dazu das vernünftig zu trainieren. :/Das solltet ihr am Anfang unbedingt intensiv trainieren. Aber auch die Masse macht es nicht unbedingt... Wichtig: Wenn ihr das übt, dann übt es wirklich ruhig und "ordentlich". Also z.B. mit Besuch, der weiß wie er sich verhalten soll.
Viele Grüße
Corinna -
das ist doch kein versäumnis.
welpen gehören bis MINDESTENS zur 12 woche zur mutter und zu den geschwistern, DAS und viele übungen vom hundehalter braucht ein WELPE und nicht gleich eine neue umgebung
welpen sollten schon beim züchter gut sozialisiert und geprägt werden. solche hobbyzuchtwelpen sind das leider oft nicht, meist lässt sich das aber wieder rausholen, aber selbst auch dann finde ich es wichtiger den welpen nis 12 wochen bei der mutter und den geschwistern zu lassen.
welpen mit 8 wochen abzugeben ist in meinen augen tierquälerei
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Ist die Prägephase bei einem Welpen nicht die Phase bis zur 8. Wochen, die er hoffentlich bei seiner Mama, den Geschwistern und einem Züchter, der in auf die Umwelt gut prägt, verbringt?
Diese Phase ist wirklich enorm wichtig und sämtliche "Verfehlungen" in dieser Zeit können nicht mehr nachgeholt, aber zumindest zum großen Teil aufgearbeitet werden. So ist meine Souma schon mit gut 3 Wochen von ihrer Mama verlassen worden und wir haben an der Aufarbeitung bis zum Schluss, d.h. bis wir sie mit 13 Jahren über die Regenbrücke begleitet haben, gearbeitet.
Dagegen war diese Prägungsphase für unseren Kaukasen, die optimal verlaufen ist, ganz entscheidend, da er mitten in Berlin geboren und aufgewachsen ist und ganz Berlin als seine Heimat und alle Mensche als seine Schäfchen betrachtete. Ein HSH-Welpe, der in den ersten auf dem Land aufwächst, hätte sicherlich größere Probleme gehabt, sich in einer Großstadt zurechtzufinden und wohl zu fühlen.
Aber so wie ich es verstanden habe, machst Du Dir weniger Gedanken über die Prägephase als viel mehr über die Sozialisierungsphase?! Da sollte man sicherlich so viel wie möglich, nämlich so viel, wie der Welpie stressfrei erträgt, ihn an die "große" Umwelt gewöhnen. Aber was man da verpasst, ist eigentlich nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.
Bei einem HSH sollte man allerdings darauf achten, dass man ihm alles, was er in seinem Leben jemals zu akzeptieren hat, innerhalb des ersten Jahres oder der ersten 1,5 Jahre gezeigt hat. Denn in dieser Zeit prägt sich sein instinktives Freund-Feind-Bild, was später kaum bzw. sehr schwer zu korrigieren ist.
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