Anspruchsvolle Hunde?
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Es ist schon interessant wie unterschiedlich die Ansichten sind. Früher dachte ich auch so eher in die Richtung: Ich hab nen Border Collie und der muss ordentlich was tun. Gassi nur zum Gassi - das gab es bei mir nicht. Aber wenn ich das mit heute vergleiche *puh* Bin ich froh, dass ich mittlerweile so "lahme" Border Collies hab. Die latschen beim Gassi rum und schnüffeln, markieren - kurz: entspannen. DAS finde ich richtig gut. Viel schöner als dieses ständige "drauf fixiert sein, ob und was Frauchen macht". Heute bekomm ich die Krise, wenn ich mit Leuten spazierengehe, deren Hunde ständig nach ihnen schauen. Das klingt echt heftig, aber ich bekomm da echt hektische Flecken. Vermutlich, weil sich dieses Bild von früher - von meiner Teak - derart negativ bei mir eingebrannt hat.
Wenn ich irgendwo stehen bleibe beim Gassi und mich unterhalte, dann legen sich meine Hunde hin oder schnuppern irgendwo im Gestrüpp. Das brachte mir schon lustige Diskussionen ein, ob das überhaupt "echte" Border Collies wären
Könnt ja gar nicht sein, da hätt mir einer nen Bären aufgebunden, so ruhig sind die nie!
Und dann denke ich: Eigentlich traurig, dass ein solches Bilder über diese genialen Hunde besteht. Und diejenigen Exemplare, die zu solchen Bildern von solchen Hunden beitragen - was führen die für ein Leben? In Hektik? Nie zur Ruhe kommen?
Nee, sowas will ich nicht mehr.
Klar muss man solche Hunde beschäftigen, nein - arbeiten! Sonst werden sie kirre. Aber eben richtig dosiert und passend. Dann hat man nicht mehr Aufwand wie mit jedem anderen Hund.
Meine Meinung
Viele Grüße
Corinna -
- Vor einem Moment
- Neu
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Also nach 8 Jahren Dobermann...wollte ich erstmal 5 Jahre ganz Hundelos sein. Der Hund hat alles übertroffen was man sich je vorgestellt hat.
So hab ich erstmal Hundepause gemacht und dann ganz gezielt einen Hund ausgewählt damit mir sowas nicht nochmal passiert.
Nun hab ich einen Hütehund und der ist dagegen Entspannung pur. Klar muss man was tun...aber nicht vergleichbar mit einem Dobi. Ich finde Dobí´s immer noch klasse aber kein Schwein wird mich mehr zu so einem Hund überreden können.
Ich liebe entspanntes Spazierengehen mit meinem Hund.
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Ja aber genau das ist es doch! Deine Hunde ARBEITEN und können deswegen auf Gassigängen entspannen und völlig gelassen sein, eben WEIL sie ihre Arbeit haben und da Freizeit!
Andere Hunde, arbeiten nicht und wo soll dann die Entspannung herkommen? Viele sind eben nicht ausgelastet in ihrer Arbeit oder gar überhauptnicht ausgelastet und schon haben wir das Bild eines hektischen BC der sich ständig nach dem besitzer umschaut, widl Stöcke apportiert und vor die Füße schmeißt, Bälle in einem Tempo wieder bringt und in höchster Erwartung darauf BESTEHT das mit ihm 4 std. am Tag Ball gespielt wird!
Hunde und Art bzw. Rassegerechte Auslastung ist doch nicht Ballspiel (das kann sogar sehr gefährlich werden, das als "Arbeit" für den Hund zu betrachten! Wenn man sich mal so die Spielzeug und Balljunkie-Threads so anschaut doer "lebendige Beispiele").Lch denke genau HIER liegt der Unterschied!
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Zitat
Deine Hunde ARBEITEN und können deswegen auf Gassigängen entspannen und völlig gelassen sein, eben WEIL sie ihre Arbeit haben und da Freizeit!
Seh ich genauso :handy: Hab von Mali-Besitzern gehört,die den Hund in der Wohnung an die Heizung binden mußten, damit Ruhe herrscht. Sorry, meiner ist auch arbeitsgeil, aber irgendwas muß da falsch gelaufen sein :motz:
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Hallo!
Also bei mir ist es ja auch nicht so, dass mein Leistungshund jeden Tag Animation bis zum Umfallen braucht. Aber da muss es schon deutlich mehr sein als bei der Schönheitslinie
Ein Teil unseres Pensums dient natürlich auch dem Training, weil ich eben einen Hund mit guter Kondition brauche. Trotzdem kann der Hund auch mal 6 Stunden allein sein, einige Tage nur kurz rauskommen, usw.. Die Wohnung wird dann nicht zerstört, der Grundgehorsam leidet nur leicht, der größte Anspruch unseres Leistungskandidaten liegt in der Zusammenarbeit mit seinem Menschen! Wenn ich bei dem einige Tage nur für Bewegung gesorgt habe, kann es mit passieren, dass der Hund mitten auf der Hundewiese jede Spielaufforderung anderer Hunde ignoriert und nur an meiner Seite nach gemeinsamer Arbeit quengeld :irre: Da stehe ich dann ohne Leckerchen oder Spielzeug und darf mit meinem Hund unter höchster Ablenkung ein Viertelstündchen Unterordnung machen, der giert nur nach Bestätigung durch ein Lächeln und LobDanach kann ich den dann Spielen schicken und das wird dann auch genossen, da wird gerannt und getobt.
Künstlich aufgepuscht ist der Hund sicherlich nicht, weil es ihm ja weniger um Bewegung geht sondern um geinsame Sache. Und gemeinsam Arbeiten mach ich mit beiden Hunden gleich, nur hat der eine biel mehr das Bedürfnis als der andere.LG
das Schnauzermädel -
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Die Rede ist hier ja auch nicht von aufgedrehten Hunden, sondern von bewegungs- und arbeitsfreudigen.
Klar kann ich den Jettomat 6 Stunden allein lassen und wenn ich komme quält sie sich dann mal so aus ihrem Bett hoch. Die Kleene muß auch jeden Morgen bis mindestens um 11 (um 8 gehts ganz kurz vor die Tür zum Pullern) schlafen/warten, bis die erste Runde kommt und ist das auch gewöhnt.
Würde ich ihr Pensum aber generell krass auf 1,5h "Latschen" pro Tag runterschrauben, wär sie draußen total flippig. Der Punkt ist, daß es halt Hunde gibt, die man körperlich nie auslasten können wird und die Frage dazu, wie weit man es dann doch versucht.
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Zitat
Würde ich ihr Pensum aber generell krass auf 1,5h "Latschen" pro Tag runterschrauben, wär sie draußen total flippig.Hihi, mal ganz hintertückisch gefragt: Hast Du das mal über mehrere Wochen ausprobiert?
ZitatDer Punkt ist, daß es halt Hunde gibt, die man körperlich nie auslasten können wird und die Frage dazu, wie weit man es dann doch versucht.
Das denke ich allerdings nicht.
Ich finde es schon interessant wie unterschiedlich die Perspektiven sind. Wo ist die Grenze zwischen "normal aktiv" und "durchgeflippt"? Bei mir persönlich liegt sie ganz sicher ganz an anderer Stelle als bei manch anderem hier, der in diesem Thread bereits mitgeschrieben hat.
Ich mein, sind wir mal ehrlich: Mit einem Border Collie hab ich einen der Workaholics schlechthin an meiner Seite. Und meine Hunde entstammen allem anderen als einer lahmen Showlinie.
Auch einen Altdeutschen Hütehund habe ich an meiner Seite...Wie kommt es, dass ich dann eine solche Sicht auf die Dinge habe und andere eine andere?
Viele Grüße
Corinna -
Weil sie es einfach ganz anders sehen?
Also auch vielleicht den Hund an sich und seinen "Nutzen" und seine "Daseinsberechtigung" für den Menschen?
Und vielleicht auch DAS was sie von ihrem Hund erwarten und was sie bereit sind zu geben, was sie geben können und wollen!Wenn man eine "relativ" große Hundegruppe um sich herum hat und, verbessere mich wenn ich falsch liege, aktiv mit seinen Hunden arbeitet und zwar genau DAS tut wofür die Hunde auch da sind, ist das für viele Menschen undenkbar!
A) Die "Masse" an Hunden zu bewältigen und ihnen DAS zu geben was sie brauchen!Also auch die Frage nach dem: "Warum hat/hält diese oder jene Person einen oder mehrere Hunde?" und "Was erwartet, verlangt, sie von ihrem/ihren Hunden?"
Also die GRUNDMOTIVATION die dahinter steht, die z.B. Arbeitstier, Gefährte, Familienhund, Spielgefährte für die Kinder, Freund im Alltag, Sporthund, Jagdhund, etc. sein können.
Und so sieht ja dann auch der komplette Blick darauf völlig anders aus... also Was ein Hund braucht und wieviel davon. Wievbiel Erziehung, wieviel rausgehen und Spiel, wieviel Denkarbeit.
Einmal wieviel der Hund braucht/bräuchte (da teilen sich die Meinungen ja, hängt manchmal auch mit Kenntnisse (jemand der mal gehört hat das, oder jemand der die Rasse seit Jahren kennt oder Hält) und Wissen über Rassen, Rassetypische Eigenschaften, Merkmale und Herkunft, eigentliches Einsatzgebiet etc. zusammen)
Und wieviel man SELBST bereit ist zu geben+ wieviel man geben kann!Oder willst du auf etwas anderes Hinaus?
Ich meine alleine schon durch deine Gruppe und die Arbeit die du mit deinen Hunden machst, hast du doch schonmal ganz andere Einblicke als Jemand der den 1. oder zweiten Hund hat und das ein Labrador und ein Pekinese ist. Der wird auch einen Bordercollie oder einen z.B. Jack Russell völlig anders einschätzen und sich ggf. an den Kopf fassen und sich denken: WIE? Ihr geht mit euren hunden 3 std. am Tag raus? Wie ihr Trainiert jeden zweiten Tag eine Std. lang?
Eine völlig andere Basis... -
Ich hab kein Ziel, auf das ich hinauswill :wink:
Das sind interessante Aspekte, die Du nennst. Ich habe ja im Grunde fast alle Perspektiven... ein wenig zumindest. Im Grunde sind meine Hunde ja jede Menge: Gefährten, Helfer bei der Arbeit (sowohl an den Schafen, als auch in der Hundeschule), Sporthund, Schmusekissen...
Ich würde für meine Hunde alles geben... aber das wäre ja viel zu viel für meine Hunde, denke ich
Ich denke, es wird viel zu oft nach der "Masse" geschaut - also wieviele Stunden man was macht und wieviel der Hund dabei "rennt".
Rennen... das können die meisten Hunde besser als langsam gehen.
Ich sehe immer wieder Hunde, die so beschäftigt sind, dass sie sich keine drei Sekunden auf eine Sache konzentrieren können. "Versammlung" nennt man das beim Reiten. "In sich" konzentriert arbeiten. Nicht "auf Spannung sein" und dann losschießen, weil man das Auflösungkommando bekommen hat...
Je mehr ich schreibe, desto mehr denke ich: Ich spinne
Ich mag ruhige Hunde, keine lahmen. Ich mag Hunde, die nicht den Nabel der Welt in ihrem Besitzer sehen...
Ich weiß nicht, wie ich es rüberbringen soll... Ich bekomm Gänsehaut, wenn ich meine Chill losschicke die Schafe zu sammeln und zu holen, und sie macht das hochkonzentriert und selbständig... Ich liebe es, wenn man ihr dabei zuschauen kann wie sie einen "Flow" hat...
Okay Leute, ich geh jetzt vor die Glotze... bevor ich mich noch mehr um Kopf und Kragen schreibe.
Sorry für's Verwässern von dem Thread
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Ich denke das triffts wohl doch sehr gut, das was ich mir im Prinzip dabei dachte
Du gibst, doch sehr viel mehr als dir "bewusst" ist, denke ich! Oder mehr als "es zu fassen gibt" vielleicht.
deine Hunde dürfen Arbeiten udn IHRER Arbeit nachgehen, aber dann haben sie "Frei" dürfen einfach Hund sein...Und ich glaube einen graviereden Unterschied hast du selbst genannt:
"Ich denke, es wird viel zu oft nach der "Masse" geschaut - also wieviele Stunden man was macht und wieviel der Hund dabei "rennt"."
Viele Menschen WOLLEN einen Hund, der sie als NABEL der welt ansieht, sie WOLLEN das er unter Spannung steht udn sie WOLLEN, das er immer schaut wo sein Besitzer ist und das der Hund SOFORT und PUNKTUM, das tut was der "Meister" ihm sagt! Weil es so gehört, weil es so Muss! Und nicht weil der Hund es von sich aus gibt!
Und Darauf beruhen... oder Daraus resultieren...? Oder gar Deswegen? gibt es so gravierende Unterschiede in den Erziehungsmethoden und Stilen...Und einmal wieder: In der Ruhe liegt die Kraft!
Hunde, bei ihrer "eigentlichen" Arbeit - bei ihrer Passion zu erleben lässt mir das Herz aufgehen!
Und ich sag das jetzt mal so: Ich denke nicht das du spinnst! Solch eine Einstellung erlebt man selten!
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