Bin am verzweifeln :-(

  • Wie einige hier bereits wissen haben wir seit drei wochen einen pflegehund aus griechenland bei uns.
    Er ist sehr lieb und wir haben ihn schon richtig lieb gewonnen.
    Leider macht er teilweise ziemlich grosse probleme mit denen ich auf dauer nicht leben könnte.

    Und zwar:
    1. Er weckt uns morgens 7 uhr und findet dann einfach keine ruhe mehr. In der woche ist das auch kein problem, aber am wochenende habe ich gerne etwas mehr schlaf, denn ich arbeite meist abends und es wird nie vor 12, dass ich ins bett gehe. Ich arbeite zwar von zu hause, aber trotzdem.
    Ihm wäre es am liebsten ich springe sofort aus dem bett und es geht, so wie ich bin, raus. Das geht nun aber leider nicht, schliesslich muss ich mich noch anziehen, zähne putzen usw.
    Indessen fängt er allerdings an zu randalieren. Er räumt den papierkorb aus, fängt an an sachen zu knabbern und unseren anderen hund zu drangsalieren.
    Ich möchte ihm diesen rythmus gerne abgewöhnen, aber wie? Denn wenn ich ihn ignoriere kommt er ins bett und fängt an zu beissen (knabbern) und zu wühlen usw. Also ruhe gibts da auch keine, wobei ich grundsätzlich nix dagegen habe wenn er ins bett kommt, aber nicht so.

    Nach dem aufstehen gehen wir eine stunde raus, wo er aber an der leine bleiben muss und somit ist er wenn wir wiederkommen auch meist nicht ausgelastet.
    Dann muss er ca 2 stunden ruhig halten bis wir 11 uhr wieder raus fahren und uns mit einer hundegruppe treffen wo er mit anderen hunden laufen und spielen kann (ohne leine). Da sind wir meist 1 bis 2 stunden unterwegs. Danach gehts heim und dann komme ich erst wieder gegen abend raus mit ihm für ca 30 min bis 1 stunde.
    Nach der grossen runde und nach der kleinen abends klappt das mit dem ruhig halten ganz gut. Dann geht er in seinen korb und schläft. Abends noch länger mit ihm raus zu gehen habe ich auch versucht das bringt gar nix. Wir waren auch schon einen ganzen tag wandern, trotzdem ist er morgens wie aufgezogen :-(

    2. Er ist sehr dominant und besteigt ständig andere rüden und stänkert was das zeug hält. Er hat null respekt und ich habe angst, dass es mal böse ausgeht.
    Auch mein hund wird ständig von ihm geärgert und hat es teilweise richtig satt. Irgendwann wehrt er sich und dann gibt es richtig dolle stress mit blut und allem. Ich wurde auch schon zweimal von meinem hund gebissen als ich dazwischen gegangen bin.
    Bei zwei Hundetrainern war ich auch schon und beide haben mir geraten ihn auf alle fälle kastrieren zu lassen. Also habe ich morgen vormittag einen termin und die Bommelchen müssen leider ab. Ich wollte es ihm ersparen, aber so ist das kein zustand leider.

    Wenn sich das nicht ändert kann ich ihn leider nicht behalten :-(

  • Seih mir nicht böse, aber als Hunde erfahrene Person, solltest du eigendlich wissen, das eine Kastration keine Verhaltenstherapie ist.

    Ganz ehrlich, was erwartest du denn von dem Hund, vermutlich Strassenhund ???? - er muss erst mal lernen wo er steht. Vermutlich hat auch niemand behauptet das du einen super lieben, gut erzogenen Pflegehund bekommst.

    Da bist du gefragt, ihm zu zeigen was er darf und was nicht - und daran ändert auch eine Kastration NULL.

  • Da muss ich Steffen Recht geben, durch eine Kastration werden sich deine Probleme mit dem Hund nicht in Luft auflösen. Unter Umständen kann es sogar noch schlimmer werden.
    Da hilft nur eine vernüftige und geduldig Erziehung.

  • Da schließe ich mich ebenfalls Anette und Steffen an!!
    Es ginge wohl erstmal darum, den Hund zu erziehen und das kann durch eine Kastration nicht ersetzt werden!
    Und bezüglich der Hundetrainer würde ich mir an deiner Stelle jemand anders suchen, wenn denen nicht mehr einfällt, als Kastration!!!

    LG
    der Miniwolf

  • Ich will damit nicht sein verhalten in der wohnung ändern sondern sein verhalten anderen rüden gegenüber. Meinen hund terrorisiert er ständig und kennt dabei keine grenzen. Jeder (alles hundeerfahrene leute), der den hund bis jetzt kennengelernt hat, hat mir zur kastration geraten, da ich das verhalten anderen rüden gegenüber nicht in den griff bekomme.
    Ich habe keine lust dazwischen zu gehen und eine hand einzubüssen.
    Ich kenne so viele hunde die kastriert sind und sich in der hinsicht zum guten verändert haben, also wieso immer so eine missstimmung bei diesem thema. Den schritt habe ich sehr lange und reiflich überlegt und habe das nicht mal eben aus dem bauch heraus entschieden. Und 2 hundetrainer und einige andere leute die mit hunden zu tun haben können ja wohl nicht so falsch liegen. Sie haben ihn ja alle live erlebt, was ihr leider nicht habt. Darum verstehe ich eure negative einstellung überhaupt nicht :-(

  • Hallo,

    meinst Du nicht, dass Dein Entschluss, den Hund kastrieren zu lassen, zu früh kommt.
    In 3 Wochen hat der Hund mit Sicherheit keinen guten Grundgehorsam. Er lebte vorher auf der Straße und konnte tun und lassen was er wollte, auch andere Rüden besteigen.
    Dieses Verhalten wirst Du mit einer guten Erziehung sicherlich in den Griff bekommen.
    Gib dem Hund doch ersteinmal Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
    Es ist für ihn eine genauso große Umstellung wie für Euch.

    Leider sind viele Hundetrainer schnell bei der Hand, wenn es um Kastration geht.
    Soetwas haben wir in unserer damaligen HuSchu auch erlebt. Die Trainer hätten am Liebsten die Rüden noch im Welpenalter kastriert.

    Viele Grüße
    Conny

  • Ich glaube, hier geht es darum, daß die Kastration nicht die alleinige Lösung ist. Sie mag - für sich genommen - eine sinnvolle Maßnahme sein, ersetzt aber eben NICHT die erzieherischen Maßnahmen.

    Auch wenn der Hund bei Euch "nur" auf Pflegestelle ist, solltet ihr mit ihm arbeiten. Es wäre der Familie, die ihn vielleicht mal übernimmt, unfair gegenüber, einfach nur "Augen zu und durch" zu machen.

    Wahrscheinlich ist die Vorgeschichte des Hundes so dramatisch, daß er jetzt alles versucht, was er bisher nicht durfte oder kannte. JETZT ist die Zeit, den Diamanten zu schleifen.

    Möglicherweise fehlt ihm vor allem auch geistige Auslastung (Fährten- und Suchspiele, Obiedience, etc.). Dies kombiniert mit der körperlichen Auslastung und einer konsequenten Erziehung (zu der auch Ignoranz und Geduld gehört :D) kann Abhilfe schaffen.

    Viel Erfolg!

  • Hallo :winken:

    was die Kastration betrifft liegt das nunmal bei jedem selbst, aber bitte, erwarte keine Wunder davon. Es kann sein, dass sich sein Verhalten anderen Rüden gegenüber dennoch nicht wesentlich ändert. Damit musst du eventuell auch rechnen. Allerdings muss ich hier auch sagen, er ist gerade mal 3 Wochen bei euch, lebt sich gerade erst bei euch ein und hier würde ich es erst einmal mit Erziehung versuchen, insbesondere, da du zu Hause ähnliche Probleme wie draußen mit Fremdrüden hast...

    Ähm 7 Uhr morgens.. tja, da würde ich sagen, hast du nunmal einen gut gelaunten Frühaufsteher ins Haus bekommen. Ob sich das nach einer Weile noch relativiert ist die andere Frage. Ich hab hier auch einen fiesen, gemeinen Frühaufsteher, der Montags bis Sonntags der Meinung ist, um 7 ist die Nacht vorbei... damit muss ich leben. Punkt! Meine Langschläferhündin (früher auch mal ein Frühaufsteher, heute gediegene Alte Langschläferomi) findet das auch nicht so prall, aber Samson macht auch Terz bis ich endlich aufstehe... nun gut... wie gesagt damit muss ich leben. (er fiept mir sogor sonorisch ins Ohr *grins*) Alles andere was deine Pelznase da veranstaltet, Müll ausleere, alles anknabbern & co. sind ach wieder Erziehungsgeschichten...(hier sucht er halt deine aufmerksamkeit) aber das ist alles mit Geduld und Spucke in den Griff zu bekommen.

    Überleg mal was wäre, wenn du stattdessen einen Welpen im Haus hättest, da leidet man anfangs unter chonischem Schlafmangel... ;)

    Gib euch einfach etwas mehr Zeit, denn ich verstehe es halt so aus dem Posting, dass die Pelznase vielleicht Chancen hat bei dir zu bleiben... aber wenn du das Ernst meinst, dann hilf ihm dabei, sich in dein Leben zu integrieren.

    Viel Erfolg dabei und liebe Grüsse
    Pandora

  • Ich denke ähnlich wie die anderen, Kastration wird am Verhalten des Hundes nicht ändern. Er hat vorher auf der Straße ge- und überlebt , nun ist er 3 Wochen bei Dir und soll sich ganz schnell anpassen. Was er auf der Straße erlebt hat, zählt da wohl nicht und auch nicht, daß auf der Straße leben Überlebenskampf auch gegenüber anderen Rüden heißt. Ich glaube, Du machst es Dir zu einfach . Ich würd noch weiter Trainer und Huschu kontaktieren , auf die Vergangenheit des Rüdens hinweisen und schauen was die sagen. Das Problem liegt offensichtlich in der Vergangenheit des Hundes und nicht darin, daß er nicht kastriert ist. Die Straße hat Spuren hinterlassen, nicht seine Familienjuwelen.
    LG, Katzentier

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