Mein Hund ignoriert mich!

  • Huhu,

    Ich habe ein Problem, das den Alltag mit dem Hund echt schwierig macht.

    Naja mein Problem ist, das mein Hund, Viva, regelrecht ignoriert.
    Ich traue mich schon gar nicht sie im Feld und auf Wiesen irgendwie von der Leine zu machen, aus Angst sie ignoriert mich mal wieder und hört nicht auf mein Kommando "Hier".
    Gut das kann auch mit dem Grundgehorsam zusammenhängen, aber komisch finde ich, das sie manchmal wirklich alle Kommandos ohne Probleme ausführt und ein andermal ist es ihr wurschtegal was ich sage, da ist das Stück Erde ja viel intressanter.
    Wenn ich sie an der Flexileine habe und sie grade wo schnuffelt und ich sage Pfui , Hier.. reagiert sie oft gar nicht.. ich grieg sie dann nur mit einem Leinenruck weg.
    wenn sie ganz normal vorne weg an der Flexi läuft und ich sie rufe intressiert sie das auch nicht.
    Dann habe ich so einen Kong mitdem ich immer mit ihr spiele, dem läuft sie freudig hinterher holt ihn auch, läuft dann ein stück mit weg, kommt zurück lässt ihn fallen und geht doch lieber nochmal irgendwo anders schnuffeln.
    Manchmal kommt sie aber auch sofort zu mir und gibt mir den Ball.
    Langsam nervt es mich einfach an das sie macht was sie will.. vllt. ´bin ich nicht konsequent genug.. ich weiß es nicht.. Aufjedenfall nervt es mich gewaltig das sie 5 Minuten hat wo sie 1A hört und dann wieder 5 Minuten hat in dennen alles andere wichtiger ist.
    Ich fühl mich dann manchmal wie son Anhänger von der Leine, der einfach mitgeschliffen wird, oder sich zum Affen macht.
    Ich würde ihr sooo gerne mehr Freiheit geben, aber unter diesen Umständen geht das einfach nicht, zudem sie einen mehr oder weniger starken Jagdtrieb hat (Kaninchen, manchmal sogar Vögel) und sich alles andere als gut mit anderen Hunden versteht. :(

    Bitte helft mir :hilfe:
    Das ist doch auch kein Hundeleben.. dauernd nur an einer 8m Leine rumzulaufen.

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen!

    Lg Steffi

  • Hallo steffi,

    erzähle mal etwas mehr.

    Was hast Du für einen Hund?
    Wie alt ist er?
    wie lange ist er bei Euch?
    Habt Ihr eine Hundeschule besucht?

    Du schreibst, es könne am Grundgehorsam liegen. Wie ist sein Grundgehorsam?
    Wenn schlecht, dann liegt es daran und Du musst mit ihm etwas mehr arbeiten, um seinen Gehorsam zu bessern.

    Viele grüße
    Conny

  • Huhu,

    Sie ist eine 3-jährige Malinoisdame.
    Sie ist bei uns seit sie 10 Wochen alt ist.

    Das Grundgehorsam ist eigentlich recht gut, sie hört ja auch prima, außer wenn sie mal wieder diese "5 Minuten" hat.

    Und ja wir waren zuerst auf dem Hundeplatz, die Begleithundeprüfung hat sie auch. Dann später waren wir mit ihr in einer Hundeschule, weil sie sich echt gar nicht mit anderen Hunden verstanden hat, aber die Hundeschule hat da aber auch nicht mehr viel gebracht.
    Jetzt ist sie weningstens schon soweit das sie nicht mehr gleich en Raster griegt wenn sie en Hund nur sieht.
    Ich hab sie soweit auch unter Kontrolle wenn ein anderer Hund sie ankläfft.. da bin ich erstmal richtig glücklich drüber.

    Nun jetzt stellt sich halt das Problem, das sie manchmal einfach gar nicht auf mich hören mag.
    Ich weiß nich ob sie mich da nurverscheißern will oder so..
    Aber wie mache ich ihr klar das sie mich nicht verscheißern kann?
    Wie mache ich ihr klar, das ICH das Sagen habe?!

    Lg Steffi

  • Hallo Steffi,
    ich denke, Malis sind sehr anspruchsvolle Hunde. Wie beschäftigst du sie außerhalb des Gassigehens?
    Ich kann mir gut vorstellen, dass du im Moment einfach zu langweilig für sie bist.
    Bekommt sie Trockenfutter? Dann wäre meine erste Idee, das TroFu nur draußen aus der Hand zu geben, und nur gegen Mitarbeit. Im Gegenzug musst du dich natürlich auf dem Spaziergang sinnvoll mit ihr beschäftigen: lass sie Fuß gehen, lass sie Dinge suchen, lass sie Kommandos auf Distanz ausführen... Einfach rumlaufen und schnüffeln kann sie ja in Pausen, und du bestimmst, wann die sind.

    (Wie lange habe ich mir gewünscht, eine "arbeitsbereiteren" Hund zu haben, und habe immer Haltern von Malis und Schäfern neidisch zugesehen. Heute habe ich kapiert, dass es wirklich nicht so sehr an der Rasse liegt, und dein Beispiel zeigt das hervorragend.)

    Viele Grüße
    Silvia

  • Huhu,
    Außerhalb des Gassigehens mache ich mit ihr momentan leider so gut wie nichts. Also ich übe immer im Hof mit ihr Herankommen, im Platz liegen bleiben , im Sitz liegen bleiben, Fuß (schnelleres und langsameres Laufen etc.) und dann zwischendurch als Auflockerung wie Durch die Beine gehen, Rolle etc. also DogDance.
    Ich wollte gerne mit ihr Agility machen, was mir ihre Abneigung gegenüber anderen Hunden aber nicht wirklich zulässt.

    Und ja irgendwie habe ich mir auch oft gedacht das ich einfach zu langweillig für sie bin, wusste aber nie wirklich wie ich das ändern kann.

    Wie meinst du das mit dem "Dinge suchen"?
    Was kann ich noch tun um mich für sie interessant zu machen? :/

    Lg Steffi

  • Hallo Steffi!

    "Der Grundgehorsam ist EIGENTLICH recht gut", läßt schon auf das Grundproblem schließen.

    Zitat

    ...vllt. ´bin ich nicht konsequent genug...

    Das scheint es nämlich im wesentlichen schon zu sein. Das soll jetzt kein Vorwurf sein, sondern nur eine Feststellung und nebenbei bemerkt, das Konsequenzproblem haben sehr viele Hundehalter.

    Ich bin selbst noch Hundeanfänger und muß mich da auch immer noch zusammennehmen.

    Alles was ich bisher über Hundeerzieung gelesen habe läuft darauf hinaus, dass es halbe Sachen bei der Hundeerziehung nicht gibt. Entweder sitzt ein Kommando oder es sitzt nicht. Ein bisschen Kommando gibt es demnach also nicht.

    Hinzu kommt, dass Hunde Inkosequenz schamlos ausnutzen. Wohl weniger weil sie boshaftig wären, sondern mehr weil sie damit nichts anfagen können und sie dadurch verunsichert werden. Hunde brauchen klare Ansagen.

    WICHTIG: Konsequenz und klare Ansage werden oft dahingehend fehlinterpretiert, dass man strenger und mit mehr Druck mit dem Hund umgehen muß. Das ist falsch! Konsequenz kann man problemlos mit ganz viel Ruhe und Ausgeglichenheit durchsetzen.

    Was bedeutet das nur für Deine Praxis?:
    Du mußt erst mal an Dir selbst arbeiten. Versuche, stets gelassen aber souverän gegenüber Deinem Hund aufzutreten. Wenn Dein Hund ein Kommando nicht befolgt, dann korrigiere ihn einfach ohn viel Worte und bestätige ihn positiv (Loben ohne Ende), wenn er Deine Kommandos befolgt. Wenn er z.B. das Sitz nicht machen will, dann sagst Du EINMAL Sitz und gibst ihm das Sichtzeichen für Sitz so lange bis er es macht. Nimm dabei eine selbstbewußte aber keine angsteinflösende Haltung ein.
    Dauert es sehr Lange dann unterstütze ihn, indem Du ihm ein Leckerchen über die Nase hälst oder mit was Du ihn sonst motivieren kann.

    Bleibe aber immer gelassen. Man neigt dazu, wenn das ganze schwierig läuft den Hund zu "hassen" und wird dann häufig barsch ohne unbedingt wirklich konsequenter aufzutreten.

    Da Du auch mit dem HIER Probleme hast, würde ich ein Schleppleinentraining dringend empfehlen. Geb' mal in der Suche Fluffy und Schleppleine an. Fluffy ist ein Mitglied hier, dass dazu einen sehr informativen Beitraf verfaßt hat.

    Also schreib Dir auf die Fahnen ich bin konsequent, konsequent, konsequent.

    Nur Mut das wird schon!

    Gruß und viel Erfolg!
    Martin

  • Danke für die informative Antwort!

    Habe mir den Text von Fluffy jetzt schon zum Teil durchgelesen und werde ihn heute abend komplett durcharbeiten.
    Werde mir wahrscheinlich auch das Buch, das dort empfohlen wird, holen.

    Werde dann über die kommende Woche das Buch mal durcharbeiten (da wir im Urlaub sind, mit Hund).
    Werde mir wohl schon morgen eine solche SChleppleine besorgen und dann kanns ja auch im Urlaub schon los gehen. =)

    Vielen vielen Dank für den Tip!

  • Zitat

    Huhu,
    Sie ist eine 3-jährige Malinoisdame.
    Sie ist bei uns seit sie 10 Wochen alt ist. ...
    Und ja wir waren zuerst auf dem Hundeplatz, die Begleithundeprüfung hat sie auch. Dann später waren wir mit ihr in einer Hundeschule, weil sie sich echt gar nicht mit anderen Hunden verstanden hat, aber die Hundeschule hat da aber auch nicht mehr viel gebracht....

    ähm, hallo erstmal

    Wie kann man denn eine Begleithundeprüfung bestehen wenn der Grundgehorsam nur "eigentlich" gut ist - also manchmal ja, manchmal nein? Und wenn der Hund sich nicht mit anderen Hunden versteht? :???:

    Is jetzt nur mal so ne Idee: Habt Ihr vielleicht am Anfang ganz viel mit ihr gemacht - Hundeschule, Training etc. - und jetzt außer Gassi-Gehen nix mehr? Der Hund ist ja gut erzogen, das reicht?
    In unserer Hundeschule - also dort wo ich hingehe - war mal so ein Fall. Im Laufe der Zeit wird man als HH nämlich ganz gerne wieder etwas bequemer und auch inkonsequenter - und die "netten" Hundchen nutzen das natürlich "schamlos" aus. :D

    Außerdem - bin jetzt kein Mali-Experte - aber soweit ich weiss sind das ziemliche Arbeitsviecher. Und nur Gassi-gehen finden die bestimmt gaaaanz laaaangweilig. :muede:

    lg susa

  • Ich finde es toll,das Du Dich in Deinem Alter schon so um den Hund kümmerst und Dir so viel Arbeit und Gedanken machst. Das ist nicht selbstverständlich und da könnte so manch "érwachsener" Hundehalter einiges von annehmen. Ich wünsch Dir viel Glück mit Deinem Hund,das kriegst Du bestimmt hin. L.G

  • Hallo,

    susami
    Wie schon gesagt, hört sie irgendwie manchmal richtig gut und manchmal nicht.
    Auf dem eingezäunten Gelände auf dem Hundeplatz und auch im Hof hört sie eigentlich prima, sie kennt dort alles und braucht deswegen nicht großartig rumzuschnuffeln oder rumzugucken.
    Und die Begleithundeprüfung ist jetzt ja auch nicht soooo sonderlich aufregend spannend, es war im Prinzip wie jede andere Übungsstunde. Kann auch sein das das alles so reibungslos lief, weil ich nicht sonderlich aufgeregt war, ich wusste was da auf mich zukommt, hatte davor mit ca. 9-11 Jahren schonmal die BH mit einer älteren Hündin gemacht und dann mit einer Hündin die VPG1 (Schutzhundeprüfung 1). Ich dachte mir halt, wenn ich nicht bestehe, davon geht die Welt auch nicht unter.
    Der "AußenteiL" war auch nicht sonderlich tragisch, da Viva keinen Muks macht wenn ein anderer Hund nur an ihr vorbeigeht.

    Wegen dem Nachlassen.. ja ich muss zugeben.. im letzten halben Jahr habe ich ziemlich nachgelassen.. und jetzt ärgere ich mich wie sonst was dafür.. aber es gibt auch so einige Gründe dafür, gesundheitliche und persönliche.
    Meine Mutter kennt sich nicht sonderlich mit Hunden aus und mein Vater hatte dafür auch wenig Verständnis und tat nichts mit ihr.
    Naja und weil ich sie nun das halbe Jahr machen lassen hab was sie wollte muss ich nu auch wieder zusehn das ichs auf die Reihe bekomme.
    Immerhin muss ich mich mit ihr auf Spaziergängen "rumplagen."

    Und ja, nur Gassi-Gehen findet sie auch ganz arg langweillig.
    Aber wie gesagt hatte ich im letzten halben Jahr nicht den Nerv und nicht die Zeit dafür etwas zu tun.

    glg Steffi

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