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Im übrigen bin ich hier etwas OT gegangen, weil LaGuapa hier etwas überspitzt ausgedrückt in die Hundeschlechter-Ecke gedrückt wurde, während andere Methoden nicht so kritisch auf Gewaltfreiheit hinterfragt werden.
Ich denke schon, dass auch andere Methoden auf diesen Prüfstand kommen. In diesem Thread geht es allerdings in erster Linie um diese Methode und nicht um andereIch habe auch geschrieben, dass ich das von LaGuapa beschriebene teilweise selbst in bestimmten Situationen anwende bzw. anwenden würde, allerdings nicht um so eine "Kleinigkeit" wie die Leinenführigkeit herzustellen. Der Hund wird bei dieser Methode massivst verunsichert und bedroht, dass als harmlos oder gewaltlos darzustellen halte ich für völlig daneben. Es sollten doch die Mittel gewahrt bleiben und ein Hund, der nichts weiter tut, als an der Leine zu ziehen, weil er es eben mal so gelernt hat (yane hat es schön beschrieben) auf diese Weise zurechtzuweisen ist einfach unverhältnismäßig brutal.
ZitatDen Ansatz den Hund erst gar nicht vorzulassen finde ich nach wie vor gar nicht so abwägig. Wie man das dann durchsetzt bleibt sowieso jedem selbst überlassen.
Klar wäre dieser Ansatz okay. Nur jetzt überlege dir, wie du einen vorschießenden Junghund auf freier Fläche hinter dir halten willst? Das funktioniert gewaltlos einfach nicht. -
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Zitat
In diesem Thread geht es allerdings in erster Linie um diese Methode und nicht um andere
Ok... da hast Du recht. Wobei sich schon die Frage nach der Alternative aufwirft, wenn man eine Methode - egal jetzt ob zu recht oder unrecht - in die "Käse-Ecke" stellt.
ZitatNur jetzt überlege dir, wie du einen vorschießenden Junghund auf freier Fläche hinter dir halten willst? Das funktioniert gewaltlos einfach nicht.
Ja, ok... aber wenn ich einfach Baum spiele und er prescht nach vorne in die Leine, dann finde ich das objetkiv betrachte auch eine Form von passiver Gewalt und der Ruck kann dabei druchaus heftig sein.
Gruß,
Martin -
hallo zusammen,
in 5 minuten ohne anwendung von (nennen wir es mal stärkeren) zwang, so dass es nachhaltig sitzt, glaube ich auch nicht. oder es ist dann auch "nur" ein baustein, auf den man konsequent aufsetzen kann.
ich persönlich mag den ansatz von john ross (hunde verstehen und richtig erziehen). da heißt es stehenbleiben (ohne ruck, die leine ist ja eh straff vom ziehen des hundes, nur der widerstand wird stärker) und wenn der hund nicht reagiert, langsam rückwärtsgehen, ohne am hund zu reißen. sobald der hund sich auf einen zubewegt und bereit ist, mit einem zu kommunizieren, kann man wieder vorwärts gehen, wobei das wieder vorwärts an sich schon eine belohnung für den hund sein sollte.
selbst ausprobiert habe ich das mit meiner weimaraner-hündin. die habe ich mit 9 monaten übernommen und sie kannte weder leine noch halsband wirklich. und ihr ganzes leben bestand zu der zeit im renngalopp. das ging so also nicht (war mir aber vor der übernahme klar, dass da schnellstens eine lösung her muss). der hund hat beim ersten training begriffen, was ich von ihr will. das erste mal musste ich ca. 20 schritte rückwärts gehen, dann jedesmal weniger. innerhalb eines spaziergangs hat sie begriffen, dass ziehen nicht zum ziel führt. nun gut, der hund ist lernwillig bis zum abwinken (auch jetzt mit 14 jahren noch), extrem sensibel (ein ruck kann einen dauerhaftesten negativen erfolg haben - stichwort meideverhalten) und sehr ansprechbar. also habe ich gedacht: gut, bei dem hund war es leicht. ich habe es auf die tour aber auch mit etlichen anderen hunden durchexerziert, die kräftiger, sturer und härter waren. es klappt. wie gesagt, nicht in 5 minuten, aber insgesamt sehr schnell. interessanter weise zieht mein hund bei mir ewig nicht mehr, aber bei meinem exlebensgefährten hat sie sich das nie abgewöhnt (inkonsequent bis zum geht nicht mehr). selbst bei meinen eltern, die beide ende 70 sind, gehen meine beiden an durchhängender leine überall vorbei, nachdem ich ihnen (meinen eltern natürlich) einmal gezeigt habe, wie das funktioniert. das war dann allerdings nicht in 5 minuten sondern in 5 sekunden...
um einem vorzubeugen: ich will diese methode nicht als allein seelig machende hinstellen, aber man mag halt, was gut funktioniert. und was mich daran auch überzeugt hat: wenn man diese form des sanften zwangs nicht schon als gewalt einstuft, dann kann man sie durchaus gewaltfrei nennen.
und noch eins: man sollte die bedeutung der körpersprache nicht unterschätzen. schaut euch mal gespanne an, wo der hund zieht. ich bin zur überzeugung gelangt, dass lange nicht jeder hund aus dem gleichen grund zieht... -
Zitat
Ok... da hast Du recht. Wobei sich schon die Frage nach der Alternative aufwirft, wenn man eine Methode - egal jetzt ob zu recht oder unrecht - in die "Käse-Ecke" stellt.
Alternative?
Lass deinen Hund mit dem was du nicht möchtest nicht zum Ziel kommen, erklär ihm, was du von ihm möchtest und belohne ihn für richtiges Verhalten.
Wenn dein Hund also an der Leine zieht, dann bleibst du stehen und lässt ihn nicht voran kommen, weil er nämlich genau das damit erreichen will. Dann sagst du ihm, was du von ihm möchtest, das heißt du bringst ihn aktiv dazu in den Leinenradius zurückzukehren und dann belohnst du ihn für sein Verhalten indem du weitergehst.ZitatJa, ok... aber wenn ich einfach Baum spiele und er prescht nach vorne in die Leine, dann finde ich das objetkiv betrachte auch eine Form von passiver Gewalt und der Ruck kann dabei druchaus heftig sein.
Ja klar, tut das weh. Aber es ist eben ein Ruck ohne weitere (psychische) Konsequenz, ein Anrempler im Vorbeigehen, ein kurzes Verfangen der Haare. Verstehst du? Es tut zwar weh in dem Moment, aber das war alles. (Deswegen sollte man natürlich trotzdem schauen auch diesen Schmerz für den Hund möglichst zu vermeiden/zu umgehen)
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Zitat
Alternative?
Lass deinen Hund mit dem was du nicht möchtest nicht zum Ziel kommen, erklär ihm, was du von ihm möchtest und belohne ihn für richtiges Verhalten.
Wenn dein Hund also an der Leine zieht, dann bleibst du stehen und lässt ihn nicht voran kommen, weil er nämlich genau das damit erreichen will. Dann sagst du ihm, was du von ihm möchtest, das heißt du bringst ihn aktiv dazu in den Leinenradius zurückzukehren und dann belohnst du ihn für sein Verhalten indem du weitergehst.Ja, die Alternative hatten wir ja hier auch schon vor einigen Seiten und ich habe ja auch schon geschrieben, dass ich das auch so praktiziere.
Ich habe ja nur mal die Frage aufgeworfen, ob dass denn wirklich so gewaltfrei sei, eben wegen des Rucks und mit Deiner Antwort hier,
ZitatJa klar, tut das weh. Aber es ist eben ein Ruck ohne weitere (psychische) Konsequenz, ein Anrempler im Vorbeigehen, ein kurzes Verfangen der Haare. Verstehst du? Es tut zwar weh in dem Moment, aber das war alles.
ist mir dann nun auch der Unterschied klar geworden.
Gruß,
Martin -
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Hi marlene,
ZitatDu schreibst, Du seist kein Freund der Schleppleine. Was wäre denn Dein alternativ Vorschlag bei einem jagdlich sehr ambitionierten Hund?
Ich möchte keine Kritik üben, es interessiert mich wirklich! Sonst hört man ja immer nur: an die Schlepp und Kommandos absichern. Was aber, wenn die Kommandos ohne Wildkontakt oder Spur klappen, in solchen Situationen aber nicht?zum einen geht es hier in erster Linie um Leinenführigkeit. Und die erreicht man nicht mit Schleppleine.
Zum anderen, Schleppleine rein als Absicherung bei einem jagdlich ambitionierten Hund ist eine Sache. Das würde ich auch machen. Aber dieses Schleppleinentraining mit Richtungswechsel, Hund hinterherziehen usw. das halte ich für nicht sinnig. Zumal Hunde nicht blöd sind. Meine zumindest wissen genau, ob sie ne Leine, auch ne 5-10 oder noch mehr Leine dran haben oder nicht.
Also, SL als reine Absicherung, dass Hund nicht jagen geht, ok. SL-Training finde ich nicht so ok. Ansonsten, trainieren, trainieren, trainieren. Und zwar nicht nur im freien Feld, sondern ruhig auch mal in Wildparks oder ähnlichem, sofern Hunde erlaubt sind.
Viele Grüße
Cindy -
Wer mehr über die Methode lesen will ist mit dem Buch von Barbara Sykes sicher gut bedient. Da geht es nicht nur um BCs sondern auch detailliert um den "Rudelbereich" also zB. das "hinter einem gehen" und wie man den Hund dazu bringt sich im Kontrollbereich zu bewegen.
Von den Methoden und Ansichten her sehe ich große Parallelen zu H. Meier....
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so ich bring mich jetzt auch mal ein!
Wir haben hier einen Hund, der mitten in der Pupertät steckt und dadurch seinen Willen nun extrem durchsetzten möchte, denn auch vor dieser Zeit hat das "zum Baum" werden gar nicht funktioniert!
Soll heißen: Ohne Leine alles Tutti, Hund lässt sich abrufen und ist auf uns fixiert!
Sobald aber die Leine dran ist, wird alles andere viel interessanter... er wehrt sich gegen diesen Zwang bei uns zu bleiben enorm, denn wie gesagt ist die Leine ab, ist alles gut!Wir können also bis zu einer halben Stunde stehen (tatsächlich schon im Garten vorgekommen) aber Hundi würdigt uns nicht eines Blickes...
Daher suchen wir nun schon nach einer Methode die im wirklich nachdrücklich klar macht, wer hier die Richtung & Tempo bestimmt!
Soll also die Methode von Heini Meier darauf hin zielen, dass wenn Hund hinter uns ist, er klar gesagt bekommt, dass wir sagen wanns voran geht und wann wir die "Sache regeln " (im Bezug auf Hundebegegnungen)?
Oder hab ich jetzt was falsch verstanden?
Kann mir bitte jmd. noch mal die genaue Ausführung dieser Methode nachhebringen?Danke
Gruß
Steffi -
Zitat
Alina:
Meinst Du den ersten oder den zweiten?
Den zweiten.Zitat
so was sollte man nicht unvorbereitet machen. Und schon gar nicht rucken. Und der Unterschied ist, dass der Hund NICHT in die Enge getrieben wird und nicht mehr ausweichen kann.
Man kann den Hund auch ansprechen. Aufmerksamkeit erregen. Oder noch besser - stehenbleiben, zum "Baum" werden. Und erst dann den Hund bestätigen, wenn er von sich aus die Leine wieder gelockert hat. Dieses ganze Schleppleinentraining, Hund an der Leine hinterherzerren usw. bin ich sowieso genausowenig Fan von.
Achso, vestehe. Hatte sich anders angehört.;)Zitat
Na ja, meine Welpen laufen vom ersten Tag an meist ohne Leine. Und zu Zeiten, als ich noch Welpengruppen gemacht habe, haben das die Leute auch entsprechend gesagt bekommen.
Das freut mich.Zitat
Alina, wenn ich die Leine fallenlasse, dann hat Hund doch auch wieder genau das, was er wollte.
Ja klar. Erstmal schon. Bis er mitkriegt, dass da hinten noch was war. Bzw. jemand.Wie du schon sagtest, man hat auch die Möglichkeit, den Hund anzupsprechen. Und einen Fingerzeig versteht jeder Hund, sogar ein nicht erzogener. Deshalb dauert es auch nicht Ewigkeiten, bis der Hund wieder an Menschens Seite kommt, und stellt deshalb meines Erachtens auch keine psychische Gewalt dar.
Tamie, warst du da??
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immer wieder erstaunlich.
Erst wird Stachel vermutet. Als man feststellt, dann nicht Stachel, vermutet man den bösen Leinenruck. Als auch das nicht, vermutet man böses Schreien. Als auch das nicht, wird es eben ein böser psychischer Druck.Es sind nicht die schüchternen, sensiblen Hunde, die aufbegehren. Diese suchen Schutz und genießen es, ihn endlich, endlich zu finden. Sie sind erleichtert und binnen kürzester relaxed.
Es sind ausnahmslos die starken, selbstbewussten Hunde, die aufbegehren, weil man an ihrem Stuhl sägt.Es steht jedem frei, sich dagegen zu entscheiden und diesen bösen psychischen Druck abzulehnen. Ich kann damit leben, denn ich verdiene kein Geld damit, an einem einfachen Problem monatelang herumzulaborieren.
Warum gibt es sooo viele Hunde, die nicht einmal so was einfaches wie Leinenführigkeit beherrschen?Ihr wolltet wissen, wie es geht. Ich habe es geschrieben in dem vollen Bewusstsein, dass diese Diskussion binnen kürzester Zeit in die "arme durch psychische Gewalt gequälte Kreatur" abgleiten würde. Ein Punkt, an dem ich aussteige, nicht weil ich Diskussionen fürchte, sondern in dem sicheren Bewusstsein, dass diese Welle irgendwann von alleine vergeht - spätestens dann, wenn mehr und mehr HF erkennen, dass es nur mit Weichspüler nicht geht und dass das "Rudelgeschwafel" eben doch funktioniert, weil den Hunden Trends eben völlig Banane sind..
Trainer, die das berücksichtigen können sich vor Aufträgen kaum retten. Ihr Kundschaft besteht zum Großteil aus Leuten, die alle Weichspülmethoden durchhaben und kurz davor sind zu kapitulieren.Wisst ihr, was ich schlimm finde: unsicheren Hunden eine sichere Führung vorzuenthalten, weil man vor Mitleid zerfließt.
Um die starken Hund mache ich mir keine Gedanken. Die kommen damit zurecht, führungslos zu sein und gnädigerweise die eine oder andere "Empfehlung" ihres Untergebenen zu befolgen, weil es dafür Leckerchen gibt.Jeder wie er meint.
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