Raufergruppen- sinnvoll oder nicht?
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Hallo,
hat jemand von Euch Erfahrung mit Raufergruppen? Haltet Ihr sie für sinnvoll oder eher für gefährlich?
Ich bin nicht auf der Suche nach einer Gruppe, sondern einfach nur mal auf der Suche nach Meinungen. Ich habe nämlich nicht wirklich eine. Tendenz eher dagegen, aber mangels Erfahrung keine echten Argumente.
Grüße Christine
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Mangels Erfahrung kann ich Dir auch nur sagen, was ich prinzipell davon halte. Wenn eine Raufergruppe darin besteht, dass mehrere (Leinen-)agressive Hunde auf einem Haufen trainiert werden sollen, dann halte ich davon recht wenig.
Einen solchen Hund würde ich lieber im Umfeld von souveränen Althunden trainieren.
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habe mit Barry 2005 die "Rambogruppe" bei Thomas Baumann bei einem Wochenendseminar mitgemacht (die Gruppen waren zu diesem Zeitpunkt in Spiele-, Rambo- und Raufergruppen unterteilt).
Mir hat diese Gruppe sehr viel gebracht da ich mir bis da ja nie sicher war ob Barry nicht evtl. doch beißen würde. Da durch Maulkorb abgesichert und kompetente Trainer anwesend, konnte ich ich "loslassen" und mich auf das Beobachten beschränken da ich wusste das in einem Notfall sofort jemand weiß wie einzugreifen ist.
Ich bin allerdings der Überzeugung das solche Gruppen wirklich nur von Trainern geführt werden dürfen die 100%ig wissen was sie tun. Den genauen Zeitpunkt wissen wann eingegriffen werden muss. Ein zu frühes Eingreifen ist genauso wenig sinnvoll wie ein zu spätes.
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Mit reinen Raufergruppen habe ich keine Erfahrung und würde eigentlich auch eher zu gemischten Gruppen tendieren.
Bei uns in der Hundeschule gibt es so eine Spielstunde, in der immer wieder auch Problemhunde "therapiert" werden.
Ich finde das Konzept gut und hab damit bisher nur positive Erfahrungen gemacht, übrigens auch bei meinem Hund, der so von Anfang an gelernt hat, dass es Hunde gibt, die nicht spielen wollen und die nicht immer freundlich sind.
Allerdings kann ich dies
ZitatIch bin allerdings der Überzeugung das solche Gruppen wirklich nur von Trainern geführt werden dürfen die 100%ig wissen was sie tun. Den genauen Zeitpunkt wissen wann eingegriffen werden muss. Ein zu frühes Eingreifen ist genauso wenig sinnvoll wie ein zu spätes.
nur unterschreiben. Die Trainer müssen schon wissen was sie tun. Einfach zusammentun und mal schauen ist nicht! -
Bei Henna haben wir sowas zum Teil auch gemacht. Also, jetzt nicht spezifisch mit Gruppen sondern so, daß Henna mit Hunden die auch eher dazu tendieren "wild" zu spielen spielen durfte. So hat sie nämlich gelernt, daß mit anderen Hunden umgehen nicht sofort ein "Aus!" nach sich zieht. DANACH haben wir dann geübt etwas sanfter mit anderen Hunden umzugehen. So hat sie dann nach und nach gelernt, daß man mit einigen Hunden wild raufen darf und mit anderen nicht und das man das schon merkt und vor allem WORAN Hund das merkt. DAS fand ich sehr hilfreich. Bin mir allerdings nicht sicher, ob das nun Deine Frage beantwortet oder nicht...
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was ist eine Raufergruppe? Eine Gruppe in der die aggressiven Hund unter Kontrolle raufen dürfen?
Ich bin für ein gezieltes Hundetraining mit Gehorsam, Obedience, Dogdance, Agility oder sonstwas, in der die Hunde zwischendurch frei unter Beobachtung laufen dürfen. So lernen sie den Umgang mit anderen Hunden. Für den Notfall liegt immer ein Wasserschlauch bereit.
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wie Raufergruppen woanders aussehen weiß ich nicht. Kann nur von dem Wocheendseminar bei Baumann berichten, bei dem ich 2005 mit Barry mitgemacht habe (wie sie heute aussehen weiß ich nicht, da ich mir diese noch nicht angeschaut haben; denke aber es ist so geblieben):
Thomas hat eine Spielegruppe, eine Rambogruppe und eine Raufergruppe angeboten. Da ich Barry nicht wirklich einschätzen konnte aber annahm das er kein Beschädigungsbeißer ist, sind wir in die Rambogruppe gegangen. Dies fand auf einem größeren, eingezäumten Platz statt. Die Hunde wurden mit einem Maukorb versehen, man ging auf diesen Platz und leinte Hundi ab. In dieser Gruppe gab es souveräne Hunde, Hunde die schon so einiges gelernt hatten und uns Anfänger.
Es ging jetzt ersteinmal darum zu sehen wie die einzelnen Hunde kommunizieren. Hunde die schon länger da waren, wurden von ihren Besitzern in ihren Aktionen kontrollliert (also auch mit Abbruchsignal).
Wir Neulinge sollten uns zurückhalten. Sobald eine Situation ein bisschen brenzlich wurde, entfernten wir uns von unseren Hunden (auch hier war es wichtig immer in Bewegung zu bleiben). Bei kurzen Rangeleien wurde von den Trainern nicht eingegriffen, solange es sich um eine reine Komentangelegenheit handelte, die sich dann durch Körpersprache klärte.
Mobbing wurde nicht erlaubt. Dort schritten Trainer ein. Barry, damals noch unsicher weil er die Hundesprache noch nicht so wirklich beherrschte und deswegen gern zulangte, war dadurch gern bereit sich einzumischen wenn sich andere Hunde in der Wolle hatten. Dies wollte er da natürlich auch gleich mit Begeisterung. Nur war Thomas sowieso dabei sich um die beiden Rambos zu kümmern, die sich wohl nicht an Regeln halten wollten und somit wurde Barry kurzerhand "umgesetzt" als er sich gerade ins Getümmel werfen wollte.
Da dies blitzschnell ging und Barry dies tatsache nur mit seiner Handlung in Verbindung brachte, hat er es nie wieder versucht (weder dort, noch zu hause). Ich konnte also eine Stunde lang meinen Hund beobachten ohne eingreifen zu müssen, da ich ja wusste im Notfall sind Fachleute da. Dadurch hatte Barry endlich die Möglichkeit zu agieren, zu probieren, sich mit anderen Hunden auseinander zu setzen ohne das plötzlich Frauchen oder auch andere unter Aufregung sich einmischen.
Die Raufergruppe war nach uns drann. Dort waren da dann schon andere Kaliber vertreten. Aber auch hier ging es nicht darum die Hunde einfach aufeinander loszulassen, sondern Neue beobachten zu können, mit ihnen dementsprechend zu arbeiten und ihnen hier die Möglichkeit zu bieten ihr Verhalten zu ändern.
Eine Hündin, welche in der Raufergruppe angefangen hatte (das sie wohl auf jeden anderen Hund ernsthaft losging) war zu dem Zeitpunkt in der Rambogruppe und sollte beim nächsten Kommen in die Spielegruppe verlegt werden. Ihr waren die kurzen Auseinandersetzungen der anderen Hunde schon zu viel und sie bewegte sich von ihren Besitzern nicht mehr weg.
In erster Linie sollten diese Gruppen dazu da sein rauszufinden wie ein Hund sich ohne große Einmischung wirklich verhält (oft werden Hunde ja erst durch die Aufregung der Besitzer aufgemischt). Souveräne sollten immer vorhanden sein um evtl. durch Körpersprache zu zeigen wo es lang geht (oder kurze körperliche Aktionen). Erst wenn man genau weiß was der eigene Hund wirklich macht (wenn man sich nicht einmischt) kann genau gesehen werden woran gearbeitet werden muss.
Näheres kann hier nachgelesen werden: http://www.dogworld.de/index2.jsp?p_l…75&details=true
Ich persönlich finde es aber sehr wichtig genau zu wissen was man da macht. Denn, wie schon geschrieben, ich habe da auch anderes beobachtet und würde mich in dem Moment eher gegen eine Raufergruppe aussprechen.
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Also, wenn das so ist, dann kann ich mir es in etwa vorstellen. Eine Stunde lang, finde ich das zu lange. Wir machen das im Training. Oft ist es nur Unsicherheit der Hunde, die sie so gefährlich aussehen lassen. Und du hast recht, oft reagieren die Besitzer total falsch. Aber ohne einen Trainer, der die Hunde genau lesen kann, ist die Sache nicht zu empfehlen.
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Mit Forrest gehe ich auch in die "Raufergruppe". Eigentlich ist die Gruppe aber eher eine Spielstunde für erwachsene Hunde in die immer wieder "Problemhunde" integriert werden. Sinn und Zweck ist, dass die Hunde die Kommunikation untereinander lernen, sowie Konflikten aus dem Weg gehen. An einem guten Tag sind auch mal 15 Hunde auf dem Platz. Gleichzeitig sind aber auch wenigstens 3 Trainer auf dem Platz, die die Situation wirklich super im Griff haben. Mobbing wird sofort unterbunden, auch allzuaufdringliche Rüden werden zurechtgewiesen wenn es den Weibchen zuviel wird.
Wir besuchen die Gruppe nun schon 10 Monate und konnte die postive Veränderung bei den Hunden gut verfolgen. Die Hunde die zu Anfang nur mit Maulkorb und an der SL in die Gruppe durften, sind mittweile derart gut integriert, dass sie sogar teilweise richtig mit den Kollegen spielen und sich sichtlich wohl fühlen, ja sogar an selbstvertrauen zulegen.
Da es keine feste Gruppe ist, kommen immer wieder neue Hunde dazu, der Lernprozess geht immer weiter.
Vor allem für die Frauchen und Herrchen sind diese Stunden ausgesprochen lehrreich, da man sich auch mal zurücklehnen und einfach nur beobachen kann. Ganz entspannt, die Trainer sind ja zur Stelle, falls es zu Auseinandersetzungen kommen sollte. Ich hab zb nen Rüden, der andre intakte Rüden ziemlich zumfindet. In der Gruppe kann ich ihn aber beobachten, ohne gleich eingreifen zu müssen, und kenne mittlerweile seine Körperhaltung gut genug, um ihn rechtzeitig aus der Situation rufen zu können, bzw ihn soweit hinzubiegen dass er sich nach mir umdreht und mich "fragt" ob er den andern vermöblen darf
(zumindest auf dem Hundeplatz, aber das ist ja ausbaufähig)
Alles in Allem, kann ich solche "Raufergruppen" nur weiterempfehlen, natürlich unter der Vorraussetzung dass die Trainer wirklich ein gutes Auge für die "Hundesprache" besitzen. Mir und vielen andren hat diese Einrichtung gut geholfen.
Grüße, Tanja
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eine Stunde hört sich sehr lang an. Die Zeit ist aber wie im Fluge vergangen. Da dieser Platz sehr groß war konnte man sich auch etwas zurückziehen und dem Hund eine Auszeit geben.
Aber kürzer hätte es uns nicht viel gebracht. Barry hatte dadurch ein besseres "Gefühl" für die Situation bekommen. Natürlich konnte man den Platz jederzeit verlassen wenn es einem (bzw. dem Hund) zuviel geworden wäre.
Da ich ja nur während des Seminars das Ganze gesehen habe weiß ich nicht wie es im Training dann gemacht wird. Da wird es sicherlich nicht eine Stunde sein. Aber das vermute ich nur. Vielleicht schaffe ich es ja endlich mal mir die Raufergruppe, wie sie heute besteht, anzusehen.
In der Raufergruppe sind allerdings schon die "härteren" Fälle (Beschädigungsbeißer) im Training. Dazu gehört schon ein großes Wissen bzw. viel Erfahrung, denn eine unkontrollierte "Klopperei" darf dies natürlich nie werden.
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