Drohen erlauben oder unterbinden?

  • Ok, darkshadow, wir werden unsere Meinungen nicht annähern. Denn ich sehe in einer Drohung, also einem Brummen, Knurren oder Schnappen keine GEFAHR, sondern für mich ist es - das wurde hier auch schon genannt - eine Art der Kommunikation.


    Dem Hund Brummen, Knurren oder Schnappen zu verbieten ist, als ob ich meinem Hund das Schwanzwedeln verbieten würde.


    Doris

  • Zitat

    also nee....ich als chef, als rudelführer habe jederzeit das recht die pfoten abzutrocknen, anzufassen, zu gucken etc. Ebenso hab ich das recht, ins maul zu fassen etc.ebenso darf ich an seine decke, seinen platz.......... Würde mein hund mich deswegen anknurren, stimmt irgendetwas in dem verhältnis nich.


    Hier mit dieser Aussage habe ich so mein Problem.


    Hast du dir schon mal länger ein Rudel Hunde oder gar Wölfe angeschaut ???
    Hast du mal bewusst so ein Rudel beobachtet ????


    Wenn ja, hast du jemals einen souveränen Rudelführer gesehen, der einen anderen Hund verarztet oder abtrocknet ?????


    So etwas gibt es in der Natur nicht !!!!!


    Ein Rudelführer führt sein Rudel souverän.
    Er nimmt dem anderen kein Futter ab und er verdrängt den unterlegenen auch nicht von dessen Platz.


    Das hat er nämlich garnicht nötig.


    Deswegen kann ich dieser Aussage von dir so nicht zustimmen.

  • Hallo darkshadow,


    Zitat

    also nee....ich als chef, als rudelführer habe jederzeit das recht die pfoten abzutrocknen, anzufassen, zu gucken etc. Ebenso hab ich das recht, ins maul zu fassen etc.ebenso darf ich an seine decke, seinen platz.......... Würde mein hund mich deswegen anknurren, stimmt irgendetwas in dem verhältnis nich.


    Das ist ja eine nette Idealvorstellung, die ich auch lange hatte. Ich bin mit den Cocker Spaniels meiner Tante aufgewachsen, die von Welpenzeit an bei ihnen waren und keiner dieser Hunde hätte wegen der Dinge oben gedroht oder geschnappt, nicht mal bei mir als Kind. Die Tiere wußten, das ihnen nichts geschieht und vertrautem jedem Rudelmitglied blind.


    Das Idealverhältnis hat man aber nicht immer. Unser Sammy ist aus dem Tierheim, der Abgabegrund war, dass er seinen Besitzer und dessen Tochter gebissen hat. Nach Aussage des Tierheims haben ihn wohl die Kinder nie in Ruhe gelassen. Sammy war entsetzlich misstrauisch und ist besonders dann mit Vorsicht zu geniessen, wenn man sich seinem Sessel nähert und versucht, ihn dort anzufassen. Er hat gelernt, dass ihm von Menschen Ungemach droht und knurren und beißen zwei Möglichkeiten sind, dem zu entgehen.


    Bei einem Hund aus dem Tierschutz, weiß man nie, wie er welche Situation verknüpft und was er erlebt hat und muss darauf gefasst sein, dass er sich eben nicht "normal" verhält. Als er ca. einen Monat bei uns war, lag er das erste Mal bei uns auf dem Sofa (das hatte er sich nie getraut, war ihm zu viel Nähe), als ich dann die Füße hochgezogen habe und es mir bequem machen wollte, ist er panisch geflüchtet.


    Ich kann das, was er erlebt hat, nicht einfach aus seinem Kopf ausradieren, ihm sagen, dass hier alles anders ist oder durch Fingerschnipsen die perfekte Beziehung mit enger Bindung herstellen -- deshalb bin ich froh, dass er durch Knurren zeigt, wenn ihm etwas zu weit geht und das respektiere ich dann auch. Wäre er ein Hund, der ohne Vorwarnung beißt, wären mein Mann und ich in den ersten Monaten wohl öfters beim Arzt vorstellig geworden. Bis Sammy uns wirklich absolut vertraut, rufe ich ihn eben von seinem Schlafplatz ab und dann ist auch alles ok.


    Viele Grüße
    Andrea

  • So langsam bekomm ich ein Problem mit Dir!


    KEIN normaler Hund beißt einfach so! Erstmal kommt die Körpersprache zum Einsatz, dann knurren, fletschen, (Warn)schnappen. Dann kommt beißen und ziemlich am Ende das schütteln.


    Nun nimm dem Hund die Möglichkeit die ersten Teile dieser o.g. Reihe zu benutzen...wie soll er sich wehren? Soll er dich dumm anglotzen?


    Ich frag mich echt was Du mit einem Problemhund machst, der die Phase des drohens schon sehr lange hinter sich gelassen hat? Ein Hund der von einer Sekunde zur nächsten zubeißt und zwar richtig und auch nicht nur einmal!? Und zwar gerade weil ihm ein drohen verboten wurde?? So ein Hund sitzt hier gerade neben mir! Und glaub mir, das ist nicht mehr witzig!


  • dito

  • nun, wahrscheinlich liegt das problem darin, das ich meinen hund von welpe an habe und von anfang an mit ihm gearbeitet habe. ich habe keinen problemhund, bei dem andere vorher schon alles verkorst haben.
    Und wenn ihr solche hunde habt, und es so hinnehmt, iss es eure sache. Icvh würde das nicht hinnehmen, sondern daran arbeiten.
    Denn es iss nie zu spät.


    ihr könnt mir ruhig unterstellen, das ich einen superhund habe, dem iss aber nich so. Nur sehe ich das halt alles nich mehr so locker wie ihr. und ja, auch ich hatte schon einen hundetrainer zuhause, der mir die augen öffnen mußte, um den umgang mit meinem hundi besser zu gestalten. da stehe ich auch zu. ich ahbe viel gelernt, aber deswegen iss mein hund nich 1000% und wird es auch nie sein. Nur dulde ich kein knurren und kein schnappen. und wenn er das tun würde, würde ich erneut mit ihm arbeiten, um das abzustellen.


    ich habe auch keinen leichten hund, der iss nich wie ein schäferhund beispielsweise zu erziehen. Nordische ticken nunmal anders und trotzdem stimmt die chemie zwischen uns.

  • [quote="Murmelof"]...KEIN normaler Hund beißt einfach so! Erstmal kommt die Körpersprache zum Einsatz, dann knurren, fletschen, (Warn)schnappen. Dann kommt beißen und ziemlich am Ende das schütteln.


    Nun nimm dem Hund die Möglichkeit die ersten Teile dieser o.g. Reihe zu benutzen...wie soll er sich wehren? Soll er dich dumm anglotzen?


    Ich frag mich echt was Du mit einem Problemhund machst, der die Phase des drohens schon sehr lange hinter sich gelassen hat? Ein Hund der von einer Sekunde zur nächsten zubeißt und zwar richtig und auch nicht nur einmal!? Und zwar gerade weil ihm ein drohen verboten wurde?? So ein Hund sitzt hier gerade neben mir! Und glaub mir, das ist nicht mehr witzig![/quote]


    Jedem einzelnen Wort, aber gerade dem letzten Satz, ist nichts mehr hinzuzufügen. Vollkommen korrekt!!!

  • Darkshadow ich persönliche sehe nichts zu locker! Ich bin strenger als manch andere HF, eben weil ich um die Gefahr weiß, die von Lee ausgeht! Und im Gegensatz zu anderen (ich meine niemanden im Forum), versuche ich diese Gefahr soweit zu minimieren wie möglich!


    Eine der Möglichkeiten besteht nunmal in einem drohen. Ich kann mich mittlerweile darauf verlassen, das die Situation für sie ok ist, solange sie nicht droht! Also halte ich mich raus und laß sie machen. Knurrt sie oder droht sie anders, bin ich sofort da und übernehme die Situation (ich meine hier jetzt nicht ein zicken wegen nem Spielzeug)! Würde ich ein drohen verbieten, könnte ich niemals entspannt laufen. Ich müsste immer Angst haben, das sie plötzlich zubeißt und sie zu 110% im Auge haben. Eine Sekunde Unachtsamkeit kann böse enden! Und sie selber könnte keine einzige Situation selber meistern, nie mehr Selbstvertrauen aufbauen usw. Soll das allen Ernstes ein optimales Zusammenleben sein? Ich persönlich möchte so nicht leben!

  • Zitat

    Darkshadow ich persönliche sehe nichts zu locker! Ich bin strenger als manch andere HF, eben weil ich um die Gefahr weiß, die von Lee ausgeht! Und im Gegensatz zu anderen (ich meine niemanden im Forum), versuche ich diese Gefahr soweit zu minimieren wie möglich!


    Eine der Möglichkeiten besteht nunmal in einem drohen. Ich kann mich mittlerweile darauf verlassen, das die Situation für sie ok ist, solange sie nicht droht! Also halte ich mich raus und laß sie machen. Knurrt sie oder droht sie anders, bin ich sofort da und übernehme die Situation (ich meine hier jetzt nicht ein zicken wegen nem Spielzeug)! Würde ich ein drohen verbieten, könnte ich niemals entspannt laufen. Ich müsste immer Angst haben, das sie plötzlich zubeißt und sie zu 110% im Auge haben. Eine Sekunde Unachtsamkeit kann böse enden! Und sie selber könnte keine einzige Situation selber meistern, nie mehr Selbstvertrauen aufbauen usw. Soll das allen Ernstes ein optimales Zusammenleben sein? Ich persönlich möchte so nicht leben!


    nun, in dem fall magst du recht haben. das sehe ich auch ein. Wie ich in dem obigen posting schon erwähnte, scheint das problem zu sein, das ich hunde immer vom welpen an hatte...ich hatte noch nie mit problemhunden zu tun. Und meine postings bezogen sich auch eigentlich von den tieren, die von klein auf in der familie sind. Ich habe massig respekt vor den personen, die einem problemhund ein neues zuhause geben, denn ich hätte zuviel muffe (angst).


    Hinzu kommt noch, das ich mich höchstwahrscheinlich manchmal auch mißverständlich ausdrücke und bekomme direkt einen vor den latz geknallt.
    Also nochmal: ich rede von hunden, die von klein auf in den familien sind.


    Ok??? *handzumfriedenreich*

  • Zitat


    ich habe auch keinen leichten hund, der iss nich wie ein schäferhund beispielsweise zu erziehen. Nordische ticken nunmal anders und trotzdem stimmt die chemie zwischen uns.


    Auch ich habe keinen Schäferhund, sondern ich habe auch drei nordisch-asiatische Hunde. Davon ist einer halt ein mißhandelter Fundhund, der als ich ihn übernommen habe, panisch-ängstlich alles um ihn herum angegriffen hat. Eine ganze Zeitlang hatte ich bei mir an der Spüle als Erste-Hilfe-Set Pflaster, blutstillende Watte und Schere liegen - und glaub mir ich hab es öfters gebraucht. Deshalb bin ich jetzt froh, wenn er mir zeigt, daß ihm eine Situation zu viel wird, indem er knurrt.

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