Bitte nicht zum Balljunkie erziehen !!

  • Zitat


    Fall 2: Uns kam ein Pärchen entgegen mit freilaufendem Hund. Unserer ist hin und wollte spielen (der Übermut der Jugend :D). Der Hund hat ihn zu 100% ignoriert (das hatte ich bis dato so noch nie erlebt). Die Frau meinte dann zu mir "der Ball ist im Moment wichtiger". Dann ging es auch da los ... Ball ins Wasser ... Hund hinterher .... Ball zurückgebracht ... Ball wieder geworfen ... ein ewiger Kreislauf. Max ist dem Hund dann in die Quere gekommen ... keine Reaktion.


    So war das bei meiner Teak auch. Und wenn ihr dann der fremde Hund in die Quere kam (Sicht versperrt oder Weg abgeschnitten), hat sie den sofort richtig bösartig angegriffen... wie ein Süchtiger eben, der nicht an seine Droge kommt.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Wäre schön wenn mir einer meine Fragen beantworten könnte. Danke


    Ich versuchs ;)
    Natürlich muß nicht jeder Hund mit jedem spielen, im Gegenteil, auch Hundebegegnungen sollten kontrolliert sein, Hundi nicht zu jedem hinstürmen. Da hilft gerade ein Apportiertraining wunderbar, um mit dem Hund ein verläßliches Platz zu trainieren. Auch dabei soll er die anderen Hunde wahrnehmen, aber halt nicht selbständig hinlaufen.


    Es spricht nix dagegen, seinen Hund mit Ball zu belohnen, auch mal als Motivation einzusetzen. Aber überleg dir mal, warum dein Hund bei Begegnungen mit fremden Hunden auf dich fixiert bleibt ??
    Ich möchte einen Hund, der von sich aus bei mir bleibt/ist und nicht, wegen einem Spielzeug oder Futter. Ich finde es ja gerade das traurige (und so ist das mit dem Hundekontakt gemeint), wenn diese Balljunkies die anderen Hunde gar nicht mehr wahrnehmen, nur noch ihr Spielzeug anglotzen und gar nicht mehr in der Lage sind, sich mit anderen Hunden zu beschäftigen.


    GrafAnjou
    Ein Hund, der permanent etwas in der Schnauze hat und sich darauf konzentriert ist sicherlich seiner Umwelt gegenüber nicht so aufmerksam. Er nimmt vieles erst in direkter Nähe wahr und man hat den Eindruck, alles andere "stört" und wird daher weggeknurrt - zumal der Hund seine Beute verteidigen muß.
    Hinzu kommt, daß die meisten dieser Hunde eben durch das Werfen und Ball besitzen ständig bekommen, was sie wollen, ihren Halter wunderbar im Griff haben. Oft gibts dann noch den Fehler, einen pöbelnden Hund mit Ball abzulenken und damit zu belohnen ... nicht gerade förderlich für ruhiges Verhalten bei Hundebegegnungen.


    Gruß, staffy

  • Zitat

    So war das bei meiner Teak auch. Und wenn ihr dann der fremde Hund in die Quere kam (Sicht versperrt oder Weg abgeschnitten), hat sie den sofort richtig bösartig angegriffen... wie ein Süchtiger eben, der nicht an seine Droge kommt.


    Viele Grüße
    Corinna



    ...hätte auch Lovvy sein können....
    Ich habe mir ihr, als sie noch klein war, oft Ball gespielt. Dann merkte ich, dass sie alles andere ausblendet und nur noch auf den Ball fixiert ist. Gut, dachte ich, gerade noch die Kurve gekriegt und packte den Ball weg. Von da ab gab es Bällchen nur noch in "homöopathischer Dosierung". Seit einiger Zeit gibt es gar keins mehr. Nicht auf der Wiese, nicht am Wasser, nicht beim Agi, gar nicht mehr. Tut dem Hund einfach nicht gut.


    Jungspund Lorcan kennt Bällchen-Werfen überhaupt nicht. Er hat seinen "Zergelball" (so ein rundes Teil aus Baumwollseil, geknotet und mit Griff dran), damit wird körpernah gespielt. Spaziergänge mit ihm alleine sind viel entspannter als mit Lovvy. Kein Vögel-Jagen, kein Blick auf meine Jackentasche, wenn ich nur mal ein Taschentuch rausholen will etc. etc. Ich habe mit ihm kürzlich angefangen, fürs Agi zu trainieren. Da stößt mein Bällchen-Verbot natürlich auf Unverständnis bei den Trainern ("Wie willst du ihm denn das "Vor" beibringen?" oder "Wie belohnst du ihn denn sonst?" oder gar "Ein Border braucht den Ball als Belohnung!" :kopfwand: ). Stört mich nicht, da gibt es andere Mittel und Wege... Allerdings habe ich es aufgegeben, mit bestimmten Leuten über Sinn und Unsinn der Gleichung "Border + Ball = triebiger schneller Agi-Hund" zu diskutieren. Hat bei Lovvy nicht funktionier, wird bei Lorcan erst gar nicht ausprobiert - aber letztlich muss jeder selbst entscheiden, was er macht.


    Liebe Grüße
    Marion

  • Mit Lisa haben wir am Anfang auch viel mit dem Ball gespielt. Von Balljunkies hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nichts gehört.
    Da wir dann aber feststellten, dass sie nicht nur nicht an anderen Hunden interessiert war, sondern auch noch eifersüchtig, und ich dann im i-net auf den Balljunkie gestossen bin, gab es Ballverbot. Als Junkie hat sie zu Beginn dann auch ziemlich Terror gemacht, weil sie ihren Ball nicht bekomen hat.
    Nach einer Weile began sie dann mit den anderen Hunden zu spielen, wobei sie für die meisten zu wild ist. Sehr gerne läuft sie mit den Windhunden ein paar Runden. :D
    Da hier in Belgien allgemeine Leinenpflicht ist lassen wir in der Regel nur auf der Hundewiese frei laufen oder aber auch hier und da wenn wir weiter raus fahren. Leider sind auf der Hundewiese auch noch viele andere Leute, die dann ihrem Hund den Ball werfen (auch beinahe ausnahmslos mit so ner Plastikschleuder), oder extra für Lisa, und die es irgendwie net verstehen und denen man immer wieder von neuem sagen muss, dass es Lisa nicht gut tut. Wahrscheinlich muss man da echt erst :motz: bevor die damit stoppen. Ist halt so toll, dass Lisa so flitzt, dass sie die anderen Hunde dann anmotzt ist egal ...:kopfwand:
    Darum haben wir die Gassigehzeiten nun etwas verlegt.

  • Zitat

    Aber überleg dir mal, warum dein Hund bei Begegnungen mit fremden Hunden auf dich fixiert bleibt ??


    @ staffy um Gottes willen sie bleibt ja nicht auf mich fixiert es ist eher umgekehrt sie ist auf den anderen Hund fixiert und wenn sie so lange bei mir bleibt oder sich dann abrufen lässt gibs halt eine Belohnung. Ein Ball aber immer erst wenn der andere Hund aus dem "Interessanten Gebiet" verschwunden ist wenn wir ihn nicht kennen um Rangeleien zu vermeiden.


    Manchmal gibs auch "nur" ein Lob aber damit ist sie fast genauso zufrieden.

  • Ah sorry ok, ich hatte dir da gedanklich unterstellt zu denen zu gehören, die ihren Hund mit Spielzeug ablenken !!
    Nee, nur zur Belohnung ist ok, allerdings würd ich das nur bei erfolgreichem Abrufen einsetzen, nicht "nur" fürs nicht fixieren und ruhig bleiben.


    Gruß, staffy - die nen Ball eh vergessen würde :roll:

  • Hallo!


    Meine Hündin spielt sehr gerne mit dem Ball.. vorallem wenn wir morgens Gassi gehen im Wald. Sie springt auch in den See um den Ball zu holen. Ausserdem spielt sie im Garten mit meinem Mann Fussball. Ach sie hat sogar ein K9-Geschirr auf dem Ball-Junkie steht.
    Was hier geschrieben wird, finde ich ehrlich gesagt mehr als übertrieben.
    Vorhin wurde schon gesagt, es gibt solche und solche. Meine würde sich nie ablenken lassen von nem dusseligen Ball, wenn sie nen anderen Hund sieht. Sie tobt und spielt gerne mit ihrem Ball, aber so süchtig wie gesagt wurde ist sie nicht.
    Hier werden alle, die einen Ball oder sonstiges werfen, als die unwissenden Hundehalter überhaupt dargestellt. Teilweise wird hier extrem überzogen, was solche Sachen angeht. Manche scheinen hier echt zu meinen, das sie "the godfather of dogs" sind...

  • Pappnaesin (toller nick :roll: )
    warum regst du dich so auf ?? Du kannst doch mit deinem Hund Ball spielen, keiner verurteilt dich deswegen - und ob du unwissend bist hängt nicht vom Ball spielen ab ;)


    Leider gibt es eine Menge Hunde, die vollkommen blind ihrem Ball hinterher jagen. Sei froh, wenn du keinen dieser armen Viecher im Bekanntenkreis hast ... nur auf den ersten Blick scheinen sie glücklich !


    Wenn du dieses Thema, diesen Thread beleidigend und herablassend findest, sorry - dann hast du die "message" nicht verstanden.


    Gruß, staffy

  • Ali haben sie im Tierheim zum Balljunkie gemacht.
    Dort wurde, zwecks mangelnder Auslastung, jemand mit dem Hund aufs Feld gestellt, "Wurflöffel" in die Hand und los geht.
    Wefen, holen, werfen, holen, wefen, holen bis der Hund fast kollabiert ist.


    Wenn ich anfangs ein Bällchen aus der Tasche gezogen hab ist der Hund komplett durchgedreht. Er ist vor meinen Füßen rumgesprungen, hat mich (oder besser: den Ball) nicht mehr aus den Augen gelassen und war total aufgedreht.
    Er ist ein gutes Beispiel für einen typischen "Balljunkie"


    Heute machen wir wieder Ballspiele, ABER:
    Hund liegt/ bzw. Sitzt - Ball wird geworfen - Hund muss mich anschauen - Hund darf den Ball auf Kommando "such!" suchen.
    Ab und an rufe ich ihn im Laufen nochmal ab oder verlange ein Sitz/ Platz aus der Bewegung.
    Diese Ballspiele halte ich, wie schon erwähnt wurde, für sehr viel sinnvoller und besser für den Hund.

  • Der wesentlichste Unterschied zwischen Balljunkie und "Verteufel- gern-mit-Ball-Arbeiter" ist meiner Meinung nach, dass der eine Hund weiß, dass es den Ball nur dann gibt, wenn der Besitzer es will während der andere das nicht beigebracht bekam. Akzeptiert der Hund das, kann man trotz Ball in der Tasche entspannte Spaziergänge machen und den Hund mit anderen spielen lassen. Tut er es nicht sollte man daran arbeiten, den Ball ganz wegzulassen beraubt einen nämlich auch eines guten Mittels um an der Impulskontrolle zu arbeiten.
    Greetings

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