Welpe spielt zu heftiges "Beutemachen" mit kleiner
-
-
Hallo, ich habe eine Frage zu unserem Jagdhundmischling (etwas länger):
Lennox ist ein Mix aus Vizsla und Labrador und jetzt knapp 13 Wochen alt.
Wir sorgen für viel Hundekontakt in Welpengruppen und auch so wenn wir draußen sind. Es zeigt sich mittlerweile folgendes Problem, das immer schlimmer wird: Mit kleineren, etwa gleich alten Welpen spielt Lennox zunehmend heftig "Beutemachen": Er stellt sich über sie und packt sie immer am Hals (nur da), teilweise versucht er sogar zu schütteln. Laut unserem Hundetrainer ist das typisches Jagdhundverhalten und er spielt "Beutemachen". Bevor er es schafft, sich über die Kleinen zu stellen, springt er bellend und knurrend um sie rum bzw. kugelt mit ihnen run, teilweise stellt er dabei auch schon eine "Bürste" auf.Von mehreren Seiten haben wir jetzt gehört, dass wir das unterbinden sollen, sprich, ihn von dem anderen Hund runterholen sollen. Das machen wir (bzw. die Trainer in den Welpengruppen) auch. Ich habe jedoch immer mehr das Gefühl, dass ihn dass dann erst richtig fuchsig macht, meist fängt er dann erst richtig wild an zu knurren und es wird zunehmend schwieriger, ihn von den Kleinen runter zu holen (er lässt nicht los).
Bei älteren Hunden hat er das bis heute nicht gemacht. Älteren großen Hunden gegenüber zeigt er sich sehr respektvoll und unterwürfig mit Schnauzelecken und auf den Rücken legen. Kleinere versucht er zum Spiel aufzufordern. Heute abend hat er jedoch erstmals sogar einen älteren Jack-Russel-Mix so "Beutemäßig" gepackt und ist richtig bös geworden, als ich ihn von dem runtergezogen habe...Hat jemand Tipps, wie wir uns verhalten sollen? Es ist jetzt schon dreimal vorgekommen, dass ich Lennox in der Welpengruppe auf Anweisung des Trainers sogar ganz aus dem Welpenspiel rausnehmen und separat mit ihm was spielen musste bzw. ihm zunächst aktiv größere Welpen zeigen sollte, damit er die Kleinen in Ruhe lässt. Ich habe Angst, dass wir etwas falsch machen und hier ein problematisches Verhalten einreißen lassen....
Bin für Tipps dankbar!
LG
Jule + Lennox - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Welpe spielt zu heftiges "Beutemachen" mit kleiner*
Dort wird jeder fündig!-
-
Zitat
Es ist jetzt schon dreimal vorgekommen, dass ich Lennox in der Welpengruppe auf Anweisung des Trainers sogar ganz aus dem Welpenspiel rausnehmen und separat mit ihm was spielen musste bzw. ihm zunächst aktiv größere Welpen zeigen sollte, damit er die Kleinen in Ruhe lässt. Ich habe Angst, dass wir etwas falsch machen und hier ein problematisches Verhalten einreißen lassen....
Ich denke mal das habt ihr bereits. Euere Trainer hätten viel frührer bereits härter eingreifen bzw. durchgreifen müssen.
Was euer Hund hier veranstaltet ist "üben für den Ernstfall".Daß er jetzt "böse" geworden ist, zeigt, daß er sich -seiner Meinung nach- hoch genug gearbeitet hat um das Recht dazu zu haben.
Bleibt konsequent und immer Unterbinden. (Wobei ich denke daß einiges anderes auch nicht im Lot ist) -
Auf jeden Fall immer runter holen und bei immer wieder kehrendem Verhalten gegenüber einem bestimmten Hund, entgültig die Situation abbrechen und den Hund aus dem Spiel nehmen. Wenn er ernsthaft knurrt oder mobbt, sofort!!!
Natürlich wird er fuchsig, renitent und läßt seine "Wut" an dem Schwächeren aus, wahrscheinlich war er einer der "besonderen" Welpen (besonders verwöhnt von Mami, besonders untergebuttert von den Geschwistern oder sonstwie).
Aber genau dieses Verhalten darf er nicht, nicht mal im Ansatz, weiter zeigen und sollte schleunigst unterbunden werden im Hinblick auf eine gute Sozialisation.Wenn er mit Gleichaltrigen so ungeheure Probleme zeigt, dass Ihr ständig eingreifen müsst, dann holt Euch hauptsächlich erfahrene, gut sozialisierte und erwachsene Hunde an Eure Seite, die ihm zeigen, wo's langgeht. Denn hauptsächlich mit diesen muss er in seinem Leben umgehen zu lernen und das, was Du dazu schreibst, hört sich für mich nach einem sehr unsicheren Hund an (Schnauze lecken, auf den Rücken legen). Das hat kein Welpe nötig! Aber er kann ein richtig gutes Sozialverhalten, wenn denn schon ein wenig irritiert, nun weniger von anderen Welpies lernen (die auch noch nicht so wirklich wissen, wo's lang geht und mal gut ist), sondern nur ernsthaft von durch Euch ausgewählten erwachsenen Hunden in kontrollierten Situationen.
-
Hallo Hund und Kathrin,
danke für eure Antworten!
Hund: Meinst du das mit "einiges andere nicht im Lot" in Bezug auf die Rangordnung mit uns? Also dass er so knurrt, wenn wir ihn runterziehen von den Kleinen, weil er der Meinung ist, dass wir dazu nicht das "Recht" haben?
Das wäre dann natürlich wirklich ein Problem, au weia. Wir achten eigentlich sehr auf diese Thematik, aber wer weiß, vielleicht doch nicht genug.Kathrin: Er war in der Tat einer der "besonderen" Welpen, aber in Bezug auf die Menschenfamilie: Er war nämlich der Liebling von allen, insbesondere von der Tochter, und hat mit Sicherheit von der Familie mehr Aufmerksamkeit als die anderen Welpen bekommen (die Familie wollte ihn auch erst selbst behalten).
Kann sich die Bevorzugung durch Menschen auch in der Form auswirken, wie du schreibst?Ansonsten ist er generell ein sehr unerschrockener Hund, der sofort in alle neuen Situationen reingeht, ohne die geringste Scheu (Tunnel, Hindernisse, Geräusche - macht ihn alles neugierig, aber nicht ängstlich oder vorsichtig).
Kann ich denn noch was anderes machen, außer den Hund energisch von den Kleinen runter zu holen und ihm eine "Auszeit" zu verordnen, bzw. bei wiederholtem Verhalten aus dem Spiel zu nehmen?? Wie kann ich denn noch "härter durchgreifen", um ihm klar zu machen, dass ich das nicht will?
Danke!
Grüße
Jule + Lennox -
Wie reagieren denn die Hunde, die ihm in dem Fall "die Beute machen"?
Viele Grüße
Corinna -
-
@ souma : Wie meinst Du das, das der Welpe es nicht nötig hat sich einem älteren Hund zu unterwerfen und zu beschwichtigen?
-
Unterschiedlich. Die meisten wehren sich nicht groß (je jünger und kleiner, desto eher bleiben sie mehr oder weniger ruhig liegen bzw. winden sich halt nur so ein bißchen hin und her).
Gestern in der Welpengruppe war ein etwas älterer Appenzeller, der insgesamt auch recht draufgängerisch ist. Die beiden können sich nicht so gut riechen. Auf den ist Lennox massiv drauf, der hat sich allerdings sehr heftig gewehrt. Wir haben die dann getrennt, kurz beruhigen lassen, zweiter Versuch, Lennox sofort wieder drauf, inklusive Knurren und immer wieder Versuchen, an den Hals zu kommen. Daraufhin haben wir die dann endgültig getrennt.LG
Jule + Lennox -
Irgendwelche anderen Tipps, außer ihn konsequent runterzuholen wird es wohl nicht geben!
Allerdings hätte ich noch einen anderen Erklärungsansatz, der sein Verhalten gar nicht so abnorm erscheinen lässt und auch die Frage eurer häuslichen Rangordnung nicht mit einbezieht, ich bezweifle nämlich, das da grundlegende Dinge schief laufen und er dieses Verhalten deswegen zeigt.
Erst wir Menschen sind auf die Idee gekommen Hunde zu züchten, die ausgewachsen nur halb so groß, oder noch kleiner als dein Lennox sind, erst wir Menschen kamen auf die Idee Welpen und Junghunde unterschiedlichen Alters in Kontakt zueinander zu bringen.
Natürlicherweise würde es nie dazu kommen und deshalb ist es Hundenwelpen uind Junghunden in vielen Fällen auch nicht möglich adäquat darauf zu reagieren.
In einem Wolfsrudel gibt es meist nur einen Wurf, sollte doch ein zweiter Wurf aufgezogen werden so werden die beiden Würfe höchstens im Abstand von einigen Wochen geboren.
Junge Wölfe erleben also nur andere Jungwölfe in einem sehr ähnlichem Alterstadium oder Altwölfe, die deutlich größer sind als sie. Darauf können sie adäquat reagieren, doch hat es die Natur versäumt Vorkehrungen zu treffen, wie das Treffen eines Jungwolfes mit einem weitaus jüngeren oder weitaus kleineren Welpen ablaufen soll.
Ich glaube in dem Buch "Timberwolf, Yukon und Co." beschreibt G.Bloch eine Ausnahmesituation, in der innerhalb eines Rudels zwei Würfe großgezogen werden, bei denen zwischen der Geburt ein relativ großer Zeitraum liegt. In dieser Situation waren die älteren Welpen zwar sehr entzückt von den Jüngeren, allerdings sahen sie sie eher als lebendiges Spielzeug an, gingen viel zu grob mit den Kleinen um und die Situation normalisierte sich erst, als die jüngeren Welpen sich der Größe der Älteren annäherten.
Und genauso verhält es sich bei Hundewelpen. Genau deshalb werden in einer guten Hundeschule Welpengruppen auch strikt nach Altersgruppen getrennt und genau deshalb geraten Welpen kleiner Rassen indiesen Welpengruppen oftmals trotzdem "unter die Füsse".
Unser Hund Janosch zeigte in seiner Welpenzeit ein ähnliches Verhalten. Er fand alle HUnde furchtbar toll, aber insbesondere sehr kleine oder deutlich jüngere Hunde hat er nicht wirklich ernst genommen und mit ihnen genauso gespielt wie mit einem Schäferhundwelpen.
Es gab für uns auch keine andere Möglichkeit, als diese "Spiele" immer wieder zu unterbrechen und erst nach einigen Monaten, so zum Anfang der Pubertät (wenn sich auch Wölfe darauf "vorbereiten" in absehbarer Zukunft mit Welpen konfrontiert zu werden!) verbesserte sich dieses Verhalten deutlich.
Heute mit 22 Monaten kann ich ihn bedenkenlos sowohl mit Welpen als auch mit sehr kleinen Hunden zusammen lassen.EDIT:
OH, ich lese jetzt erst in deinem letzten Post, dass er mit etwa gleichgroßen, etwa gleichalten Welpen genauso verfährt, damit dürfte mein Erklärungsansatz "gegessen" sein
-
Hallo,
ich habe so einen ähnlichen Fall in der Nachbarschaft. Bei diesem Rüden, auch ein Jagdhund, hat anscheinend eine Art Umlenkung des Jagd- und Beutetriebs auf kleinere Hunde stattgefunden. Mittlerweile darf er nach einem Tötungsfall nur noch mit Maulkorb gehen, da die Besitzer dieses Problem trotz mehrerer Trainer nicht in den Griff bekommen haben. Ich würde, wenn ich dies auch nur ansatzweise bei einem meiner Hunde vermuten würde, alle wirklich kompetenten Trainer, vorzugsweise Trainer, die sich auf Jagdhunde spezialisiert haben, abklappern und mir dort Rat holen. Das ist dann nämlich nicht mit den üblichen erzieherischen Hausmittelchen in den Griff zu bekommen. Sorry, wenn ich jetzt kassandramäßig rüberkommen, aber falls es ein solches Umlenken ist kann es sehr brenzlig werden. -
Meiner Meinung nach sieht es auch nicht wirklich nach "spielen" aus sondern eher nach einem schlichten Jadgverhalten. Und dieses an die Kelhle gehen hört sich für mich nach Tötungsversuch des Beutetieres an. Ich würde ihn in einem solchen Fall nicht immer wieder in die Situation bringen, dass er schön üben kann.
Kann mich ja auch täuschen, so auf die Distanz.
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!