Hund den ganzen Tag an Auto angebunden

  • @thinha, ich denke es ist immer eine Frage der Bereitschaft und was einem wichtig ist. Wenn Deine Mutter in einer Klinik war, dann war sie dort versorgt und brauchte Eure Hilfe nicht rund um die Uhr. Der Hund jedoch war in keiner Betreuung und war auf den Türöffner angewiesen um sich zu lösen.

    Es gibt für mich da keine Ausreden. Mein Mann war vier Wochen am Stück im Krankenhaus, ich habe meinen kompletten Jahresurlaub für diese Zeit verbraucht, um für unseren Hund sowie für meinen Mann da zu sein.

    Wie schon gesagt, es ist eine Frage der Bereitschaft. Mir ist es wichtig, dass ich die Bedürfnisse meines Hundes decke und dass er nicht länger als irgend nötig einhalten muss. Ist dir klar wie lange ein Hund, der Stubenrein ist und muss aber nicht raus kann, versucht einzuhalten und was das für eine Qual ist.

    Sorry aber für mich gibt es da keine Ausrede. Wenn ich für meinen Hund nicht 15 Jahre und länger sorgen kann, dann schaffe ich mir keinen an. Natürlich kann ich nicht vorher sagen ob mir ein tödlicher Unfall passiert aber das wäre ein Schicksalsschlag, den man nie einplanen kann. Grundsätzlich geht es jedoch in diesem Thread um den normalen Alltag und wenn man den schon nicht bereit ist Hundegerecht zu planen, dann sollte man besser nur Gassigänger werden und auf einen eigenen Hund verzichten.

  • Agil, ich muss Thinha hier beipflichten. Ich lebte vor 20 Jahren allein und hatte zwei Hunde. Dann musste ich für 3 Monate in eine Klinik. Unverhofft. Niemand aus meiner Familie oder meinem Freundeskreis hätte die Hunde so lange nehmen können. Sie waren diese Zeit im Tierheim, denn den Leiter kannten und mochten sie von unseren vielen Spaziergängen mit Tierheimhunden sehr. Ein befreundetes Ehepaar hat sie dann auch öfters zum Spazierengehen geholt. Beide haben den Aufenthalt dort ohne Schaden überstanden.

    Und auch Jahre später, als mein Mann beim Besuch in einer 300 km entfernten Stadt plötzlich für 3 Wochen dort ins Klinikum musste, waren beide im Tierheim. Ja, auch mein Mann war im Klinikum versorgt und brauchte meine Hilfe nicht rund um die Uhr. Aber entschuldige, da wäge ich schon ab und ich für mich (und Thinha ging es vermutlich ähnlich) wusste, dass mein Mann mich zu diesem Zeitpunkt wesentlich mehr braucht als unsere Hunde.

    Deswegen haben beide Wuffels aber ein wirklich gutes Leben bei uns geführt, bis wir sie beide im Alter von ca. 13 Jahren schweren Herzens gehen lassen mussten.

    Doris

  • Baffo, deine Hunde waren im Tierheim und somit versorgt und mussten nicht acht Stunden und länger einhalten. Natürlich ist das Tierheim nicht schön aber du hast dafür gesorgt, dass sich jemand um Deine Tier kümmert. Das ist doch Verantwortungsbewusst und richtig. Falsch wäre gewesen, wenn Deine Hunde zu hause geblieben wären und sie einmal am Tag raus gekommen wären.

    Darum geht es.

  • ich kann keine "Notlösung" darin erkennen, den Hund täglich, jahrein, jahraus 8 Stunden an kurzer Kette anzuketten. Notlösung ist ein vorübergehender Zustand und man ist bemüht, ihn schnellstmöglich zu ändern.
    Das ist wohl hier ganz klar nicht der Fall.

  • Ich bezog es eher darauf, dass man manchmal (so gerne man es möchte) nicht für das gesamte Hundeleben vorausplanen kann.

    Wegen der 8 Stunden: Ich bin mir nicht sicher, was meine Hundels damals gewählt hätten. Das bekannte und ruhige Zuhause mit Körbchen, Couch und Bett und insgesamt halt den gewohnten Gerüchen in der gewohnten Umgebung und dafür 8 Stunden ohne Gassi gehen oder den Aufenthalt im doch eher "kühlen" und auch sehr lauten Tierheim.

    Die Entscheidung ist so oder so sehr schwer und das schlechte Gewissen bleibt auch, egal, welche Entscheidung man fällt.

    Doris

  • Zitat


    Einen Hund täglich mehr als 5 Stunden allein zu lassen ist in meinen Augen quälerei.

    Also ich weiß nicht, ob hier alle Mitglieder Hausfrauen,-männer, Arbeitssuchende, Rentner sind oder jeder die Möglichkeit hat seinen Hund mit auf Arbeit zu nehmen.

    Ich arbeite in 3 Schichten, habe 2 größere Kinder - gerade Schule beendet und eins in Ausbildung.
    Da gehe ich nicht davon aus ob sie später losmüssen als ich, aber in der Frühschichtwoche ist mein Hund länger als 5 h allein und sehe mich deswegen noch lange nicht als Tierquäler.

  • Zitat

    Also ich weiß nicht, ob hier alle Mitglieder Hausfrauen,-männer, Arbeitssuchende, Rentner sind oder jeder die Möglichkeit hat seinen Hund mit auf Arbeit zu nehmen.

    Ich arbeite in 3 Schichten, habe 2 größere Kinder - gerade Schule beendet und eins in Ausbildung.
    Da gehe ich nicht davon aus ob sie später losmüssen als ich, aber in der Frühschichtwoche ist mein Hund länger als 5 h allein und sehe mich deswegen noch lange nicht als Tierquäler.

    *Zustimmung*!!

  • Zitat

    Ich arbeite in 3 Schichten, habe 2 größere Kinder - gerade Schule beendet und eins in Ausbildung.
    Da gehe ich nicht davon aus ob sie später losmüssen als ich, aber in der Frühschichtwoche ist mein Hund länger als 5 h allein und sehe mich deswegen noch lange nicht als Tierquäler.

    Da stimme ich Dir auch vollkommen zu, vorausgesetzt es handelt sich nicht um einen Welpen/Junghund, es wurde entsprechend trainiert und man fordert in der Freizeit tagtäglich den Hund und lastet ihn entsprechend seiner Veranlagung aus. Ich persönlich empfände 6-8h und mehr tagtäglich alleine absolut nicht mehr in Ordnung. Aber selbst das käme auf das Alter des Hundes und das Freizeitverhalten von Hund und Halter an (bei einem Senior, der oft richtig glücklich ist, hauptsächlich auf dem Sofa zu schlummern, fände ich es u.U. sogar auch noch akzeptabel).

  • Zitat

    Da stimme ich Dir auch vollkommen zu, vorausgesetzt es handelt sich nicht um einen Welpen/Junghund, es wurde entsprechend trainiert und man fordert in der Freizeit tagtäglich den Hund und lastet ihn entsprechend seiner Veranlagung aus. Ich persönlich empfände 6-8h und mehr tagtäglich alleine absolut nicht mehr in Ordnung. Aber selbst das käme auf das Alter des Hundes und das Freizeitverhalten von Hund und Halter an (bei einem Senior, der oft richtig glücklich ist, hauptsächlich auf dem Sofa zu schlummern, fände ich es u.U. sogar auch noch akzeptabel).

    Bin nicht vom Welpen/Junghund ausgegangen.
    Da die Arbeitszeit eines Vollberuflers wenigstens 8 h ist muß auch noch die Fahrzeit dazu kommen, denn kaum jemand geht noch über die Straße und ist da.

    Ich biete ihm dann auch lange, abwechslungsreiche Spaziergänge mit Freilauf, Schwimmen und Spiel.

    Bin ich aber zur Nachtschicht oder schlafe, ist zwar jemand im Haus aber der Hund ist dann trotzdem irgendwie allein.

  • Zitat

    [Da die Arbeitszeit eines Vollberuflers wenigstens 8 h ist muß auch noch die Fahrzeit dazu kommen, denn kaum jemand geht noch über die Straße und ist da.

    Ich arbeite Vollzeit und zwar 35 Stunden/Woche, also durchschnittlich 7 Std. pro Tag. Das wären inkl. Fahrzeit von 2 x max. 15 Minuten 7,5 Stunden, wo der Hund alleine wäre.

    Wäre! Denn ich fahre mittags nach Hause und mein Mann ebenso (auch er arbeitet Vollzeit = 38,5 Std.). Er hat aber nur 5 Minuten Fahrzeit pro Strecke.

    Doris

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