Hunde aus dem Ausland

  • Hallo
    Hunde aus dem Ausland sind echt ein Thema für sich.
    Ich bin eine von denen die wirklich schlechte Erfahrungen mit einem Hund aus dem Ausland gemacht hat, das lag nicht an der Sache an sich sondern an der Tierschutzorganisation die, um es mal knallhart zu sagen, gelogen hat.

    Ich habe damals einen Boxer gesucht, ein Hund aus dem Tierschutz oder eine welpe mit papieren von einem VDH Züchter, allerdings habe ich keinen Züchter gefunden dessen Meinung und Verpaarung mir 100 prozentig zugesagt haben. Also habe ich mich auf Boxer im tierheim konzentriert. Und wie es dann halt so ist, das Bild von Lucy tauchte im Netz auf und das war sie dann. Das sie in Griechenland war, erschien mir eher 2.rangig. Meine Bedenken betreffs nicht kennenlernen des Hundes und betreffs Mittelmeerkrankheiten wurden bei der Vorkontrolle durch die Org. ausgeräumt.
    Wenn ich die Wahrheit gesagt bekommen hätte über Lucy, dann hätte ich gesagt, Nein danke, das traue ich mir nicht zu. Ich bin da eher wenig grössenwahnsinnig veranlagt.

    Da liegt meiner Meinung nach ein grosses Problem im Tierschutz im Ausland, ich weiss nicht ob die Menschen vor Ort durch das ständige Elend vor ihren Augen vielleicht gar nicht mehr merken was sie zukünftigen Haltern und auch den Hunden teilweise antun. Oder möchte man am Ende des Jahres eine Bilanz ziehen und sich selbst auf die Fahne schreiben "Ich bin so toll dieses Jahr habe ich xy Hunde gerettet?" Ich weiss es nicht und ich verstehe es nicht und denke, die Hunde sollten, abgesehen von den bereits erwähnten Kastrationsprogrammen, mit viel mehr Fingerspitzengefühl vermittelt werden.
    Immer wieder kommen Hunde die in der x. Generation auf der strasse leben in völlig unerfahrene Hände, sei es nun auf eine Pflegestelle (hatten wir im Forum auch schon öfter Fragen von ersthundbesitzern die Pflegestelle für südländer sind) oder zu unerfahrenen Haltern. Da sollten die Organisationen auch im Zeitdruck besser verfahren.

    Ein weiteres Problem sehe ich in den durchgeführten Checks auf Mittelmeerkrankheiten, mein Hund war auf alles gecheckt laut org. und hatte dann aber eben doch so einiges. Das kann einfach nicht sein das der Gedanke des retten wollens auf den Schultern der Halter und Hunde ausgetragen wird.

    Mein nächster Hund wird wahrscheinlich aus einem Deutschen Tierheim kommen, erstmal sitzen die Hunde die für mich in frage kommen hier viel im Tierheim. Also gross und/oder Listenhund. Ausserdem ist Lucy dank ihrer Vorgeschichte zu kompliziert um einfach einen x beliebigen 2.Hund dazu zubringen und zu denken ach das geht schon gut.
    Anderen Menschen würde ich immer empfehlen sich vorher mit den möglichen Schwierigkeiten gut auseinander zusetzten und sich nur an eine Organsiation zu wenden, wo man Halter kennt, die von denen schon einen Hund haben und wo es eben keine Lügen/Probleme gab.

    An dem eigentlichen Problem vor Ort ändert der Import der Tiere zu uns gar nichts, es ist immer nur ein einzelnes Schicksal das man dadurch ändert. Das sollte einem Bewusst sein, die Population vor Ort bleibt immer genau die gleiche. Die Kastrations und Aufklärungsprogramme vor Ort finde ich fantastisch. Ich frage mich immer was wohl passieren würde wenn einfach mal einen Sommer lang keine Touristen zB nach Kreta fliegen würden. Aus reinem Protest über die Behandlung der Tiere vor Ort. Bei mir sind viele Urlaubsländer auf so einer art schwarzen liste, erschreckender weise fällt halb Europa für mich weg.

    Das Tiere aus dem Süden hier dirket ins Tierheim eingeführt werden, fand ja auch schon als finanzielle Bereicherung statt, sehe ich nicht als Platzwegnahme der Deutschen Notfälle. Die Tierheime nehmen ja auch nur auf wofür sie Platz haben, das Berliner Tierheim zB ist im Moment so überfüllt, besonders bei den Katzen, das hier garantiert kein südländer direkt importiert wird.

    So genug geschwafelt :D

    LG
    Sandra

  • Hier in Deutschland gibt es genug Hunde die im Tierheim sitzen bzw. dringend ein Zuhause suchen da sie unter unmöglichen Bedingungen dahinvegitieren z.B. DSH- Zucht in Ahlen. :kopfwand:
    Ich bin selbst nach einen DSH- Welpen am gucken, entweder Unfallwurf oder aus dem Tierheim, aber ich werde mir keinen Welpen aus dem Ausland holen.
    In den Ländern wird unter aller Sau mit den Tieren umgegangen aber alle müssen dorthin in den Urlaub fahren.
    Wir hatten selbst eine Einladung nach Teneriffa zu einen ehemaligen Kollegen meines Freundes - NEIN - :motz:
    Mein sauer verdientes Geld schmeisse ich den Tierquälern da nicht in den Rachen.

    LG Iris + Schäfis

  • Dann dürfte man sich aber in Deutschland auch nicht mehr aufhalten. Hier gibt es auch genügend Tierquäler. Leider !

    Ansonsten stimme ich dir zu, obwohl ich meine Rumänin für nichts auf dieser Welt wieder hergeben würde. Sie ist die 2. Hälfte meines Ich`s.

  • Zitat

    Ein weiteres Problem sehe ich in den durchgeführten Checks auf Mittelmeerkrankheiten, mein Hund war auf alles gecheckt laut org. und hatte dann aber eben doch so einiges. Das kann einfach nicht sein das der Gedanke des retten wollens auf den Schultern der Halter und Hunde ausgetragen wird.

    Hallo, das kann sein, dass der Hund getestet ist und es doch hat. Das hat mehrere Gründe:

    Meist nehmen sie im Ausland sogenannte Schnelltests, die nicht ganz so aussagekräftig sind.

    Dann kommt noch hinzu, dass es sein kann, dass Hund zwischen Test und Abflug noch ein paar Tage im Land ist und er dann von einer Mücke oder Zecke gebissen wird. Dabei wäre das einfach zu verhindern, indem man Advantix und Stronghold gibt, aber die sind teuer und dafür fehlt meist das Geld.

    Aber selbst das wäre dann wieder kein Schutz, denn manche der Mittelmeerkrankheiten brauchen bis zu 6 Monate bis sie im Blut nachweisbar sind. Deshalb sollen die Hunde ja auch in Deutschland nachgetestet werden, nach 6 Monaten und dann nochmal nach einem Jahr.

    Eben aufgrund dieser Dinge finde ich es gar nicht mehr so wichtig, die Hunde im Ausland zu testen, weil das ja gar nix heisst.

    Wichtig finde ich aber die Leute aufzuklären, ihnen genau das zu sagen was ich geschrieben habe, so dass sie wissen, was da kommen kann.

    Ich habe 2 Vorkontrollen gehabt wo ich das so gemacht habe. Die eine Stelle ist abgesprungen, die andere hat es gewagt. Obwohl negativ getestet, obwohl im Herbst geboren, hatte dieser Hund dann Leishmaniose. Aber die Leute wussten was auf sie zukommt und waren sehr dankbar über meine Aufklärung vorher (der Verein weniger :D , für die habe ich nie wieder ne VK gemacht).

    Viele Grüsse

    Ingrid

  • Zitat

    Dann dürfte man sich aber in Deutschland auch nicht mehr aufhalten. Hier gibt es auch genügend Tierquäler. Leider !


    Iris will nur in so einem Land keinen Urlaub machen! Zumindest hab ich es so verstanden. Und darin besteht für mich ein Unterschied!
    Ich wüsste jetzt so auf Anhieb, keinen Ort auf der Welt, wo es keine Tierquälerei gibt. Du vielleicht?


    LG Conny

  • Zitat

    Toll Ingrid, :ua_respect:
    Das der Verein das gar nicht gut fand erschreckt mich total aber deckt sich mit dem, was ich bei manchen - will jetzt mal nicht viele und auch nicht alle oder die meisten sagen - befürchte.
    Hauptsache raus aus dem Land, was danach kommt ist nicht unsere Sache.

    Ich glaube, dass wird nie ein Ende nehmen, solange die Hunde dort rausgeschafft werden, rücken immer wieder neue nach.

    Das ist fast so, wie die das Freikaufen von Papageien aus Zoohandlungen.
    Die sitzen da so einsam, rupfen sich teilweise schon und machen auch sonst einen ganz schlimmen Eindruck und aus Mitleid werden sie gekauft, meist noch überteuert.
    Käufer ist stolz weil er meint ein gutes Werk getan zu haben, Verkäufer reibt sich die Hände, dass sein Konzept mal wieder aufgegangen ist udn schwupps sitzt der nächste da um auf einen Mitleidskäufer zu warten.

    Das mag jetzt hart klingen und bei einige auch kein Verständnis haben, aber dass hier Papageienschützer (einschließlich mir) hingehen udn Aufklärung betreiben udn schon viele von solch einem Kauf abhalten konnten und das sicher auch in Zukunft schafen werde, rettet zwar den einen vor sich hinwegetierenden Papageien nicht, aber viele, denen es erspart bleibt, auf einen frei gewordenen Platz nachzurücken.

    Das passt jetzt nicht ganz zum Thema Hunde aus dem Ausland, ist aber ansatzweise vergleichbar. Ganz wird das durch die Papageienhilfe nicht auszumerzen sein, aber Teilerfolge sind auch Erfolge.

    So etwas in der Art müsste man auch in der Tierhilfe im Auslan machen können, das hätte sicher langfristig gesehen Erfolg, dass es weniger Hunde werden.............bloß wie man das machen kann, dazu fehlt mir leider auch die Idee.

  • Hallo,

    ich gehöre auch zu denen die einen Hund aus dem Ausland haben.
    Man muss schon ein gewisses Engement haben um eine solches Tier zu holen. Es ist wirklich nicht einfach einen Strassenhund hier in Deutschland einzubürgern. Es sind in der Regel sehr verängstigte Tiere die einen großen Erfahrungsschatz an Gewalt die sie erlitten haben mitbringen.
    Gleichzeitig sind sie sehr selbständig und man muss am Anfang damit rechnen das sie ihre eigenen Wege gehen.
    Auch die Folgekosten für Tierarzt u.ä. darf man nicht ausser acht lassen.

    Wenn diese Tiere aber das Vertrauen zu einem gefasst haben gibt es fast nichts dankbareres und anhänglicheres auf der Welt.
    Dazu braucht es aber viel Zeit, Geduld und Liebe.

    Ich habe früher in dem Tierheim vor Ort ausgeholfen und kann nur sagen solche verängstigte und gequälte Hunde wie aus dem Ausland trifft man bei uns nur selten an. Das sind Ausnahmen.
    Daher kommen für mich eher die Hunde aus dem Ausland in Betracht.

    Aber ich pflichte absolut hier denjenigen bei die für die Eindämmung der Vermehrung sind.
    Gleichzeitig sollte vor Ort auch an der Einstellung der Leute gearbeitet werden.
    Das Ideal wäre das den Hunden in diesen Ländern einen gleicher Stellenwert zukäme wie hier bei uns.
    Dann bräuchten auch keine mehr geholt werden. Aber so lang es solche Schicksale wie das von Sabienne, in dem Post von Patrick, gibt sehe ich da Handlungsbedarf.

    Schönen Gruß,
    Frank

  • Zitat

    Das passt jetzt nicht ganz zum Thema Hunde aus dem Ausland, ist aber ansatzweise vergleichbar. Ganz wird das durch die Papageienhilfe nicht auszumerzen sein, aber Teilerfolge sind auch Erfolge.

    Doch es ist schon irgendwie vergleichbar. Wobei es den Auslandstierschützern nicht immer um den Profit geht.

    Ich kenne eine Orga, die haben angefangen Tieren zu helfen. Das sprach sich im Ort schnell rum und so wurde alles was "entsorgt" werden musste, dort abgeliefert. Die müssen dann vermitteln, damit sie nicht aus allen Nähten platzen.

    Mir ist bei den Orgas immer wichtig, dass sie

    ganz offen über die Mittelmeerkrankheiten sprechen und nicht jeden Hund nach Deutschland schicken. Viele arbeiten auch mit Paten, was ich sehr gut finde.

    Aber man kann nicht alle Hunde retten und bei so manchem Hund habe ich schon gedacht, den hätten sie besser erlöst.

    Es gibt aber leider nirgends so viele selbsternannte Götter, die alles retten müssen, wie im Auslandstierschutz.

    Da müsste man einen Weg finden, zu selektieren.

    Viele Grüsse

    Ingrid

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