Hunde aus dem Ausland

  • Ich habe einmal einen Hund aus Griechenland mitgebracht und weiss nicht, ob ich es wieder tun würde. Wir haben hier ein paar "importierte" Hunde und ich sehe jeden Tag, wie schwer sie es hier haben. Das sind Hunde, die in der xten Generation auf der Straße gelebt haben. Die haben einen unheimlichen Freiheitsdrang. Wenn die von der Leine sind, dann rennen sie sich erstmal eine Weile aus. Die tun weder anderen Hunden, noch Menschen was. Aber die anderen Leute schimpfen immer wieder über die Hunde, weil sie so weit weg laufen. Außerdem kommt es auch mal vor, dass sie ein Kaninchen erlegen.
    Da frage ich mich, ob man diesen Tieren einen Gefallen tut, wenn man sie ins strenge Deutschland holt, wo der Hund kaum seinen Bedürfnissen nachkommen kann. Ich finde Tierschutz vor Ort auch viel wichtiger. Man sollte in erster Linie dafür sorgen, dass sich die Straßenhunde nicht vermehren. Ich weiss nicht, wird das schon primär gemacht?
    Habt ihr auch solche Erfahrungen mit euren Hunden gemacht?
    Die "importierten" Hund sind sehr soziale und freundliche Hunde! Ich habe nichts gegen sie, mag sie sehr gerne, aber manchmal tun sie mir doch arg leid.

  • Ich bin auch für Kastrations-Projekte. Definitiv. Ich "wünschte", ich hätte Veterinärmedizin studiert, dann würde ich freiwillig mindestens 1x im Jahr in "südliche" Länder fahren und kastrieren.

    Nichtsdesto trotz ist mein Hund eine Türkin. Ich bin durch sämtliche Tierheime gewandert und habe mich einfach in sie verliebt (mal davon ab, dass sie schon seit über einem Jahr dort war und ständig von Vermittlungen zurück kam). Es war mir egal, ob Deutsch oder nicht. Nichtsdestotrotz finde ich auch, dass man erst vor der eigenen Tür anfangen sollte (von den Kastrationen mal abgesehen).

    Am besten man rettet mehrere Hunde, dann ist es egal, aus welchem Land.

    Und ich sage auch noch: Sie hat mich ausgesucht. Die Größe und das alles war mir egal (viell. etwas im Gegenteil, ich fand je größer je besser und sie ist verhältnismäßig klein (50 cm)), ich habe sie gesehen und sie mich und wir wussten: Das ist es.

    Also trotzdem ein Aufruf an alle Tierärzte: Fahrt in den Süden und kastriert, kastriert, kastriert! :) Und wenn die Länder dann zu 100% straßenhundefrei sind ist das eben so bzw. umso besser.

  • Huhu,

    ich bin auch der Meinung, dass das wichtigere ist, dass die Hunde auf der Straße sich nicht weiter vermehren. Ich denke auch nicht, dass ein Hund auf der Straße ein "armer Hund" ist und es hier besser hat. Das Problem vielmehr, grade auch bei griechischen Hunden, ist wohl eher, dass diese Hunde auf der Straße nicht gern gesehen sind. Dass von den Städten Rattengift u.ä. ausgelegt wird, damit die Urlauber nicht belästigt werden. Vielleicht stellt sich dann noch die Frage ob diese Hunde es in DE besser haben oder wenn sie gar nicht mehr leben, aber das ist wohl einfach eine Moralfrage.

    Mein Hund kommt übrigens aus dem Ausland, lebte aber _nie_ auf der Straße. Nur weil hier der Übergang von Auslandshund -> Straßenhund so fließend war. Gerade in Spanien landen sooo viele Hunde in den Perreras, die meisten sogar noch sehr jung, Rassehunde, ... die nie auf der Straße lebten. Grade in den südl. Ländern und vor allem auch Spanien werden oft Welpen angeschafft und dann, wenn man merkt der Hund macht Arbeit, wird groß, braucht Beschäftigung ... dann wird er angekettet oder in der nächsten Perrera entsorgt. Viele Menschen dort haben einfach eine ganz andere Einstellung zu Hunden.

    Also: Auslandshund heißt nicht direkt Straßenhund.

    gruß
    Jenny

  • Hallo Arne,

    Auslandshunde.

    Mein Thema.

    Auslandstierschutz ist für mich einfach eine Sache, die ich meinem
    Gewissen schuldig bin.
    Bevor ich meinen Kreta-Kläffer hatte, wusste ich noch nicht einmal,
    dass es in dieser modernen, aufgeklärten Welt -mitten in Europa-
    noch Länder gibt, wo Tiere so niederträchtig behandelt werden.

    Länder in die wir in Urlaub fahren um uns zu erholen.
    Nicht ahnend, dass das bestialische Quälen von Tieren dort zur
    völlig normalen Alltäglichkeit gehört.

    Wer da einzig völlig unschuldig ist und absolut nichts dafür kann, wo
    sie geboren wurden, sind die Tiere denen das angetan wird.

    Selbst einem 'armen Hund' in einem deutschen Tierheim geht es
    noch Gold plus im Vergleich zu den gequälten, verbrannten, ver-
    stümmelten und erhängten Kreaturen in Spanien oder Griechenland.

    Drum werde ich nicht müde, dieses an sich unbedeutende kleine
    Beispiel anzuführen, warum ich Auslandstierschutz für unerhört
    wichtig halte:

    http://www.archenoah-kreta.com/artikel.php?newsID=244

    Wobei natürlich das Importieren von Tieren nach Deutschland,
    während in den Heimatländern weiterhin unkontrollierte Vermehrung
    herrscht, keinen Sinn macht.
    Neben der Tierrettung tut Aufklärung und Hilfe vor Ort höchste Not.

    Aber so lange Menschen nicht begreifen was sie da tun, ist die
    medizinische Betreuung und Rettung der Tiere hier bei uns unerlässlich.

    liebe Grüsse ... Patrick

    ...übrigens, von dort wo die Hündin herkommt, die oben als trauriges
    aber auch Mut machendes Beispiel dient, stammt auch mein Jimmy.

  • Caro, es ist sehr schwierig Menschen aufzuklären, welche nie gelernt haben gut mit Tieren umzugehen, geschweige denn mit anderen Menschen. Kastrationsprojekte vor Ort werden durchgeführt solange genug Geld da ist! Leider hat kaum ein Verein soviel Geld um alle Hunde im Ausland und in Deutschland kastrieren zu lassen. Das ist kein realistisches Denken, es ist noch nicht einmal begrenzt durchführbar. Aber es ist durchführbar den richtigen Menschen den richtigen Hund zuzuführen!

  • Ich stand dem ganze Hundeimport auch immer sehr skeptisch gegenüber, bin es auch jetzt noch, besonders wenn es um Strassenhunde aus den Urlaubsländern geht. Dort sollt man wirklich versuchen,d as Übel an der Wurzel zu packen und entsprechende Kastrationskampangen durchführen um so die sinnlose Vermehrung zu stoppen.

    Allerdings habe ich jetzt enn Hund im Dogsitting der kommt aus Beirut - also aus dem Libanon. Eine deutsche Journalistin hatte ihn dort aus einem Projekt adoptiert und nun mit nach Deutschland genommen. Auch diese bauen nun ein Netzwerk auf, um dort aus dieser Rescue Tiere zu retten und ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Meist haben die Hunde dort nur eine sehr kurze Lebenserwartung, weil sie sich im Kriegsgebiet befinden und dort meist viele Tiere mit Behinderungen zu vermitteln sind, die sie durch Beschuss oder Bomben zugezogen haben.

    Die Tiere werden abr nicht nur von deutschen oder europäischen Organisationen ausgeflogen, sondern von Organisationen aus der ganzen Welt. Viele Tiere sind jünger als ein Jahr. Aber alle werden da kastriert, behandelt und auch wenn notwendig operiert. Da aber 3 beinige Hunde halt dort keine Chance haben und das Tierheim halt auch immer in der Gefahr steht, mal unter Beschuss zu geraten, finde ich das da wieder eine gute alternative, den Tieren zu helfen. Ich weiß, das eine Deutsche - die Schwester von der Dame, deren Hund ich betreue eine Patenschaft für einen Hund übernommen hat. Ich denke, da wird die Hilfe mehr gebraucht, als ständig für Pflegestellen für Hunde aus den Urlaubsländern zu sorgen, die dann meist in den Pflegestellen hängenbleiben oder - was ich leider immer mal wieder beobachten musste - in völlig unfähige und ungeeignete Pflegestellen gelangen.

  • Es mag sehr schwierig sein, die Menschen aufzuklären, es mag teuer sein, Kastrationsprojekte aufzubauen - aber es ist nicht unmöglich und meiner Meinung nach der einzig richtige Weg!
    Wir haben hier auch nicht unbegrenzt Platz, um alle gequälten verstoßenen Lebewesen aufzunehmen. Auch in Deutschland gibt es viele Hund die misshandelt werden und einen besseren Platz verdient haben.

    Und es gibt tatsächlich auch gelungene Kastrationsprojekte: http://www.tierschutzbund.de/00522.html

    Wer nachhaltigen Tierschutz betreiben will, der sollte sich mit den Bedingungen vor Ort auseinandersetzen und die Ursache des Problems bekämpfen, nicht die Symptome.

    Schöne Grüße, Caro

  • Ja, solche Projekte gibt es haufenweise, ich bin selber an sowas beteiligt, aber es sind leider immer nur winzige Projekte wenn man bedenkt wie groß das Land ist...und wie kleine diese Projekte...und alle Hunde rüberholen ist genauso unrealistisch gedacht wie alle Hunde kastrieren....warum immer im Extremen schwelgen?
    Lies mal die Geschichte vom Seestern...

  • Komisch, bei mir war es im Tierheim genau andersrum.
    Ich wollte einen großen Hund und genau zwei standen für meine Kriterien zur Auswahl. Der Rest waren kleine Hunde oder Hunde die meinem" Ideal " nicht entsprachen.

    Ich würde auch heute noch eher einem Tierheim Hund die Chance geben als im Ausland zu schauen.

    Klar, wenn ich hier nichts finden würde, dass ich mich auch im Ausland umschauen würde.

    Klar haben die Hunde es in Deutschland besser als im Ausland- aber nehme ich das als meßlatte.

    Mein Hund hat binnen zwei Monaten im Tierheim zehn Kilo abgenommen- ich bekam einen Schäfer-Mix mit 19 Kilo und nicht deswegen weil es nichts zu fressen gab. Nein, er vermisste menschlichen Kontakt und blühte binnen zwei Tagen nur so auf.

    Auch der Erfahrung von Bekannten die sich einen Hund aus dem Ausland geholt haben, sind von meiner Seite aus eher schlecht.

    Ich möchte es nicht, aber jeder soll machen wie er will

    Gruß,
    caro

  • Ich kenne die Geschichte vom Seestern... ;)

    Die Frage ist nur, inwieweit einem Hund, der einigermaßen gut auf der Straße zurecht gekommen ist, geholfen ist, wenn man ihn in eine Wohnung in einer deutschen Großstadt bringt. Nur weil wir es für gut erachten, wenn der Hund menschliche Zuwendung und ein Dach überm Kopf bekommt, heißt das nicht, dass das tatsächlich auch das richtige für einen Hund ist, der sein halbes Leben auf der Straße verbracht hat.

    Nicht falsch verstehen: ich finde es nicht völlig sinnlos, Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen. Aber man sollte das ganze auch ein bisschen kritisch betrachten.

    Und das im Endeffekt sinnvollere ist doch das Vorbeugen!

    Was bringt es, wenn Hunde nach Deutschland gebracht werden, und hier dann im TH landen, weil der Besitzer nicht mit dem Ex-Straßenhund zurecht gekommen ist, weil er mit seinen Ängsten überfordert war, den Jagdtrieb unterschätzt hat....

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