Ich bin noch verzweifelt

  • Hallo,


    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
    Im jetzigen Zustand würde ich sie nicht aufheben und tragen. Damit machst Du im Prinzip alles, was den Hund bedrängt. Du gehst auf sie zu, schaust sie wahrscheinlich unbewußt auch an, denn Du willst sie ja hochnehmen. Dann beugst Du Dich über sie und bedrängst sie damit ganz extrem. Dann packst Du sie irgendwie, alleine wenn Du mit Deinen Armen vorwärts auf sie zugreifst ist wieder eine enorme Bedrängung. Und zum Schluß nimmst Du sie auch noch hoch und entziehst ihr den sicheren Boden unter den Füßen.
    All das klingt für mich nicht sehr nach Vertarauen gewinnen, eher nach dem Gegenteil.
    Also den Ratschlag kann ich nicht ganz anchvollziehen.


    Ich würde sie auch völlig "links" liegen lassen. Keine krampfhaften Beobachtungen, was macht sie denn im Moment. Hunde merken sowas. Setze Dich oft auf den Boden und nimm Dir ein Buch und lese drin. Einige Leckerlis der Extraklasse können ja neben Dir liegen. Wenn sie kommt, beachte sie Anfangs gar nicht. Sie nimmt die Guttis und das wars.
    ich würde evtl.mal ein paar Nächte auf dem Fußboden verbringen. Nimm Dir Deine Matratze und lege Dich ins Wohnzimmer. Vielleicht traut sie sich in der Nacht eher an Dich ran, denn da bist Du sicher auch entspannter.


    So schwer es Dir fallen mag, laß sie in Frieden, schau sie nicht direkt an und quittiere Annäherungen nicht sofort mit Streicheln wollen. Stecke Deine Hände in die Taschen und da bleiben sie.


    Wie schon geschrieben: baue draußen Eure Bindung weiter auf, das kommt Dir sicher drinnen irgendwann zu Gute.


    probiere die Annäherungsübungen mit dem Biuch in verschiedenen Zimmern, nicht, daß sie irgendwas mit bestuimmten Räumlichkeiten verbindet. Evtl. schließe Dich mit ihr in ein Zimmer ein, stell ihr ihr Körbchen rein und laß sie wieder in Ruhe.


    Ich hatte vor langer Zeit mal eine Bekannte, die hat sich mit einem scheuen Hund ins Bad eingesperrt. Nach x Stunden kam er in ihre Richtung. Das war der erste Schritt.


    Grüße Christine

  • Zitat

    Evtl. schließe Dich mit ihr in ein Zimmer ein, stell ihr ihr Körbchen rein und laß sie wieder in Ruhe.
    Grüße Christine


    Hallo,


    also ich habe Sie seit meinem Posting absolut in Ruhe gelassen und nur beim Gassigehen mit Ihr gespielt, was aber noch keine Änderung des Verhaltens erkennen lässt.


    Das mit dem "Körbchen in einem anderen Zimmer" würde ich gerne ausprobieren, aber hierzu muss ich sie in ein anderes Stockwerk bringen. Tragen möchte ich auch aufgrund Euerer Meinungen nicht.


    Soll ich Sie mit viel reden und Leckerlies in ein oberes Stockwerk "locken". Sie geht dann sehr sehr unterwürfig mit hoch?


    Ich bin jetzt in 4 Wochen mal 3 Wochen mit der ganzen Familie im Urlaub und dann bin ich auch 24 Stunden am Tag beim Hund. Sonst ja leider beruflich bedingt nur abends.


    Viele Grüße
    DogyFriend66

  • Zitat

    Ich bin jetzt in 4 Wochen mal 3 Wochen mit der ganzen Familie im Urlaub und dann bin ich auch 24 Stunden am Tag beim Hund. Sonst ja leider beruflich bedingt nur abends.


    Viele Grüße
    DogyFriend66


    Das ist toll! Ich denke, da wirst Du ein gutes Stück weiterkommen. Denn Hunde sind ja schlechte Generalisierer und eine neue Umgebung kann bewirken, dass sie Dich ganz anders wahrnimmt.
    Mach solange mit dem "ganz in Ruhe lassen" weiter. Mach einfach gar nichts - sie nimmt Dich ja wahr - und wenn sie Dich immer öfter als völlig ruhig, unaufdringlich und ungefährlich wahrnimmt, wird das Vertrauen zurückkehren!

  • Hallo,
    auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
    Wenn sie wegen des Körbchen- in -anderen- Raum- Stellens in eine andere Etage muss lass dochdeine Frau den Hund hochlocken/ rufen.


    Es ist so, wenn deine Hündin dir geduckt folgte und du derweil freundlich lockend auf sie einredetest würde sie für ihr unterwürfiges Verhalten gelobt und es würde erneut bestärkt.


    Ignoriere sie- und das kann Wochen dauern- sie wird auf dich zu kommen.
    Gerade die Buchlesevariante finde ich sehr sinnvoll. Auch wenn sie kommt weiter ignorieren und nicht vor Freude gleich streicheln...


    Im Urlaub solltest du den Hund weitestgehend deiner Frau übertragen- also keine kommandos von dir, sondern weiterhin die Ignoranz-Beschwichtigungs-Schiene.


    Ich drücke euch ganz fest die Daumen und sende dir gaaaanz viel Gedult, denn die wirst du brauchen.


    Lg Kathi+Co

  • HI,


    du schreist doch, dass es ein paar Glückmomente bei euch gibt!
    Nutze diese.
    Wenn sie freudig zu dir kommt, dann zeige ihr, dass auch du dich freust.
    Dann lasse sie gehen und rufe sie nicht noch mal.
    Wenn nötig, dann freut ihr euch nur 1 Mal am Tag.
    Das ist wie beim Training( Sitz, Platz u.s.w.).
    Mal klappt alles super gut, mal nicht.
    Aber immer nach einem Erfolgserlebnis spielen lassen oder das Training beenden.


    So lernt sie, dass es schön ist bei dir zu sein, aber auch schön ist, wieder zu gehen.
    Verstehtst du wie ich das meine???
    Dieser innere Krampf in ihr wird langsam abgebaut.


    Wünsche dir sooooo viel Erfolg mit deiner Maus.
    Du bist ein sehr guter Mensch, von dir sollte es mehr geben.
    Wer sich so viel Mühe mit seinem Wuff gibt, der wird auch belohnt, verstraue ihr.



    LG
    Swenja

  • Huhu,


    viele erfahrene Leute haben dir schon sehr sinnvolle Tipps gegeben, dem kann ich mich nur anschliessen.


    Was mir beim Lesen deiner Beiträge auffiel ist:


    Deine Hündin reagier vor allem verstört auf deine Kommandos!


    Könnte es sein, daß die Maus bestimmte Kommandos mit unangenehmen Situationen aus der HuSch verknüpft hat und jetzt jedesmal Negatives von dir erwartet, wenn du z.B. "auf" rufst?


    Ist nur eine Idee, aber vielleicht hilft es, wenn du auf die "alten" Kommandos erstmal zur Probe verzichtest und z.B. statt "hier" dich auf dem Boden setzt die Arme ausbreitest und mit einer weichen Stimmlage "zu mir" rufst. Dabei nicht den Hund direkt angucken, sondern Gesicht einwenig seitwerts drehen und am besten noch herzaft gähnen.


    Es entschärft die Situation einwenig.


    Du solltest grundsetztlich niemals direkt auf den Hund zugehen und ihm gar ins Gesicht gucken. sie empfindet es als Bedrohung und versucht dich zu besänftigen, in dem sie sich unterwirft. Wenn sie es tut, darfst du niemals sauer oder enttäuscht reagieren. Sie folgt hundischen Verhaltenskodex und versteht dein Verhalten nicht. Das verunsicher sie noch mehr.
    Wenn sie kuscht, dann geht auf sie ein (ohne sie anzugucken), setzt dich zu ihr und streichel sie, lobe sie, zeig dich freundlich und gut gelaunt.


    Sie verhält sich nicht falsch, sondern du! Werde dir seiner Körperhaltung bewusst. Ist sie streng, steif, angespannt? Ich denke, das bringt deine Erwartungshaltung mit.


    Wenn du lockerer bist, wird deine Hündin auch ihr Verhalten ändern. Natürlich nicht sofort! Auch das braucht Zeit!


    Was du auch noch machen könntest, ist:


    Wenn sie z.B. in ihrem Körbchen liegt, komm langsam seitlich auf sie zu (nicht


    angucken) und setzt dich seitlich (am besten fast mit dem Rücken) zu ihr, so 1-2 m vom Korb entfernt.


    Nimm dir vorher einwenig klein geschnittene Fleischwurst oder Käse (je nach dem was sie lieber mag) und mümmel ganz genüsslich daran, dabei laut schmatzend und "mhhh lecker" sagend.


    Ab und an kannst du unafällig ein Stückchen dem Hund zuspielen, eher unauffällig, als wäre es dir aus versehen aus der Hand gefallen. Sieh sie dabei nicht an.


    Nicht verzweifeln wenn es nicht sofot klappt. Max 10 min. da sitzen, und dann aufstehen und aus dem Raum gehen ohne den Hund anzugucken.


    Lass ruhig paar Leckerchen an seinem "Sitzplatz" liegen.


    Du kannst, während du da sitzt und mümmels seiner Hündin erzählen wie toll sie ist, wie lieb du sie hast. Worte sind eigentlich egal, Hauptsache ihr Name fällt und du sprichst mit einer verträumten und verliebten Stimme mit ihr.


    Insgesamt solltest du erstmal jegliche "Unterordnung" (damit meine ich jegliche "Befehle" auch die normalen alltäglichen wie "sitz" u.s.)deiner Frau überlassen.


    Nutze die Zeit mit deinem Hund im Urlaub.


    Wenn es relativ gut klappt, wenn ihr draussen seid, dann setzt dich irgendwo ins Grüne und wiederhol die Sache mit der Wurst draussen.


    Ich hoffe, mein Tipp bringt dich wenigstens einen kleinen Schritt weiter.


    Verzweifle nicht, du schaffst es ganz bestimmt, es braucht nur Zeit.


    Sie wird dir später mit viel Liebe danken. Viel Erfolg


    LG, Luisa

  • Also ich kenn das aus einer ähnlichen Situation. Bonny hat sich anfags genauso bei uns verhalten, als sie zu uns kam. Entweder sie hat sich die äußerste Ecke in der Wohnung gesucht, oder sie kam angeschlichen/hat sich unterworfen, wenn wir sie auch nur angesprochen haben.


    Ich muss mich in dem Fall auch meinen Vorrednern anschließen. Versuch es nicht mit dem Druck, den du dir selbst machst, sondern lass sie auf dich zukommen. Wir wollten anfangs auch zu viel. Dann haben wir Bonny "in Ruhe gelassen" und es hat sich auf einmal gebessert.


    Wenn sie den Kontakt zu dir sucht, darfst dich natürlich dann umso mehr freuen und kannst sie damit richtig belohnen. Ich denke auch das mit dem spielen gibt sich dann von allein. War bei uns jedenfalls so.


    Was uns sehr geholfen hat war, daß wir sie immer bei uns gefüttert haben. (mit Futterbeutel)
    Und ich hab auch öfter mal so kleine Leckerchen-Spuren irgendwo in der Wohnung langgelegt. Also keine Suchspiele, sondern einfach hingelegt und Bonny selber entscheiden lassen. So hat sich Bonny mehr in der Wohnung bewegt, wurde neugieriger und auch sicherrer. Es gab ja in jedem Raum lecker Fressen. :)


    Rumtragen würd ich sie auch auf keinen Fall. Weiß nicht, ob das richtig ist. Aber rein gefühlsmäßig empfinde ich das schon auch als eine Art Zwang.

  • Zitat

    Ich habe den anderen Thread auch vollständig verfolgt, und ich werde gerade jetzt das Gefühl nicht los, dass Du das zwanghafte ( für mich sehr verständlich übrigens) Bedürfnis verspürst, alles Geschehene wieder zu revidieren


    Hi doggy


    Ich sehe es ähnlich wie britta ..
    Wie ich schon in deinem anderen dreeed geschrieben habe mußt du dir und deinem hundi viel viel zeit geben !!!!!
    Du hast ne menge ratschläge bekommen .. setze sie um und du wirst sehen die zeit bringt erfolge.
    Allerdings wirst die unsicherheit nie aus deinem hundi raus kriegen. Aber tuh alles dafür daß sie merkt du willst nichts (streng) böses von ihr !!!!


    Wenn mein grobi auf dem sofa oder auf seinem kissen liegt und ich komme schnell in den raum, gehen seine ohren auch heute noch nach hinten und er duckt sich leicht weg .. weil er einfach nicht vergessen kann dass ich mal kurze zeit anders war als heute... :kopfwand:
    Manchmal geh ich einfach weiter, manchmal animiere ich ihm zum spielen oder gehe wieder weg und komme mit nem leckerlie wieder ... :D


    Verliere nicht die geduld !!!!


    Viel erfolg, gruß jan

  • Hallo Doggfriend,



    Ich denke mit all diesen Tipps und viel viel Zeit werdet ihr es schaffen.
    Die Sache mit den neuen Kommandos finde ich klasse. Vielleicht nicht alle auf einmal....aber für das "hier" oder "auf" kannst du dir auch was lockeres immer gut gelaunt klingendes einfallen lassen.


    Wie meine Vorredner schon schrieben, einfach mal in gewissem Abstand auf den Boden setzen mit einem Buch oder sonst was. Und wenn du Lust drauf hast, einfach mal auf den Rücken drehn, genüsslich seufzen und sich strecken. Wenn deine Hündin das mitbekommt, wegdrehen und laut schmatzen. Sie wird auf jeden fall interesiert sein, und du nach dieser hündischen Yogaübung vielleicht etwas entspannt ;)




    Thomas

  • Zitat

    Das ist toll! Ich denke, da wirst Du ein gutes Stück weiterkommen. Denn Hunde sind ja schlechte Generalisierer und eine neue Umgebung kann bewirken, dass sie Dich ganz anders wahrnimmt.


    Hallo,


    leider wird daraus nichts, denn ich war heute bei TA mit Ihr und der hat gesagt, dass sie eine starke Magen- und Darmentzündung (musste gespiegelt werden) hat.


    Für die nächsten 10 - 12 Tage ist Antibiotika angesagt und dann soll sie noch weitere Ruhezeit haben.


    So werden wir nun ohne Hundi in Urlaub fahren und sie bleibt bei Schwiegereltern.


    Aber vielleicht hilft der 14-tägige Total-Abstand auch in wenig, wenn mir komplett getrennt sind und ich im Anschluss "von neuem" weiter wie von Euch empfohlen mit Ruhe vorgehe. Ich glaube, dass der Abstand vielleicht auch gerade mir hilft, ein wenig "Distanz" hineinzubringen.


    Viele Grüße
    DoggyFriend66
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    Hallo,


    möchte mich mal wieder kurz zu diesem Problem melden und einen kleinen Zwischenbericht geben.


    1.) Gesundheitlich wird es wieder besser


    Zu meinem "eigentlichen" Problem. Also sobald ich mit meiner Frau zu Hause bin ist meine Süße (Hündin :) ) auch mir gegenüber wieder aufgeschlossener.


    Anders wenn ich alleine nach Hause komme. Da ist sie noch immer sehr "eingeschüchtert", Auch wenn ich sie rufe kommt sie nur ab und wann her, und dann auch noch sehr sehr zögerlich. Sage ich dann auf und rufe sie auf halben Rückweg nochmal, kommt sie locker.


    Viele Grüße
    DoggyFriend66

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