Herdenschutzhund

  • Hallo Leute,


    ich habe mal diese Rubrik gewählt, da ich mir nicht sicher war, wo ich es sonst rein schreiben soll.


    Ich finde Kangals optisch wunderschön und tendiere für unsere restlichen Tiere (Esel, Ziegen Gänse, Katzen) ohnehin mehr zum Herdenschutzhund. Ich habe allerdings noch nie einen Herdenschutzhund gehabt. Und ich höre auch immer wieder, wie schwierig Kangals sein sollen. Ich will mich weiß Gott nicht von der Optik verführen lassen - denn letztendlich entscheidet immer mein Herz und mein Verstand und nie mein Auge - aber dennoch würde mich interesserien:
    Kann ich einen Kangal so halten, dass wenn ich arbeiten gehen muss (halbtags) ihn als Herdenschutzhund mit auf die Weide tue und wenn ich Zuhause bin, er in der Familie/im Haus lebt? Oder sehe ich das zu rosarot?
    Wie würde man das im Winter machen? Stellt der Wechsel von kalt (Stall, draussen) und warm (Wohnung) nicht ein Problem dar?
    Und kann man überhaupt von einer Rasse sagen, dass sie so ist - also dass sie als Herdenschutzhund zum Beispiel keinen Jagdtrieb haben...


    Ich kenne mich mit der ganzen Materie nicht besonders gut aus und wollte aus dem Grund mal hören, was ihr so denkt. Zur Zeit haben wir sowieso noch unsere alte Schäferhündin und deshalb kommt uns auch noch kein anderer Hund ins Haus, aber wenn ich so an die Zukunft denke...

    • Neu

    Hi


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    • Du solltest Dich auf jeden Fall so umfassend es geht über Herdenschutzhunde informieren.
      Als Bewacher Eurer sonstigen Haustiere wäre ein Herdenschutzhund auf jeden Fall prädestiniert. Allerdings müsste Euer Grundstück absolut sicher eingezäunt sein. Bei der Zusammenführung der einzelnen Tierarten gibt es vor allem im ersten Jahr einiges zu beachten.
      Auch sollten sich die Nachbarn nicht daran stören, dass der Hund dann auch bellt.
      Du solltest einen Hund aus einer Zucht wählen, in der die Eltern auch tatsächlich noch arbeiten und ähnlich gehalten werden, wie Ihr Euren Hund auch später halten wollt.
      Natürlich kann man einen Hirtenhund auch in die Familie integrieren. Schwieriger wird es eventuell, wenn ihr viel (Kinder-)Besuch bekommt.


      Übrigens haben auch viele Hirtenhunde Jagdtrieb. Viele dieser Rassen wurden/werden in ihrer Heimat z.B. zur Wildschweinjagd eingesetzt. (Wenn der Zaun dicht ist, sollte das aber kein Problem sein.)
      Wie das bei den Kangals aussieht kann ich allerdings nicht sagen.
      Die Kangals, die ich bisher kennengelernt habe, waren nicht so mein Fall und sind wirklich nur etwas für sehr erfahrene Hirtenhundbesitzer.
      Es gibt einige europäische Rassen, die ein etwas gemäßigteres Temperament haben und fremden Menschen gegenüber nicht ganz so ablehnend gegenüber sind.
      Ich kenne sehr nette Pyrenäenberghunde und Maremmanos, die trotzdem sehr gute Wächter sind. Dann gibt es auch noch so einige spanische und portugiesische Rassen, die, ebenso wie der Kangal, bräunlich und kurzhaarig sind.


      Ansonsten kann ich Dir den Spitz empfehlen. Großspitze sind wirklich ernsthafte Wächter. Vertragen sich mit allem was zum Haushalt gehört (besonders mit Geflügel), sind sehr gute Familienhunde und jagen normalerweise nicht.
      Wir haben einen Spitzmix, der sich von unseren Enten alles gefallen lässt und sie mit seinem Leben verteidigen würde...

    • Ich halte das für nicht sinnvoll!
      Wie groß kann deine "Herde" sein, das sie einen Herdenschutzhund benötigt?
      Ich finde ohnehin, das man momentan viel zu viel von diesen Hunden hört! Da hab ich doch a bisserl Angst, das sich da ein neuer beängstigender Trend abzeichnet!


      Daher etwas beängstigte Grüße,
      Kai

    • Hallo,


      also benötigen tun wir, oder unsere Herde von 10 Tieren gar keinen Herdenschutzhund, aber ich finde es immer so schade, dass wenn ich arbeiten gehe, unsere Hündin traurig im Haus zurück bleibt. Ich fände es halt klasse, wenn ich wüßte, dass der Herdenschutzhund dann draußen ist und sich während meiner Abwesenheit gut fühlt. Ich dachte, dann schlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe. Denn unsere jetzige Hündin kann an den anderen Tieren nicht viel finden, dabei finde diese unsere Hündin einfach nur klasse. Naja, aber man kann sie ja nicht zwingen, die Zuwendung der anderen Tiere anzunehmen - schade eigentlich.
      Wir leben hier total auf dem Land und hier hat jeder Hunde (leider meist im Zwinger oder an der Kette :dagegen:) und da unsere Nachbarn auch weit weg sind, würde ein bellender Hund nicht stören. Auch ist unser Grundstück gut eingezäunt - alleine schon aus dem Grund, weil wir Ziegen (Ausbruchskünstler) haben. Und Kinder kommen uns eigentlich nie besuchen.
      Kann man einem Herdenschutzhund denn nicht beibringen, dass wenn ich eine fremde Person begrüße und dem Hund sage, dass dies OK ist, er seinen Schutztrieb ablegt? Unsere jetzige Hündin verbellt Fremde ja auch, aber wenn ich sage, das es gut ist, ist es auch gut.


      Von Spitzen habe ich gehört, dass es wahre Kläffer sind.

    • Ich denke, dass es schwierig sein wird den Hund einerseits als tatsächlichen Herdenschutzhund einzusetzen und ihn dann wieder als "Familienhund" zu halten. Normalerweise sollen diese Hunde ja möglichst wenig Bezug zu den Menschen haben und nur auf das zu beschützende Vieh geprägt sein.


      Und zehn Tiere sind wohl auch keine wirkliche Aufgabe für einen Kangal... ne, nee, davon würde ich auch abraten.


      Super! Endlich rät mal jemand anders auch zum Spitz :bindafür: Du musst bei den Spitzen unterscheiden: Kleinspitze und Mittelspitze sind eigentlich keine Spitze mehr im eigentlichen Sinne. Die sind tatsächlich oft einfach nur Kläffer oder neigen dazu. Ein Großspitz ist tatsächlich noch ein Hund, der bewacht. Der kläfft nicht sinnlos rum, sondern nur, wenn sich da etwas nähert. Allerdings neigen diese Hunde (mit Absicht) dazu, Fremde nicht sonderlich zu mögen... Vorteil ist allerdings, dass sie sehr friedlich auf dem eigenen Grundstück sind, wenn der eigene Mensch dabei ist. Dann gibt es auch keinen Grund mehr zu kläffen.


      Viele Grüße
      Corinna (bei der neben den ganzen Hütewuseln auch immer was Spitziges leben wird :freude: )

    • Hmm, ein Spitz also.
      Sind die Großen denn nicht recht selten? Habe da mal in "Hundkatzemaus" was drüber gesehen - schon lange her. Da hieß es, dass es eigentlich nur noch einen Züchter in D-Land gibt und der Großspitz von Aussterben bedroht ist. Oder verwechsle ich da was?

    • Es ging bei dem Beitrag hauptsächlich um den schwarzen Spitz. Der weiße ist noch etwas häufiger aber auch selten, der braune glaube ich bereits ausgestorben. Dafür gibt es aber noch Unmengen an Wolfsspitzen!


      Wenn man den Hirtenhund ausschließlich mit dem Vieh zusammen hält ist er mit 10 Tieren unterfordert und fängt an sie in seine groben Spiele einzubeziehen. Nur Aufpassen lastet ihn dann natürlich nicht aus.


      Die Praxis einiger Naturschutzverbände Herdenschutzhunde nahezu ausschließlich auf Vieh zu sozialisieren ist meines Wissens bei vielen Hirtenhundbesitzern sehr umstritten.


      Ich kenne viele Fotos von Dho kyis, die mit der Familie der Hirten eng zusammenleben und trotzdem nachts das Vieh schützen.
      Man sollte vielleicht mal Hirtenhundbesitzer fragen. Gibts da auch ein Forum???

    • Du hast recht-Herdis sind tatsächlich ziemlich schwierige Hunde.
      Wenn Du wirklich vorhast, über die Anschaffung von einem Herdi nachzudenken, dann informiere Dich gründlich und lerne viele Besitzer mit ihren Hunden kennen.


      Absoluter Herdispezialist ist sicher Miriam Cordt von der Animal-Learn-Hundeschule Dog-Inform, die leitet auch die Herdenschutzhundehilfe:
      http://www.herdenschutzhundhilfe.de. Da findest Du auch viele Infos zu den Rassen.


      Grad Kangals füllen neben Kampfschmusern leider auch viele Tierheime als schlecht zu vermittelnde Gäste-Rasselisten tun ihr Übriges.
      Lohnt sich auf jeden Fall, da mal genauer zu schauen...


      Neuerdings vollkommen herdiverliebt, Marta&Monster

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