Richtige Reaktion auf´s Leinebeissen

  • Hallo Leute!


    Unser Dalmatiner ist 5 Monate und wohnt jetzt seit 3 Wochen bei uns. Er ist ein echt toller Kerl und hat sich schon richtig gut eingelebt. An den erzieherischen Feinheiten arbeiten wir nun fleissig. Wir gehen mit ihm in die Hundeschule und vor ein paar Tagen habe ich mit "Clickern" angefangen, was wir nun auch richtig ausbauen wollen.


    Was uns aber wirklich zu schaffen macht, ist das penetrante Beissen in die Leine. Er läuft eigentlich recht gut an der Leine, manchmal auch schon bisschen Fuss (so mit Leckerli vor der Nase). Wenn er zieht, versuchen wir es mit "Stehenbleiben und Wenden", klappt auch ganz gut. Und plötzlich kriegt er seine 5 Minuten und beisst in die Leine, springt wie ein Flummi, versucht auch in den Arm zu beissen.


    Ich hab schon einiges versucht, ich krieg es nicht raus. Wenn ich streng "nein" sage und mit Leinenruck gegen angehe, motiviere ich ihn noch mehr, dann wird er immer wilder. Wenn ich versuche, ihm andere Befehle zu geben, sitz oder so um ihn dann zu loben (oder zu clickern) reagiert er meist nicht. Oder macht es, läßt sich feiern und macht danach weiter damit. Jetzt habe ich versucht, ihn einfach zu ignorieren. Ich habe ihn erst heute abend 5 Minuten hinter mir hergeschliffen, dann die Runde vorzeitig beendet. Er macht das immer Phasenweise, aber das macht einen echt wahnsinnig :kopfwand: . Vor allem mein Mann, der angefangen hat, ihn kleine Runden zum Joggen mitzunehmen, wird ganz irre, wenn der die ganze Zeit an ihm "rumhängt und -hüpft".


    Habe viel nach diesem Problem gegoogelt, aber noch nicht des Rätsels Lösung gefunden. Vielleicht weiß hier einer noch den einen oder anderen Tipp. Bin für jeden dankbar.


    LG


    die Mami vom Manni

  • DA gibts verschiedene Möglichkeiten, und da Du mit dem Clicker arbeitest, kannst Du mehrere Ausprobieren, und dann das für Euch praktischste auswählen.


    Du könntest z.B ein kleines Leder-Dummie mit nehmen und Herrn Dalmi den Dummie tragen lassen - dann hat er schon das "Maul voll" und kommt gar nicht erst drauf, in die Leine zu beißen. Oder er bekommt das Dummie, wenn er in die Leine beißt, falls er das Ding noch nicht so lange tragen kann... :D


    Du könntest aber auch ein "Hund führt sich selber an der Leine umher" draus basteln. Dabe darf der Hund die Leine in den Mund nehmen, aber nicht drauf rumbeißen und zergeln. Ich kenne eine Aussie-Dame, die Ihre Leine vom Boden aufheben und Ihrer Halterin geben kann und sie Trägt auch ihre Leine, wenn Frauchen keine Hand mehr frei hat - wenn das nicht cool ist, weiß ich es ja auch nicht!!!


    Oder Du könntst Gnadenlos alles Clickern, was nicht "an der Leinebeißen und dran zergeln" ist...

  • "Nein" ist keine schlechte Idee, allerdings braucht Eurer Hund wohl noch einige Übung, um das 100% zu verstehen. Leinenruck ist ganz schlecht, denn er soll die Leine ja mit etwas Positivem verbinden.


    Was in diesem Alter und da Ihr ihn erst wenige Wochen habt, wahrscheinlich super hilft, ist totales Ignorieren. Sobald er in die Leine beißt, bleibt Ihr wie erstarrt stehen und schaut in die Luft. Falls er weiterhin ständig in die Leine beißt (und die Situation es zuläßt), laßt Ihr die Leine einfach kommentarlos fallen. Falls er Euch angeht, quieken bzw. "Aua" sagen, aber ohne ihn übermäßig zu beachten. Wenn er sich dann mal beruhigt hat, genauso kommentarlos (evtl. die Leine aufhebend) weiterlaufen. Und das ganze konsequent durchziehen.


    Das bedarf zwar einiger Nerven gerade für Deinen Mann, der eigentlich Joggen wollte, wird sich aber in einigen Wochen sicherlich auszahlen.


    Und nach solch überstandenen "Anfällen" dann noch mit dem Hund ausgiebeig spielen, damit seine aufgestaute Energie einen von Euch bestimmten Kanal findet.

  • Hm, wenn er das Leinebeißen als selbstbelohnend empfindet, bringt ignorieren nichts. ;)


    Ich würde auch ein Alternativverhalten anbieten, wie Shoppy schon geschrieben hat. "Nein" und Leinenruck würde ich weglassen. Er ist wahrscheinlich eh schon gestresst, da pushst du ihn nur noch mehr. Zeige ihm einfach, was erlaubt ist.

  • Hallo


    Das klingt nach den 5 Minuten die fast jeder junge Hund hat ;) . Ich würd ihm auch etwas anderes zum in der Schnauze tragen anbieten und parallel 2 Sachen ausprobieren.
    a) das bereits erwähnte stehen bleiben, bis er sich beruhigt hat oder
    b) plötzlich losrasen, so dass er seine Energie in die Vorwärtsbewegung stecken kann, dabei immer wieder plötzliche Wendungen, denn der Hund wird vermutlich schon schneller sein als ihr :^^: . Am Besten geht das natürlich wenn ihr die Leine loslassen könnt, so dass er nicht so hin und her gezerrt wird.
    Diese "rumspinnen" wird weniger, allerdings haben auch ältere Hunde ab und zu solche 5 Minuten aber wesentlich seltener als junge Hunde.


    VG Yvonne

  • Mücke hat das auch gemacht, als er so klein war.


    Ich hab ihn absolut ignoriert, weg geschaut und getan , als wäre er Luft. Bin dann dabei auch stehen geblieben.
    Wenn er ruhig war, gelobt. Ich würde es immer wieder so machen.

    Das mit dem Selbstbelohnen sehe ich nicht so.


    LG
    Melanie

  • Danke für die Ratschläge - mehr davon!!! Werde die Sachen beherzigen und weiterüben. Ihm generell was "ins Maul zu stopfen" geht ja schlecht, wegen dem Clickern. :irre: Obwohl, dann sieht er ja, dass man mit voller Schnute kein Leckerli abstauben kann :lachtot: Den Leinenruck fand ich auch nicht so dolle, zumal ich ja auch merke, dass ihn das nur noch "agressiver" macht. Stehenbleiben habe ich auch schon versucht, beim Ziehen funktioniert es, dann kommt er zurück und macht sitz (oder aber ich wechsel die Richtung) Beim Leinebeissen macht er das auch im Stehen oder er springt an mir hoch und knabbert mich an. Die Leine einfach fallen zu lassen, daran hab ich auch schon gedacht, es waren aber immer irgendwie ungünstige örtliche Gegebenheiten. So 100 m vor der Bundesstrasse lass ich solche Experimente doch lieber ;) Gestern abend hatte ich schon gedacht, ich binde ihn einfach am Zaun an und geh ein paar Schritte ohne ihn, bin dann aber doch direkt nach Hause.


    Naja, er ist ja noch ein kleiner Bengel, wir arbeiten halt weiter. Bin ja gewillt, ihm alles beizubringen. Wollte nur nicht bei dem ersten "Problemchen" gleich falsch reagieren und erst ein "Problem" draus werden lassen.


    Also jegliche Ideen und Denkanstösse - her damit.


    Danke!
    Manni-Mami

  • Manni-Mami
    Steigert er sich sehr rein, wenn du ihn ignorierst? Ingorieren bringt ja nur etwas, wenn er das Leine beißen zeigt, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn es selbstbelohnend ist, empfindet er dein Ignorieren nicht als Strafe. Ergo wird das Verhalten auch nicht weniger.


    Ich würde ihn nicht rumrasen lassen, sondern ihn entspannen. Erstmal empfinde ich das Rumrasen nicht als sinnvolle Strategie zur Stressbewältigung. Dein Hund rennt dann immermehr. Außerdem kannst du ihn ja nicht immer laufen lassen. Was dann? Dann würde er wahrscheinlich total ausflippen, weil er keine Alternativen zum Rumrasen kennenlernen würde.


    Wenn er ein Geschirr trägt, kannst du ihn einfach seitlich im Geschirr festhalten. Ganz ruhig dabei sein, nicht schimpfen oder so. Sobald er aufhört, bekommt er etwas zum Kauen. Du kannst ihn auch Leckerlies suchen lassen oder massieren. Alles, was entspannt, ist erlaubt. Das Leinebeißen sollte für dich ein Signal werden, dass dein Hund gestresst ist. Ich würde ihm dann zeigen, dass du es gesehen hast und ihm zeigen, wie er damit umgehen soll.

  • Ich weiß nicht, ob das Leinebeissen stressbedingt ist. Es tritt in verschiedenen Situationen auf. Er kann gerade noch fein Fuss gelaufen sein, plötzlich kriegt er so ein rappel. Gerade heute vormittag war es wieder sehr schlimm. Wir wollten gerade erst losgehen. Sind aus dem Haus und sofort ging es los. Da hab ich die Leine einfach losgelassen, bin wieder zur Tür zurück. Da kam er nach einer kurzen Weile angedackelt und hat mich fragend angeschaut. Dann hab ich ihn gelobt, Leckerli gegeben und seine Leine genommen. Das hat er dann noch zweimal wiederholt, dann ging es. Dann haben wir ein paar Mal Fuss gehen geübt, so mit Clicker und Belohnung. Ging super. Zwischendurch wieder so eine Beiss-Attacke. Hab ihn dann sitz machen lassen, gelobt. Und auf dem Nachhause-Weg fing er wieder an. Bin stehen geblieben und hab mich weggedreht - zum Dank hat er mir in den A... gebissen. Wie gut das das "nur" ein Dalmatiner und kein Pitbull ist :shocked:


    Ne, da muss was passieren, geht so echt nicht. :hilfe:

  • Zitat

    zum Dank hat er mir in den A... gebissen. Wie gut das das "nur" ein Dalmatiner und kein Pitbull ist :shocked:


    Den Satz kapiere ich jetzt nicht. :???:


    Ansonsten: Ich hab in solchen Situationen einfach die Leine fallen lassen und bin weiter gegangen. Dann hörte dieses Verhalten sofort auf und Hundi kam zu mir. Nach 2-3 Wiederholungen war Ruhe fürs erste. Das habe ich dann jedes Mal so gemacht bis das Verhalten irgendwann gar nicht mehr auftrat.


    Was dann eigentlich auch nicht lange gedauert hat.


    Wobei ich sagen muss "damals" (als meine Zwei noch Welpen waren) habe ich noch nicht geclickert.


    Heute würde ich es in dieser Situation mit dem Clicker versuchen, so wie Shoppy vorgeschlagen hat.


    LG Lexa

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