Ich weiß nicht mehr weiter...
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Ich hoffe hier sehr auf Eure Hilfe.
Ambra (15 Monate) fing im Dezember an mich auf Spaziergängen anzubellen. Sie wollte mich zum Spiel auffordern, nahm auch die Spielaufforderungshaltung ein.
In diesen Momenten hörte sie auf kein Kommando und ließ sich nicht anleinen.Sie ist sehr hartnäckig und konnte sich gut 1- 1,5 Std. in die Sache reinsteigern.
Um das Verhalten zu unterbrechen, bin ich aufs Spiel eingegangen, hab Beute-Fang-Spiele mit ihr gemacht usw. Da sie sich ja nicht anleinen ließ, hab ich versucht sie zu schnappen wenn sie in meiner Nähe war. Ging natürlich total schief, da sie eh schneller als ich ist.
Ich hab ihr gegenüber meine Glaubwürdigkeit verloren.
Ihr Verhalten wurde immer dreister.
Wir haben vor einiger Zeit die Hundeschule gewechelt und die Trainer dort rieten mir ihr penetrantes Verhalten absolut zu ignorieren.
Das habe ich getan und nun eskaliert es, denn Ambra versteht nicht, warum ich nicht mehr auf ihre Spiele eingehe.
Nun springt sie mich an, bellt und zwickt mich übermütig in Wade, Po, und Arme.
Anfangs hat sie dieses Verhalten ab und zu auf Spaziergängen gezeigt, nun bei jedem und mittlerweile auch auf dem Hundeplatz.
Vom Trainer wird bestätigt das wir eine gute Bindung haben. Wenn sie nicht gerade ihren "Anfall" (so nenne ich das) hat, dann hört sie sehr gut.
Fuß laufen, ablegen, ablegen und erst auf kommando Ball holen etc. klappt.
Auch zu Hause ist alles unproblematisch. Sie wartet vor der Tür bis ich sie rein rufe, sie frißt wenn ich das ok gebe (kann ihr das Futter auch jederzeit wegnehmen), geht auf Aufforderung in ihre Box, hält Taburäume ein. Auch mein Sohn kann ihr alles wegnehmen und so weiter und so fort.Sie läuft in den Momenten wo sie so spinnt auch nicht weg und ist abrufbar. Sie kommt nur max. einen Meter an mich ran und bellt weiter.
Mit Schleppleine habe ich auch gearbeitet. Dann zeigt sie das Verhalten nicht. Rasseldosen, Disk-Scheiben, Wasserspritzpistolen sieht sie alles als Spiel an.
Heute morgen waren wir 1,5 Std. am Rhein. Die ganze Zeit war sie in ihrem Spielwahn. Hat erst mich angebellt und gezwickt und sich dann Spielsachen (Stöcker, Plastikteile usw.) gesucht und ist immer um mich rumgerannt um mich zum Spiel aufzufordern. Ich hab es ignoriert. Aber das ist kein Zustand und macht mich völlig fertig.
Mein Hund ist draußen ein komplett anderer Hund als zu Hause.
Ich setze auch jedes Kommando durch was ich ihr gebe.
Außer in den genannten Situationen. Da versuch ich immer ein Kommando zu geben, aber sie weiß das sie in den Momenten eh am längeren Hebel sitzt. Im nachhinein ärgere ich mich immer über mich selbst das ich etwas gesagt habe.Bitte helft mir. Bin wirklich verzweifelt.
Ich weiß das ich ihr das Verhalten selbst anerzogen habe, aber wie kann ich das wieder von ihrer Festplatte löschen???
Ambras erste Läufigkeit war im Februar/März 2007 und sie riecht noch so sehr, das fast jeder Rüde an ihr dranhängt. Gestern gab mir die Trainerin zusätzlich den Rat sie dem TA vorzustellen, ob sie evtl. zuviele Hormone produziert, was ihre Aktivität noch mehr steigert
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Ein paar Infos über Ambra würden es sicher leichter machen, Dir zu helfen. Welche Rasse bzw. welcher Mix und was machst Du mit ihr (Hundeschule, Hundesport etc.)?
Mit 15 Monaten ist sie jetzt im schönsten Flegelalter und testet ihre Grenzen aus. Eigentlich völlig normal und sie hatte ja auch Erfolg damit.
Kann es sein, daß sie einfach nicht genug gefordert wird?
Als erstes würde ich sie permanent an der Schleppleine lassen um dieses unerwünschte Verhalten zunächst mal zu unterbinden. Du kannst dann mit ihr spielen, aber Du bestimmst, was gespielt wird, wann und wie lange. Und ich würde ruhige, geistig anstrengende Spiele, z.B. etwas suchen, bevorzugen. Einerseits um Ambra nicht aufzudrehen und andererseits damit sie Kopfarbeit leisten muß.
Und zu den Hormonen: Eine Rückfrage beim TA kann sicher nicht schaden, aber es gibt Hündinnen, die für Rüden immer gut riechen. Meine Paula gehört auch dazu und sie ist völlig gesund.
LG
Doro
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Hi,
nur kurz - es gibt eine Phase, in der der Hund das Verhalten, das "gelöscht" werden soll, nochmal _extrem_ zeigt. Meist kurz vor der endgültigen Löschung. Könnte es das sein? Wie lange ignorierst du die Aufforderungen schon?
Ansonsten schließe ich mich Doro an, würde auch SL und ruhige Suchspiele oder Apportieren auf Befehl (und: so richtig lange warten lassen!) empfehlen.
Das Ranrufen zum Anleinen lassen ist sonst kein Problem, nur, wenn sie in ihre wilden Minuten kommt?Viele Grüße
Silvia -
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Ambra ist ein Boxer-Stafford-Mix.
Wir besuchen 2x in der Wochen die Hundeschule. Machen Agility und sind in der Vorbereitung für die BGVP.
An der Schleppleine zeigt sie dieses Verhalten nicht. Dafür ist sie zu clever.
Ich arbeite auf jedem Spaziergang mit ihr. Auch Suchspiele. Ich lege ihr eine Fährte und sie sucht ab.
Leider bricht sie plötzlich auch aus solchen Situationen aus.
Ich gehe auch nicht mehr! auf ihre Spielaufforderungen ein. Ich beginne das Spiel, sollte sie dann plötzlich das unerwünschte Verhalten zeigen und bringt den Ball nicht zurück, dann ignoriere ich, bevor ich etwas sage und wieder unglaubwürdig werde.
Sich aufdrehen schafft Ambra ganz alleine. Ich mische sie nicht auf. Rede auch schon nciht mehr mit hoher freundlicher Stimme, sondern eher neutral in solchen Momenten.
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Kann es nicht sein, das du zu viel mit ihr machst.
Ich habe auch einen Boxer-Mix und er dreht dann auch richtige auf, wenn er zuviel gefordert wird.
Ich habe festgestellt, wenn ich ihn nicht überfordere, und mehr Ruhephasen reinbringe macht er es nicht.LG Anette
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Huhu Niklas,
ich muß zugeben, ich kenne mich mit den Rassen, die in deiner Ambra drin stecken nicht aus, daher weiß ich nicht ob meine Vermutung zutrifft.
Bei Borders und Aussies tritt dieses Verhalten auf, wenn sie kopfmässig nicht ausgelastet sind. Diese Rassen brauchen nicht nur viel Bewegung sondern auch Aufgaben, die sie lösen müssen.
Geschieht es nicht, kommt es u.U. exakt zu dem vorn dir beschrieben Verhalten.
Dass du auf die Spielaufforderungen eingehst (eingegangen bist), ist ein großer Fehler. Du überlässt dem Hund die Führung und untergräbst damit deine Rudel-Chef-Position. Denn nur du darfst bestimmen, wo, wie und wann gespielt wird.
Dass Ambra später auf dein verändertes Verhalten (dann doch ignorieren) erstmal noch aufgebrachter reagiert, ist verständlich.
Das ist so als ob du einem Kind ständig erlaubst soviel Süssigkeiten zu essen wie es will und dann aufeinmal willst du es einschränken.
Sicher gibt es auch da viel Geschrei und Protest. Bleibst du konsequent, beruhigt und fügt sich das Kind irgenwann. Genauso ist es beim Hund.
Vielleicht beschreibst du uns, wie der Tagesablauf des Hundes an einen durschnittlichen Tag aussieht.
Wie oft und wie lange geht der Hund raus? Was macht ihr dann draussen? Und wie beschäftigst du den Hund zuhause?
Wie alt ist dein Sohn? Wie beschäftigt er sich mit dem Hund?
Ich denke, Ambra hat im Dezember beschlossen was an der Rangordnung zu ändern und du bist leider darauf eingegangen. Sie fühlt sich als Chef, will Spiele erzwingen und bellt dich an, weil du dich nicht entsprechend deiner niederen Rangordnung verhälst.
Du mußt ihr die evtl. fehlende Beschäftigung bieten und gleichzeitig konsequent die Führung übernehmen.
Wenn sie ihre "Anfälle" hat, stets konsequent ignorieren, sich umdrehen und weggehen. Wenn sie dich dann "anfällt" Zwicker und Anbellen mit einem grollenden (wie ein Hundeknurren) "NEin" quittieren und weiter gehen.
Keine "Diskusionen" mit dem Hund, kein Schimpfen und schon gar nicht Jad-Spielchen, um sie wieder einzufangen.
Entweder du wählst den Ort und den Zeitpunkt zum Ableinen so, daß du problemlos weggehen kannst, ohne den Hund und natürlich auch Passanten/anderer Hunde einer Gefahr auszusetzten, oder du verzichtest auf das Ableinen vorerst, lässt sie nur an der Schleppleine laufen.
Wenn da ihre "Anfälle" nicht kommen, um so besser. Nutze dann die weniger brenzliche Situationen um wieder deine Chefposition zu stärken.
Alle Spielsachen und Kauknochen wegpacken und dann jeweils nur einzeln für kurze Zeit dem Hund anbieten, aber niemals dann wenn er zeigt, daß ER spielen will!
Schicke ihn auf sein Platz (zuhause), warte paar Minuten ab und rufe ihn dann zu dir, um mit ihm zu spielen.
Sobald der Hund übermütig wird, sofort das Spiel beenden mit "Aus", Spielzeug wegnehmen, den Hund auf die Decke schicken und dann ignorieren. Ganz wichtig: Das Kommando durchsetzen!
Wenn der Hund lieb auf der Decke wartet, ihn wieder nach 5 Min. zu sich rufen und Spiel wiederholen. Flippt er wieder aus, die Unterbrechung wiederholen.
Draussen kannst du es auch machen. Sobald der Hund zu übermütig wird, die Schleppleine einholen, denn Hund an kurze Leine nehmen und zügig richtung Zuhause / Auto gehen. Dabei den Hund nicht ansprechen oder angucken.
Das Fehlverhalten abzugewöhnen dauert viel länger, als der Hund es brauchte, um es falsch zu lernen, also nicht verzweifeln.
LG, Luisa
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@ silvi-p:
Ich ignoriere etwa 2 Wochen, wobei ich zugeben muß, das ich nicht immer konsequent bin. Denn wenn sie mich zwickt, dann fällt es mir sehr schwer ruhig zu bleiben und so zu tun als sei nichts.
Ansonsten ist das ranrufen kein Problem. Nur eben in dieses Momenten.
@ Balljunkie:
Ja, daran habe ich auch schon gedacht.
Wobei sie es gestern beim Agility sofort zu Beginn gemacht hat, wo eigentlich noch nicht viel abgelaufen ist.Ambra ist zu Hause wirklich ein absolut ruhiger Hund, aber draussen dreht sie so richtig auf.
Welche Alternativen gibt es noch, dieses Verhalten wieder zu korrigieren?
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Hmm.. ich denke es ist unmöglich eine ferndiagnose zu erstellen und zu bestimmen ob der hund nun über/unterfordert ist, oder das agility ihn aufdreht ...
eins ist sicher..wenn ambras verhalten nicht konsequent ignoriert wird und sie immer mal wieder ihre aufmerksamkeit bekommt die sie möchte , wird sich ihr verhalten nicht ändern!
Ich wüsste ja gerne was flying paws zu dem verhalten deines hunde dazu sagen würde...
:^^:
Denn eins verstehe ich nicht..kann man ambras verhalten denn nicht rigoros unterbinden? wenn man sich wieder hunde unter einander anschaut.... hätte ambra schon längst für ihr gezeigtes belästigen eins auf den "deckel" beckommen..
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@ Josephine:
Also zu Hause ist das alles kein Problem.
Ihr Verhalten tritt ausschließlich draussen auf.
Unser Tagesablauf?
Ich bin in Elterzeit mit meinem Sohn (der wird 2 Jahre). Morgens gehen wir entweder nur eine kleine Runde oder an manchen Tagen treffen wir uns mit anderen Hunden morgen für etwa eine Std. im Park.Sie hat an der Leine bei Fuß zu gehen, macht sie auch am Kinderwagen.
Dann bekommt sie fressen wenn wir zu Hause sind, legt sich in ihre Box und schläft.
Nachmittags geh ich ohne Kind mit ihr. Wir wechseln häufig die Orte an denen wir Spazieren gehen. Hundekontakt hat sie immer.
Bevor sie freilaufen darf, mache ich mit ihr Unterordnungübungen. Sitz, Platz, Steh, Richtungswechsel.Bevor abgeleint wird, sitz und auf kommando los.
Dann lasse ich sie erstmal laufen, schnuppern etc.
Ich rufe die zwischendurch ab, belohne sie.Ich trage dann ihren Ball an meiner Seite und erst wenn ich spielen will, fordere ich sie auf. Lasse sie absitzen, werfe den Ball, schicke sie los. Oder absitzen, gehe weg, rufe sie zu mir und schicke sie dann den Ball holen. Ich beende das Spiel mit Kommando "ende".
Aber je nach Tag komme ich gar nicht erst zu dem Punkt. Eben weil sie vorher schon wieder abdreht.
@ Viviane:
Ich denke ja auch immer, das das Verhalten rigoros zu unterbinden sein muß. Aber wie???
Ich sehe es genauso Hunde untereinander ätten das sicher auch schon längst geklärt.Wobei Ambra schon immer sehr hartnäckig war.
Als Welpe wollte Ambra einem Dobermann einen Stock klauen, war dabei auch mega penetrant, bis der Dobi sie ins Ohr gezwickt hat (ist heute noch sichtbar die Wunde) und sie hat nicht daraus gelernt. Sie klaut ihm den Stock heute noch..... -
Hallo,
sorry, aber: DU hast es ihr beigebracht, dass sie nur penetrant genug sein muss, damit sie Erfolg hat! Beim Ignorieren nicht konsequent zu sein bedeutet, es noch interessanter und wichtiger für sie zu machen, dich mehr und intensiver zu nerven.
Der Zeitpunkt, das richtig zu unterbinden, wie es "Hunde untereinander tun würden" ist leider schon verstrichen. Hunde untereinander wenden beim ersten Auftreten von solchen Frechheiten ganz klare Sprache an, manchmal auch im Sinne von "mit Kanonen auf Spatzen". Danach reicht nur noch die Erinnerung "ey ich hab dir schonmal gesagt" - und so schleicht sich das ungewollte Verhalten aus.
Da Menschen es aber einfach (fast) nie so hinkriegen (1. sofort beim ersten Mal, 2. die Kommunikationsmittel, dass es sofort kapiert wird), würde ich auf solche Maßnahmen nicht zurückgreifen, das wird dein Hund nun nicht mehr Ernst nehmen.Sei hartnäckig und ignoriere sie richtig. Das mit dem Zwicken ist draußen ja doof, sie macht es ja nur, wenn sie nicht angeleint ist, oder? sonst würde ich sie kurz irgendwo anbinden, bis sie sich abkühlt. Dabei auch nicht beachten.
Zudem hört sich das für mich auch ein bissel wenig an, für einen Power-Junghund - 2x am Tag 45min waren das, oder? Zudem viel am Kinderwagen bei Fuss dabei? Könntest du nicht vielleicht mit ihr Fahrrad fahren oder laufen statt der zweiten Runde, dann wäre sie zumindest körperlich etwas ausgelasteter? Agility 1x pro Woche ist vielleicht bzw. im Moment noch was für den Kopf, macht aber den Hund körperlich wohl nicht fertig (soll ja auch noch gar nicht.) Kopfmäßig macht ihr ja schon einiges.
Viele Grüße
Silvia -
- Vor einem Moment
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