Hundeschule mit Gewalt in Mexiko

  • Ich bin ja schon seit einiger Zeit auf der Suche ob es nun nicht doch eine Hundeschule hier in Mexiko gibt. Generell gibt es die schon, in anderen Städten, aber ob die gewaltfrei arbeiten ist ne gute Frage. Am Freitag bin ich zufällig mit meiner knapp 5 Monate alte Mischlingshündin Suki an einem öffentlichen Platz vorbeigekommen, wo so 12 Hunde mit Herrchen und Frauchen standen. Ich wollte eigentlich nur mal gucken, aber der Hundetrainer hat uns aufgefordert mitzumachen, habe ich dann auch. Es waren fast nur Schäferhunde, Rottis, Pitbull, Weimaraner da und alle dermaßen heftig drauf. Überhaupt nicht sozialisiert, meine wollte mit jedem spielen, aber das ging so gar nicht. Die erste Stunde ist mir auch schon einiges aufgestoßen, man muß hart durchgreifen, seinen Hund anschreien, wenn er was nicht richtig macht. Dominanz ist ganz wichtig usw. Ich habe die Übungen zwar mitgemacht, aber eben nach meinem Prinzip. Heute war ich dann noch mal da, fast alle hatten Würger, bis auf meine und es wurde vorgeführt, wie wichtig doch der Leinenruck ist. Na klasse, es tat mir bis in die Seele weh, dass mir mit anzugucken. Eine Freundin von mir war mit ihrem Boxer da (übrigens waren alle Hunde kupiert (Schwanz) und auch Ohren bis auf die Schäferhunde. Schrecklich!!!
    Wenigstens meine Freundin konnte ich überzeugen, dass der Würger scheiße ist und ich werde ihr ein anständiges Halsband aus D mitbringen. Ich habe mir dann mal kurz ihren Hund ausgeliehen, und als er nicht mehr gespürt hat, dass sich das Halsband zuzieht ist er einwandfrei gelaufen.
    Bin gerade am überlegen, ob ich dem Hundetrainer mitteilen soll, was ich von seinen Methoden halte.
    Was würdet ihr machen? Ist halt ein anderes Land, wenn es in D schon schwierig ist, eine anständige Huschu zu finden, dann kann ich das hier wohl gar nicht erwarten. Für mich bringt es nur was, dass meine mal andere Hunde um sich hat und die Übungen unter "Ablenkung" machen muß, mit ein oder zwei kann sie spielen. Ich mache die Übungen, aber eben nicht nach seinen Vorstellungenm, aber das ist mir ziemlich egal.
    ach man, mußte mir gerade den Frust mal von der seele schreiben...
    Würdet ihr trotzdem weitermachen, ne andere Möglichkeit werde ich hier wohl nicht finden, sie mit anderen Hunden zusammenzubringen und gemeinsam zu arbeiten.

  • Ich würde weiterhin dort hingehen!
    Zeigen, daß man Hunde auch anders trainieren kann, mit Liebe, Konsequenz und Leckerlis, ohne Stachler, Würger und sonstige Perversitäten!


    Einen HH konntest du doch schon zum Umdenken bewegen! Der Anfang ist also getan, ein Hund weniger mit Würger! Und wenn du hartnäckig genug bist, werden vielleicht noch ein paar nachfolgen!
    Evtl sogar der Trainer!

  • Auf jeden Fall hingehen, aber nicht wegen deren Training, sondern zeige denen mal wie das mit positiver Bestärkung funktioniert.
    Vielleicht regst du ja damit die grauen Zellen der Trainer an.


    Andrerseits sollte man sich natürlich fragen, ob die wollen das denen "geholfen" wird.

  • Ich denke, einige wollen kaum, dass ihnen geholfen wird, da sie das Klischee des "muskulösen, böse aussehenden" Kampfhundes bedienen um noch machohafter zu wirken. Aber es sind etliche dabei, die einfach nur froh sind, wenn sie Anregungen bekommen, wie sie einen Hund erziehen können. Blöd ist, dass sie erst anfangen zu trainieren wenn der Hund schon groß ist und nicht im Welpenalter, wenn alles noch so süß ist. :kopfwand:


    Immerhin macht der Trainer eine Mischung, ist für Belohnung mit Leckerli, Streicheln, Loben, aber auf der anderen Seite findet er Geschirre scheiße und der Hund muß dominant behandelt werden und Erziehungsmaßnahmen wie Würger sind unbedingt notwendig, um den Hund mit einem Leinenruck zu erziehen (Fuß laufen). Immerhin habe ich keine Stachler oder schlimmeres gesehen, das hat mich schon mal beruhigt. Die Leute wollen lernen, damit sie überhaupt mal mit ihrem Hund Gassi gehen können, was ja hier so gut wie keiner macht. Hunde sind einfach da, auf den Grundstücken, da wird keiner mit Kopfarbeit ausgelastet oder so.
    Leider fehlt mir hier auch mein Clicker und ich bekomme hier keinen :( Werde ich mal ein paar aus D mitnehmen, wenn ich im Juli da bin und bis dahin weiter in seinen Stunden mein Prinzip durchsetzen. :D


    EDIT: Also ich guck mir das jetzt noch 3 Mal an, aber ich könnte jedes Mal in die Luft gehen. Hundetrainer, so nennt er sich jedenfalls, hat in der letzten Stunde die Erziehung mit dem Militär verglichen (wo er herkommt), man muß die Hunde anschreien, um die Hierarchie sicherzustellen. Ich wurde immer wieder angemacht, doch härter mit meinem Hund umzugehen, die Stimme zu heben, mein Kommentar dass Hunde sehr wohl sensible Ohren haben und es nicht auf die Lautstärke ankommt, wurde ignoriert. Neben mir war eine wunderschöne Dogge, die eben auch recht viel Kraft hat, die hat er dann mit Halsbandwürger fast durch die Luft gewirbelt, das gleiche noch mit einem Rotti. Hinterher bin ich erst mal hingegangen, dass ich gar nichts davon halte, die Hunde so hart anzufassen und ob er denn mal mit dem Clicker usw. gearbeitet hat, Jaja, kennt er, aber bei so starken Hunden muß man sich ja durchsetzen. :kopfwand:


    Nee, das ist nichts für uns, mein Hund wurde richtig nervös, was so neben ihr abging, als er sich dann auch meinen Hund geschnappt hat, hat sie ihn erst mal angepieselt, zum Glück ist er lieb mit ihr umgegangen. Vielleicht finde ich ja noch einen anderen Hundetrainer hier.

  • Also, ich würde da mit meinen Hund nie wieder hingehen. :shocked:


    Pfeif auf die HuSchu - leider kannst du die Menschen dort und ihre Einstellungen wohl auch nicht ändern.
    Finde dich damit ab, dass du nicht allen Hunden und HH helfen kannst, so schwer die Erkenntnis auch sein mag.


    Versuche deinen Hund selbst mit Liebe, Verständnis und Konsequenz zu erziehen und ünerlass die Gewalt und das Geschrei den Anderen.


    Ich drücke dir und deiner Fellnase die Daumen, dass euere gemeinsamen Jahre, glückliche Jahre werden.

  • Puh, da wär ich aber auch im Zwiespalt.
    Einerseits möchte man ja eigentlich ein gutes Beispiel geben und so vllt.
    auch noch den einen oder anderen zum Umdenken anzuregen.
    Andererseits würde ich es mir auch nicht antun wollen, dass mir jedesmal
    übel wird, wenn sich der 'Trainer' meinen Hund 'schnappt'.


    Hier ist es leider auch oft noch so.
    Viele Menschen, die hier offiziell als 'Pet Dog Trainers' arbeiten, kommen
    vom Militär oder von der Guardia Civil, oder haben ihr 'Handwerk' bei jemandem
    erlernt, der von dort kommt.


    Man kann aber ja die Ausbildung eines Militärhundes nicht mit einem
    Haus- und Familienhund vergleichen.
    Der muss keinen Druck oder Gewalt aushalten können (im Ernstfall muss
    ein Militärhund dem standhalten) und oftmals haben Familienhundebesitzer
    eben ein viel breiteres Spektrum an Anforderungen an den Trainer, als
    nur die Grundkommandos durchzusetzen.


    Bei uns hat gestern ein Mann angerufen, der einen 4-monatigen Rotti hat,
    und seine Einstiegsfrage war: 'Ist es normal, dass ein Hund im Training
    schreit ?'.
    Der hatte sich auch so einen Menschen in's Haus geholt, und der hat an
    dem kleinen Welpchen mit dem Stachelwürger rumgerissen, bis er geschrien
    hat. Wir haben ihn vorsichtig aufgeklärt und er wird nun wohl den Trainer
    wechseln.
    Das ist auch immer ein heisses Eisen, denn wir wollen ja unsere 'Konkurrenz'
    beim Kunden nicht schlecht machen.


    Aber wenn's um den Hund und seine Zukunft geht, dann muss man ab und
    zu schon mal klar aufklären.


    Und so sehe ich das bei Euch in Mexiko auch. Klein beigeben würde ich nicht.
    Ich würd da eher noch mal versuchen, ein Beispiel zu geben und zumindest
    den anderen Teilnehmern zeigen, dass es viel besser ohne Gewalt geht.


    Ánimo !!!!!


    Grüssle
    Chrissi

  • Oh man- Mexiko ist ja generell ein etwas schwieriges Land.


    Ich erinnere mich noch an meinen Urlaub 2004 dort: überall Straßenhunde, kleine Welpen die furchtbare Angst hatten, andere, die sich über jede Streicheleinheit gefreut haben und gar nicht mehr von meiner Seite gewichen sind- wie gerne hätte ich doch alle mitgenommen.


    Ich würde an deiner Stelle einmal vor allen deinen Trainer ansprechen ob du einmal deinen Trainingsfortschritt demonstrieren darfst: dann zeigst du wie lieb dein Hund "Fuß" läuft: ohne Würger und mit ruhiger Stimme sich hinsetzt, platz macht, liegen bleibt- wenn er das schon kann.
    Ansonsten eben ansatzweise.


    Oder/und ihn einmal öffentlich fragen ob er weiß, dass Hunde nicht verstehen wenn man sie anschreit... und das sie der menschlichen Sprache nicht mächtig sind...
    Ihn vllt. einfach bloß stellen: Vllt. wenden sich dann die anderen ein bisschen ab oder denken einfach mal nach.
    Und wenn er keine Kunden mehr hat kann er den Schwachsinn den er blubbert nicht mehr verbreiten...


    Soll er doch zurück zum Militär.

  • Zumindest hatte ich gestern abend meine Genugtuung :), vorher hatte Suki rumgetobt, so dass sie super gearbeitet hat. Sie ist ja gerade erst 5 Monate, das heißt bei weitem die jüngste und der einzige Mischling. Das ich keinen Rassehund habe, zählt für die Leute hier als "Dreck", das werde ich leider nicht ändern können, auch wenn mir immer das Herz blutet, wenn ich die überall sehe.


    Aber gestern konnte ich dann nicht mehr an mich halten, habe mich über die Würgehalsbänder ausgelassen und der Trainer hat plötzlich seine ganze Trainingsweise geändert, hat mir recht gegeben, das die schlecht sind. Ich stand neben einem Schäferhund, der etwa ein Jahr alst ist, hatte mich ein wenig mit dem Besitzer unterhalten, danach war mir einiges klar, warum der in dem Alter schon ganz schön aggresiv drauf ist. Der Halter schreit den an, zerrt den am Würger ruckartig hin und her. Nachdem ich Dampf abgelassen habe, hat sich der Trainer den Hund geschnappt, den Würger abgemacht, die Leine lose drumgemacht und der Hund ist super gelaufen. Danach hat er mich bei jedem Kleinkram nach meiner Meinung gefragt, als ich mit Suki dran war, ist sie supertoll gelaufen, ich habe ihr nur leise Befehle gegeben, sie hat alles auf Anhieb ausgeführt und er war baff.
    Erstens das es auch anders geht, zweitens da sie ja noch jung ist und drittens, da ich einen Hund an der Leine habe, der von der STraße kommt.
    Mal schauen, scheint ja gerade etwas spannend zu werden ;)


    Trotzdem werde ich nicht ändern können, dass ein Hund hier anders angesehen wird, da müßte sich noch so viel änderm, vor allem der respekt der Natur und Tieren gegenüber.

  • Ich fiinde es toll, das du mit gutem Beispiel voran gehts, und ihnen zeigst, das es auch anders geht.
    Du hast sozusagen eine Vorreiterrolle.
    Vielleicht kannst du durch dein positives Beispiel einiges bewegen, und die Leute etwas zum Umdenken bringen.
    Wie du siehst bewirkst du ja schon was. :gut:


    Toi,toi, toi


    LG Anette

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