Hunde als reine "Luxusgeschöpfe"!
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Mich errinnert der Verlauf der Diskussion gerade an den Film Madagaskar, wo die Tiere gerne im Zoo sind. Weil es ihnen dort gut geht, und weil sie es nicht anders kennen. (Ich fand den Film voll toll.)
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Hi,
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Oh ja, wie schön! Wir leben alle in der Welt von Disney, Pixar und Co.
Da fällt mir ein, das sollte ich meinem Hund mitteilen, dann hat der vielleicht gar kein Interesse mehr daran sich mit einem Reh-kopf selber zu BARFen!
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Woraus sich im Nachhinein doch wieder Probleme für die Hunde entwickeln, da sie ja objektiv betrachtet, in den meisten Fällen gar nicht mehr gebraucht werden!
Probleme gab es doch auch schon früher. Bloß eben andere. Man hat nur nicht so ein Aufhebens drum gemacht, weil es nur ´Viecher´ waren.Zitat
Für mich problematisch sind manche Anforderungen an die Fütterung, das Alleinstellungsmerkmal des Hundes an Lebensrecht gegenüber den sogenannten Nutztieren, um einige Beispiele zu nennen.
Im Hundefutter sind doch aber nur Reste, die Menschen eh nicht essen, oder? Es ist doch auch gesetzlich verboten, z.B. Mäuse extra für Hunde- oder Katzenfutter zu züchten, eben aus genau diesen ethischen Gründen.Zitat
Ich denke, dass gerade in der heutigen oft kalten, schnelllebiegen, hektisch-gestressten Gesellschaft die Tierhaltung aus der sozial-emotiotionalen Sicht um ein vielfaches wichtiger ist, als sie noch vor 50 Jahren war, auch wenn die Tiere nicht mehr in ihrem "Aufgabenbereich tätig sind". Sie tragen eine Menge dazu bei, unsere Lebensqualität zu verbessern.
Genau, das hast du schön formuliert. -
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Wir Menschen unterdrücken doch unsere Affentriebe auch andauernd, und kommen damit zurecht. Glaube nicht, dass das die Hunde so schlimm finden.Wenn die Hunde es nicht so schlimm finden, dann frage ich mich wieso manche Besitzer mit ihren unausgelasteten BCs nicht mehr klar kommen (da hatten wir jetzt neulich erst wieder einen Thread) oder warum manche Hundehalter Probleme damit haben, ihre Hunde am Jagen zu hindern ...
Nachdenklich grüßt Brinchen
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Seit einiger Zeit mache ich mir verstärkt Gedanken darüber, warum ich überhaupt Hunde halte und welchen Vorteil sowohl meine Hunde, als auch ich daraus ziehen kann!Wenn man mal die rein subjektiven, emotionalen Faktoren außen vor lässt, welche Aufgabe erfüllen, rein objektiv meine Hunde, und auch eure Hunde, die uns unser Leben erleichtern?
Hallo, warum den emotionalen Faktor außen vor lassen? Die Begeisterung und Liebe, die wir für unsere Hunde empfinden, ist zwar auf jeden einzelnen HH gemünzt subjektiv, aber eigentlich etwas, das immer eine große Rolle bei der 'Luxus-haltung' spielt, also 'objektiv' als ein wichiger Grund für die Hundehaltung angesehen werden kann. Und der bringt ja auch Vorteile, die man objektiv am Halter feststellen kann: Beispielsweise sagt man ja, dass alleinstehende Menschen mit Hund eine höhere Lebenserwartung haben.
Darüber hinaus frage ich mich auch, ob es für unsere Hunde überhaupt erstrebenswert ist ein Leben in Luxus ohne irgendwelchen "ernsthaften" Aufgaben zu erfüllen.Ich denke, es ist wichtig, dass ein Hund regelmäßig Aufgaben bekommt, die seinen Talenten entsprechen, wobei es dem Hund eigentlich egal sein kann, ob diese Aufgaben für Herrchen einen ernsthaften Hintergrund haben oder nicht. Ein Hund der bloß freizeitmäßig apportiert etc. spürt ja nicht, ob wir uns das nur aus Spaß an der Freude ausdenken, oder damit einen weitern Nutzen verknüpfen.
Es kommt eben darauf an, was man aus dem Luxus macht. Luxus bedeutet (für mich): Alles geht, nix muss.
Manche Luxus-Hunde dürfen das 'Alles geht' (sinn-)voll auskosten, andere leiden darunter, dass eben 'nix muss' und deshalb auch nix passiert.Liebe Grüße,
Toki -
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Im Hundefutter sind doch aber nur Reste, die Menschen eh nicht essen, oder? Es ist doch auch gesetzlich verboten, z.B. Mäuse extra für Hunde- oder Katzenfutter zu züchten, eben aus genau diesen ethischen Gründen.
Ist es ethisch, Urin und menschlichen Klärschlamm ins Fertig-Futter zu mischen? Im FF landen die Dinge, vor denen der Mensch sich ekelt bzw. die nicht mehr sooo furchtbar gerne gegessen werden. Aber das ist ein anderes Thema.
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Hallo!
Seit einiger Zeit mache ich mir verstärkt Gedanken darüber, warum ich überhaupt Hunde halte und welchen Vorteil sowohl meine Hunde, als auch ich daraus ziehen kann!
Wie die meisten Hunde hier im Forum, Ausnahmen sind evtl. die jagdlich geführten Hunde von Britta und Fassi, sowie die arbeitenden Hütehunde hier im Forum, sind auch meine Hunde reine Luxusgeschöpfe, die tierärztlich bestens versorgt werden, die zweimal am Tag ihr Futter bekommen, den halben Tag in der Ecke dösen können und dann auch noch stundenlang bespasst werden!
Keine Frage, das macht mir alles viel, viel Spass und ist mit der Zeit ein fester Bestandteil meines Lebens geworden, allerdings frage ich mich ganz ernsthaft, ob damit die ursprüngliche Bedeutung der Mensch-Haustier-Beziehung, nämlich ein fast symbiotisches Zusammenleben bei der jede Art Vorteile aus dem Zusamenleben mit der anderen Art zieht, nicht ad absurdum geführt wird.Es ist absurd. Völlig absurd und nur und ausschließlich durch die Primitivität des Menschen-also durch die Diskrepanz zwischen dem (Eigen)-anspruch und Gesellschaftlichen Anspruch an das "moderne" Leben und den tatsächlichen Bedürfnissen und Instinkten des Menschen zu erklären.
ZitatWenn man mal die rein subjektiven, emotionalen Faktoren außen vor lässt, welche Aufgabe erfüllen, rein objektiv meine Hunde, und auch eure Hunde, die uns unser Leben erleichtern?
Überhaupt keine! Jeder nicht praktisch messbare Vorteil dient ausschließlich der Kompensation abstrakter Bedürfnisse des Halters. Auch bei mir. Wenn auch auf ganz andere Weise.ZitatDarüber hinaus frage ich mich auch, ob es für unsere Hunde überhaupt erstrebenswert ist ein Leben in Luxus ohne irgendwelchen "ernsthaften" Aufgaben zu erfüllen.
Auf gar keinen Fall. Fast alle Verhaltensweisen von Gesellschaftshunden sind degenerierte Handlungen und Verhaltensstörungen. Mindestanforderungen an die Haltung, so wie sie von Hundehaltern meist interpretiert werden, führen zu Verhaltensdegenerationen und körperlichen Schäden. Das ist ungefähr so erstrebenswert, wie es für eine westeuropäische Frauenrechtlerin erstrebenswert wäre, zwecks Eigenerfahrung, in Afrika mit einer Glasscherbe beschnitten zu werden.ZitatNehmen wir mal Janosch als Beispiel. Ein Jagdhundmischling, in dessen Verhalten ich sowohl den Vorstehhund (Irish Setter) als auch den Apportierhund (Labrador) erkenne, und natürlich hat er einen Jagdtrieb, dahingehend wurden seine Vorfahren ja auch jahrhundertelang selektiert.
Zwar gelingt es mir ganz erfolgreich diesen Jagdtrieb durch Gehorsam und alternative Beschäftigungsangebote (Dummytraining, Suchspiele etc.) unter Kontrolle zu halten, aber sobald dieser Hund auch nur Witterung von Wild aufnimmt ist mein grünes "Stoffsäckchen" sofort abgeschrieben.
Womit Du zumindest für diesen Einzelfall belegst, dass Urinstinkte und natürliche Verhaltensmuster nicht in vollem Umfang umgeleitet oder ersetzt werden können. Das Prinzip ist also ein despotisches Unterdrückungsprinzip und kein symbiotisches Verhältnis, wie es selbstbei sklavenhaltenden Arten vorherrscht.ZitatLebt dieser Hund nicht vollständig an seinen Bedürfnissen vorbei, und mit ihm all die Irish Setter, Rhodesian Ridgebacks, Huskys, Terrier, Dackel und alle anderen Hunde dieses Forums, die zwar jeden Tag stundenlang, und oftmals unter großem zeitlichen und finanziellen Einsatz ihrer Halter, beschäftigt werden, aber doch keine "richtige Aufgabe" haben?
Ja!ZitatIst es egoistisch, von seinem Hund eine Gegenleistung zu erwarten, die über Liebe, Unterwürfigkeit und Gehorsam hinausgeht?
Nicht nur egoistisch. In erster Linie ist es absolut dumm und naiv. Eine "Gegenleistung" setzt bewusstest Vorteilsdenken voraus. Ein Hund ist aber ein reagierendes Wesen. Gehorsam und Unterwürfigkeit ist eine Reaktion auf die Befriedigung von Bedürfnissen. Liebe. Warum sollte ein Hund persönliche, soziale wie emotionale Defizite, wie der Mensch, auf eine andere Spezies bzw. das einzige zur Verfügung stehende Wesen übertragen? Nonsens.ZitatIst es vielleicht viel egoistischer einen Hund so zu halten, dass er gar nicht die Möglichkeit hat diese Gegenleistung zu erbringen?
Deutlich egoistischer und noch wesentlich dümmer- manchmal sogar lebensgefährlich- für beide seiten.ZitatVersteht ihr, was ich meine?
Voraussetzend das Du Dir der Tragweite Deiner Überlegung bewusst bist, ja.
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Dass die Hunde unser Leben bereichern, indem sie uns gefallen, und wir sie liebhaben können, ist doch auch eine wichtige Aufgabe. Ich glaube, dem Hund ist es egal, ob er unser Vieh hütet und bewacht, Wild jagt und apportiert, unser Hab und Gut und unser Leben beschützt, oder ob er einfach nur an unserer Seite vor sich hinhecheln darf. In beiden Fällen weiß der Hund nicht, dass es zu unserem Nutzen ist.
Dem Hund ist es nicht egal ob er sein Revier bewacht odern hechelnd neben dir steht, denn das bewachen ist allen Hunden mehr oder weniger angeboren und zählte bei ihren Vorfahren zu den absolut notwendigen Grundverhaltensweisen, deswegen steht der Hund auch mit einem gewissen "Ernst" dahinter. Neben einem faulen Menschen zu stehen und völlig sinnfrei in der Umgebung rumzuschaun, ist etwas was für den Hund normalerweise nicht notwendig ist und was nur wir verlangen. -
Hallo!
Ich hab mir jetzt nicht alle 5 Seiten durchgelesen, bin aber bei der FrageZitat...oder um es mal ganz deutlich auszudrücken:
Was bewegt den Menschen dazu ein Tier nur um seiner Selbst willen zu halten und durchzufüttern?hängengeblieben.
Kennt ihr die Biophilie-Theorie? Lest mal was von E. Olbrich darüber
Ich schreibe gerade an meiner Examensarbeit zu einem ähnlichen Thema,
also... *Luft hol*Biophilie bedeutet im wesentlichen, dass der Mensch sich evolutionär
immer mit anderen Lebewesen entwickelt hat und deshalb
ein biologisch begründetes Bedürfnis hat, mit anderen Formen
des Lebens in Verbindung zu sein.
Die Biophilie wird als angeborene Tendenz gesehen, dem Leben an sich
Aufmerksamkeit zu schenken und sich dadurch selbst lebendiger fühlen zu
können.
Der Mensch hält sich von Anfang an Haustiere zu verschiedenen Zwecken:Da gibt es zuerst die Nützlichkeit von Tieren, d.h. sie geben
Nahrung, Kleidung, Arbeitskraft etc..Dann gibt es den naturalistischen Zweck: man fühlt sich nachweislich
glücklicher und zufriedener im Kontakt mit Natur.
Und noch jede Menge andere, wie moralische, ästhetische oder
wissenschaftliche Zwecke.Tiere tragen heute also dazu bei, eine "evolutionär bekannte" Situation
zu schaffen und lassen diese Situation attraktiver erscheinen
(besonders im sozialen Sinn).Dann gibt es auch noch die - für mich - sehr interessante Schichtenlehre
von Rothacker, die besagt, dass alle Prozesse auf verschiedenen
Schichten im Menschen ablaufen.
Tiere sprechen dieselbe Tiefenschicht an, die auch nach einigen Gläsern Wein
angesprochen wird oder wenn wir mit Kindern herumtollen
Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Schichten IM Menschen
muss funktionieren, damit der Mensch mit sich und seiner Umwelt im
Einklang ist.
Da die Tiefenschicht in der heutigen industrialisierten Welt etwas
hinterher hängt, kann sie in der Begegnung mit Tieren trainiert werden.Ein weiterer Aspekt für das gesellschaftliche Funktionieren eines Menschen
ist die Fähigkeit Beziehungen aufzubauen.
Zu Tieren können Beziehungen wesenlich leichter aufgebaut werden,
da Tiere sich immer ehrlich verhalten. Man geht bei einem Tier also kein
Risiko ein (grundlos) abgelehnt oder verletzt zu werden.
Im Zusammensein mit einem Tier, kann der Mensch ganz er selbst sein.
Z.B. wird sich niemand schämen von einem "fremden" Tier auf dem Klo
erwischt zu werden. Bei einem fremden Menschen sieht es ganz anders
aus! (Das hat auch wieder was mit den Schichten zu tun..)Der letzte Punkt ist die Kommunikation.
Es gibt zwei Arten von Kommunikation: die digitale (gesprochen/geschrieben)
und die analoge (Betonung, Körpersprache, Mimik, Gestik).
Für eine funktionierende Kommunikation müssen die digitale und die
analoge Aussage übereinstimmen.
In der Zeit von Handy, Email etc. wird die analoge Kommunikation aber
stark vernachlässigt.
Mit Tieren kann man nicht digital kommunizieren, sondern ausschließlich
auf der analogen Ebene. D.h. wenn wir mit den Tieren die
analoge Kommunikation üben, fällt es uns automatisch leichter, stimmig
mit unseren Mitmenschen zu kommunizieren.Der Hund idt das beliebteste Haustier, weil er sich über Jahrtausende dem
Menschen angeschlossen und angepasst hat (bzw. wurde).
Der Hund ist das Haustier, das dem Menschen entwicklungsgeschichtlich
am engsten verbunden ist. Hunde sind durch und durch soziale Wesen,
genau wie der Mensch.
Familienhunde sind gesellschaftlich anberkannte Sozialpartner geworden
und sind darauf eingestellt, mit dem Menschen zu kommunizieren.Was Hunde vom Zusammenleben mit den Menschen haben ist eindeutig:
Futter, Rudel, ein Zuhause - also ein rundum gesicherten Leben.
Das war der Grund, warum sich die Hunde ursprünglich dem Menschen
angeschlossen haben. Heute haben sie wohl einfach keine Wahl mehr...Wer da nun mehr Vorteile aus diesem Zusammenleben ziehen kann, ist
meiner Ansicht nach ganz klar der Mensch. Diese Vorteile sind nicht mehr ganz
so offensichtlich, wie vielleicht vor 500 Jahren noch, aber sie sind nicht zu
leugnen.Ist wohl etwas lang geworden, deshalb...
Wer es jetzt geschafft hat, diesen Post ganz bis zum Ende zu lesen: -
Sehr interessant Liz!!!
Könntest du vielleicht mal genauer sagen, welche Bücher lohnenswert zu lesen wären hinsichtlich dieses Themas? - Vor einem Moment
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Hallo,
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