Hunde als reine "Luxusgeschöpfe"!

  • Alina, deine Einstellung zum Gebrauchshund und VPG wissen wir langsam, bitte zieh diesen Thread da nicht noch weiter in solche unsinnigen Diskussionen!

  • Alina

    Mein Hund sieht es als "Job" , bzw als ernst und überlebenswichtig Fährten zu verfolgen (da sie einstmals ihr überleben sicherten) und Beute zu greifen und zu töten.
    Du liest nicht richtig, egal was ich schreibe, du stellst immer wieder die gleichen Fragen. Das du etwas gegen die VPG hast ist mir klar - kannst du das nicht einmal weglassen oder brauchst du das?

    Ein Hund unterscheidet sehr wohl zwischen Ernst und "Spaß" - denn ernst sind für einen Hund Dinge, die sein überleben sichern oder die daraus enstanden sind. Das verfolgen von Beute, das Packen oder auch das einkreisen und zutreiben (Hüten), all das sind solche Tätigkeiten.

  • Ja, das meinte ich doch. Dein Hund sieht es als Ernst an, die Fährte zu verfolgen, egal, ob du tatsächlich dadurch Wild aufstöberst, oder ihm einen Ersatz dafür gibst.

  • Zitat


    Zeigt diese Aussage nicht wie verkorkst wir Menschen eigentlich sind? Es ist doch traurig immer wieder von Bekannten zu hören "ein Tier enttäuscht mich nicht". Ich schliesse mich da nicht aus.


    Verkorkst würde ich das nicht nennen. Wir sehnen uns alle nur nach mehr Ehrlichkeit und besserer Kommunikation.

    Zitat


    ich halte es allerdings auch für falsch und egoistisch sich einen hund zu halten, dem man nicht annähernd seiner ursprünglichen anlagen gerecht werden kann. ich würde mir niee einen viszla,setter oder co ins haus holen , wenn ich mit jagd und jagdlicher arbeit nichts zu tun hätte. genauso keinen retriever, wenn ich diesen nicht die möglichkeit gebe wenigsten ab und an die apportierleidenschaft auszuleben. Es ist reiner egoismus sich so ein tier anzuschaffen und völlig unnötig, da es genügend rassen gibt die zu dem eigenen lebenstil eher passen.


    Hm, da fällt mir jetzt spontan der Pekinese ein. Kennst du noch andere?

    Zitat

    Kann das Egoismus sein? Wenn man bei jedem Dreckwetter rausgeht, damit der Hund pieseln kann? Wenn man seinen Urlaub nicht mehr frei gestaltet, sondern immer mit Rücksicht auf den Hund? Wenn man sein schwer verdientes Geld für Hundekuchen und Erziehungskurse ausgibt? Nicht wirklich, oder? Ich hätte versucht, mir einen Hund zu holen, der keine besondere "Aufgabe" hat. Also eine Rasse, die man wirklich gut im Alltag beschäftigen kann.
    Durch "unvorhersehbare Ereignisse" hab ich stattdessen jetzt einen Jagdhund und ich glaube, dem ist es total egal, ob ich ein echter Jäger bin, mit dem er Fährten geht und Gehorsam am Wild zeigt, oder ob nicht. Hauptsache er ist seiner Anlage entsprechend beschäftigt.
    Wie Canum Äskulap schon sagte: bei den Menschen ist es auch so und leidet einer von uns darunter, kein echter Jäger und Sammler mehr zu sein?


    :2thumbs: :2thumbs: :2thumbs:

    Was mir gerade bei dem Thema noch einfällt : Ihr schreibt, dass die Hunde durch Ersatzbeschäftigungen ihrer Rasse entsprechend nicht richtig ausgelastet werden können, und deshalb trotzdem typische, aber unerwünschte Verhaltensweisen zeigen.
    Wer sagt denn, dass beruflich geführte Jagdhunde, Hütehunde etc. diese unerwünschten Verhaltensweisen in ihrer Freizeit nicht zeigen? Kann doch sein, dass die da genauso abdrehen, eben weil es ihnen nicht abgewöhnt wurde, weil sie es in ihrer täglichen Arbeit einsetzen müssen. Vielleicht fällt es nur niemandem auf, weil diese Hunde meistens nicht in der Wohnung gehalten werden.

    Dann möchte ich nochwas zum Husky sagen. Der ist keineswegs dazu „gebaut“, im dichtesten Schneetreiben zu schlafen, und hunderte von Kilometern rennend zurückzulegen. Das nur mal so als Denkanstoß. Mein Husky fühlt sich wohl in der Wohnung. :mocken:

  • Sorry OT:

    Zitat


    Ich finde das Wort Gebrauchshund absolut daneben. Gebrauchsgüter sind Gegenstände, und keine Lebewesen!

    Ja der böse FCI führt unter dem Begriff sGebrauchshunde ogar einige Rassen.....böser FCI :irre:

  • Zitat

    wenn durch umwege ein "spezialist " ins haus kommt ist das was anderes. Ich finde es nur unnötig sich einen hund zu holen bei der rassenvielfalt, den man eigentlich garnicht "braucht". weshalb holt man sich sonst so einengefährten, wohl nur wegen des aussehens ..


    Na klar, weswegen sonst! War bei meinem Hund nicht anders. Beim Thema Hundeschule heißt es immer, jeder Hund ist individuell und muss individuell behandelt werden. Aber wenn ich den irgendwo sitzen sehe, und kaufen will, dann bringt mir der Spruch „der Charakter zählt“ wohl nicht viel, weil ich den Hund ja noch gar nicht kenne.

    Zitat


    Genau - die Gesellschaft ist (im Großen und Ganzen) unsportlich, ernährt sich ungesund, Bildung ist Mangelware. Und tut uns das gut??


    Waren die Menschen denn früher, zu Zeiten als Hunde noch ausschließlich Nutztiere waren, gebildeter?

    Zitat


    Ich denke schon das ein Hund eine für ihn ernsthafte Aufgabe von einer weniger ernsthaften unterscheiden kann. So nimmt mein Hund Aufgaben, die der ursprünglichen Futterbeschaffung dienen, wie fährten, kontrolliertes (nicht einfaches Balliwerfen) Beutespiel etc., durchaus ernster als pures Tricks lernen oder Hürdenspringen und ich merke es auch an ihrem Verhalten hinterher - bei ersteren ist sie hinterher wirklich "happy" und ausgelastet, beim Rest - nunja. Vielleicht müde, aber ansonsten..
    Je näher die Beschäftigung am natürlichen Verhalten ist, desto ernsthafter ist sie für den Hund.


    Klingt logisch.

  • Zitat

    wenn durch umwege ein "spezialist " ins haus kommt ist das was anderes. Ich finde es nur unnötig sich einen hund zu holen bei der rassenvielfalt, den man eigentlich garnicht "braucht".
    weshalb holt man sich sonst so einengefährten, wohl nur wegen des aussehens ..

    Hallo Viviane,

    was genau meinst Du eigentlich mit 'Umwegen'? Das Tierheim?

    Liebe Grüße,
    Toki

  • Zitat


    Geht es Ihnen wirklich gut, so verhätschelt, fettgefüttert und unausgelastet viele ihr Dasein fristen? Bekommen sie wirklich DAS WAS SIE BRAUCHEN, wenn sie dreimal am Tag um den Block geführt werden, der Gebrauchshund nicht der ihm im Blut liegenden Tätigkeit nachgehen DARF, sondern stattdessen daheim auf der Couch liegt? Genießen sie es wirklich ihre ihnen angeborenen Triebe nicht ausleben zu dürfen, gezwungen zu werden sich mit jedem Hund der ihnen entgegenkommt konfrontieren zu müssen (was vollkommen widernatürlich ist), bei totalem Leinenzwang ihrem größten Bedürfnis, dem Laufbedürfnis nicht nachkommen zu können? Und das alles für ein bisschen Seelenheil beim leicht neurotischen Menschen?


    Das was du beschrieben hast, würde ich nicht als verhätscheln bezeichnen, sondern eher als Quälerei. Was mich jetzt mal interessieren würde, ob ihr es ungefähr in Prozentzahlen schätzen könnt, wer sich (in Deutschland / Österreich / Schweiz) ernsthaft Gedanken macht um eine einigermaßen artgerechte Auslastung seines Hundes, und wieviele HH ihre Hunde verkommen lassen? :rate5: :question:

    Zitat


    Ein Jagdhund zum Beispiel, der seinen Job einmal die Woche ausüben darf und den Rest der Zeit im Zwinger sein Dasein fristet,( ist bei den Jägern leider sehr häufig der Fall) würde über sein Leben sicherlich anders entscheiden! Vielleicht sogar liebend gerne mit den Hunden tauschen, die tgl. anderweitig gefordert werden.


    Glaube ich auch.

    Zitat


    Überhaupt keine! Jeder nicht praktisch messbare Vorteil dient ausschließlich der Kompensation abstrakter Bedürfnisse des Halters. Auch bei mir. Wenn auch auf ganz andere Weise.


    Die Reaktion auf die Befriedigung von Bedürfnissen kann man doch physisch und psychisch messen ..

    Zitat


    Mindestanforderungen an die Haltung, so wie sie von Hundehaltern meist interpretiert werden, führen zu Verhaltensdegenerationen und körperlichen Schäden. Das ist ungefähr so erstrebenswert, wie es für eine westeuropäische Frauenrechtlerin erstrebenswert wäre, zwecks Eigenerfahrung, in Afrika mit einer Glasscherbe beschnitten zu werden.


    Sehe da jetzt mal so gar keinen Zusammenhang, aber auch egal .. :irre3:

    Zitat


    Das Prinzip ist also ein despotisches Unterdrückungsprinzip und kein symbiotisches Verhältnis, wie es selbstbei sklavenhaltenden Arten vorherrscht.


    Auf was beziehst du dich? Ist mir bei dem Satz nicht ganz klar. Sind sklavenhaltende Arten, wie z.B. Ameisen despotisch (also herrisch und keinen Widerspruch duldend) oder nicht?

    Zitat


    Ich schreibe gerade an meiner Examensarbeit zu einem ähnlichen Thema,
    also... *Luft hol*
    Biophilie bedeutet ...
    ..
    Ist wohl etwas lang geworden, deshalb...


    Wow!! Mordsmäßig interessant!! :2thumbs: :2thumbs:

    Zitat


    Also ich denke Hunde gehören einfach zum Menschen.
    Denn Hunde gibt es nur, weil es Menschen gibt. Gäbe es auf der Welt keine Menschen, dann auch keine Hunde. Und die Beziehung von Mensch und Hund ist nicht aus einem Zweck wie Hüten, Wachen oder Jagen entstanden, sondern nur aus dem Interesse einer gegnseitigen Beziehung. Der Mensch hat irgendwann eine Beziehung zu Wölfen aufgenommen und dabei sicher nicht geplant ihn ihrgenwann zur Jagt zu verwenden. Auch die Wölfe fanden anscheinend so viel gefallen an dem Kontakt, daß sie blieben, sich nur noch mit andern gezähmten Wölfen verpaarten und sich so zu Hunden entwickelten. Erst als der Hund schon beim Menschen war kam die Spezialisierung zu Arbeitszwecken. Also ich kann nicht sehen, daß an einer über 12000 Jahre währenden Beziehung, älter als zu allen anderen Tieren, etwas abnormal sein soll.
    ...
    also ich glaube tatsächlich das es "Grundlos" war Wölfe zu zähmen. Der Mensch hatte noch nie zuvor ein Tier gezähmt und hat sicher nicht planvoll gehandelt, als er den Fütterkonkurenten aufnahm. Zahme Wölfe wachen übrigens nicht, die verkrümeln sich einfach bei Gefahr und auch bei der Jagt sind sie so fix, daß ein Mensch da nicht mithält. Trotzdem mußten die Menschen so viel Spaß an ihnen gehabt haben, daß sie mehrere bei sich duldeten und die sich isoliert von wilden wölfen vermehrten.


    Das hast du voll schön beschrieben!! Ich glaube auch ganz fest daran!

    Für mich stellt sich eigentlich nur eine Frage: Ist es ethisch und moralisch vertretbar, Gott zu spielen, und eine völlig neue Art zu erschaffen?

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