Hund lässt sich die Krallen nicht schneiden

  • Ich hab mal noch eine Frage dazu: Als du das mit der Arthrose dann wusstest, was hast du gemacht? Bekommt dein Labbi nun dauerhaft Schmerzmittel oder nur beim Krallenschneiden?

    Sinnvoll wäre m.E. dauerhaft, denn die Arthrose wird sich sicherlich auch bei "normalen" Bewegungen bemerkbar machen.

    Das konnte ich bisher eben nicht so konkret sagen. Ja, sie bewegt sich nicht mehr so spritzig wie als Junghund, aber sie steht normal auf und läuft weitestgehend normal. Wenn sie nicht laufen will, dann liegt es mMn eher daran, dass ihr zu öde ist nur um den Block zu laufen. Sobald ich mit ihr in den Wald fahre, dann läuft sie sehr freudig und normal. Deshalb kam ich bisher auch nicht auf Arthrose. Kann aber natürlich auch sein, dass sie es bisher gut verborgen hat.

  • Der Unterschied ist, dass der Hund das Startsignal gibt. Du wartest nicht eine bestimmte Zeit, um es neu zu versuchen, sondern du machst erst weiter, wenn der Hund wieder das Kooperationsverhalten zeigt. Lässt er sich nicht wieder drauf ein, heißt das, dass es ihm zuviel ist und du hörst auf und versuchst es später nochmal oder gehts im Training für die Pflegehandlung einen Schritt zurück.

    Hier legen die Hunde die Schnauze auf einen Waschlappen, wenn sie bereit sind mitzumachen.

    Ich glaube irgendwie, du tust deiner Hündin Unrecht. Ich hab hier auf 6 Seiten glaub ich 10 Mal gelesen, dass sie wegen dem Alter einfach auf alles keinen Bock mehr hat.

    So einfach funktioniert das aber im Normalfall nicht, sondern irgendwas hat sich für den Hund geändert. Schmerzen, Unwohlsein, vielleicht auch nur andere Bedürfnisse und Interessen als in der Jugend (was ja total normal ist). Aber das heißt ja nicht, dass sie gar keine Lust mehr auf zusammen Dinge machen/erleben haben. Und Hunde können Schmerzen extrem gut verstecken. Die Beschreibung im letzten Post klingt eigentlich typisch. Und wenn dein Tierarzt keinen Röntgenblick hat, wäre es schon sinnvoll, das mal richtig abklären zu lassen.


    Achja, bei meiner älteren Hündin waren Zahnschmerzen (bei von außen makellosen Zähnen) der Grund für "keinen Bock mehr auf viele Sachen" und Gereiztheit. Als die Zähne raus waren, blühte sie wieder auf. Schmerzen sind kacki.

  • Danke für deine ehrliche Antwort.

    Zum Teil hast du einen Nerv gestroffen. Denn auch ich selbst bin die ganze Zeit am abwägen inwiefern ich ihr Unrecht tue.

    Zum einen habe ich Angst, dass sie Schmerzen hat und ich es nicht mitbekomme. Zum Bsp. weil sie vielleicht ihre Schmerzen sehr gut überspielen kann. Und sich das daran zeigt, dass sie keine Lust mehr auf manches hat.

    Aber da kommen wir zum gegenteiligen Punkt: Ich habe nicht gemeint (und mMn auch nicht geschrieben), dass sie GAR keine Lust mehr auf alles hat. Sondern, dass sie nur bestimmte Sachen nicht mehr gerne macht, die sie teilweise aber auch früher schon nicht besonders gerne gemacht hat. Zum Bsp. war sie noch nie ein großer Fan davon, nur in der Stadt über asphaltierte Wege zu laufen, was ich auch schon immer verstehen konnte. Sobald wir auf einer Wiese/im Wald waren und auch jetzt noch sind, ist sie ziemlich begeistert bei der Sache. Da kann sie auch heute noch drei Stunden am Stück laufen. Oder bspw. ist sie noch nie gerne joggen gegangen und jetzt macht sie es noch weniger gerne. In einem der Beiträge hier habe ich zwar gesagt, dass sie früher viel lieber Tricks gelernt hat als heute. Allerdings gehts da nur ums lernen, die ihr schon bekannten Tricks macht sie immer noch mit Eifer. Ich habe einfach nur das Gefühl, dass sie keine Lust mehr hat, neue Tricks zu lernen. Sie kommt mir einfach vor wie eine alte Dame, die einfach ein bisschen altersstarrsinnig geworden ist wie man es ja auch bei Menschen kennt. Und sie war auch früher schon sehr gut darin, Dinge zu verweigern, die sie absolut nicht wollte. Das hat sich über die Jahre verstärkt. Dadurch komme ich natürlich schnell zu dem Schluss, dass sie das Krallenschneiden so vehement ablehnt, weil sie keinen Bock darauf hat.

    Im Endeffekt kann ich es drehen und wenden wie ich will: Aktuell habe ich das Gefühl, zu wenig in meinen Hund reinschauen zu können. Früher viel es mir sehr viel leichter zu verstehen was sie will und was nicht und vorallem warum.

    Aber es bleibt dabei wie ich es weiter oben schon schrieb: Ich werde abklären lassen, ob sie Arthrose oder Zahnprobleme hat und dann bekommt sie Schmerzmittel. Bis dahin muss ich mir noch was mit den Krallen überlegen, da ich sie selbst nicht kürzen kann und die letzte Tierärztin es aktuell nicht machen will. So ein Kratzbrett werde ich die kommenden Tage auf jeden Fall noch bauen, das hilft vielleicht schon ein bisschen. Und wahrscheinlich werde ich mich nochmal an einen anderen Tierarzt wenden und darum bitten, das Krallenschneiden in Narkose zu machen (für Athroseabklärung und Zahnstatus braucht man die wohl sowieso). Und dann werde ich mit ihr das Medical Training probieren und kann nur hoffen, dass sie es annimmt. Das Buch ist jedenfalls bestellt und der Onlinekurs schon gekauft und bereits teilweise von mir durchgearbeitet.

    Falls es Neuigkeiten gibt, werde ich berichten. Vielleicht hilft es ja jemandem, der ein ähnliches Problem hat. :relieved_face:

  • Hört sich ehrlich gesagt ziemlich sicher nach Schmerzen an von der Beschreibung.

    Also laut meiner Recherche merkt man Arthrose beim Hund dadurch, dass er eben schwerer aufstehen kann, schlecht aus dem Auto springt und ein bisschen 'Einlaufzeit' braucht, dann aber meist wieder flüssig läuft. Merle tut sich aber weder beim Aufstehen noch generell beim Bewegen schwer. Auch Treppensteigen oder ein Sprung aus dem Auto geht immer noch gut. (was ich natürlich trotzdem eher vermeide, da ich einer möglichen Gelenkschädigung vorgreifen will).

  • Hört sich ehrlich gesagt ziemlich sicher nach Schmerzen an von der Beschreibung.

    Also laut meiner Recherche merkt man Arthrose beim Hund dadurch, dass er eben schwerer aufstehen kann, schlecht aus dem Auto springt und ein bisschen 'Einlaufzeit' braucht, dann aber meist wieder flüssig läuft. Merle tut sich aber weder beim Aufstehen noch generell beim Bewegen schwer. Auch Treppensteigen oder ein Sprung aus dem Auto geht immer noch gut. (was ich natürlich trotzdem eher vermeide, da ich einer möglichen Gelenkschädigung vorgreifen will).

    Wenn ich dir zeige, was mein Hund, bei dem die Arthrose in den Pfoten gesichert ist, alles macht ...


    Bei ihm merkt man den Unterschied sehr deutlich, wenn Schmerzbehandlung bekommt. Vorher würde ich auch behaupten dem würde es prima gehen.

  • Also laut meiner Recherche merkt man Arthrose beim Hund dadurch, dass er eben schwerer aufstehen kann, schlecht aus dem Auto springt und ein bisschen 'Einlaufzeit' braucht, dann aber meist wieder flüssig läuft. Merle tut sich aber weder beim Aufstehen noch generell beim Bewegen schwer. Auch Treppensteigen oder ein Sprung aus dem Auto geht immer noch gut. (was ich natürlich trotzdem eher vermeide, da ich einer möglichen Gelenkschädigung vorgreifen will).

    Wenn ich dir zeige, was mein Hund, bei dem die Arthrose in den Pfoten gesichert ist, alles macht ...


    Bei ihm merkt man den Unterschied sehr deutlich, wenn Schmerzbehandlung bekommt. Vorher würde ich auch behaupten dem würde es prima gehen.

    Hm ich verstehe. Die kleinen Felltiere stecken eben doch mehr weg als man von außen oft sehen kann. Danke dir, ich werde es wie gesagt auf jeden Fall abklären lassen. Das hat mich nochmal mehr dazu bewegt. :relieved_face:

  • Du schreibst, dass Dein Hund auf Wald- und Wiesenboden viel bessere Laune hat, aber auf die um den Block-Runde in der Stadt keinen Bock.
    Es kann durchaus sein, dass die weicheren, dämpfenderen Böden im Grünen angenehmer sind, als die harten Stadtstrassen. Da kannst Du schon einen Zusammenhang zu Arthrose herstellen.

  • Du schreibst, dass Dein Hund auf Wald- und Wiesenboden viel bessere Laune hat, aber auf die um den Block-Runde in der Stadt keinen Bock.
    Es kann durchaus sein, dass die weicheren, dämpfenderen Böden im Grünen angenehmer sind, als die harten Stadtstrassen. Da kannst Du schon einen Zusammenhang zu Arthrose herstellen.

    Ja, der Gedankengang war mir nicht vollkommen fern, jedoch habe ich bisher angenommen, dass ihr der harte Boden vorallem durch die zu langen Krallen unangenehmer ist und bin daher nicht in erster Instanz auf Arthrose gekommen. Im weichen Boden versinken die zu langen Krallen viel besser als auf dem harten Untergrund. Man sieht richtig wie die Krallen das Abrollen blockieren. Und so wollte ich eben erstmal schauen wie Merle mit kürzeren Krallen laufen würde. Nach dem letzten Mal Krallenschneiden beim TA vor ca. einem Monat (da hat Merle es nahezu unproblematisch mitgemacht) lief sie dann mMn auch etwas besser, aber da man ja nicht direkt mega viel wegschneiden kann, sind sie immer noch viel zu lang.

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